Hallo liebe Leser,
ich möchte euch mit einem Problem (vielleicht auch keins) nerven.
Bei einigen Züchtern habe ich wiederholt gelesen, daß man mit dem Welpen erst eine Welpenspielstunde und später die Hundeschule besuchen soll.
Und genau damit habe ich ein Problem, ein riesengroßes sogar. Ich weiß, daß nicht alle Hundeschulen schlecht sind und es wirklich großartige Trainer gibt, ABER dieses im Kreis laufen und Befehle, welche man zugerufen bekommt, dem Hund mit mehr oder weniger eigentümlichen Methoden beizubringen, ist für mich ein Greul.
Ich bevorzuge meine eigene Methode, mit Lob und Leckereien und mehr Geduld als ich Menschen gegenüber aufbringen könnte.
Ich beobachte meinen Hund gerne, was macht sie wann, wie geht sie mit welcher Situation um, bringt sie irgendetwas aus der Ruhe, usw.
An dieses Verhalten passe ich dann meine Erziehung an. Ein frecher aufgeschlossener Hund kann dann in kürzerer Zeit mehr lernen als ein scheuer und ängstlicher Hund.
Hier sind 2 Beispiele:
1. Schnauzer-Pitbull-Mix Trixie kam mit 10 Jahren aus dem Tierheim zu meiner Schwester und mir, sie hasste alle anderen Hunde (warum auch immer) und war auch der Meinung, daß sie alleine gegen 2 ausgewachsene Doggen ankommt. Wir haben ihr Verhalten studiert und festgestellt, daß sie sich nur so benahm, wenn wir dabei waren, war sie vor einem Laden angebunden, war sie der hundefreundlichste Hund der Welt.(??????) Also sind wir immer wenn Trixie auf andere Hunde losgegangen ist in die entgegengesetzte Richtung weggegangen (und das bevor die Welt einen Martin Rütter kannte). Es dauerte ca 4 Wochen und der Hund wußte was erwartet wird, zu diesem Zeitpunkt konnte sie auch das erstemal mit einem etwa gleichaltem Collie zusammen laufen. (Sie starb mit ca 15 Jahren an Knochenkrebs)
2. Boxer-Dogge-Mix Xena kam mit 10 Monate zu uns, direkt vom Vorbesitzer, welcher sie schwer misshandelt hatte, und ihr Alltag war geprägt vom Alpträumen und Angstattacken. Nur ein falschen Wort in der falschen Tonlage und schon hat sie unter sich gemacht. Sie kannte keine Hundebegegnungen, keine Streicheleinheiten, kein sättigendes Futter und keine leisen Töne beim sprechen. Kurz gesagt ein Psycho-Wrack allerersten Güteklasse. Wir haben 2 Jahre mit ihr gearbeitet, das erste Jahr half uns der Pit-Mix dem anderen Hund die "Hundesprache" beizubringen und daß nicht alles was sich im Umfeld befindet zum Fürchten ist. Viele Hundehalter, welche eine Hundeschule (HS) besuchen und trotzdem wahnsinnige Probleme mit den Hunden haben, redeten auf uns ein, daß wir dringenst zur HS mit ihr müssen, weil sie sonst über uns herfallen würde. Mit etwa 4 Jahren war ihre Ausbildung unserer Meinung nach abgeschlossen, keine Angst mehr, keine Alpträume, keine Panik, und keine Beißattacken auf uns oder sonst jemanden. Heute kann ich sie frei-beifuss an bellenden und knurrenden Artgenossen vorbei führen und mich 100%ig auf sie verlassen.
Ich hatte wie ihr seht noch keinen seelisch unverdorbenen Hund, nur PsychoWracks.
In den Jahren, in denen ich die Hunde erzogen habe, habe ich mehr über diese Tiere gelernt, als ein Hundetrainer an einem Tag in der Woche über das Tier erfahren kann. Ich habe mir vor dem Einzug des Pit-Mixes einige Hunde-Erziehungsbücher gekauft aber nie benutzt.
Nun bin ich am überlegen, ob dieses Welpenspielen und die angeschlossene Hundeschulerziehung wirklich was bringt, mal abgesehen, daß die Leute dort eine andere Sicht auf meinen Hund habe werden als ich, welche ja schließlich 24 Stunden am Tag mit dem Tier zusammen ist.
Ich vertaue auch keinem Fremden meinen Hund zum Spazierengehen an und dann soll ich auf Fremde hören, die sich Hundetrainer nennen. Mit dieser Sorte Mensch habe ich auch schon die wahnsinnigsten Erfahrungen gemacht, z.B. meine Xena ist vor einem Laden angebunden und ein wildfremder Mensch geht hin und fässt sie an die Ohren und streichelt ihr von oben über den Kopf.
Als wir sie zur Rede gestellt haben, sagte sie nur, daß sie Hundetrainer wäre und wisse was sie tue. An einem anderen Tag haben wir während eines Spazierganges eine Frau mit 3 Hunden getroffen, welche stolz erzählte, daß sie Hundetrainerin sei mit eigenem Platz und so. Und es dauerte keine 5 Min und 2 der 3 Hunde waren spurlos verschwunden, als wir sie wiedersahen, hatten diese Hunde gerade eine Katze getötet. UND DAS OBWOHL SIE DIE HUNDE VON EINEM TRAINER WAREN!!!!!
Also ist mein Fazit, Hundeschulen werde ich mir nur von aussen anschauen und mich NIEMALS nach drinnen begeben.
Welche Erfahrungen habe ihr mit Hundeschulen gemacht oder habt ihr eure Lieblinge in Eigenregie erzogen?
Gruß Peggy