Ich sehe Dich ja von hier aus nicht, und das Thema "Belohnen" ist vielschichtig: Wofür? Wann? Wie? Wann nicht?
Wie Du es schreibst, vermute ich, dass er schon mal von Anfang an genau weiß, ob Du ein Leckerle in der Hand oder aber in der Tasche hast. Es kann sein, dass ein Geräusch - "rascheln" - dazu kommt.
Ganz sicher ist es so, dass, wenn Du rufst, er zuallererst Richtung Futterhand oder Tasche guckt - das kannst Du recht leicht überprüfen. Und dann gibt's wahrscheinlich was und die "Übung" ist zuende.
Grundregeln: Nie darf was rascheln. Nie darf man was in der Hand haben, wenn man ruft. Belohnt wird beim "losen" Hereinrufen per "Wurf" und nicht aus der Hand direkt. Oder das Hereinrufen beinhaltet die Zusatzübung "Blickkontakt".
Egal.
Vielschichtig und konsequent, die einzelnen Routinen für den Hund klar als solche erkennbar.
Rufen und rascheln etc. ist ja auch eine "Routine".
Nette Zusatz-Taktiken, die man machen kann oder auch nicht, variieren kann oder auch nicht: Mal von rechts, mal von links und besonders häufig aus dem eigenen Mund (spucken) füttern. Leckerles fangen zu müssen fördert ungeheuer die Aufmerksamkeit, und es macht Spaß!
Umkonditionieren ist immer schwer.
Schritt 1 wäre, auf Leckerles für das Hereinrufen grundsätzlich zu verzichten. Nix mehr - gar nix mehr!
Schritt 2 wäre, Leckerles für völlig andere Dinge einzusetzen: 2a) einmal rein spielerisch - "au wie fein, Frauchen und ich machen jetzt wieder das Leckerle-Spiel" - und 2b) einmal grundsätzlich nur für Konzentration und Ruhe: Hinsetzen, Popo ruhig unten lassen, Blicke Herr/Hund begegnen sich - 21-22-23 - und Plopp - Futter fliegt. Beim Umkonditionieren würde ich die "Futterflieg" - Variante vorziehen, ist aber nicht zwingend.
Zwingend ist: erst Blickkontakt plus Ruhe - dann Futter! Dazu gibt es -zig Varianten: Im Vorsitzen oder in Grundstellung ist für den Anfang gut, und reicht meist völlig aus.
Die Routine, wo das (leicht rutschende, nicht zu kauende) Futter steckt, sowie den Ablauf: Blickkontakt - Verharren - "Explosion" - muss man sich erarbeiten. Das macht beiden - Herr und Hund - total Spaß.
Andererseits hat ein Hund, der es genießt, frei herum zu laufen und zwischendurch mal zum Lecker zu kommen und wieder abzuschwirren natürlich schon was Lustvolles gelernt. Warum sollte er sich umstellen? "Freiheit" macht Spaß, und irgendwann gibt's auch wieder Leckerles - wenn nicht jetzt, dann später. Hunger hab ich auch nicht. Das Kommen zu Frauchen kann ich mir also sparen.
Wie tief diese ganzen Strukturen bei Euch sitzen, kann ich nicht einschätzen. Und was ihr sonst noch so an kleinen Routinen habt, die man ausbauen kann/muss, weiß ich auch nicht.
Daher ist das jetzt ziemlich rudimentär, was ich Dir sagen kann.
Liebe Grüße