Und wieder musste ein Zwergspitz sein Leben lassen

  • Hallo ihr lieben,


    der kleine Muffin, ein Hund der von meiner Züchterin an gute Hände vermittelt wurde ist leider von einem Schäferhund tod gebissen wurden ;( ... er durfte nicht mal ein Jahr alt werden.



    Es ist ja kein Einzelfall dass Hunde andere Hunde oder auch Menschen beißen. Hier nur ein paar Beispiele:


    http://www.rp-online.de/region-duesseldo…tz-tot-1.762472


    http://www.abendblatt.de/region/norderst…Spielplatz.html


    http://www.sat1bayern.de/news/20120921/w…einen-hund-tot/




    Meine Fragen:




    1. Warum machen Hunde so etwas? Was geht in Ihnen vor? (wenn sie nicht offensichtlich provoziert wurden sind)


    2. Sehen einige Hunde kleine Hunde als Beute?


    3. Sind immer die Halter schuld?


    4. Ein TA sagte man kann keinen Hund davon ausschließen ?( Seht ihr das genauso? Also ich kenne viele Besitzer die zumindest stark behaupten, dass Ihre Hunde das niemals tun könnten.

  • Für einen Hund ist ein anderer Hund zunächst mal ein Hund. Probleme ergeben sich schon daraus, daß der Mensch Hunde in so unterschiedlichen Größenverhältnissen und Charakteren züchtet. Was für den einen ein Spiel ist, bricht dem anderen womöglich schon das Genick. Gleiches gilt für Streitereien unter Hunden. Manch ein Hund ist von Natur aus vorsichtig, manch einer hat es gelernt - aber manch einer eben auch nicht.


    Und ja, daß Hunde andere Hunde als Beute ansehen, gibt es auch. Drei verschiedene Deutsch Drahthaar sind im Laufe der Zeit ohne zu zögern oder "zu fragen" auf Carlo losgegangen - vermutlich haben sie einen Fuchs in ihm gesehen. Aber auch wenn so ein kleinerer Hund aus Angst wegrennt, kann der Beutetrieb ausgelöst werden.


    Und dann gibt es noch die Hunde, die schlicht und ergreifend einen Hass auf kleine Hunde haben. Kleine Hunde sind ja nicht per se Engel. Ganz im Gegenteil überschätzen sich da einige ganz gewaltig und gehen ihrerseits auf große Hunde los. Auch wenn das nicht direkt in einer Katastrophe endet, kann doch der große Hund beginnen die kleinen Biester zu hassen - und irgendein Kleinhund ist dann mal zur falschen Zeit am falschen Ort.


    Schöne Grüße


    Elke

  • Ich glaube ein großes Problem ist das viele Menschen ihre kleine Hunde nicht erziehen. Sie als Puppen, Spielzeug oder Menschen mit Fell erziehen.


    Meine Schäferhündin ist 10 Jahre alt geworden und Gott sei dank kam es nie in so eine Situation.


    Allerdings gab es in den Jahren sehr viele Situationen in denen meine Hündin "angegriffen" wurde und zwar von Kleinhunden.


    Meine Spitze sind nun nicht ganz so groß doch mit 50cm nun auch nicht klein.


    Auch hier hatten wir schon 3 kleine Hunde die auf uns los sind. Und die Besitzer hilflos dabei standen bzw versuchten ihre Hunde einzufangen.
    Meine 2 waren an der Leine.


    Ich weiß das meine 2 sich gut mit anderen Hunden verstehen. Besser als meine Schäferhündin damals. Trotzdem achte ich drauf. Merlin und Finja spielen sehr grob. Und das geht nur mit Kleinhunden die ähnlich ticken. ZB eine kleine Jack Russell Hündin ist die beste Hunde Freundin. Dagegen passt der yorky in der Nachbarschaft gar nicht. Da würde ich ein spielen nie erlauben.


    Ich denke man muss auf beide Seiten Rücksicht nehmen.


    Und nichts herauf beschwören.

  • Armer kleiner Muffin, was müssen seine Besitzer jetzt durchmachen.;(


    Michl wurde ja letzten Sommer von hinten angegriffen, der hatte überhaupt keine Gelegenheit sich vorher schlecht zu benehmen. Dafür lässt er jetzt größere Hunde nicht mehr an sich heran. Als Hundehalter steckt man so etwas auch nicht einfach weg. Hier laufen fast nur große Hunde ohne Leine herum und wenn die auf so einen Kleinen zugestürmt kommen, ist das für die Kleinen auch nicht lustig. Wenn die dann bellen heisst es man hat seinen Hund nicht erzogen. :thumbdown:
    Das Problem sind einfach rücksichtslose Hundehalter, egal ob mit großen oder kleinen Hunden. Man kann sich doch bei Begegnungen absprechen, ob es passt oder nicht.
    Vielen ist das aber auch egal, weil ihr Hund ja der stärkere ist.
    :(

    Liebe Grüße Marlies mit Michl



    Lass den Hund bellen, singen kann er nicht


    Friedrich Schiller

  • Dass Hunde sowas machen, das kann man ihnen nicht vorwerfen, dafür gibt es viele Gründe, was ich nicht verstehe ist, dass der Halter beim kleinsten Anzeichen den Hund nicht sofort an einen Maulkorb gewöhnt. Ist doch nichts dabei für draussen dem Hund sowas umzumachen, aber das ist das gleiche Kreuz wie mit dem Freilauf, da meinen auch alle, ihre nicht folgenden Hunde ohne rumlaufen zu lassen, weil der braucht ja Auslauf...


    LG Thia

  • RIP kleiner Muffin ;(


    Deswegen wehre ich grundsätzlich (bedeutet nicht alle und nicht jeden im gleichem Maße, kommt drauf an wie die auftreten) fremde Hunde ab, das wäre mein Albtraum :(
    Auf dem Dorf hab ich zum Glück so gut wie nie ungewollte Hundebegegnungen, aber in Rostock im Urlaub musste ich 2x echt rabiat werden...


    Gründe für Aggressionen gibt es reichlich, die Halter sind gefragt (meistens beide Seiten). Letztendlich sind Hunde Raubtiere und wer das nicht beachtet kann irgendwann mal böse erwachen... Ich kann meinen Hunden nur vor den Kopf guggen, daher würde ich niemals nie sagen.

  • So etwas ist immer schlimm für den Hundehalter. Ein Alptraum, vor dem auch Halter großer Rassen nicht verschont bleiben. Denn auch Hunde großer Rassen sind als Welpen klein, und wenn dann so etwas passiert kann auch ein Großhundhalter einen schwer verletzten und traumatisierte oder gar toten Hund haben.


    Tja, woran liegt es daß so etwas pssiert? Gründe dafür gibt es viele: Falsche Prägung, sowohl bei dem Großen wie auch bei dem Kleinen. Damit Sozialverhalten funktionieren kann bedarf es der richtigen Rituale auf beiden Seiten. Dann ist natürlich auch die unterschiedliche Größe, in der wir unsere Rassen gezüchtet haben, mit an solchen Vorfällen schuld. Wo es bei zwei gleich großen und starken Hunden schlimmstenfalls einen Siebener im Fell gibt, wenn überhaupt, hat ein kleiner Gegener schnell den Hals oder manchmal auch Schädel gebrochen oder die Bauchdecke aufgerissen. Ohne daß sich er große assozial verhalten hat. Und das passiert nicht nur allein aufgrund der Größenrelationen, sondern auch dadurch dass manche Zwergrassen einfach extrem empfindlich sind.


    Und dann haben wir manchen Rassen ein Erscheinungsbild angezüchtet, daß es anderen Hunden schwer macht diese Hunde "lesen" zu können. Wenn man mal die Gesichtsmimik eines Grauwolfes mit der z.B. eines schlappohrigen Hundes mit einfarbig schwarzem Kopf vergleicht, der vielleicht auch noch viele Haare im Gesicht hat, bemerkt man erst einmal wieviel ein Wolf allein mit einem Stirnrunzeln und/oder der leichten Stellungsänderung seiner Ohren ausdrücken kann. Während man beim zotteligen Schwarzen selbst ein leichtes Kräuseln der Lefzenregion nicht bemerkt. Auch ein Rottweiler zeigt sehr wenig Ausdrucksverhalten im Gesicht. Mir kommen die immer vor wie Bären wenn sie da stehen und einen angucken. Inzwischen ist es mit denen ja etwas besser, weil sie nun ihre Rute behalten dürfen. Als sie noch kupiert worden sind und so überhaupt gar keine Rute hatten war es echt schwierig von ihrer Mimik und Körperhaltung auf ihre aktuelle innere Verfassung zu schliessen.


    Dann gibt es auch Rassemerkmale, die es anderen Hunden extrem schwer machen mit der Kommunikation. Z.B. der Ridge beim Rhodesian oder Thai Ridgeback wird von anderen Hunden nicht selten mißverstanden. Die steil aufrecht stehende Rute vieler Terrier symbolisiert anderen Hunden auch oft etwas anderes als es der inneren Verfassung des Hundes entspricht, der diese Rute trägt. Leider gehören auch über dem Rücken geringelte Ruten, so wie beim Spitz, zu den Rassemerkmalen, die andere Hunde, die das so nicht kennen, manchmal mißverstehen.


    Wenn alle beteiligten Hunde über ein intaktes Sozialverhalten verfügen und ihre Halter nix falsch machen bei Hundebegegnungen, dann werden solche Mißverständnisse meist schnell aus der Welt geschafft und es passiert nix Schlimmes. Aber das ist halt leider nicht immer der Fall.


    Und ja, manchmal fallen Hunde auch in einen "Beute schlagen-Modus", wenn ein anderer Hund vor ihnen flüchtet. Z.B. Windhundrassen, die Sichtjäger sind, neigen zu diesem Verhalten. Vor allem wenn zwei Windhunde mit einem oder mehreren anderen Hunden spielen, kann das plötzlich aus dem Ruder laufen und ein Hund wird dann zum ernsthaft Gejagten. Das kann aber auch bei den meisten anderen Rassen, die über Jagd- oder Hütetrieb verfügen, passieren. Und wenn mehr als zwei Hunde anwesend sind, kann auch noch einen entsprechende Rudeldynamik einsetzen.