Jagdtrieb

  • Hallo, ich würde gerne nachfragen ob des bei Kleinspitzen auch einen Jagdtrieb gibt und ob man den abtrainieren kann? Seit einigen Monaten entfernt sich unser Hund immer weiter von uns im Wald und wenn sie ein Reh, Hase etc sieht läuft sie sofort in den wald hinein. Bis jetzt ist sie immer zurückgekommen ( jedoch aus einer vollkommen anderen Richtung;-) ), jedoch ist es schon erschreckend wenn man sie weder sieht noch hört. Seitdem geht sie immer an der Leine. Hat jmd gute Tipps?

  • Hallo,


    Jagen kenne ich von Michl nur wenn es um Mäuse geht, andere Tiere wie Tauben oder so, werden nur verscheucht. Wie alt ist denn dein Hund?


    Ich würde ihn vorerst nur an der Schleppleine laufen lassen, damit er schon mal nicht mehr abhauen kann. Dann solltest du seine Aufmerksamkeit auf dich lenken und die Spaziergänge im Wald interressanter machen, ihn vom Wild ablenken. Das geht super mit Suchspielen oder anderen Aufgaben. Vermutlich ist dem Hund einfach langweilig und mit dem Jagen hat er sich selbst eine Aufgabe gesucht. Wie gut, dass er wenigstens wieder zurückkommt, es ist ja nicht ungefährlich. Ab jetzt musst du interressanter sein, als jeder Hase. Als Jagdtrieb würde ich es nicht bezeichnen. Ich habe einen Jagdhund gekannt, der wäre so schnell nicht mehr zurückgekommen, wenn er einmal losgerannt ist. Da hat Ablenkung auch mit Futter sehr viel gebracht.


    Viel Erfolg beim trainieren.

    Liebe Grüße Marlies mit Michl



    Lass den Hund bellen, singen kann er nicht


    Friedrich Schiller

  • Ehrlich gesagt, find ich es ebenso erschreckend, dass man ihn immer wieder so weit laufen lässt ohne Schleppleine, wenn er sich sooo weit entfernt. Hast Du keine Angst, dass er mal nicht wiederkommt?? Meiner darf im Wald nicht frei laufen, weil er eben auch auf alles neugierig ist und "mal gucken gehen" würde.


    Ich würde Dir auch zur Schleppleine raten, weil es muss bloss mal ein Jäger vorbeikommen und man hat evtl. ein grosses "Problem" dann... ich will ja nicht sagen, dass die alle schiesswütig sind, aber freilaufender Hund am jagen... :-(

  • Ein Jäger darf ohne wenn und aber einen freilaufenden Hund , den er ohne Besitzer im Wald antrifft , erschiessen! Damit hat er das Recht absolut auf seiner Seite!


    Ich weiss das von einer Freundin , die Jäger ist!

  • Falsch darf er nicht.


    Er darf nur schießen wenn der Hund nachweislich wildert und das Wild reißt.


    Aber wenn es keine Zeugen gibt ist es schwer zu beweisen.


    Jäger behaupten gern was anderes wollen ja die Hunde aus dem Wald fern halten.


    Übrigens ist es auch nicht ohne wenn ein Jäger wirklich auf einen Hund schießt. Das wird ordentlich überprüft und gibt gegeben falls Sanktionen.


    Also schießen Jäger nicht so schnell wie Angst gemacht wird.


    Trotzdem würde ich einen jagenden Hund an der Leine lassen. Egal ob im Feld oder Wald.

  • in bayern ist es so:


    Während es früher für den Abschuss ausreichte, dass ein Hund im Revier umherstreifte und sich von seinem Besitzer entfernt hatte, ist eine Tötungsbefugnis nach der neuen Rechtslage seit 1. Juli 1996 nur dann gegeben, wenn ein Hund tatsächlich erkennbar einem Wild nachstellt und aufgrund seiner Rasse und Größe auch eine konkrete Gefährdung gegeben ist.

  • Auch ohne dass ein Jäger schießt möchte ich persönlich nicht, dass mein Hund Wild hetzt ...


    Mit einem jagdeifrigen Hund ist das gar nicht so leicht!


    Gute Nacht

  • Jetzt mal abgesehen vom Jäger, der eventuell den Hund killt...


    Der Hund ist in dem Augenblick außer Kontrolle unterwegs. Das allein wäre für mich schon Grund genug daran zu arbeiten!


    Mein Spitz ist übrigens auch ein Jäger. Ich habe ein systematisches Training gemacht, damit er lernt was zu tun ist, wenn Rehe und Hasen aufspringen. Und das ist nicht hintherhetzen...


    Bis das noch nicht funktioniert, gehört der Hund an die Leine!


    Viele Grüße
    Corinna

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Also Lilly ist ganz verrückt nach Mäusen&Maulwürfen,sieht sie irgendwo ein Loch im Boden oder Maulwürfhügel ^^ Rein die Schnute und budeln,einmal hatte sie einen MW gefangen und damit gespielt.


    Sie hetzt auch gerne Wildkaninchen her hier bei uns in Binz gibts viele wir nennen es den Hasenwald bisher waren die aber immer schneller.In dem Waldstück gibts aber keinen Jäger.
    Ebenso werden alle Arten von Vögeln gejagt 1mal hat sie eine Wildente erwischt und in den Schwanz geschnappt 8o Die Ente legte unter lautem Gezeter einen Raketenstart hin und Lilly stand da mit nen Büschel Federn in der Schnute :P


    Ob es mehr Jagd oder Spieltrieb ist ?( ihre Spielzeuge kaut sie gerne von oben&unten durch und schleudert sie genußvoll hin&her das selbe würde sie wohl auch mit den Tieren machen.

  • Beweist dem Jäger erst mal das Gegenteil.......................... und das dürfte echt schwierig , wenn nicht sogar unmöglich werden!


    Jagende Hunde sind für mich ein absolutes NO GO und daran sollte mit aller Intensität gearbeitet werden!

  • Jagende Hunde sind für mich ein absolutes NO GO und daran sollte mit aller Intensität gearbeitet werden!


    Genau da sind wir dran, aber meine lassen sich ganz gut abrufen und im Wald laufen sie eh nicht so weit weg, denn es könnte ja sein, ich bin dann weg, ja und da hört dann der Spaß auf, Frauchen weg..., neeee das geht man gar nicht.

  • also ich finde, es macht schon einen unterschied, ob der hund nur kurzfristig etwas hinterher rennt, weil´s es einem direkt vor der nase über den weg gerannt ist oder der hund auf eigene faust versucht wild aufzustöbern und dann jagd.
    carlsson ist auch schon mal einem hasen oder reh hinterher, weil uns das über den weg lief und genauso schnell kam er nach ruf auch wieder zurück gerannt. ich schätze mal, auch ohne ruf käme er sofort wieder, sobald er das objekt der verfolgung nimmer sieht.
    auf einer großen wiese sind früher sogar meine bullys kurze strecken den kaninchen hinterher, bis man gemerkt hat, kriegt man nicht - uninteressant.
    aber abhauen um aufzustöbern habe ich noch bei keinem meiner hunde erlebt.
    einen gewissen aktionsradius sollten die hunde im wald schon einhalten.

  • und Tosca - mein Posting war nicht auf dich gemünzt


    Ja das weiß ich doch :thumbsup: , wollte damit nur sagen, dass es das bei mir auch nicht gibt, aber die Elstern sind ja so frech die springen einem ja direkt vor die Füße oder auch Nase, da meine Hunde ja nicht fliegen können, habe ich schnell versucht das im Bild festzuhalten.
    Ja der Jäger fragt nicht lange und er würde auch aussagen, er habe nur einen wildernden Hund gesehen und habe ihn deshalb abgeschossen.
    Das wäre dann Aussage gegen Aussage, da Du als Hundehalter verpflichtet bist auf dein Tier auf zu passen und wenn Du das nicht kannst, liegt die Schuld dann eindeutig bei Dir.

  • Tosca, das ist ja ein absolut geniales Photo! Tolle Momentaufnahme!


    Also Mäuse buddeln etc. ist schon was anderes als Wild jagen - und wird von Hunden auch sehr wohl unterschieden. Mein Wichtelmännchen jagt Mäuse und fängt sie und bringt sie mir gaaaaanz stolz. Aber hinter Wild her geht er zum Glück nicht. Anders als Jesse James, der Stromer, der ein großer Jäger und Streuner war, was ihm zum Verhängnis wurde.



    Jagende Hunde sind für mich ein absolutes NO GO und daran sollte mit aller Intensität gearbeitet werden!


    Keine Frage. Aber wie machst Du das?


    Also Triebkontrolle ist mit das Schwierigste, was es gibt.


    Leinenzwang - permanenter Leinenzwang - ist der übelste Zwang, den man lebenslänglich auf einen Hund ausüben kann ...


    Mein Hovi darf Vögel jagen, in übersichtlichem Gelände, auf freiem Acker. Im Wald läuft er bestimmt niemals frei! Und wenn ich irgendwo in ein Gelände komme, das ich nicht kenne - Leine. Ansonsten hat er gelernt, mit mir zusammen viel zu arbeiten, und also kann ich ihn auch überall und jederzeit abrufen - solange er noch nicht durchgestartet hat.


    Die Lösung gegen die Jagerei ist meiner Ansicht nach: regelmäßiges Training in Sachen Bindungsarbeit. Rudelhierarchie im Alltag trainieren, praktizieren - aber nicht so, dass der Hund heilfroh ist, wenn er "der Alten" endlich mal entwischen kann. Daran erkennt man nicht mehr und nicht weniger als "schlechtes" Training. Und wech isser, der Hund ...


    Hat ein Hund das erst mal gelernt - so wie Jesse James - dann ist es meist schon zu spät. Dann hilft nur noch Ferneinwirkung, also Masterplus. Und das wiederum will gelernt sein!


    Liebe Grüße

  • Keine Frage. Aber wie machst Du das?



    Als erstes beobachte ich sehr genau , lese in den Signalen , die mir seine Körpersprache schickt und so wie mein Hund die ersten Anzeichen von Interesse an irgendetwas zeigt was nicht unbedingt wünschenswert ist , rufe ich ihn zu mir , behalte ihn in meiner Nähe und habe noch ein "strengeres Auge" auf ihn.


    Zudem bediene ich mich der Tierkommunikation.......... klappt hervorragend!!!


    Und wie du schon postest : ständiges Training in der Bindungsarbeit. Und das mit den richtigen Argumenten in der Leckerletasche ;) .......................... :whistling:

  • Jau!


    Genau so!


    Und wenn das gut institutionalisiert ist - dann ist es auch absolut kein Problem, dass Spitzchen Mäuse fängt, oder mal 'ne Krähe verscheucht ...


    Schließlich wollen sie ja auch - leben (dürfen) ...