geeignete Hundeschule/Trainer für meinen Spitz

  • Hallo,


    ich habe mich länger nicht gemeldet, weil ich viel zwischen Meckenheim und Darmstadt, wo meine Tochter mit Familie lebt, hin und her pendele.
    Z.Zt. bewegt mich mal wieder, das "schwierige" Verhalten von Mia mit anderen, fremden Hunden.


    Also zunächst, Mia als "reinrassiger" Japanspitz ist sehr wachsam und dann auch sehr laut (schon alleine vom Stimmvolumen her). Sie liebt unsere andere Hündin, dasFlöckchen (Samojede) sehr, die beiden passen auch gut "nebeneinander", weil jede die andere lässt. Keiner von beiden ist verspielt, beide im Haus eher ruhig, verschmußt.
    Ich bin mit Mia fast immer zusammen im Haus, sie muss nur ganz selten mal kurz alleine sein, sie schläft bei mir im Bett, im Haus legt sie sich auch eigenständig mal in die Diele. d. h. sie kontrolliert mich m.E. nicht, ist aber sehr auf mich bezogen.


    Anstrengend finde ich oft ihr lautes Bellen im Garten, vor allem wenn andere Hunde vorbeikommen, wird sie zur "Furie", dann kann ich sie auch kaum stoppen, dann werde auch ich angebellt. Und es ist sehr schade, dass sie andere Hunde am liebsten meidet, schon im Abstand von ca. mind. 5 Metern massiv knurrt, in die Leine geht und selbst vor großen Hunden nicht halt macht. Manchmal habe ich den Eindruck es ist auch Unsicherheit und Angst dabei. Es gibt aber auch kleine Hunde, vor allem weiße, die will sie unterwerfen. Da hat es schon einige Situationen gegeben, wo sie kleine Hunde richtig unterworfen und massiv angeknurrt hat, die Zähne fletscht und wir den anderen Hund vor ihr schützen mußten. Ihr Verhalten ist oft nicht eindeutig zu lesen(Angst oder Dominanz). Ihre Ansagen sind aber immer sehr eindeutig. Kinder die Roller/Scate fahren werden auch angegangen und Motorradfahren sind der größte Feind. Ich muss also immer sehr aufmerksam beim Spaziergang sein.
    Ich würde ganz gerne, und die Zeit dazu hätte ich, noch an diesem Verhalten mit ihr arbeiten. doch dazu bräuchte ich eine wirklich kompetente Unterstützung. Die Hundeschulen, die ich bisher besucht habe (Welpengruppe und Junghundeerziehungskurs) haben nur zu ihrem Widerstand bestärkt. Ich weiß nicht, wie ich diese kompetente, sich mit dem Wesen der Spitze auskennende Hundeschule finden kann.


    Hinzu kommt, dass meine Tochter seit Anfang Mai einen kleinen Mopswelpen (einen mit längeren Beinen und Nase) hat. Wenn wir zu Besuch sind, ist Mia, obwohl ich mich sehr um sie bemühe, äußerst aggressiv zu dem Kleinen. Ich strafe Mia nicht, gehe ruhig dazwischen wenn es zu schlimm wird. Meine Enkeltöchter (7 u.9) sind dann voller Angst um den Kleinen. Wobei Mia ihn nicht beißt (bisher) aber es sieht und hört sich schon sehr heftig an und es verändert sich auch nicht zum Besseren.
    Das tut mir so leid, für Mia, für den Kleinen, für uns alle. Ich versuche dann möglichst gelassen zu bleiben und Verständnis für alle aufzubringen, aber das belastet schon.


    Von wegen kinderlieber, keinen Lärm machender, freundlicher Japanspitz! Meine Mia ist meine Liebe , aber keine unkomplizerte Hündin. Vielleicht hat ja jemand Tipps oder kann was zu einem geeigneten Trainer/Hundeschule mitteilen. Oder mich trösten?


    Liebe Grüße

  • Hallo Mamu,
    wenn dir trösten auch schon ein wenig hilft, gerne.
    :)
    Rollerfahrer, Skater und Motorräder, also alles was Lärm macht kann Michl auch nicht leiden. Heute waren wir zum schlechtesten Zeitpunkt spazieren. Auf dem Rückweg kamen uns jede Menge Trecker Feuerwehrwagen und was noch alles Lärm macht entgegen. (Die erhöhen hier die Deiche) Weil die Straße sehr eng ist, habe ich ihn bei jedem Fahrzeug sitz machen lassen. Das ging auch ganz gut aber jedes vierte wurde dann doch angebellt. :rolleyes:
    Nach meinen Beobachtungen hängt das auch mit dem eigenen Verhalten zusammen. Je intensiver man versucht ihn zu bändigen, umso mehr hält er dagegen. Dabei entsteht dann ein Wettrennen wer schneller reagiert. Jetzt fahren die hier 30 m von uns und es interessiert ihn nicht die Bohne.
    Die Hündin von meinem Bruder hat ihm auch von Anfang an nur die Zähne gezeigt und ich fand es auch schade, dass es nie gemeinsame Spiele gab.
    Eine Hundeschule weiss ich leider auch nicht, aber du hast ganz Recht, die müssen das Wesen vom Spitz kennen. Mir gefällt das Prinzip von D.O.G.S (da gibt es ja nicht nur den Rütter
    ;)) und von animal learn habe ich schon viel positives gelesen.

    Liebe Grüße Marlies mit Michl



    Lass den Hund bellen, singen kann er nicht


    Friedrich Schiller

  • Hallo Mamu,


    unsere Amie reagiert eher aus Angst - aber ähnlich.
    In der Hundeschule wurde so trainiert, dass wir den Abstand entsprechend groß halten mußten und wenn sie nicht reagiert, mit der Zeit verkleinern (was ärgere ich mich nach wie vor über diese abstandslosen "der-tut-nix-Hunde") und vor allem schnell reagieren bevor der Hund den anderen wahrnimmt.
    Uns half auch viel, den Hund im "Sitz" zu lassen, bis der andere Hund vorbei war.
    Was auch gut war, mit dem anderen Hunde mal mit zu gehen, nicht immer nur kurz aneinander vorbei. Ich fragte die Leute dann einfach, ob wir ein Stück mit gehen dürfen, Amie beruhigte sich dann doch eher.


    Mit dem kleinen Mops...
    Ich habe ja selber grad einen Welpen meinen beiden 8 und 9 Jahre alten Damen vorgesetzt. Amie will ihre Ruhe, ich biete ihr also Rückzugsmöglichkeiten. Die wird nie mit Nelly spielen, das war mir aber schon klar.
    Chilly spielt - und das hört sich durch das Geknurre und Gebell teils schon auch an, als würden die ernsthaft raufen, wobei tatsächlich Maßregelungen seitens Chilly vorkommen, die Kleine schreit, aber nicht verletzt wird. Dann wird wieder weiter gerauft und gespielt.
    Dazu muß man aber sagen, Nelly ist ein Frechdachs und fordert Chilly entprechend heraus, zudem sind das Oma und Enkel... man merkt, da ist das gleiche im Kopf ;)


    Was macht denn der kleine Mops, wenn Mia ihn so angeht?
    Steht Mia oder legt sie sich auch mal zu ihm hin?
    Man kann das nicht erzwingen, dass die beiden sich vertragen, da würde ich auf den Kleinen achten, wenn es für den zu heftig wird, eingreifen, wie du es beschrieben hast. Mehr kannst du nicht machen.
    Vielleicht ändert sich das auch noch wenn der Mops ein bisschen älter ist.


    Zum Motorrad fällt mir unser Kleinspitz Chipsy ein: die ging ab und zu auf Autos los... nicht auf jedes!
    Jedenfalls gingen wir einmal an ein feindliches, aber parkendes Auto vorbei, da fällt die plötzlich die Reifen an und beißt knurrend hinein... danach trafen wir anscheinend nie wieder so ein böses Auto, jedenfalls fiel sie keines mehr an ?(


    Zur Hundeschule kann ich nicht viel sagen, weil ohnehin zu weit weg von euch.
    Unsere hatte "konservative" Trainer und eine Trainerin nach Lindt-Art ausgebildet - die gefiel uns Zwei- und Vierbeinern am besten.


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Hallo Mamu,


    tut mir leid, dass Du Probleme mit Mia hast. Ich weiß leider auch kein Patentrezept u. kann nur berichten wie ich es mit Kimba mache, da er auch viel mehr bellt als ich es von Dusty gewohnt war (der hat draussen gar nicht gebellt). Wenn wir anderen Hunden begegnen die wir nicht kennen lass ich ihn "sitz" machen u. versuch ihn abzulenken. Wenn ich merke dass der andere Hund "friedlich" ist lass ich Kimba zu ihm (nach Rücksprache mit dem Hundehalter) u. meist kommt nur ein kurzes bellen oder gar nichts.Ich glaube nämlich bei Kimba ist es nur Unsicherheit. Da Kimba aber gerne spielt u. an anderen Hunden interssiert ist, ist eine Hundebegegnung für uns kein Problem es sei denn der andere Hund zeigt sich "agressiv", dann versuche ich ruhig weiter zugehen u. ignoriere Kimbas bellen.Wenn er im Dunkeln stehende Autos oder Gegenstände anbellt gehe ich mit ihm bis hin, damit er schnuppern kann meist ist es dann gut und wenn nicht, sage ich auch mal in strengerem Ton "ruhig". Menschen bellt er im Dunkeln auch schon mal an (vielleicht kommt da ja schon sein "Beschützerinstinkt" durch) dann gibts nur eins, zügig vorbeigehen.
    Schau doch mal im Internet unter D.O.G.S. da gibt es ja schon ganz viele "Zweigstellen" vom Rütter vielleicht findest Du dort jemand der Euch helfen kann, denn Du bist bestimmt nicht die erste u. einzigste mit diesem Problem. Ich würde es auf jeden Fall probieren.


    Ich wünsche Euch das ihr bald eine Lösung findet, manchmal sind es ja nur Kleinigkeiten die man ändern muss, nur man kommt nicht selber drauf.


    Liebe Grüße


    Susanne u. Kimba

  • Da hast du ja einige gravierende Probleme mit dem Verhalten von Mia.
    So aus der Ferne, ohne den Hund zu kennen, ist es schwierig, etwas zu raten, ich denke nur auch, dass das ganze Verhalten aus Angst und Unsicherheit resultiert.
    Am besten ist, wenn ein kompetenter Trainer sich alles anschaut und sich ein Gesamtbild macht.


    Ich habe gesehen, dass du in Meckenheim lebst.
    Meine Trainerin kann ich absolut empfehlen, sie ist ganz in der Nähe, ich kann nur raten, sie einmal anzurufen.
    Sie hat auch ein paar, bezahlbare, gute Bücher geschrieben, die danach in Zukunft helfen können, mit den Vierbeinern umzugehen.


    http://www.hundefarm-eifel.de/index.php/hundeschule/angebote


    Tel. 02257-7728, E-Mail: kedvesmomo@t-online.de

  • Spitze reagieren auf alles was laut und hektisch ist - so ist ihr Wachhunderbe.


    Will man dagegen angehen, muß man a) Ruhe in die Situation bringen und b) dem Spitz verständlich machen, daß die Situation normal und ok ist.


    Ruhe reinbringen geht sehr schön, in dem man den Spitz - am besten mit etwas Abstand - sitzen läßt. Am besten hat man den Hund dabei so an der Leine, daß man auch bei einem Ausraster völlig ruhig bleiben kann und keine Angst haben muß, daß der Spitz an zu langer Leine auf die Straße preschen kann oder die Leine gar aus der Hand reißt.


    Füttern ist in solchen Situationen auch nicht verkehrt - futtern beruhigt. Aber das Füttern nicht als Ablenkung einsetzen. Spitz soll die Situation bewußt wahrnehmen und erkennen, daß das Auftauchen eines solchen Objektes eine Möglichkeit ist sich ein schmackhaftes Leckerchen abzuholen. Spielzeug funktioniert in solchen Situationen nicht gut, da es zusätzlich aufpuscht oder der Hund nur das Spielzeug fixiert und nicht die Situation wahrnimmt.


    Taris mochte auch keine Roller. Ich habe dann so mit ihm trainiert: jeder Roller bedeutete Click und Leckerchen. Das ganze habe ich dann noch mit dem Wort "Roller" verknüpft". Am Anfang mußte ich schnell reagieren, bevor Taris den Roller bemerkte. Nach einigen Wochen schaute mich Taris von sich aus erwartungsvoll an, wenn er einen Roller erspähte. Mittlerweile sind nur noch Roller erwähnenswert, die direkt vor unseren Füßen und mit Getöse vorbei kommen. Gibt ja so Knatterkisten.


    Mit Hunden in Entfernung kann man im Prinzip genauso trainieren. Bei Nahbegegnungen, würde ich persönlich managen und gar keine Begegnungen zulassen, wenn ich nicht sicher wäre, daß es gut geht. Mit der Zeit wird Mia merken, daß sie sich nicht mehr aufregen muß, weil Frauchen die Lage im Griff hat. Nur alles in absoluter Ruhe. Schimpfen oder gar strafen nützt absolut nichts, beeindruckt zwar im ersten Moment, aber der Spitz erinnert sich bei künftigen Hundebegegnungen daran, daß nicht nur der andere Hund blöd war sondern auch noch Frauchen - und dann wird das Verhalten noch schlimmer. Mann kommt sich zwar manchmal ziemlich blöd vor, wenn man mit einem tobenden Hund da steht, aber nachdem ich nichts mehr auf die Meinung der Anderen gab und in solchen Situationen ruhig blieb, konnte ich mit Carlo das Arrangement treffen: er darf andere Hunde notfalls anbellen, aber es wird sich nicht in die Leine gehängt.


    Wenn Du Dich mit dem Clickertraining anfreunden kannst, findest Du hier vielleicht eine Hundeschule: http://markertraining.de/


    Schöne Grüße


    Elke

  • Hallo, danke für die Rückmeldungen. Ich habe sie jetzt erst mal mehrfach gelesen, weil so viele Anregungen dabei sind. Zunächst werde ich die Spaziergänge noch stärker managen, also möglichst vorausschauend aufpassen. Begegnungen mehr auf Abstand halten (was ich ja eigentlich schade finde)aber das geht nicht anders.
    Und so gut es geht ruhig bleiben.
    Mit den angesprochenen Hundeschulen muß ich mich noch befassen, also Infos sammeln.
    Und ganz lieben Dank für die netten Worte und für eure Erfahrungen.
    Bin jetzt müde und Mia und ich gehen jetzt noch eine Runde und dann ins Bett.