Mr. "ich-hör-dich-nicht"

  • Ich war echt so stolz auf Jack, dass der Rückruf so gut funktioniert hatte,
    gerade weil ich anfangs damit solche Schwierigkeiten hatte.


    Aber jetzt?
    Anfang lass ich Jack immer erst hinlegen, löse die Leine und sag dann "los".
    Und das funktioniert auch noch richtig gut.
    Aber der Rückruf-als würde er erst eine Münze werfen um zu entscheiden ob er kommt oder nicht.
    Anfangs lasse ich ihn erstmal etwa 3 Minuten laufen, erst dann ist er "aufnahmefähig".
    So, nun läuft er einfach an mir vorbei oder bleibt in einer Entfernung von etwa 4m stehen und schaut mich an wie doof. Er neigt sogar seinen Kopf von einer zur anderen Seite-als wüsste er nicht was ich von ihm möchte.
    Selbst Hühnchen etc. zieht nicht mehr-dafür ist er vorher immer sofort angerannt gekommen.
    Ich laufe dann weg, er kommt hinterher und bleibt aber wieder auf dieser Distanz.
    Mit Spielzeug rennt er nur noch weg-das bleibt jetzt erstmal Daheim.


    Nun wollte ich euch um Rat bitten-bevor ich es vermassel.


    PS. Auch wenn ich mir vorkomme wie bestellt und nicht abgeholt und ich mich grün und blau ärgere
    muss ich letztendlich lachen-denn dann kommt sowas:
    (achtet auf die Pfoten)

  • :D Humor ist wenn man trotzdem lacht.
    Jetzt testet er deine Reaktion und wer den längeren Atem hat. Was macht er z.B. wenn du in die Hocke gehst? Meistens kommen sie dann angeflitzt, weiles so aussieht, als wäre man weiter weg. Jack liest deine Körpersprache und Mimik sehr gut und wenn du konsequent aber freundlich darauf bestehst, dass er kommt, wird er schnell merken, dass du seine Spielchen nicht mitspielen willst.
    Das Foto ist total schön geworden, Jack hat anscheinend auch Humor.
    :love:

    Liebe Grüße Marlies mit Michl



    Lass den Hund bellen, singen kann er nicht


    Friedrich Schiller

  • Baby Taris war von Anfang an ein Musterknabe beim Rückruf.


    Dann kam die Pubertät. Und mit ihr die Schleppleine.


    Gerufen wird nur einmal. Kommt der Hund nicht, wird er kommentarlos über die Leine geangelt. Das sich nicht packen lassen, hat Taris allerdings immer nur an bestimmten Orten gezeigt. Dort lief er daher konsequent nie ohne Leine.


    Zusätzlich habe ich vermieden, ihn in dieser Zeit überhaupt zu rufen, wenn es irgendeine Form der Ablenkung gab. War die Luft hingegen rein, habe ich ihn gerufen - und wenn er nicht postwendend kam, bin ich "verschwunden".


    Irgendwann geht diese Phase auch wieder vorbei. Wenn man sich dann in der Zeit nicht das Rückrufsignal durch etliche erfolglose Versuche versaut hat, klappt es danach auch wieder.


    Viele Grüße


    Elke

  • Hallo


    ich würde sagen er testet aus was du duldest und was nicht. Mir wurde immer geraten meine Komandos durchzusetzten, wenn du rückrufst und er nicht kommt, geh weg, kommt er auch denn nicht hol ihn zu dem Punkt an dem du gerufen hast, lass ihn sitzen geh ein Paar schritte zurück (Anfangs nur 3-4 m später ruhig 30-40 m) und ruf nochmal, kommt er belohn ihn (würde ich nur mit Stimme machen, Leckerchen gibts nur wenn er beim ersten rufen sofort kommt). Mit der Schleppleine kannst du recht gut einwirken, wenn im Freilauf garnicht klappen will.
    Wenn er frei läuft sieh zu das du das Komando gibst wenn er nicht abgelenkt ist (z.B. durch Schnüffeln) wenn es nochnicht gut klappt, dann ist die Übung einfacher für ihn.
    Sieh zu das du Abwechslung in die Übungen bringst auch wenn der Rückruf dir am wichtigsten ist, sonst wird ihm fand und er macht nochmehr blödsinn. Bei Freddi hat das alles recht gut funktioniert aber vom 9 Monaten bis fast 2 Jahren hatte er immer wieder Phasen in denen ich dachte der Hund hat alles vergessen was er bis dato gelernt hatte, vor allem Rückruf. Ein guter Rat war mir noch eine große Hilfe, Hunde richen es wenn ihr Mensch sich ärgert, viele reagieren dann verunsichert und kommen erst recht nicht, also nicht Rückruf üben wenn du genervt bist, lieber an der Schleppleine lassen und auf später verschieben.


    Das Bild ist echt klasse ein richtiger Kasper :love:


    Viele Grüße

  • :D Humor ist wenn man trotzdem lacht.
    Jetzt testet er deine Reaktion und wer den längeren Atem hat. Was macht er z.B. wenn du in die Hocke gehst? Meistens kommen sie dann angeflitzt, weiles so aussieht, als wäre man weiter weg. Jack liest deine Körpersprache und Mimik sehr gut und wenn du konsequent aber freundlich darauf bestehst, dass er kommt, wird er schnell merken, dass du seine Spielchen nicht mitspielen willst.
    Das Foto ist total schön geworden, Jack hat anscheinend auch Humor.
    :love:


    Auf jeden Fall XD


    Ja er kommt angerannt, aber läuft vorbei.
    Erst wenn er nicht mehr "kann", dann läuft er zu mir und legt sich hin.
    Ich probiere einige "Körperstellungen" und Sprachtöne aus, um zu schauen, auf was er sonst reagiert.
    Aber meist schaut er und geht dann doch wieder seinen eigenen Weg.
    Wobei ich ja sagen muss, dass er zwischendurch auch zu mir kommt, ohne ihn zu rufen,
    dann gebe ich ihn ein Leckerli. Aber wenn ich rufe macht er auf taub..

  • Gerufen wird nur einmal. Kommt der Hund nicht, wird er kommentarlos über die Leine geangelt.


    Ich stell mir grad das bei jack vor-der ist echt eine Dramaqueen-wenn er an der Leine /Schleppi hängt/hang und ich will weiter, dann hat er sich hingelegt und ist nicht mehr aufgestanden. :rolleyes:


    Zusätzlich habe ich vermieden, ihn in dieser Zeit überhaupt zu rufen, wenn es irgendeine Form der Ablenkung gab. War die Luft hingegen rein, habe ich ihn gerufen - und wenn er nicht postwendend kam, bin ich "verschwunden".
    Irgendwann geht diese Phase auch wieder vorbei. Wenn man sich dann in der Zeit nicht das Rückrufsignal durch etliche erfolglose Versuche versaut hat, klappt es danach auch wieder.
    Elke


    Wenn ich merke, das Jack gezielt irgendwo hin rennt, dann rufe ich ihn sofort.
    Aber wahrscheinlich ist das auch schon zu spät, denn dann kann ich ihn nicht gut abrufen.
    Das größte Problem ist gerade beim Abrufen wenn er sich wälzt (habe gelernt-nicht welst :D ), markiert oder schnüffelt.
    Wenn er Häufchen machen muss, dann rennt er etwa 10m von mir und kommt danach auch gleich wieder.
    Nur bei den anderen Situationen ist es schwierig geworden.


  • Schleppleinentraining haben wir gemacht, weil ich Angst hatte, das er weg rennt.
    Ich habe zwar auch eine 15m Schleppleine, aber bei dem hohen Gras hier kann man das vergessen.
    Leckerli gibt es nur, wenn er sofort kommt.
    Und ich mach es auch so, dass ich mit ihm das "bleib" übe, funktioniert auch recht gut, wobei die Distanz von 15m nicht erweitert werden kann.
    Draußen übe ich mit ihm am meisten, da ist dann "platz", "sitz", "bleib", "peng" etc. dran.
    Wenn er bei mir ist, dann macht er es auch.


    Jack ist jetzt fast 8 1/2 Monate alt-jetzt weiß ich auch was mit Pubertät gemeint war/ist-hatte mir schon eingebildet, ich bleibe verschont :D
    Wenn ich weg renne, dann kommt er auch angeflitzt, aber er denkt öfters, das draußen alles nur ein Spiel ist.
    Aber würde ich stehen oder sitzen bleiben, dann schaut er "ah, die ist ja immer noch da-da kann ich ja noch meiner Nase nach gehen" :whistling:

  • Aber wahrscheinlich ist das auch schon zu spät, denn dann kann ich ihn nicht gut abrufen.


    Genau das ist der Punkt. Du musst schneller sein als er und vorher reagieren. Das Training mit der Schleppleine kannst du ihm auch als tolles Spiel "verkaufen" indem du ihm zeigst wieviel Freude du an seiner Mitarbeit hast.

    Liebe Grüße Marlies mit Michl



    Lass den Hund bellen, singen kann er nicht


    Friedrich Schiller


  • Genau das ist der Punkt. Du musst schneller sein als er und vorher reagieren. Das Training mit der Schleppleine kannst du ihm auch als tolles Spiel "verkaufen" indem du ihm zeigst wieviel Freude du an seiner Mitarbeit hast.


    Ja, ich denke da wäre wohl das Apportieren am besten.
    Dadurch haben wir den Rückruf erstmal richtig aufgebaut.
    Mittlerweile Apportieren wir nur etwa 1 mal am Tag,
    weil ich mir dachte, ich lasse ihn mal das machen, worauf er Lust hat.


    Naja, das hat er jetzt schon gemacht-jetzt muss ich wieder das machen, worauf ich Lust hab ;-)

  • Ja er kommt angerannt, aber läuft vorbei.
    Erst wenn er nicht mehr "kann", dann läuft er zu mir und legt sich hin.
    Ich probiere einige "Körperstellungen" und Sprachtöne aus, um zu schauen, auf was er sonst reagiert.
    Aber meist schaut er und geht dann doch wieder seinen eigenen Weg.
    Wobei ich ja sagen muss, dass er zwischendurch auch zu mir kommt, ohne ihn zu rufen,
    dann gebe ich ihn ein Leckerli. Aber wenn ich rufe macht er auf taub..


    Dein Jack hat Dich gut im Griff.


    Wenn ihm danach ist, kommt er zu Dir und kriegt ein Leckerchen.


    Wenn Du ihn ruftst, hat er so keinen Anreiz mehr sich ein Leckerchen zu verdienen. Statt dessen macht er mit Dir ein Spielchen - und Du gehst darauf ein indem Du "Körperstellungen und Spachtöne" ausprobierst.


    Probiere es mal anders herum. Du gibst vor und er soll mitmachen.


    Leckerchen gibt es nur, wenn er dafür vorher arbeitet. Wenn er zu Dir kommt nutze ruhig die Gelegenheit, renne ein paar Schritte rückwärts und wenn er mit läuft gibt es das Leckerchen. Wenn er Dich in der Ferne mal ansieht, rufe ihn und laß ihn sich ein Leckerchen verdienen. Oder rufe ihn und spiele Du mit ihm fangen, damit er sein Leckerchen kriegen kann.


    Sich anpacken lassen war bei uns immer Bestandteil des Ruckrufes. Dafür habe ich immer größere Leckerchen benutzt, die der Hund aus meiner Hand knabbern mußte. Währenddessen hat die andere Hand zum Halsband/Geschirr gegriffen. So ist die Bewegung für Taris ganz normal. Und von 10 mal rufen, darf er mindestens 9 Mal nach dem Leckerchen wieder seinens Weges ziehen.


    Viele Grüße


    Elke


  • Ja, ab und an schon. Ich bin da doch echt nicht so "streng" wie ich es vielleicht sein sollte.


    Mir fällt das auch erst jetzt auf, wo ich es nochmal lese.
    Logisch kommt er nicht wenn ich ihn rufe-er bekommt ja auch sein Leckerli,
    wenn er zu mir kommt.
    Ich würde mir jetzt selbst gerne an die Stirn klatschen :evil:


    Das mit dem "Rollentausch" werde ich mal machen, gerade schläft er noch/wieder.
    Wahrscheinlich bekommt er zu viel Leckerli-Zeit zu ändern ;-)

  • Elke hat super Ratschläge für dich auf Lager :thumbup: In dieser Phase Situationen zu vermeiden, in denen der Hund wahrscheinlich nicht hören wird, und das Training möglichst so zu deichseln, dass er es fast nur richtig machen kann (also schon mal so wenig Möglichkeiten wie es nur geht zum Ungehorsam geben), hilft ungemein dabei, dass der Hund eine positive Einstellung zum Rückruf behält und ganz "natürlich" kommt.


    Meinen ersten Hund habe ich damals auch mit Leckerlis belohnt und das als Haupttrainingshilfe genommen. Er war ein totaler Fesssack und hätte für Futter seine Seele verkauft, von daher war es ein sehr starker Anreiz für ihn, zu gehorchen. Bloß dann kam das Problem, dass ich ihn ein paar Mal rief, er auch prompt kam, und ich grad kein Leckerli dabeihatte. Und daraufhin fing er an, nur noch zu kommen, wenn es ihm passte, da er sich nicht mehr sicher war, dafür auch "bezahlt" zu werden und entschied einfach je nach dem, was für ihn der stärkere Anreiz war - einem andern Hund hinterherzurennen oder zu mir zu kommen und evtl kein Leckerli einzuheimsen.


    Seit der Erfahrung trainiere ich meine Hunde nur noch ohne Leckerli und belohne mit Streicheln, Lobreden und Spielen, denn meine Hände und Stimme hab ich immer dabei ;) Und für den Hund macht es auch keinen Unterschied; im Rudel steckt der Alpha seinen Untergebenen ja auch keine Leckerbissen zu. Das Training ohne Leckerli funktioniert für mich super (inzwischen bei drei anderen Hunden verschiedensten Temperaments angewandt). Mit Konsequenz, und indem man dem Hund fast nur die Möglichkeit gibt, es richtig zu machen, bei Nichtgehorchen sofort korrigiert und bei Gehorchen überschwänglich lobt, klappt das eigentlich prima. Konsequenz ist das A und O. Und ich lobe meine Hunde immernoch jedes Mal, sobald sie gehorchen, selbst wenn sie den Befehl seit 13 Jahren kennen und mehrmals täglich ausführen.

  • Bei Jack ist mir jetzt auch noch was aufgefallen:
    Wenn wir auf der Wiese hinterm Haus sind,
    dann gibt es dort eine gewisse Stelle:eine Kurve.
    Wenn Jack diese erreicht hat,
    dann kann ich ihn nicht mehr abrufen.
    Jetzt schaue ich, das ich ihn schon vorher abrufe,
    bevor er etwa 10m vor der Kurve ist.
    Und das funktioniert auch recht gut.


    Das Komisch ist aber auch,
    wenn ich und mein Freund zusammen mit Jack auf einer freien Wiese sind,
    dann ruft mein Freund den Jack und er reagiert auch sofort.
    Er rennt gezielt Richtung meines Freundes und rennt und rennt und rennt...vorbei zu mir.
    ich ignoriere Jack, denn ich habe ihn nicht gerufen.
    Merkt er, das es bei mir "nichts zu holen" gibt,
    dann geht er zu meinem Freund.


    Bis jetzt habe ich/haben wir es noch nicht hinbekommen,
    das er auch zu dieser Person läuft,
    die ihn ruft.
    Selbst wenn ich kein Leckerli einstecken habe und Thomas hat das Leckerli,
    rennt er erst zu mir.