Beiträge von Wedlerin

    Es gibt Hundenaturen/Hunderassen, die sind von ihrem Wesen her taff und denen macht ein Crashprogramm vielleicht weniger aus, aber es gibt auch andere Hundenaturen, die weich und sensibel sind und auf Veränderungen in ihrem Leben einfach auch mal nach vorne reagieren sprich sie beissen auch mal zu, wenn sie keine andere Möglichkeit mehr sehen, weil Mensch einfach sämtliche Signale übersieht.


    Das ist so etwas, das anscheindend so manche Kleinhundehalter von ihren Schützlingen eher akzeptieren als man es bei einem Rottie, Pitbull oder anderen Hund mit größerer Maulgröße täte.


    Aber wie du sagst, es muss jeder für seinen Hund selbst entscheiden.

    Das ist schrecklich! Ich würde mich mit einigen Leuten zusammentun und dort, wo ihr denkt, dass wieder was ausgelegt wird, versteckte Selbstauslöserkameras anbringen (heißen auf englisch trail cameras und werden u.a. von Jägern eingesetzt). Die funktionieren auch in der Dunkelheit. Sind nicht superbillig, aber mit vllt drei Stück davon an verschiedenen Orten könnte es euch evtl gelingen, ein Foto von dem XXXXXXXXXX zu machen.


    ! XXXXXXXXXX - Bitte eine etwas gemässigtere Wortwahl - wir haben auch Kinder im Forum - danke - Martina

    Die Angstphase kenne ich von unseren und Pflegehunden in dem Alter auch, aber vor Besuch hat trotzdem nie einer Angst gehabt oder gar zugebissen. Ich finde, die Ratschläge hier bringen dem Hund eher wenig - gerade in der Angst- und Sozialisierungsphase ist es doch wichtig, dass der Hund sich traut, "gruseligen" Dinge zu untersuchen. Wenn er bloß auf seinen Platz geschickt oder, noch schlimmer, weggesperrt wird, versteht er die Situation doch immer noch nicht besser.


    Aus Hundesicht ist das, als ob Einbrecher im Haus wären. Natürlich dreht er weiter am Rad, statt sich entspannt hinzulegen, da er keine Gelegenheit zu positiver Interaktion hat. Dh, nun hat man also einen Hund mit großer Angst, dem jedes Mal, wenn die "Eindringlinge" kommen, das normale Rumlaufen und die normale Interaktion mit seinem Rudel verwehrt wird - das macht ihm die Besucher wohl kaum sympathischer und kann dazu führen, dass er sich auf seinem Kissen in die Ecke gedrängt führt, da er woanders nun nicht mehr sein darf. Wenn dann mal jemand zu nah am Kissen vorbeigeht, braucht man sich nicht zu wundern, wenn der Hund zuschnappt - natürlich sieht er das als Angriff auf seine letzte Bastion.


    Darum würde ich dem Hund genauso versuchen, die Angst durch positive Begegnung mit Besuchern zu nehmen wie auch vor lauten Geräuschen, anderen Hunden, fremden Gegenständen oder was sonst grad "gruselig" ist. Einen Hund, dessen Verhalten sich zu Besuchern nach 4 Wochen Eingewöhnungszeit im neuen Heim verschlechtert statt verbessert, der mit einklemmtem Schwanz Panik signalisiert und aus Angst bereits gebissen hat, würde ich nicht mit seiner Panik allein auf dem Kissen lassen und darauf hoffen, dass es sich auswächst.

    Verhält er sich draußen genauso mit Menschen oder ist das nur im Haus?


    Ich würde versuchen, ihm durch positive Begegnungen mit Leuten mehr Selbstsicherheit zu geben und die Angst zu nehmen (zB alles ganz ruhig ablaufen lassen, mit Hund und -absolut nur hundekundigen!!!- Besuch sein liebstes Spiel spielen und nach draußen gehen, wo er mehr Ausweichmöglichkeiten hat und sich die Anspannung aus dem Leib rennen kann).


    Wenn du dir selbst unsicher bist, würde ich mich auf jeden Fall an einen Hundetrainer wenden, denn das kann ja kein Dauerzustand für die nächsten 15 Jahre sein. Je länger du mit einer Intervention wartest, desto mehr wird das Verhalten zur Gewohnheit und desto schwieriger wird der Hund es wieder los. Beißen geht gar nicht, egal, wie klein der Hund ist.


    Für die Zucht würde ich ihn definitv nicht nehmen, denn Zuchthunde sollten nicht nur körperlich, sondern auch emotional kerngesund sein.


    Oh, gut zu wissen, dass Moldy die Macke nicht als Einziger hat! :D Zu seinem Hinterteil hat er eh ein gestörtes Verhältnis: Er meint offenbar auch, sich zum kratzen seinen Hinterpfoten im Rückwärtsgang annähern zu müssen ... so ganz der Hellste ist er nicht :rolleyes:


    @ Marlies: Michl will bestimt, dass du dich mit der Targo-Bank wegen des fehlenden Hundes in Verbindung setzt!

    Also, ein Furzhund mit Dunstabzugsnase ist super praktisch :thumbsup: Unser Moldy stinkt leider nur. Klasse Bild auch von Smoky mit den überschlagenen Beinen iSp Bei den Stories wei´man wirklich nicht, wie Menschen es ohne Hunde aushalten!


    Unser Moldy ist von Welpenbeinen an immer von Koyah trockengeleckt worden, wenn er nass war. Seit Koyah vor drei Jahren gestorben ist, hat sich Moldy immer hoffnungsvoll vor Silas hingestellt, um sich abtrocknen zu lassen - aber ist immer ignoriert oder angeknurrt worden. Nichtsdestotrotz hat Moldy nie aufgegeben und sich wirklich drei Jahre lang an Silas gewandt, wenn er vom Regen durchweicht, vom Schwimmen nass war oder das Fell voller Schneeklumpen hatte.
    Und steter Tropfen höhlt tatsächlich den Stein: vor zwei Wochen hat Silas ihn plötzlich abgelegt und macht es seitdem mehrmals täglich, als hätte er das nie für doof gehalten :)


    Und Moldy steckt sich so ziemlich jeden Tag ein Hinterbein bis zum Anschlag in den Rachen ... eine etwas seltsame Angewohnheit :S

    Bilder

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    Ich plane eine Übung übers Jahr in der ich sie stück für stück aufbaue, ich möchte erstmal mit Knackgeräuschen, mit Fallgeräuschen leichte Platzgeräusche beginnen und steigere diese je nach Reaktion von Smoky schnell oder eher langsamer, und wenn´s so weit ist werde ich in unserer Übung auf den Feldern mal ab und an nicht jeden Tag mal ein Knaller werfen und schauen wie er sich verhält. Dazu wird Smoky die Schleppleine an haben so das ich ihm zwar die Möglichkeit einräume sich zu erschrecken aber eingreifen kann bevor er Panisch flieht ;)
    Ich muss das einfach etwas üben mit ihm und ihn etwas abhärten, möchte ihn ungern unter Drogen (Schlaftabletten oder Beruhigungstabletten vom TA) an Silvester setzen müssen^^


    Wenn du das zu zweit machen kannst, geht's super - eine Person macht versteckt Lärm (erst noch nicht so lauten, wie du sagst), während du mit Smoky spielst, sodass er happy und auf dich fixiert ist, wenn es kracht, und nach kurzer Aufmerksamkeit auf den Lärm auch gleich weiterspielen will. Das dann über die Zeit mit Lärmintensivität steigern, bis er so weit ist, dass er sich auch ohne Ablenkung und Fixierung auf dich durchs Spiel nicht weiter um den Krach schert.


    @ Martina - Dazu braucht es weder Schießstand noch Gewehr. Das Konzept ist ja dasselbe - dem Hund die Angst vor Knallgeräuschen zu nehmen und ihm zu zeigen, dass man selbst trotz Lärm frühlich und relaxt ist und ihm nichts passiert.

    Ich kann nur sagen, das ich dieses Jahr was stärkeres brauche und ihn das Ganze Jahr vorbereiten werde, mit Knallern die ich mir aufgehoben habe. ;)


    :thumbup: Silversterknallerei hab ich hier ja nicht, aber was du da sagst, wäre auch mein Weg zu versuchen, damit umzugehen. Wir haben unsere Hunde schussfest gemacht und das gleiche sollte für Silvester eigentlich auch machbar sein, oder? Ist zwar mehr Knallerei, aber immer noch wesentlich leiser, als wenn der Hund neben dem Gewehr sitzt.

    Sie sagte, wenn ein Grizzli oder Schwarzbär auftaucht, läßt sie 2 oder 3 ihrer Huskys raus, die verjagen die Bären.


    Ja, die Bären ergreifen meistens die Flucht. Aber das kann eben auch leicht nach hinten losgehen (Grizzlymutter mit Jungen, oder ein wagemutiger Teenager-Bär, oder ein sclecht genährter, schlecht gelaunter oder kranker Bär), und das Risiko gehe ich nicht ein. Dazu hänge ich a) zu sehr an meinen Hunden und b) will ich nicht, dass meine Hunde Wild hetzen. Das Wild war zuerst hier, nicht die Hunde und wir.

    Koyah, mein Chinook, hat als Jungspund immer sein Quitschie in die Badewanne gelegt, wenn er Appetit auf ein Leckerli hatte - wir haben damals am Meer gewohnt, und weil er sich andauernd in verwesenden Fischen und Seehunden gewälzt hat, musste er regelmäßig in die Badewanne. Hat er gehasst, und so hab ich versucht, ihn per Quitschie reinzulocken und ihm, sobald er in der Wanne war, ein Leckerli zu geben. Hat gut funktioniert, bis er versuchte mich darauf zu trainieren, ihm jedesmal was zu geben, wenn er aus Eigenantrieb mit seinem Quitschesteak in die Wanne stieg :D


    Und mein Schäfer-Pudel-Mix, der mir gerade bei der Bekämpfung einer absoluten Spitzmausplage im Haus geholfen hat, schüttelt nun selbst jeden hartgefrorenen Elchköttel tot, bevor er ihn zerkaut :rolleyes:

    Vibrationshalsbänder kann man gut im Training tauber Hunde nutzen - als Aufmerksamkeitssignal.


    Oh, das wäre was für Blizzys letzte Jahre gewesen, meinen Avatarhund! Bin da auf Fußaufstampfen, Klatschen und Handwedeln umgestiegen, aber das klappt natürlich nur aus der Nähe (da er auch nicht mehr richtig sehen konnte).


    Sprühhalsbänder sollen keine Aufmerksamkeit erzeugen, sondern ein Verhalten abbrechen. ......
    Generelles Problem dabei ist, daß diese Dinger dem Hund quasi vermitten was er nicht darf - nur nicht was er denn eigentlich tun soll. ...
    Der Hund lernt, daß das Auftauchen eines Joggers oder Radfahrers einen unangenehmen Sprühstoß mit sich bringt. Ihr Gebell blenden Spitze dabei völlig aus. Ganz im Gegenteil werden sie noch vehementer darauf hinarbeiten, den Auslöser zu vertreiben, denn das ist die Lösungsmöglichkeit für Probleme, die ihnen angezüchtet wurde.


    Ja, das ist dann natürlich kein Erziehungsmittel, sondern mE bloß hundeschädlicher Schwachsinn, den man nicht verwenden sollte, egal was für einen Hund man hat.

    Alles gut und schön. Aber derjenige, der hier die Frage aufgeworfen hat, lebt auch hierzulande - und nicht in der Wildnis. Da sind solche Empfehlungen schlichtweg fehl am Platze.
    Zudem geht es ursprünglich um einen jungen Spitz.


    Sorry, dass der Thread so vom OP abgekommen ist! So eine endlos Diskussion hatte ich mit meinem Erfahrungsbericht nicht lostreten wollen. Was den Jungspitz anging, sagte ich ja auch:


    Zitat

    Bei Bailey würde ich auf jeden Fall mit der Schleppleine weiterarbeiten



    Und schlußendlich ist der Einsatz von Elektrohalsbändern in Deutschland verboten. Da erübrigt sich eh jede "Gebrauchsanleitung".


    Da hast du absolut recht; ich hätte es erquicklicher gefunden, wenn sich die Diskussion nicht auf den Teletakthalsbändern festgeritten hätte, sondern etwas zu den Vibrations- und Sprühhalsbändern gekommen wäre - von denen ich nicht weiß, ob sich da die Impulsstärke regeln lässt. Wenn nicht, fände ich sie deswegen sinnlos, denn wie Leine, Stimme und Hände müssen auch die Halsbänder so regulierbar sein, dass der Hund eben keinen Schock bekommt und keinen Schmerz empfindet, sondern nur aufmerksam gemacht wird.


    @ toscaa und Bastet: Ich habe gerade meinen ersten Buchvertrag für ein Wildnismemoir bekommen 8o *ganz schrecklich aufgeregt bin* Das Buch kommt im Herbst 2014 raus, aber ich bastel gerade an einem deutschsprachigen Blog mt Bildern und Alltagsgeschichten, den ich hier ja vllt in meine Signatur verlinken kann.

    Still und leise müssen unsere Jungs nicht unbedingt kommen, die drehen sich beim Kommen schon noch gern mal um und werfen mit ein paar Schimpfworten um sich. Darauf habe ich Wild noch nie defensiv reagieren sehen; gefährlich ist nur, wenn der Hund Wildtiere bedrängt, also nicht kommt.


    Was das Bellen angeht - Wachhunde bellen doch, um ihrem Rudel mitzuteilen, dass da ein Eindringling oder Fremdkörper ist, oder? Wenn man jedesmal, wenn der Hund meldet, darauf mit extra Befehl an den Hund reagiert (zB Rückruf und dann kehrt machen, oder Rückruf und gemeinsam sitzen und beobachten), sodass aus Hundesicht seine Warnmeldung beim Alpha wirklich angekommen ist und nun gemeinsam etwas daraufhin getan wird - sollte sich dann (wenn wirklich konsequent durchgezogen) nicht das Bellen auf kurze Meldungen statt viel Gekläffe beschränken lassen?
    Ich hab immer das Gefühl, dass ein bloßes "aus" oder "nein" auf ein Bellen vom Hund so empfunden wird, als hätte Mensch nicht gerafft, dass Hund etwas fürs Rudel Wichtiges zu melden hat, auf das nun unbedingt Taten folgen sollten - und dann kläfft der Hund immer mehr, in der Hoffnung, man kapiert's endlich und tut was.

    Dann müssten ja in Lappland oder sonstwo die Schlittenhunde von den Eisbären gefressen werden, und auch die Herdenschutzhunde, die in allen möglichen Ländern ihre Herden weitab von Wohnsiedlungen rund um die Uhr bewachen, gegen Wölfe und Bären.
    Wie kommts, dass es nicht so ist?


    Es kommt tatsächlich immer mal wieder vor, dass draußen angekettete Hunde wie Schlittenhunde von Wölfen getötet und gefressen werden, wenn sie nichts anderes finden. Ebenso werden auch Herdenschutzhunde immer mal von Wölfen gerissen. Da sich Pressenachrichten aus dem Ausland nur mit wichtigen politischen Infos oder absolut Kuriosem befassen, wird wohl eher selten in Deutschland darüber berichtet, wenn in Lappland drei Schlittenhunde gefressen werden ;) Und selbst in Lappland wird das vermutlich ebenso selten in die Nachrichten kommen wie in Kanada, weil es in den entlegenen Regionen ganz einfach ein Fakt des Lebens ist - genauso, wie in Städten Hunde überfahren werden. Da berichtet ja auch niemand drüber.


    Unser Nachbar (der, der keine Roboterhunde haben will und dessen Husky an den Stachelschweinverletzungen starb) hat neun Schlittenhunde, die er immerhin in einem Zwinger mit 4m hohem Zaun hält (angebunden, aber das ist ein anderes leidiges Thema). Bei ihm schauen jeden Winter regelmäßig die Wölfe vorbei und gucken, ob sie an die Hunde kommen. Einem ehemaligen Arbeitskollegen von mir, dessen Labrador draußen angebunden war, ist der Hund von der Kette gefressen worden.


    Das passiert aber um die Orte herum nur, wenn die Wölfe absolut nichts anderes finden, da sie des Risikos, sich in Menschennähe zu trauen, sehr wohl bewusst sind. Wohnt man weit entlegen, wo das Rudel nicht viel mit andern Menschen außer einem selbst in Berührung kommt, und verschreckt man die Wölfe nicht, dann trauen sie sich öfter mal nahe ran. Unser Nachbar fand das supertoll, bis das Wolfsrudel ihm und seinen Hunden (die nicht hören) auf einem Spaziergang aufgelauert ist. Zum Glück hatte er sein Gewehr dabei und mit ein paar Schüssen in die Luft die Wölfe verteiben können - zwei von seinen Hunden waren dann noch so deppert, denen hinterher zu laufen, bis Herrchen sich heiser gebrüllt hatte und sie geruhten, zu ihm zu kommen.


    Die Wölfe schicken dann meist einen oder zwei vor, die den Hund mit freundlichen Gesten anlocken, und wenn der Hund nahe genug ist, kommt der Rest des Rudels aus der Deckung. Mir ist das gleiche vor ewigen Jahren mal mit meinem ersten Hund und einem Koyoten passiert. Mein Hund hatte die Ohren auf Durchzug und verschwand hinter dem Koyoten her im Wald, während ich rief und pfiff. Nach gefühlten Ewigkeiten kam er dann endlich, ich hab ihn angeleint - und der Koyote hat uns noch einen Kilometer lang beschattet.
    Das war Jahre, bevor ich mir das Teletakt-Halsband angeschafft hab (und das war dann nicht für Koyah, der null Jagddrang hatte und der sich auch so erziehen ließ, sondern für einen meiner anderen Hunde).

    Geli, bitte lies doch genauer und fletsch nicht schon wieder blind die Zähne ...


    Wedlerin
    Wenn es für dich ein Trainingsmittel wie Hundepfeife ect. ist, warum wendest du dann nicht die Pfeife an?
    Die Frage hast du immer noch nicht beantwortet..


    Dooooooch, schon ein paar Mal:


    Zitat

    Je abgelenkter man ist, desto weniger spürt man den Impuls.


    Zitat

    Hunde mit starkem Jagddrang hören mE nach Rufe und Pfiffe wirklich nicht, weil sie mit Tunnelblick nur noch auf das Hinterherhetzen konzentriert sind - das ist ähnlich, wie wenn man selbst ganz konzentriert an etwas arbeitet, in einem Buch versunken ist oder eine tiefgehende Unterhaltung mit jemandem führt. Da merkt man auch erst nach mehrmaligem drauf aufmerksam machen, wenn jemand anderes etwas von einem will - man braucht einen stärkeren Auslöser als normal, um die andere Person überhaupt wahrzunehmen (auf die Schulter tippen, laute Stimme).
    Da die Halsbänder dem Hund direkt auf der Haut sitzen, kommt zum einen der ausgelöste Impuls nicht aus weiter Ferne, und zum andern lässt sich (zumindest bei Elektrohalsbändern) der Impuls in seiner Stärke der Situation entsprechend regulieren, sodass er den Hund aus seiner Trance reißt.


    Zitat

    Im Gegensatz zu Stimme, Pfiff und Handsignal sitzt das Ding aber direkt am Hund, die Signalstärke ist einstellbar und dadurch ist es so effektiv - es ist, als hätte man den Hund direkt an der Hand, auch wenn er zweihundert Meter weit weg ist (je nach Reichweite des Geräts).


    Hier also noch ein viertes Mal: Ein Hund im Jagdfieber hat sämtliche Sinne nach vorn geschaltet und hört einen Pfiff genauso wenig, wie man selbst einen Pfiff in einer belebten Kneipe voller lautem Gerede und Musik wahrnimmt, wenn man mit jemandem in ein Gespräch vertieft ist. Tippt einem in der Kneipensituation jemand auf die Schulter, merkt man's, da es eine direkte Berührung ist. Ebenso beim Hund mit Halsband.



    Wenn es kein Stark-oder Schreckmittel ist, was ist es denn dann für dich für ein Mittel?
    Die Frage hast du auch nicht beantwortet..


    Dooooooch, auch schon ein paar Mal:


    Zitat

    Der Impuls, den das Halsband abgiebt, ist ebenso ein Trainingssignal wie Stimme, Handzeichen oder Pfiffe: Man bringt dem Hund zuerst bei, bei Impuls zu einem zu kommen - sonst sind die Halsbänder völlig nutzlos, da der Hund dann zwar aus seinem Jagdfieber gerissen wird, aber nicht sofort weiß, was er denn nun eigentlich tun soll.


    Zitat

    Ein Trainingsmittel wie Schleppleine, Hundepfeife etc pp - wie ich inzwischen mehrmals geschrieben habe, auch in obigem Post.


    Was machst du denn mit deinem Hund wenn du ihn direkt an der Hand hast? Zwickst du ihn dann so kräftig in den Hals, dass er reagiert?


    :whistling: Sonst hast du keine Probleme? Wenn ich den Hund bei starker Ablenkung ohne Halsband an der Hand hab, leg ich ihm den Arm vorne um den Brustkorb und sag ihm leise "Bei Fuß" ins Ohr, wenn ich den Hund bei milder Ablenkung an der Hand hab, schnipse ich mit den Fingern vor seiner Nase und klopf mir ans Bein (unser Signal für bei Fuß). Da unsere Hunde gut erzogen sind, gehen dann sie leinenlos bei Fuß mit uns auch in wenigen Metern Entfernung an Wild vorbei.
    Die vier Hunde, die ich erzogen habe, folgen ohne Gewalt und auch ohne Leckerlibestechung. Viel Lob und Streicheln ist mE nach ebenso erfolgreich wie Futtermittelbestechung.


    Also dann agierst du auch mit Schmerzen?


    Wieso "auch"? Man setzt das Halsband grundsätzlich nur auf der niedrigsten Stufe ein, auf der der Hund reagiert. Je nach Abgelenktsein ist die unterschiedlich hoch, aber man verwendet keine, die dem Tier weh tut (ebenso, wie man dem Hund als Normalmensch auch mit den Händen nicht wehtut). Was das Halsband und Schmerzen angeht:


    Zitat

    Ich hab's an mir selbst ausprobiert (und auf wesentlich niedrigere Stufen als mein Hund reagiert), und es fühlt sich an, als ob einem jemand auf die Haut tippt. Ich sehe nicht, wie es da zu einem Trauma kommen kann.
    Je abgelenkter man ist, desto weniger spürt man den Impuls (wie zB beim Blutabnehmen: konzentriert man sich auf die Nadel, tut's weh, plaudert man mit jemandem, merkt man den Stich nicht, obwohl der Stich in beiden Fällen identisch ist). Deshalb lässt sich die Intensität regeln.


    Du bestätigst, dass du gezwungen bist, deine Hunde lebenslang mit TIG zu führen weil dann alle Spaziergänge gesichert sind und der Hund weiß, dass er das Band trägt.


    Mir schmiert wegen Scheesturm andauernd das Internet ab, aber vielleicht kannst du selbst oben nachlesen, wo ich sage, dass die Hunde schnell assoziieren, dass sie bei Wildgeruch zu uns kommen. In dem Post steht auch, dass wir sie deswegen schon jahrelang nicht mehr per Halsband zurückrufen mussten - und nein, ich bin nicht gezwungen, sie permanent das Halsband tragen zu lassen. Ich lege es ihnen auf Spaziergängen an, aber für das tägliche Hin- und Hergelaufe auf dem Grundstück nicht, und da wir immer wieder Elchkühe mit kleinen Kälbern, Bären und Stachelschweine buchstäblich vor der Haustür haben - in Situationen, wo der Hund das Halsband nicht trägt -, habe ich jedes Jahr ein gutes Dutzend Mal die Erfahrung, dass unsere Hunde auch ohne das Halsband auf Pfiff oder von selbst kommen.


    Ich lege es ihnen trotzdem auf Spaziergängen lieber an, weil der Wald hier natürliches Unterholz hat und ich nicht überall sehen kann, was da kreucht und fleucht. Es ist ganz einfach meine eigene Versicherung, dass ich Hund, Wildtiere und mich unterwegs sicher halte, weil im Fall der Fälle mein Hund bei Halsbandimpuls auf jeden Fall kommt - selbst wenn es so windig ist, dass der Hund meinen Pfiff nicht hört oder der Wald so dicht ist, dass er meine Handbewegung nicht sieht.


    Von unseren vier Hunden haben wir nur für die beiden Hunde Halsbänder, die in ihrer Sturm- und Drangperiode gerne gehetzt haben. Schleppleine funktioniert hier nicht, da zu viel Unterholz, an der Leine halten geht nicht, da es keine Wege gibt, und wenn man mit vier Hunden im Alter von 13 bis 1 Jahre täglich leinenlos in Wald mit dichtem Unterholz unterwegs ist, fehlen einem genügend Augen, um bei jedem permanent Ohren und Schwanz im Auge behalten zu können. In dem Moment, wo sie anschlagen und losrennen, ist der Jagdreflex bereits im Einsatz und der Hund ist nur noch aufs Hetzen konzentriert und nimmt Rufe und Pfiffe nicht wahr (siehe oben). Das ist dann der Moment, wo das Halsband ihm einen Rückrufbefehl direkt und spürbar am Körper gibt, wie es sonst mein arm vor seiner Brust gewesen wäre. wenn der Hund neben mir wäre.


    Was machst du, wenn dein Hund darauf nicht mehr reagiert? Anscheinend weißt du nicht, dass das TIG kein Allheilmittel ist und längst nicht bei jedem Hund "funktioniert", bei selbstverständlich korrektem Gebrauch, denn nur davon spreche ich!


    Es klingt aber anders, da du andauernd von Strafe, Zwang und Schmerzen redest. Wie du auch gern oben nachlesen kannst, hab ich bereits mehrmals gesagt, dass die Halsbänder nicht für jeden Hund und Halter geeignet sind, da Hunde (wie Menschen) Individuen sind und es nicht ein einziges Erziehungsallheilmittel gibt, das für jeden passt, sondern dass sich je nach Situation, Hund und Mensch unterschiedliche Methoden anbieten.


    Wenn der Hund auf die verwendeten Signale nicht mehr reagiert, muss man offensichtlich etwas in seinem Erziehungsrepertoire ändern. Du scheinst irgendwie nicht zu verstehe, dass ich die Halsbänder nicht für das weltbeste Erziehungsmittel halte, sondern ganz pragmatisch und auf meiner eigenen Erfahrung beruhend finde, dass sie je nach Hund, Mensch und Situation ein gutes Trainingsmittel sind wie viele andere auch.
    Dass ich nun endlose Episteln dazu verfasse, kommt bloß daher, dass mir daran liegt, meine positiven Erfahrungen im korrekten Umgang damit zu schildern und was gegen den Mythos von Tierquälerei sagen möchte. Der Mensch kann leider Gottes jedes Lebewesen quälen, dazu braucht es kein spezielles Halsband, sondern nur eine furchtbar kranke Einstellung.


    Du bezweifelst, dass Hunde von dem TIG ganz und gar durch den Wind sein können? Dann hast du leider nicht genug Erfahrung.


    Das kann durchaus sein, meine Erfahrung bezieht sich auf ca 10 Jahre mit zwei eigenen Hunden und zwei Hunde von Freunden. Bei neurotischen Tieren oder inkorrekter Anwendung (wie man auch Leine, Handberührung, Stimme inkorrekt verwenden kann) kann das natürlich sein - wie bereits mehrmals gesagt, ein Allheilmittel für Hinz. Kunz und jeden Hund ist es nicht.


    Zitat

    Jau, das Argument, dass mans selber ausprobiert hat kommt immer wieder.
    Weißt du als Mensch was der Hund empfindet?? das möchte ich mal bezweifeln. Aber, immer behaupten, es ist ja gar nicht so schlimm.


    Siehst du, du bist schon wieder bei den Schmerzen, lies doch oben noch mal genauer nach. Natürlich weiß ich, wann sich mein Hund wohlfühlt und wann er Schmerzen hat. Du etwa nicht? Wenn man das als Hundehalter nicht merkt, sollte man sich besser ein Stofftier zulegen.


    Da die Diskussion sich nur noch im Kreis dreht und ich mich hier endlos wiederhole und selbst zitiere, belasse ich es nun dabei. Ich denke, es sind ja genügend Fakten, Fragen, Bedenken und Überlegungen für jedermann dabei herausgekommen :)



    @ thia - Helau, es liest doch jemand genauer, dank dir!

    Was ist es dann dann sonst?


    Ein Trainingsmittel wie Schleppleine, Hundepfeife etc pp - wie ich inzwischen mehrmals geschrieben habe, auch in obigem Post.


    Und warum setzt du dann nicht Stimme und Körperhaltung ein wenn es damit vergleichbar ist??


    Auch das steht in obigem Post:


    Im Gegensatz zu Stimme, Pfiff und Handsignal sitzt das Ding aber direkt am Hund, die Signalstärke ist einstellbar und dadurch ist es so effektiv - es ist, als hätte man den Hund direkt an der Hand, auch wenn er zweihundert Meter weit weg ist (je nach Reichweite des Geräts).


    Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass nicht jeder Hund bei zwei-dreimaliger Einwirkung des Teles weiß, wann er dieses Halsband trägt.
    So blöd ist kein Hund.
    Ebenso wie jeder Hund schnellstens lernt und weiß, wann er die Schleppleine dran hat.


    Das ist doch super, denn wenn der Hund per richtig angewandtem Halsband auf Signal immer kommt, sind damit ja alle Spaziergänge gesichert (nehme mal an, dass die wenigsten Leute in Deutschland ohne Geschirr oder Halsband ihre Hunde ausführen).


    Erwähnen sollte man auch, dass das Tele nicht bei jedem Hund funktioniert. Und, was dann??


    Ja, was dann? Würde mich auch interessieren! Wie ich auch schon vorher sagte, sind die Halsbänder nicht was für jeden Hundehalter oder Hund, und (wie ich oben sagte ....) nicht jede Erziehungsmethode passt für jeden Hund. Hier werden lediglich verschiedene Erfahrungen miteinander ausgetauscht: Was hat für wen in welcher Situation geklappt und was nicht. Wer was wie macht, hängt ganz individuell von der jeweiligen Situation ab.


    Dazu gibt es Hunde, die sind durch den Einsatz dieses ach so wundervollen Gerätes ab der Einwirkung ihr ganzes Leben lang vollkommen durch den Wind. Ich habe so einen Hund vor Jahren kennen gelernt und der ist vom Fachmann korrekt ausgebildet worden, aber der hat dieses Gerät einfach nicht verkraftet.


    In dem Fall würde ich arg bezweifeln, dass es korrekt eingesetzt wurde. Klingt mehr danach, als sei es falsch, nämlich als Strafmittel verwendet worden, wo der Hund erschreckt wird und mangels korrekter Ausbildung mit dem Halsband keine Ahnung hat, was zum Teufel plötzlich los ist. Da kann weder Hund noch Gerät was dafür, sondern wie immer bloß der Halter - inklusive Fachmann.


    Ich hab's an mir selbst ausprobiert (und auf wesentlich niedrigere Stufen als mein Hund reagiert), und es fühlt sich an, als ob einem jemand auf die Haut tippt. Ich sehe nicht, wie es da zu einem Trauma kommen kann.
    Je abgelenkter man ist, desto weniger spürt man den Impuls (wie zB beim Blutabnehmen: konzentriert man sich auf die Nadel, tut's weh, plaudert man mit jemandem, merkt man den Stich nicht, obwohl der Stich in beiden Fällen identisch ist). Deshalb lässt sich die Intensität regeln.


    Um es noch mal zu sagen: Ohne dem Hund beizubringen, was er bei Impuls tun soll (kommen, sitzen, liegen, was auch immer), ist ein Halsband völlig nutzlos. Ausbildungsmittel und Hund sind immer nur so gut wie der Halter.

    @ tosca - Kein Problem :) Ich kenne diese vehementen Reaktionen zT selbst aus dem Bekanntenkreis, hab ein dickes Fell und bin nicht nachtragend :D


    @ Elke - Das Teletakt ist kein Straf- oder Schreckinstrument.
    Genauso gut wie ein Halsband kann man, wenn man so veranlagt ist, seine Stimme und Körper als Strafe und Schrecken einsetzen. Rumgebrülle und wildes Gepfeife ist ja das gleiche in Grün. Sind deshalb Stimm- und Pfiffsignale generell schlecht und immer Strafe und Schrecken? Nee, nur wenn falsch eingesetzt. Haargenauso beim Halsband.


    In meinem ersten Post zu diesem Thema habe ich beschrieben, wie man den Hund trainiert, auf den Impuls hin zu kommen. Das Halsband ist lediglich und nichts anderes als ein am Hund getragenes Rückrufsignal, auf das das Tier ganz genauso trainiert wird wie auf Stimme, Pfiff und Handsignal. Im Gegensatz zu Stimme, Pfiff und Handsignal sitzt das Ding aber direkt am Hund, die Signalstärke ist einstellbar und dadurch ist es so effektiv - es ist, als hätte man den Hund direkt an der Hand, auch wenn er zweihundert Meter weit weg ist (je nach Reichweite des Geräts).


    Man kann natürlich den Hund auch stattdessen trainieren, sich auf Impuls hin abzulegen, hinzusetzen oder Pfötchen zu geben, genau wie bei Stimme-, Pfiff- oder Handbefehlen. An unserem einen Halsband ist eine Tonfunktion dran, und unser Hund ist darauf trainiert, bei Ton Platz zu machen - eine super Sache, gerade wenn (in unserm Fall zB) Wild in der Gegend ist und man nicht durch einen Ruf oder Handwedeln auf sich aufmerksam machen will, und der Hund einfach bleiben soll, wo er ist.