Wie richtig reagieren

  • Unser werktägliches Spaziergebiet ist ein Stadtpark in der Düsseldorfer Innenstadt. Jogger und Fahrradfahrer gibt es dort in ausreichender Anzahl, je schöner das Wetter, desto mehr. Taris ist also Jogger und Radfahrer gewöhnt. Hat ihn nie sonderlich interessiert.


    Seit 1,5 Monaten jedoch reitet ihn manchmal der Teufel. So wie heute morgen. Wir waren schon 10 Minuten unterwegs. Sowohl Jogger als auch Radfahrer hatten uns schon ohne Beachtung passiert. Und beim nächsten Radfahrer hängt Taris kläffgeifernd in der Leine. Der kurz darauf folgende Jogger wird ebenso "begrüßt". Und als der weg war, wollte er noch ein Kaninchen scheuchen - also echt jecken Sinn.


    Wenn ich diese Stimmungslage rechtzeitig mitkriege ( fixieren des Objektes der Begierde ), dann kann ich ihn abrufen und seine Aufmerksamkeit auf mich lenken.


    Aber wie reagiere ich richtig, wenn er mich, so wie heute morgen, völlig überrumpelt und bereits in der Leine hängt. Ich will ihm begreiflich machen, daß dieses Verhalten unerwünscht ist. Aber kommentarloses an der Leine zurück nehmen, NEIN und PFUI interessieren ihn nicht.


    Schöne Grüße


    Elke

  • Hast du ihn schon mal mit der Hand leicht in die Seite geknufft? Bei Merlin hilft das ganz gut. Und ich hab die Aufmerksamkeit wieder. Und kann ihn dann ablenken bzw mit einem Nein das Verhalten unterbinden.


    Allerdings haben wir kein so aggressives Verhalten. Evtl bei Hunden wo der andere anfängt. Doch ohne Leine könnte ich mit ihm nicht an Joggern und Radfahrern vorbei die würde er gnadenlos jagen.

  • Wenn Taris freiläuft rufe ich ihn grundsätzlich bei Passanten jeglicher Geschwindigkeit sowie Radfahrern zu mir. Denn eigentlich ist er ja eher der Typ Menschenfreund und springt, kaum angesprochen, gerne mal an den Menschen hoch. Und da er die Ignoranz seines Opa´s gegenüber den Laufwegen anderer Leute geerbt hat - will heißen, wenn er grad der Meinung ist auf der anderen Seite riecht es gut, dann wird mal eben quer über den Weg gelaufen, komme was das wolle -, bin ich es bei Rädern grundsätzlich gewöhnt den Hund bei mir zu haben, damit er nicht als Bremsklotz vor den Reifen auftaucht. Deswegen gibt es Freilauf auch nur da, wo man nicht alle 3 m jemandem begegnet und man das Gelände gut überblicken kann.


    Nur im Stadtpark ist er a) grundsätzlich an der Leine und b) sind die Wege teilweise so breit, daß keine Gefahr besteht unter die Räder zu kommen. Da sollte er dann auch mal laufen können, ohne daß ich ihn zurückrufe, weil 5 m neben uns ein Rad auf dem Parallelweg fährt. Der Park kann nämlich manchmal echt voll sein. Wenn ich dann grundsätzlich bei jedem Jogger und Radfahrer einen Rückruf starten muß, bin ich mächtig beschäftigt und wir kommen nicht mehr vorwärts für die Dinge, die zu erledigen sind. Und er kann es ja - nur manchmal will er halt scheinbar nicht.


    Und jetzt möchte ich ihm klar machen, daß ich nicht will, daß er nicht will. :D


    Schöne Grüße


    Elke

  • Hallo Elke, der Donny macht das ja auch, bzw wird es nun immer besser.
    Ich habe es mit Bewegungseinschränkung in den Griff bekommen.
    Wenn er anfängt zu kläffen nehme ich ihn an die andere Seite und gehe so, dass er zu dem Objekt, das der anbellt nicht hinkommt.
    Dazu ein nein. Das klappt ganz gut und jetzt bellt er schon nicht mehr jeden an, wobei es beim ihm definitiv Unsicherheit ist, bei Taris, wie es aussieht, eher nicht.


    /edit also es sieht so aus wie bei dir, er hängt sich in die Leine, ich stelle mich so hin, dass er nicht mehr in die Richtung kann, in die er will, dazu eben ein nein.


    LG Gudrun

  • Heute mittag haben wir wieder jeden Radfahrer/Jogger passieren lassen ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Unsicherheit ist es bei Taris ganz sicher nicht. Eher schlechte Laune oder Übermut.


    Ihn auf die abgewandte Seite "ziehen" und ein NEIN zeigt leider absolut keine Wirkung. Wenn er grad geifern möchte ist ihm egal ob er nah oder ferner zum Objekt geifert. :( Und der Reiz ist wohl auf jeden Fall stärker als ein NEIN meinerseits.


    Schöne Grüße


    Elke

  • Hast du´s schon mal mit Apportiertraining versucht? Das soll ganz gut gegen jagende Hunde helfen. Aber wenn er sich durch nichts und niemanden abhalten lässt, wird ihm das auch nicht helfen. Außer er lässt sich für das Futter im Beutel begeistern.


    Ansonsten würde ich bevor der Radfahrer vorbeifährt den Hund mit Leckerchen ablenken und wenn er schon in der Leine hängt, einfach stehenbleiben, dass er merkt, das man so nicht weiterkommt. Erst wieder weitergehen, wenn er sich wieder beruhigt hat.


    Als letzten Ausweg, wenn sonst nix klappt, gibt´s ja noch den Trick mit der Wasserspritze....

  • Um es noch mal klar zu sagen: wir haben kein grundsätzliches Problem mit Radfahrern, Joggern, Inlineskater oder Walkern. Normalerweise werden diese entweder gar nicht beachtet oder, wie der Walker heute morgen, mal neugierig angeschaut.


    Nur hin und wieder hat Taris so "Aussetzer", da meint er dann den wilden Mann spielen zu müssen.


    Wenn ich diese Stimmungslage rechtzeitig bemerke, kann ich ihn dennoch problemlos im Vorfeld abrufen und mit einem Lecker ablenken, während die Radfahrer, Jogger, etc. passieren. Soweit alles kein Problem. Ich denke nicht, daß Jagdverhalten der Auslöser dafür ist, denn sobald der Radfahrer, Jogger, etc. uns passiert hat, ist er völlig uninteressant. Es besteht keinerlei Tendenz hinterher zu laufen.


    Nur hin und wieder werde ich von der Situation überrascht. Und nun stelle ich mir die Frage, wie ich "richtig" reagiere, wenn er sich bereits aufspielt, damit solche Situationen weniger und nicht mehr werden.


    Schöne Grüße


    Elke

  • Hi
    Wenn du mit der Stimme keinen Verhaltensabbruch mehr hinbekommst kannst du entweder mit anderen Mitteln durchgreifen oder erstmal damit leben und grundsätzlich das "Aus" in hoher Trieblage trainieren (wie zB beim Schutzdienst, bei dem der Hund auch aus höhster Erregung abrufbar sein soll).
    Mittel für den Verhaltensabbruch könnte der angesprochene Knuff, die berühmte Wasserpistole oder Schütteldose/Kette ect. vor die Füsse geworfen sein, oder für ganz harte Fälle auch auf den Hund (was sich hier nicht als Empfehlung verstehen soll). Unterbricht er sein Verhalten hast du die Chance seine Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen durch ein Kommando oder ähnliches.
    So würde ich jedenfalls agieren...


    LG Angy

  • Tante Amie sagt:


    wenn ich am Ausrasten bin, kann der am anderen Ende machen, was er will.
    Aber wenn ich fertig ausgerastet und anschießend wieder eingerastet bin, dann geht´s wieder ganz normal =)


    Selber schuld, wenn die Zweibeiner mal zu langsam schauen....
    Grinsegrüße von Amie :D


    *pst* Elke,
    und wenn du doch ´ne Lösung hast, dann probiere ich das auf alle Fälle auch bei Amie aus
    viele Grüße
    Beate


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Der Kerl ist echt der Hammer! 5a3b


    Zitat

    Hast du ihn schon mal mit der Hand leicht in die Seite geknufft?


    Leicht? *ähem*


    Das ist eine Knalltüte, sag ich Dir! Der legt sich vor Lachen auf den Rücken und zappelt vor Vergnügen mit den Beinen, wenn er Frauchen dazu gebracht hat, ihn mal "leicht" zu knuffen ... Dann macht er das noch mal, weil Frauchen so nett aufpasst und er ihr mal so richtig zeigen kann, was ein Stratze-Spitzemann so alles macht, wenn er will -
    sch...egal, was Frauchen knufft ...


    Also hier setzt meiner Meinung nach "Maßregelung" ein (das ist keine Strafe!)


    Er benimmt sich schlecht, wird kurz mit beiden Händen an Nacken und Rücken gepackt und 30cm weiter nach rechts oder links befördert - mit einem lauten "Laß das!" Dann wird er recht dumm gucken - und kriegt 3 Schrittchen vorwärts trippeln (Bewegung zur Entspannung) und dann ein "So ist's fein" oder "Prima, klasse Typ!" - oder ein anderes Lob.
    Dann freut er sich, die Welt ist in Ordnung, und beim nächsten Jogger wird sich das Spiel wiederholen. 4 oder 5 Mal wird es sich wiederholen. Weil einer wie er "Fragen" stellt ... nämlich die Frage: "Meinst Du das ernst, Du Spielverderberin?"


    Taris ist ein "Herzhafter", und ein wenig Herzhaftigkeit braucht der Kerl schon ...


    Grüßlis

  • Herzhaft - das ist eine schöne Umschreibung für Taris.


    Was nicht ausschließt, daß das Kerlchen ziemlich wehleidig ist, wenn es um ihn selbst geht. Mit anderen Worten: er kann austeilen, aber schlecht einstecken. :D Sonst würde er auch das Anziehen des Geschirrs tapfer ertragen und nicht einen auf misshandelter Hund machen.


    Schöne Grüße


    Elke

  • ;) Das mit dem Geschirr schau ich mir am Donnerstag mal an, brings mit.


    Aaaaber: das bißchen Wehleidigkeit ist ja normal. Jeder Jungspund quiekt, wenn Mama ihn maßregelt ... und dabei manchmal unsanft durch die Luft schleudert, oder auch mal feste packt.
    Ich rede jetzt nicht einer brutalen Behandlung das Wort, sondern lediglich einem kurzen, energischen körperlichen Einwirken, dass unmissverständlich und nachhaltig ist. Es geht nicht ums Weh tun - Geschirr anziehen tut ja auch nicht weh - sondern um eine klare Unnachgiebigkeit: Bis hierher und nicht weiter! Zutexten nutzt bei Triebhandlungen nichts!
    Kurze, für Sekunden hilflos machende Einwirkung kommt psychisch an. Er soll durchaus beeindruckt sein.
    Und sofort danach wieder versichert werden, wie schön die Welt ist, wenn man keine Jogger jagt! Kleines Spiel, tätscheln, aufmunternde Worte, alles gut.


    Grüßlis