Unsicherheit Hinsetzen beim Welpen

  • Hallo,


    wir haben Merlin (13 Wochen, Großspitz) seit Samstag. Er hat sich sehr schnell gut eingelebt. Er ist auch sehr anhänglich und hört schon sehr gut auf den Namen, das freilaufen auf dem Feld kein Problem ist.


    Nun ist er unser 1 Spitz. Ich hab viel gelesen über Spitze. Und finde ihn bisher klasse. Was mir aufgefallen ist er ist sehr selbstbewusst. Doch gibt es Situationen in denen er leicht verunsichert ist. Zb. Autos, komische Geräusche (Sägearbeiten in der Nachbarschaft), oder im Dunkeln das Geraschel der Blätter. Er stellt in solchen Situationen die Ohren auf und setzt sich hin. Dann sitzt er da und schaut. Wenn es dann ok ist geht er weiter.


    Auf einem kleinen Spaziergang kommt es schon mal vor das er sich bis zu 30 mal hinsetzt. Es sind keine Angstsituationen! Ich vermute mal das das Spitz typisch ist. Da ich so ein Verhalten von unserer Schäferhündin als Welpe gar nicht kenne. Auch andere Hunde die ich kennengelernt habe, haben das nie als Welpe oder Junghund gemacht.


    Nun weiß ich nicht wie man sich am besten Verhält. Eigentlich würde ich ja warten bis er von alleine weiter läuft. Aber manche Stellen läuft er gar nicht. Manchmal lässt er sich durch locken animieren. Manchmal aber auch nicht. Zb Haustüre und Treppenhaus, ohne Leine wenn wir fortlaufen geht er mit. Mit Leine möchte er nicht.


    Ich bin unsicher wie ich mich am besten verhalte um ihn nicht in irgendwas zu bestärken. Also auf den Arm nehmen, die kurze Strecke laufen wieder runter? Oder einfach weiterlaufen und ihn ein kleines Stück sehr vorsichtig ziehen? Oder ihn einfach sitzen lassen? Egal ob es eine halbe Stunde dauert (ist aber nicht immer möglich)


    Eine richtige Angstsituation hatten wir noch gar nicht. Er geht eigentlich alles gelassen an. Ein aufgemotztes Auto was heute sehr schnell direkt an uns vorbei ist, hat ihn erschreckt da hat er zwischen meinen Beinen Schutz gesucht. Aber sonst gibt es nicht bisher was ihn wirklich aus der Fassung bringt. Auch andere Hundebegegnungen sitze er aus.


    Hoffe ihr könnt mir weiter helfen. Werden noch einige Fragen von mir kommen

  • Hallo! :-))


    Erstmal Glückwunsch zum Spitz! :D


    Also wenn er erst seit Samstag bei Dir ist, ist ja logischerweise alles noch sehr sehr neu und jedes neue Geräusch muss erstmal eingeordnet werden in gefährlich oder eben nicht. Dass er sich setzt und wartet, find ich jetzt nicht spitztypisch, aber sehr junge Welpen gehen ja beim Spazierengehen oftmals erst nur so weit, wie sie es "sicher" finden und sich trauen. Also ich denke schon, dass es zumindest Situationen sind, die ihn momentan erschrecken bzw. halt irritieren.


    Ich wunder mich immer, dass viele die Hunde so früh ohne Leine laufen lassen, grad, wenn unbekannte Geräusche ihn irritieren. Ich persönlich hätte derart Angst, dass er bei einem Krach irgendwann panisch davonsaust. Und Lumpi erschreckt eigentlich so gut wie nichts, aber dennoch... sicher kann man nie sein. Welpen haben ja schon nen Folgetrieb, aber trotzdem.. ich will Dir nichts einreden, aber wenn er so oft unsicher wird, würd ich ihn echt anleinen, immerhin ist die Leine auch so ne Art "Nabelschnur" zum Besitzer = bei dem ist man in Sicherheit..


    Dass er sehr aufmerksam ist, ist allerdings schon spitztypisch. ;) Ich denk, mit etwas mehr Kenntnis wo was ist in seiner neuen Umgebung wird sich auf dieses Verhalten geben. :thumbsup:

  • hallo Anita,


    in dem Alter kann ein Welpe problemlos ohne Leine laufe, ...... Folgetrieb, ja
    Ich finde dieses Hinsetzen und Abwarten ist Junghundtypisch, ich kenne das
    von vielen jungen Hunden.
    Die müssen doch erstmal abwarten bei neuen Situationen und schauen, wie der
    rest vom Rudel reagiert.


    @ Pekin,


    ich würde ihn auf keinen Fall mitziehen, bleib selber ruhig, so daß der Kleine
    merkt, die Situation ist entspannt und ungefährlich, und dann geh normal
    voran, er wird dir sicher folgen.

  • Also ich würd ihn nicht ohne Leine laufen lassen - sorry, das seh ich anders. Mein Collie ist auch mit 3 Monaten ohne Leine gegangen, hab ich ja schon mehrfach geschrieben, aber so einen quirligen Lumpi hätt ich hier nie in dem Alter ohne Leine lassen können. Vielleicht ist das abhängig wo man wohnt, aber was nützt mir das Vertrauen auf den Folgetrieb, wenn ICH dabei unsicher bin - was sich ja auch auf den Hund übertragen kann. Ich mein, es schadet ihm ja nicht, wenn der an der Leine ist.. für mich geht Sicherheit hier definitiv vor.

  • Danke für die Antworten!


    Also ohne Leine läuft er nur auf dem Feld. Weit weg von Straßen, offene Sicht, keine Gefahrenquelle. Er hört sehr gut auf seinen Namen und lässt sich auch aus dem toben mit meinen Kids sofort abrufen. Er hört allgemein schon sehr gut. Platz hat er nach wenigen Versuchen verstanden. Deshalb sagt mein Mann immer scherzhaft: das ist ein 13 Jahre alter Kleinspitz, die haben den nur unter die Welpen geschmuggelt :whistling:


    Ich hab ihn oft an der Leine, aber mit 3 Kindern die mit dem Hund um die Wetterennen und toben wollen ist eine Schleppleine sehr sehr anstrengend. Nicht nur für mich, sondern auch für den Hund.


    Eben beim Spaziergang hab ich nochmal darüber nachgedacht ob das wirklich Unsicherheit ist. Er wirkt nicht unsicher, er setzt sich einfach nur hin und beobachtet. Vielleicht ist es auch ein Dickkopf?


    Weil eigentlich ist er sehr selbstbewusst. Und eben mal bewusst darauf geachtet. Wenn die Kinder dabei sind. Hat er so ein Verhalten nicht. Da ist alles andere wichtiger. Er setzt sich auch in wenn er der Meinung ist er muß hier unbedingt weiter alles untersuchen.


    Hmm, keine Ahnung. Ich kenne das Verhalten wie gesagt von noch keinem Welpen oder Hund.

  • Hallo Michaela,


    wir haben ja auch einen großen Schwarzen und ich kann mich gut erinnern, dass unser Rüde auch so ein Verhalten gezeigt hat. Die Geräusche, der Spaziergang, das Treppenhaus, die Dunkelheit usw. sind alles Dinge, die er noch nicht kennt und deshalb erst kennenlernen muss. Um ihn nicht zu überfordern, würde ich am Anfang nicht zuviel von ihm verlangen und ihn die neuen Eindrücke erst einmal verarbeiten lassen. Treppenrunterlaufen war für unseren die ersten Monate sowieso tabu, da habe ich ihn immer runtergetragen, hochlaufen durfte er manchmal und die Länge und die Dauer der Spaziergänge habe ich langsam gesteigert. In der Hundeschule hatten sie uns auch empfohlen, ihn nach 30 Minuten Toben zum Auto zurückzutragen, weil es sonst zuviel für ihn wäre und eben auch um Hüftschäden gar nicht erst entstehen zu lassen. Nach und nach wurde es dann mehr, andere Spazierrunden wurden erobert und neue Hundebekanntschaften geknüpft. Ich habe ihn oft getragen, wenn er müde oder von Neuem und Lärm so stark beeindruckt war, dass er sich hingesetzt hat. Er wäre sonst sitzengeblieben. Ihm hat es nicht geschadet. Irgendwann war er dann sowieso zu schwer für mich.
    Ohne Leine laufen durfte unser auch fast immer, zwischendurch mit Leine laufen musste er aber auch, um es zu üben. Funktioniert anfangs natürlich noch nicht so gut.
    Bei anderen Hunden war unser auch von Anfang an nicht ängstlich.


    LG
    Verena

  • Zitat

    Eben beim Spaziergang hab ich nochmal darüber nachgedacht ob das wirklich Unsicherheit ist. Er wirkt nicht unsicher, er setzt sich einfach nur hin und beobachtet. Vielleicht ist es auch ein Dickkopf?


    Ganz bestimmt ist er kein Dickkopf Michaela ;)


    Wir haben hier seit drei Tagen Schnee und ich muss ein Stück an der Strasse laufen, bis ich mit den drei Hunden in den Wald komme. Heute Morgen nun fahren etliche Räumfahrzeuge mit Monsterbeleuchtung und da blieb mir meine Pina - sie ist jetzt 4 1/2 Monate jung - auch an der Strasse sitzen und musste erst mal sondieren, was da so alles um sie herum passiert. Ich finde Welpen/Junghunde, die in neuen ungewohnten Situationen ruhig stehen oder sitzen, ehrlich gesagt recht nervenstark, weil sie sich der Situation sozusagen " stellen " und nicht weglaufen. Mit entsprechender eigener Ruhe und ein bisschen Geduld löst man diese logischerweise immer wieder auftretenden Situationen beruhigend auf und mit der Zeit entwickelt sich das ganze für den Hund zu einer ganz normalen Routine :)


    An unübersichtlichen oder gefährlichen Stellen wie z.B. nahe der Strasse habe ich meine Hunde auch grundsätzlich an der Leine - im Wald laufen sie dann aber online.

    Viele Grüsse von Martina
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    **** Vier leuchtende Sterne auf immer in unseren Herzen ****



    " Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Zeit.
    Dafür schenken sie uns alles, was sie uns zu bieten haben.
    Es ist zweifellos das beste Geschäft, was der Mensch je gemacht hat "


    (Roger Andrew Caras)

  • Sitzrn und gucken, auch lange, hat meine Frieda auch gemacht und an unerer Junghündin Anni, die ich bis zum 5. Monat hier hatte, konnte ich das auch beobachten, total normal, gibt sich irgendwann.

    Viele Grüße


    Silke


    Hindernisse sind die schrecklichen Dinge, die Du siehst, wenn Du das Ziel vor Augen verloren hast


    Dino, der schöööönste Forumsspitz !

  • Hallo Anita,


    ein Welpen kann schon ohne Leine laufen, allerdings würde ich es nicht unbedingt an verkehrsreichen Straßen tun, da hätte ich zu viel bammel, dass der Kleine dann doch mal auf die Straße läuft.
    Selbst meine jungen Hunde Addy und Alina sind jetzt knapp über ein Jahr, würde ich niemals in Straßen nähe ableinen.
    Sie gehorchen zwar ziemlich gut, aber sie brauchen nur mal etwas für sie interessantes sehen und rennen auf einmal los.
    Auf großen Wiesen oder auf dem Feld, da können sie dann rennen und toben ganz wie sie das wollen, ohne das was passieren kann.


    Kleine Hunde finden alles neue interessant und spannend, da muss man sich erst mal hinsetzen um das genauer zu beobachten.
    Der Spitz ist da besonders spitze, denn er passt ja sowieso immer schon auf alles ganz genau auf, ihm entgeht nicht, denn er ist immer aufmerksam.
    So ein kleiner Knopf muss ja erst mal die ganzen Eindrücke verarbeiten und sortieren, ob das was da gerade passiert gut oder schlecht ist.
    Angst hat der bestimmt nicht, gib ihm einfach die Zeit die er braucht, dass wird schon werden, nur Geduld.
    Noch etwas..., bei einem Spitz erreicht man mit extremer Strenge und Zwang nur das ganze Gegenteil und kann damit viel kaputt machen.

  • Ja, das mein ich ja. Wir gehen immer in unserem riesigen Stadtpark, aber der ist sozusagen ein Rundweg und immer sind Strassen nicht weit, von daher kommt es dort für mich noch nicht in Frage. Es sind rundherum Häuser und dementsprechend viele Katzen und da ist dem "Weiss-Bären" einfach nicht zu trauen. Am Land draussen ist es bei uns genauso, zu viel nahe Strassen, aber da nehm ich halt 15 Meter-Schleppleine, die merkt er eigentlich gar nicht. Da er in unserem grossen Garten eh schon so viel rennt, dass ich manchmal Angst um seine Knochen habe, hat der Spitzi auch genug Freiraum. :-)

  • Mittlerweile ist es weniger geworden mit dem Sitzstreik. Er läuft überraschend gut an der Leine.


    Gestreikt wird nur noch wenn er unbedingt irgendwas essen will, oder es doch dort so gut riecht. Manche "komische" Autos müssen auch noch im sitzen beäugt werden. Aber am meisten streikt er wenn ich ihn runter trage und ihn auf den Boden setze und er merkt es regnet. Da schaut er mich an und ich denke jetzt würde er sagen: was für eine Zumutung bei dem Wetter raus.