Ella und der Klicker

  • Hachjaaaa.... da Ella ja nun richtig aufgetaut ist und sich endlich auch draußen recht frei bewegt ( und auch endlich ihre großen und kleinen Dringlichkeiten draußen verrichtet) dachte ich wir fangen ganz gemach das Klickern an.
    Unsere große Hündin kanns sehr gut, unser Rüde so lala...


    Also Erfahrung ist eigentlich da, aber Ella...


    Wenn ichs nicht besser wüsste, würde ich denken sie ist leicht begriffsstutzig *rotwerd*
    Ich lese viel in Foren und auf Portalen etc und alle sagen nach 5-10 Klicks hat der Hund kapiert es gibt pro Klick was Feines.


    Ella hat nun in 3 Tagen fast 100 Klicks geerntet und kapiert nix! Dazu kommt, dass sie ja so klein ist und recht schnell einfach übersättigt und dann will sie auch gar nicht mehr ( meist schon nach 3-4 Klicks ), sie legt sich dann ins Körbchen und schläft :cursing:
    Draußen Klickern geht gar nicht, da rennt sie wild umher, beachtet mich kaum bis gar nicht, nur wenn ich den Weg ins Haus antrete. Hören tut sie auch eigentlich nicht, nur wenn Bewegung im Speil ist und man den Raum verlässt. Aber auch dann nicht immer.


    Erstmal wollte ich ihr halt zeigen, pro Klick gibts ein Leckerlie. Aber interessiert sie null! Wenns das Leckerlie gibt, ganz gut, wenn nicht, dann nicht.


    Meine Katzen habens schon besser drauf *lach* in 3 Tagen Training kommt "Emmi" bereits auf Zuruf und holt sich bei jedem Klick ihr Futter.


    Jetzt machen wir erstmal ein paar Tage Pause und fangen nochmal an. Aber da sie uns kaum Beachtung schenkt, außer in den genannten Fällen, wird das schon schwierig...

  • Unsere große Hündin kanns sehr gut, unser Rüde so lala...


    Und Du? Kannst Du es?
    Man kann beim Clickern extrem viel falsch machen!


    Das Gute daran ist: Man hat sich dann die Methode versaut - aber nicht den Hund!


    Wo hast Du Clickern gelernt? Wie beginnst Du die Konditionierung, bevor Du eine Aufgabe verlangst? Wieviel bekommt das kleine Tierlein tagsüber zu fressen?


    Und ehrliche Frage: Warum beginnst Du so früh mit dem Clickern und überhaupt mit dieser Art von Aufgabenstellung? Sie ist doch noch ein Welpe!


    Ich bilde alle meine Hunde aus. Aber ich lasse sie erst mal absolut Hund sein, und mit meinem Welpen schmuse ich, dass es kracht, und ich spiele mit ihm, und ich bringe ihm beim Spielen bei, was ich "toll" finde - aber Clickern und überhaupt jede Art von Kommando kommt bei mir erst, wenn das Hundi etwas älter und im übrigen total in mich verliebt ist ...


    Und dann - erst dann! - also so nach ein paar Monaten gelebtem Glück - fange ich mit Aufgabenstellungen an, und die erste Aufgabe ist immer: Liebes Hundchen, guck mich an! Click! Aufgabe 2 ist: Liebes Hundchen, halte den Blick eine Sekunde, zwei Sekunden, drei Sekunden .... Click! Super kleiner Hund! Und Schluss mit der Übung! Von wegen 100 Clicks ... bei einem bereits konditionierten jungen Hund 3 bis 5 Clicks - und Schluss! Dann nochmal später ... und nochmal abends .... - dann ist Clickern genial!


    Grüßlis

  • Wenn die Kleine grade mal aufgetaut ist und die große weite Welt noch sooo interessant ist, ist es wohl noch ein bißchen früh für den Clicker. Es scheint, daß sie einfach noch nicht in der Lage ist sich darauf zu konzentrieren. Denn begriffsstutzig sind Spitze ja im allgemeinem nicht.


    Pack den Clicker noch mal weg. Spiele so mir ihr und erst wenn sie Euch auch mal so ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt, dann versuch es noch einmal.


    Grüße


    Mac

  • Es ging doch nur darum, dass sie erstmal kapiert, der Klick bedeutet Leckerlie.
    Mein Gott. Ich wollte von ihr GAR NIX, nur dass sie den Klicker als was Gutes kennenlernt.


    Meine Hündin hab ich mit 5 Wochen das erste Mal geklickert, das ist fast 10 Jahre her. Und sie liebt es. Achja, natürlich hab ich sie nicht mit 5 Wochen gekauft oder sonstiges, sie ist hier aufgewachsen, falls das wieder falsch interpretiert wird.


    Warum der Rüde es nicht so ganz kann? Weil er bevor er fast 5 jährig zu mir kam, 4 1/2 Jahre im Tierheim versauert ist und ich bin froh, dass er in den drei Jahren soviel gelernt hat. Trotzdem bekommt ihm das Klickern nur an "guten" Tagen. Er kannte gar nix, wurde mit 1 Jahr vermittelt zum Schäfer, dort verprügelt, tagelang angeleint und ohne Wasser und Futter stehen gelassen.



    Natürlich wird mit Ella ausgiebig gespielt, sie wird beschmust und darf Hund sein. Aber ab und an ein Klick und dann ein Leckerlie... ist das nur so schlimm.

  • Hallo Juliane,


    man sollte schon mit der Erziehung der Hunde früh anfangen, dass aber eben alles im Rahmen und nur im Spiel und keinen Drill mit einem Welpen.
    Zwergspitze entwickeln sich auch etwas langsamer wie die größeren Varitäten, deshalb..., lass deiner Kleinen Zeit!


    Deine kleine Maus ist bei Dir erst vor kurzem eingezogen, wie soll sie da schon soooo eine große Bindung aufgebaut haben.
    Das Klickern kannst Du, wenn überhaupt, erst viel später, wenn sie dich richtig kennt und eine richtige Bindung aufgebaut hat immer noch machen.
    Es beginnt nun alles erst mal mit einer Beziehung Mensch/Tier und erst wenn das passt, kannst Du mit allem anderen fortfahren.
    Um die Bindung und die Aufmerksamkeit zu dir zu verstärken füttere sie die ersten paar Wochen aus der Hand, spiele viel tolle spiele mit ihr.
    Im spielen kannst Du ihr schon beibringen was sie darf und was nicht und wenn sie dich im Spiel zufällig einmal kurz anschaut dann belohne sie.
    Meine kleinen wissen schon ganz genau wenn ich sage, nein oder Schluss und ab ins Körbchen was sie sollen, dass aber habe ich ihnen spielerisch beigebracht.
    Mein erwachsener Rüde jetzt 1 Jahr, ist schon relativ gut erzogen, ja und der hat richtig Pfeffer im Hintern, da fällt ihm auch manchmal die Konzentration noch schwer.
    Ich lasse ihn bevor ich irgend eine Übung anfange erst mal richtig rennen und toben und erst dann wenn die erste Energie raus ist, ja erst dann fange ich mit der Übung an.
    Vorher hat es keinen Sinn, da ist der Bursche viel zu zapplig und unkonzentriert.

  • So ein kleiner Welpe hab sich vielleicht höchstens 5 min. konzentrieren, in dem Alter von Deinem sicher noch weniger. Also ich würd sagen, 100 Klicks verwirren ihn nur zu sehr.


    Lumpi liebt den Clicker, aber in dem Alter haben wir damit noch nicht angefangen, da ist einfach die Aufmerksamkeit des Babys noch nicht hoch genug. In meinem Clickerbuch stand, erstmal konditionieren, für jedes Hergucken "klick" und Leckerli, damit er das als was Tolles ansieht, hat toll funktioniert, inzwischen lernt er Sachen mit Clicker aufs 2. Mal oder so. Aber Deine Maus ist noch sehr klein, das wird schon! :)

  • So ein kleiner Welpe hab sich vielleicht höchstens 5 min. konzentrieren, in dem Alter von Deinem sicher noch weniger. Also ich würd sagen, 100 Klicks verwirren ihn nur zu sehr.


    Ella hat in 3 Tagen 100 Klicks zum konditionieren ( Klick = Leckerchen ) bekommen. Nicht in einem Stück hintereinander!


    Grüße


    Mac

  • Huhu, der 9 Wochen alte Schäferhund unserer Nachbarn konnte schon Sitz, Platz, anschauen.
    Klickern hatte er ad hoc verstanden und kam schon angerannt, wenn Herrchen das Teil holte.
    Alles natürlich nur 2, 3 Minuten, aber vielleicht liegts auch einfach an der Rasse?
    Der war die Ruhe in Person beim Klickern, während meine ihr ganzes Repertoire runter leierte, sass dieses 9 Wochen alte Baby und hat überlegt was man von ihm will und das
    dann stoisch ausgeführt. Also da war seitens Herrchen wirklich kein Drill oder Überforderung da.


    Lieben Gruß

  • Ella hat in 3 Tagen 100 Klicks zum konditionieren ( Klick = Leckerchen ) bekommen. Nicht in einem Stück hintereinander!


    Jau, Mac, das habe ich auch verstanden, und auch, dass diese Zahl "100" eher fiktiv gemeint ist.


    Liebe Juliane,
    ich wollte nicht Deinen Ansatz zerstören. Es tut mir leid, wenn - via Internet und zwischen einander völlig unbekannten Personen - etwas mißverständlich rübergekommen ist.


    Aber wenn irgendwo irgendwas nicht klappt - denke ich halt nach, und frage auch nach. Mir schien aus Deinem Erzählten hervorzugehen, dass Du vor lauter Begeisterung Dich selbst und Dein Baby mit zu hohen Ansprüchen überforderst.


    Ich habe in all den Jahren immer wieder festgestellt: Je liebevoller und lockerer der Umgang mit dem Welpen - desto besser! "Erziehung" als hoher Anspruch oder gar Anforderung - nun, das mag für Malis und DSH i.O. sein - vorausgesetzt, sie stehen in guter, qualifizierter Hand. Aber ansonsten setze ich in diesem Alter auf meine "natürlichen" Rudelführereigenschaften (ohne Clicker), auf die natürliche Bindungsfähigkeit meines Hundes, und auf die so entstehende Harmonie.
    In diesem eng begrenzten Rahmen findet am Anfang die sog. "Erziehung" statt: Der Kleine lernt einfach, dass alles, was ich vorgebe, sicher und wohltuend und gut ist. Der sicherste und schönste Platz ist an meiner linken Seitte - das ist bereits ein frühes und sehr stabilisierendes Ritual, das den Hund glücklich macht.


    Ist mein Hund
    1. glücklich und
    2. auf mich fixiert
    - dann lernt er alles, alles, alles!


    Ist er aber noch nicht wirklich auf mich fixiert - dann taugt es nichts, Anforderungen zu stellen.


    Außerdem will ich persönlich auch nicht, dass mein Hund per Clicker zu so einer Art "Tanzbär" wird. Ich verwende den Clicker also sehr gerne zum Stabilisieren und zum Ritualisieren (auch von recht schwierigen, komplexen Übungen) - aber nicht für willkürliche Anforderungen.


    Bevor ich zum ersten MAl den Clicker eingesetzt habe - habe ich erst mal viel gelesen, habe mir Leute angeschaut, die Clickern, und ich habe 3 Seminare belegt. (Clickern für Anfänger, Clickern für Obedience, Clickern für Schutzdienstsport) Ohne das Minimum an Praxis, das ich so erworben habe, hätte ich mich nicht selbständig ans Clickern herangetraut, denn eins ist klar: Ohne Erfahrung, ohne Durchblick kann man dem Hund keinen Weg weisen.


    Und das will ich eigentlich: Meinem Hund (langfristig) einen Weg an meiner Seite weisen.


    Dafür muss ich mich aber auch in das kleine Hundehirn hineinversetzen, vor allem, wenn es noch ein Babyhund ist! Und Toscaa hat es schön ausgedrückt: Heranführen an Erziehung im frühen Alter - ja. Aber die Konzentration des kleinen Zappel-Erdlings überfordern - nein! Es führt "rückwärts".


    Ella ist nicht dumm - sie ist ein Baby! Gib ihr Zeit, nimm Dir Zeit - gehe mit ihr gemeinsam drei Schritte vor und zwei zurück - das gehört dazu!


    'Ich habe einen jungen Chihuahua im Training - per Clicker - 8 Monate alt. Fix im Denken ist er, aber er zeigt immer wieder Unsicherheiten, altersbedingt, rassetypisch. Mehr als max. 7 Clicks pro Einheit - niemals! Und sehr sensible leichte Aufgaben!


    Mein Rat: Leg eine Zeit zwischen diesen Versuch und den nächsten Versuch! Werde mit ihr harmonisch, und vor allem: Besuche mit ihr einen Kurs oder ein Wochenend-Seminar. Aber erst, wenn sie ein wenig älter ist!


    Liebe Grüße

  • Ja, Leona,


    wie sieht´s aus? Wäre wieder mal Zeit, dass du ein Buch schreibst - Hundeerziehung ist ´ne gute Idee ;)=)


    @ Juliane,
    mal einfach nur das "Organisatorische":
    Du stehst also ganz am Anfang und willst sie erst mal konditionieren, wenn ich das richtig verstanden habe?!


    Ella ist ein sehr junger und kleiner Hund, der deshalb nun mal schnell satt ist und aufgrund seiner Jugend dann wohl auch weniger zu begeistern ist.
    Dann mach´ eine Ausnahme, es gibt anstelle des Futters oder Leckerchens was Unwiderstehliches, auch wenn es sich dabei nicht um Hundefutter handelt - also Fleischwurst, Käse (Mozzarella?!), oder für was Ella eben alles stehen lässt - Erbsengröße reicht.
    Dann würde ich in der Zeit auch nichts anderes machen, als zu Clickern und zu Belohnen - ganz ohne Ablenkung - nur ihr zwei, und ohne, dass Ella was bestimmtes machen muß - konzentriert auf Click und Super-Leckerli!
    Viviabe Theby hat die klassische Konditionierung in "Hundeschule" echt top erklärt.


    Ich bin nicht mehr sicher, wie alt meine waren, als ich die konditioniert habe, ich weiß nur noch, dass wir auf der Wohnzimmercouch saßen: der Hund, die Leckerchen, der Clicker und ich... aber doch, da waren sie schon älter.


    Dog dance mit Chilly mache ich aber trotzdem ohne Clicker. Die bietet sowieso immer irgendwas von sich aus an, das bauen wir dann ein. Was nicht geht, geht eben nicht, entweder machen wir eine längere Pause, oder wir lassen es ganz.


    Mach mit Ella auch eine Clicker-Pause, nach einiger Zeit geht ihr zwei es nochmal an.
    Ich bin sicher, das wird schon noch klappen, vielleicht ist der Zeitpunkt für Ella zu früh oder was anderes passte nicht.


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Liebe Gudrun,
    danke für das Kompliment, aber - das alles ist keine Hexerei! Ich war ja auch mal Anfänger und stand "am Schlauch" - wollte gut Freund mit meinem Hund sein und habe nicht gewußt, dass man einen Hund nicht nur einfach "hat" und liebt und laufen lässt oder fethält, sondern dass man eine echte Partnerschaft aufbauen kann bzw. muss, wenn's ein schönes gemeinsames Leben sein soll.


    Erfahrung kriegt man nicht alleine nur aus Büchern - obwohl die sehr viel helfen können. Ich hab mich viel im "Praxisbereich" herumgetrieben, also Hundeplätze, Seminare mit bestimmten Ausrichtungen, und gemeinsames Laufen und Trainieren mit anderen Hundebesitzern - dabei findet man dann am besten und auch "stressfrei" (ohne Genörgel vom Obermacker oder von der Obermackerin im Hundeverein von vorgestern, und ohne massig viel Geld in der privaten Hundeschule!) den eigenen Weg. Den versuche ich, weiterzugeben, überwiegend auf unserem Hundeplatz. Dabei lerne ich selbst immer mehr dazu.


    Wenn man sich darauf einläßt, vom eigenen Hund zu lernen - ist ein großer Schritt getan!


    Ja, Leona,
    wie sieht´s aus? Wäre wieder mal Zeit, dass du ein Buch schreibst - Hundeerziehung ist ´ne gute Idee ;)=)


    Nix da! Es gibt soooo viele gute Bücher ... ich würde lieber nochmal einen kleinen Roman schreiben, wenn ich die Zeit dafür hätte ... vielleicht, wenn ich in Rente bin. Und der Held wäre dann natürlich ein - Spitz ... (hättest Du jetzt nicht geahnt, oder? ;) )


    Geüßlis

  • Also ich bin ja der Meinung, dass man mit der Konditionierung auf der Clicken (also auf das Geräusch) nicht früh genug anfangen kann. Es gibt sogar Leute die fahren extra dafür zum Züchter und machen das mit 4-5 Wochen das erste Mal. Es geht ja nicht darum dem Hund Aufgaben zu stellen sondern nur die Verknüpfung zu schaffen Click = Etwas gutes. Das haben meine Hunde alle ganz früh gelernt (also 1-2 Tage nachdem sie hier eingezogen sind)


    Und wie ? Ganz einfach ;) Ich habe hier praktisch überall nen Clicker herumliegen. Dann gabs nen Click bevor ich den Futternapf auf den Boden gestellt habe, bevor wir gespielt oder gekuschelt haben etc.


    Eben alles positive und direkt nen Click davor. So lernen sie in kürzester Zeit das der Click was schönes ankündigt und die "eigentliche" Clic-Futter-Click-Futter konditionierung muss man wenn überhaupt nurnoch kurz machen, denn sie wissen es ja im Prinzip schon :thumbsup:


    (Ich spar mir letztere übrigens völlig. 2-3 Mal wie beschrieben und den rest lernen sie durchs abgucken bei den erwachsenen Hunden)

    LG
    Tamara




    "Je mehr Menschen ich kennenlerne - desto mehr liebe ich meinen Hund ! "


    Das ist kein Hund - das ist Felix :D