Neue Erziehungswege

  • Hallo zusammen.


    Mich würde mal interessieren was ihr von zwei Erziehungswegen haltet, die Felix und mir seit der Welpenstunde immer und immerwieder empfohlen werden:


    1. Der Hund hat selbst keinerlei Zugang zu Spielzeug. Er darf nur mit dem Menschen, und wenn Mensch das will, spielen (und Spaß haben?)


    2. Der Hund bekommt kein Futter mehr aus dem Napf. Es ist im Beutel der dem Menschen gehört. Der Hund muß sich sein Futter völlig erarbeiten. Wenn er nicht mitmacht gibt es halt nix zu essen.


    Was haltet ihr davon?


    LG

    LG
    Tamara




    "Je mehr Menschen ich kennenlerne - desto mehr liebe ich meinen Hund ! "


    Das ist kein Hund - das ist Felix :D

  • Hallo Tamara!



    Kurze Antwort:
    Sinnvoll halte ich das nur bei Hunden, die problematisch sind, um erzieherisch gegenzuwirken.
    Ansonsten sollte man sich und dem Hund ein streßfreies Leben ermöglichen, was auch viele Probleme vermeiden hilft.



    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Hallo Tamara,


    also ich find diese Erziehungsmethoden seltsam. Warum soll mein Hund nicht spielen dürfen wenn er es möchte (ich seh ja auch fern ohne ihn zu fragen ;)) und das mit dem Futter... Pepper isst in Etappen, soll ich jetzt den halben Tag mit meinem Beutel vor ihr knien (denkt denn da keiner an meine armen 30jährigen Knie :D)???


    Hat man dir auch erklärt, weshalb du das so machen sollst?
    Das interessiert mich ziemlich, wie die das begründen.


    Grüße


    Micha

  • Zitat

    Original von Felix
    1. Der Hund hat selbst keinerlei Zugang zu Spielzeug. Er darf nur mit dem Menschen, und wenn Mensch das will, spielen (und Spaß haben?)


    Wird empfohlen bei eigenständigen Hunden, die sich auf den HF konzentrieren sollen. Hund soll hier kapieren, das alles was Spass macht, nur mit Dir passiert. Klappt beim eh Spitz nicht, viel zu schlau. Könnte evtl. für kurze Aufmerksamkeit sorgen, wenn man es lange genug durchzieht.



    Zitat

    Original von Felix
    2. Der Hund bekommt kein Futter mehr aus dem Napf. Es ist im Beutel der dem Menschen gehört. Der Hund muß sich sein Futter völlig erarbeiten. Wenn er nicht mitmacht gibt es halt nix zu essen.


    Genau das selbe, kannste schon knicken wenn der Hund die Maus schneller aus dem Loch zieht als Du den Beutel geöffnet hast.


    Ich denke, das bringt was bei Hunden, die dumm und triebig sind.


    Gruss Conni

  • Diese beiden "Maßnahmen" sind in einem Zusammenhang zu sehen. Sie sind keine "Regel", die starr durchgeführt werden sollte.


    Dass "Futter" ein wichtiger Bindungsfaktor ist, dürfte klar sein. 25% seines Futters muss mein Hund sich täglich erarbeiten, manchmal mehr; wenn wir Fährte gehen, steht am Ende der Fährte der volle Napf. Der Einsatz des Futters geschieht vor allem "draußen" - beim Spaziergang - oder halt beim Training. Es gibt 1000 Futterspiele, die Spaß machen und - täglich in neuen Variationen angewandt - die Bindung zwischen Herr und Hund festigen.


    Dasselbe gilt für Spielzeug: Liegt es den ganzen Tag herum und kann zernagt werden oder so - dient es nicht mehr seinem eigentlichen Zweck. Hunde/Wölfe spielen miteinander. Miteinander!
    Nicht allein!


    Das Spiel ist ein sozialer Akt, und zwar außer dem Fressen der wichtigste soziale Akt überhaupt!


    Viele eziehen ihre Hunde mit Kommandos und Sanktionen (Sanktionen sind immer das Wesen der "Erziehung") - - ich aber erziehe meine Hunde mit Spiel (was für mich bedeutet, dass ich nicht viel an ihnen herumerziehen muss, ich fördere nur ihre Eigenschaften im Spiel, der Rest kommt von selbst). Spiel ist das Wichtigste im Leben, es macht den Menschen zum Menschen, den Hund zum Hund - es ist ein unersetzlicher und sehr individueller Bestandteil der Beziehung Hund/Mensch.


    Also gehört das Spielzeug tagsüber weg - und steckt z.B. in einer Kiste. Wenn ich mich der Kiste nähere, weiß mein Hund: "Juchhu, jetzt geht's los!" - und richtet seine ganze Lebensfreude, sein ganzes Glück auf das, was jetzt kommt: ein herrliches Spiel! =)


    Oder das Bällchen steckt in der Anoraktasche. Juchhu - gleich wird es fliegen! :P


    Das Spiel zwischen Herr und Hut ist ein bewußter, vom Menschen gesteuerter Akt.


    So ähnlich ist es ja auch mit dem Menschen selbst: Ist er weg - dann ist der Hund allein und ein bißchen traurig, er schnieft und schläft. Kommt aber der Mensch nach Hause - dann sollte echt was los sein für den Hund, dann sollte er nicht mehr lange warten müssen, dann geht's direkt raus ins interessante Leben ... ;) - mit Bälleken oder einem Kong oder einem Quietschetier.


    Die meisten Hunde müssen sich ihr Leben lang langweilen. Spielzeuge liegen herum - das ist öde; Menschen sind anwesend, machen aber nichts Interessantes mit dem Hund.


    Wer auf die Bedürfnisse seines Hundes eingehen und ihn nicht seelisch verkümmern lassen will, muss sich in der modernen Welt schon anstrengen - das ist wahr!


    Grüßlis

  • Zitat

    Original von lumi Klappt beim eh Spitz nicht, viel zu schlau. Könnte evtl. für kurze Aufmerksamkeit sorgen, wenn man es lange genug durchzieht.


    Richtig verstanden und richtig angewandt geht es nicht um's "klappen".
    Mein Spitzchen war versessen auf's Spielen, sein höchstes Glück!


    Es geht auch nicht um's "Durchziehen" - es geht darum, eine wichtige Basis des Hundedaseins - das Spiel - mit ihm gemeinsam zu erleben und obendrein noch konstuktiv einzusetzen.


    Kein Hund ist zu schlau zum spielen - manche sind mit den Jahren zu stumpf dazu geworden ...



    Und noch ein "P.S.": Diese Wege sind nicht neu! Sie finden aber in der modernen Ausbildung immer mehr Gehör und werden langsam populärer. Früher erzog man mit Strafe - das ist zum Glück auf dem Rückzug in die "Mottenkiste" - aber immer no9ch begreifen Menschen nicht wirklich, was "Erziehung" bzw. Gemeinsamkeit mit ihrem Hund im Minirudel Mensch/Hund eigentlich genau ist.


    Grüße


    mit Zorbas und Jesse James im Herzen,
    Mojo und dem frechen Chillywicht auf Erden


    Fröhlich, fröhlich, fröhlich,
    wie die Hunde glücklich sein können,
    einfach so, mit der Unumschränktheit
    unverschämter Natur.
    Pablo Neruda


    http://www.hunsrueck-hoehen-hunde.de

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  • Hallo Tamara!


    Nichts!
    Dino holt z.B. jeden abend sein Spielzeug hervor und dann spielen wir mit ihm, konnte da bisher noch nicht erkennen, das er verblödet, nur weil das Zeugs den ganzen Tag in der Kiste liegt :P.


    Zum Futter,da denke ich wie Steffi, igitt, den ganzen Tag damit rumlaufen, selbst wenn ich anderes Futter hätte, ich habe jetzt Hund Nr.4 und 5 in meinem Leben, aber wohl noch nicht den passenden besessen, um auf solche Erziehungsmethoden zurückgreifen zu müssen.


    Viele Grüße
    Silke

    Viele Grüße


    Silke


    Hindernisse sind die schrecklichen Dinge, die Du siehst, wenn Du das Ziel vor Augen verloren hast


    Dino, der schöööönste Forumsspitz !


  • Neee, warum machen das dann viele Welpen schon nicht? Weil der HF zu blöd zum spielen ist und nichts verstanden hat?


    Entschuldige, aber da hab ich mittlerweile andere Erfahrungen gemacht. Ich würde Dir gerne z.B. einen Finnenspitz zur Verfügung stellen, wenn ich denn einen übrig hätte. Ich bin mir sicher, Du würdest eine andere Sichtweise bekommen.


    Viele Grüsse Conny

  • Hallo Tamara,


    ich picke mir immer nur das für uns passende raus:


    beim Spaziergang habe ich Trofu oder Leckerlis dabei, die dann erarbeitet werden oder zur Ablenkung benutzt werden, gerade wie ich bzw. Hund es braucht.
    Naß-/Frischnahrung aller Art darf Hund daheim selber fressen, da halte ich mich raus ;)


    Dann steht hier neben mir eine Kiste Hundespielzeug, für jeden Hund zugänglich.
    Bella und Amie "spielen" sowieso nur mit Fressbarem. Molly und Chilly räumen die Kiste schon ab und zu aus (es muß immer das unterste Spielzeug sein) und spielen dann miteinander oder legen es als Spielaufforderung uns vor die Füsse.
    Aber das Spielzeug ist noch mindestens genau so interessant, wenn ich es in die Hand nehme und mit den Hunden spiele.
    Wobei z.B. Amie weder alleine, noch mit uns spielt - höchstens ganz kurz mal... damit Frauli endlich Ruhe gibt ;)


    Vielleicht würde ich die Kiste wegräumen, wenn ich merke, die spielen nur noch ohne uns, aber so ist es ja nicht.
    Selbst der Kauknochen, den ich vorm Weggehen zur Beschäftigung gebe, wird erst zu meiner Rückkehr beachtet, mir gezeigt und dann verspeist.


    Solche Erziehungstipps finde ich als Ideen sehr gut, aber man darf sie nie blind übernehmen, sondern muß sie immer passend für sich und seinen Hund umsetzen.


    liebe Grüße,
    Beate


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Hallo Ihrs,


    schade, ich bemerke, wie viele Mißverständnisse in dem Thema stecken, das hätte ich nicht gedacht. Dabei ist das eigentlich kein Streit-Thema, vielleicht ein Austausch-, Erfahrungs- und Lernthema.


    @Beate: Was Du schreibst (und auch Silke), ist sehr interessant und lehrreich und dürfte auf 80% aller Hunde zutreffen. Daran läßt sich eine Menge sehen! Ich würde gerne einzeln darauf eingehen, aber das würde - dauern.
    Ich weiß auch nicht, ob es hier wirklich "ankäme". Denn jeder hat ja ein "Konzept" von seinem Hund und ist zufrieden und glücklich mit dem häuslichen Leben, und die Hunde auch.


    Das geht los mit der Frage: Was will ich von meinem Hund? Was will ein Hund - von mir, von der Welt in der er lebt?


    Wenn sich das in "meinem" Rudel gegenseitig ergänzt, ist es ja gut, alles bestens in Ordnung.


    Aber die Frage oben war: Was haltet Ihr von diesen "neuen" "Erziehungsmethoden" - es geht also um Arbeit mit dem Hund, und was daran neu sein soll.


    Neu ist die Arbeit mit Futter und Spiel nicht, und eine Methode ist es streng genommen auch nicht - es ist eine Art und Weise, den Hund artgerecht auszubilden - wenn man überhaupt ausbilden will.


    Oft ist hier die Rede von Spitzen, die gelangweilt oder missmutig ihre BH machen - dagegen kann man was tun! Indem man sich der Art des Hundes vergewissert und Spiel und Futter einsetzt.


    Wie das im einzelnen geschioeht - ist dann wieder die Methode des Einzelnen.


    Zitat

    Original von lumi
    Liebe Leona,
    bei einem Hund, der verfressen und versessen auf Spiel ist, braucht man garkein Theater dadrum zu machen, ob da 100 Spielzeuge liegen oder nicht, so ein Hund lässt sich sofort motivieren. Diese Tips bekommt man in der Regel für Hunde, denen das an der Daumenkralle vorbeigeht.


    Sowohl Spiel als auch Futter lassen sich zur Motivation einsetzen. Was, wann, in welcher Situation und bei welchem Hund, wie lange und mit welcher Intensität, welchem Ausbildungsziel - ist die etwaas differenziertere Frage.


    Es geht nicht um's Theater machen, es geht auch nichtum's "Klappen" - es geht vor allem nicht ausschließlich darum, untermotivierte Hunde zu motivieren, obwohl es sicherlich bei vielen Hunden darum geht. Es geht um Harmonie zwischen Mensch und Hund, und um Gemeinsamkeiten im Alltag, bei der Arbeit, bei der Ausbildung. Es geht um Führung, um Team, um artgerechte Bestätigung etc.


    Zitat

    Neee, warum machen das dann viele Welpen schon nicht? Weil der HF zu blöd zum spielen ist und nichts verstanden hat?


    Welpen, die nicht spielen oder nicht fressen - mit denen stimmt etwas nicht! Natürlich ist das auch rassebedingt; ein Owtscharka mag weniger spielen als ein Beagle, bei Aldington kann man darüber schöne und interessante Statistiken lesen ("Von der Seele des Hundes"). Nicht nur Statistiken, auch schöne Annäherungen an das Thema und warum das so ist.


    Grüßlis


    mit Zorbas und Jesse James im Herzen,
    Mojo und dem frechen Chillywicht auf Erden


    Fröhlich, fröhlich, fröhlich,
    wie die Hunde glücklich sein können,
    einfach so, mit der Unumschränktheit
    unverschämter Natur.
    Pablo Neruda


    http://www.hunsrueck-hoehen-hunde.de

    Einmal editiert, zuletzt von Leona ()

  • Zitat

    Original von Leona



    Welpen, die nicht spielen oder nicht fressen - mit denen stimmt etwas nicht!



    Ich wäre echt dankbar, wenn vielleicht in diesem Jahr mal darauf eingegangen wird, was jemand schreibt und nicht was man evtl. interpretieren könnte. Das ist echt wieder typisches Beispiel und bedarf wohl keines weiteren Kommentares mehr.


    Liebe Tamara, mach damit was Du möchtest, ich sehe es ein, ich kenne und hab nur Hunde, die einen an der Klatsche haben, weil sie nicht so wie Leonas zu beeindrucken sind :D


    Schöne Grüsse Conni


  • Es genügt ganz wenig, um aus einem Sachthema einen religiösen Streit zu entfachen, und manchmal weiß man nicht einmal, was der "Stein des Anstoßes" ist...


    Liebe Tamara,


    wenn Du Felix für Agility ausbilden willst - setze Spiel und Futter ein , in die eine wie in die andere Richtung.


    Wenn Du nicht ausbilden willst, kümmer Dich nicht drum.


    Liebe Grüße

  • Hallo Conni,


    du klingst frustriert - ich nehme an, Diina spielt nicht gerne oder ist generell schwer zu motivieren???


    ich versuche mich jetzt mal am Beispiel zwei meiner Hunde:
    Amie - spielt nicht!
    Amie hatte eine völlig normale "Kindheit" :D und hat als Welpe nach Aufforderung auch gespielt - sowohl mit Hunden, als auch mit Menschen. Heute kommt sie mir so vor, als hätte sie einfach keine Lust dazu - ist eben so! Sie befolgt Kommandos und Kunsstückchen, allerdings bei Aussicht auf Futter, nicht auf Spiel.
    Wenn ich nun alle Spielsachen weg räume, denke ich, ist es ihr genau so egal, wenn die hier in der Kiste liegen - also bringt Punkt 1 bei Amie nix. Das ist uns aber egal, weil wir deshalb eben über´s Futter bekommen, was wir von ihr verlangen.


    Chilly - frisst nicht!
    Auch Chilly hatte eine normale Welpenzeit, ist aber wesentlich lebhafter als Amie. Bei ihr läuft alles über´s Spiel und Spaß. Sie macht ihre Sache, aber sie nimmt kein Futter dafür - im Gegenteil, oft ist es so, dass sie mal ein Stückchen "geschenkt" bekommt (Kinder füttern gern), dann nimmt die das gar nicht!!!!
    Neeeiiin, da muß man ihr erst ein Kunststückchen machen lassen, dann evtl. nimmt gnädige Madame einen kleinen Happen.
    Ist uns aber auch egal, sie spielt eben lieber und verhungern tut sie ja nicht.
    Wenn ich sie nun ausschließlich aus der Hand füttern würde - wir hätten sicher viel zu tun =), dann ginge das auch, aber ich frage mich wozu, wenn der Hund sogar ohne Futter mitmacht.


    Es funktioniert also nicht jeder Tipp bei jedem Hund!


    Ah, Tamara,
    und weil du geschrieben hast, es sei dir empfohlen worden:
    uns hat man in der Hundeschule gesagt, wir sollen den Hund zwischendurch im Auto ablegen.
    Z.B. haben wir beim Agility mehrere Durchgänge wo der Hund sich zwischendurch wieder sammeln kann und dann konzentrierter arbeitet.
    Ja genau, toller Tipp - das läuft dann so ab: ich setze den Hund ins Auto und weiß haargenau, dass der sich jetzt die Augen nach mir ausschaut und hechelnd drauf wartet, bis ich ihn endlich wieder hole.
    Sammeln tut sich der bestimmt nicht.
    Also sitze ich entweder mit im Auto oder sitze am Rand des Platzes, den Hund als Donut zusammengerollt auf meinem Schoß, erholsam dösend :]!


    Man muß einfach wirklich immer hinterfragen, ob das auch für den eigenen Hund tatsächlich gut ist, was für andere vielleicht top ist?!?!


    viel Spaß miteinander ^..^
    Beate


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • So, nun noch mein Senf ....


    Spielzeug liegt bei mir immer rum, nur spielt kaum einer damit. Die erwachsenen Hunde spielen sehr selten, die Welpen natürlich öfter, aber meistens miteinander.


    Ganz ehrlich? Jack, mein Rudelchef lässt sich so gut wie nie zu einem Spiel mit seinen "Untergebenen" herab, so im normalen Rudelleben. Weder mit Spielzeug noch ohne. Warum sollte ICH?
    Übrigens habe ich ein Problem mit den häufig anzutreffenden "Ballideppen" Ich finde es traurig wenn ein Hund so dermaßen geil auf sein Spieli ist das er nur noch geifernd darauf wartet das es geworfen wird. Der Begriff Balljunkie trifft dieses Verhalten sehr gut.


    Als Motivationsobjekt benutze ich Spielsachen überhaupt ganz selten, nur wenn wirklich mal ein Hund zu langsam sein sollte und ich ihm das gewünschte Tempo nicht anders "verklickern" kann.
    Meine Hunde sind immer eher zu schnell und zu eifrig.


    Die Sache mit dem "nur aus der Hand füttern" ist manchmal angebracht, aber eben nur manchmal. Ich hatte bisher genaugenommen erst einen (Vermittlungs)Hund bei dem ich damit den Einstieg in unsere Kommunikation gefordert habe. Das war aber auch ein harter Brocken!


    Bei normalen Hunden halte ich es für übertrieben, mit Kanonen auf Spatzen schießen!


    Viele Grüße


    Jutta und die J`s

  • Schade, dass so viele Mißverständnisse hier drin hängen; es liegt wohl daran, dass es verschiedene Ansätze gibt und kaum einer den Bereich "Ausbildung" mit in Tamaras Frage hineindenkt.


    @Jutta:


    Zitat

    Spielzeug liegt bei mir immer rum, nur spielt kaum einer damit.


    Das ist genau der Punkt; wird zu 80% beobachtet. Will ich mir also die Spielappetenz erhalten, gehört es weg.
    Früher hatten wir nur zu Weihnachten die "Puppenstube" aufgebaut - und spielten phantasievoll wie verrückt.
    Später stand die Puppenstube das ganze Jahr über da. Wir spielten nicht mehr damit ...


    Zitat

    Warum sollte ICH?


    Weil es dem Hund gut tu, die Bindung festigt, Spaß macht und schön und angenehm bei der Ausbildung ist.


    Zitat

    Der Begriff Balljunkie trifft dieses Verhalten sehr gut.


    Zwischen "Balljunkie" und "Zwangsrekrut" liegen Welten - dazwischen gibt es soooo viel, was hier auch schon angedeutet wurde. Und zwischen "verspieltem Hund" und "stumpsinnigem Hund" liegen auch Welten. Man sollte sich den Hund anschauen und die Möglichkeiten, die er hat, fördern bzw. einsetzen.


    Zitat

    Meine Hunde sind immer eher zu schnell und zu eifrig.


    Dann würde ich das Spiel einsetzen für die Selbstdisziplin des Hundes. Für ein langsameres Arbeiten. ;)


    Nur aus der Hand füttern ist natürlich (mal wieder) extrem. 25% reichen an einem normalen "Arbeitstag" aus. Außerdem kommt es drauf an, was ich mache und mit welchem Hund.


    Die Vielfalt der Möglichkeiten wird oft nicht gesehen. Statt dessen wird auf irgendein Extrem hin zugespitzt. Meinungen werden gegeneinander ausgespielt anstatt bedacht, gedreht, gewendet, anerkannt, ob ein hiesiger Hund nun Balljunkie ist oder nicht, danach wird nicht einmal gefragt ...


    Bleiben wir ruhig ein wenig offener!


    Grüßlis

  • Hallo,


    diese Methode ist alles andere als Neu, die hatten wir schon vor fast 10Jahren auf dem HP als Thema.


    Ich denke jeder Mensch und jeder Hund ist anders und ich denke es sollte ein eingespieltes Team werden es gibt keine 100%Methoden .


    Wir haben seid 14 Jahren Hunde und seid 7 Jahren immer 3 im Haus und alle sind anders trainiert worden so wie sie es brauchten .


    Ich würde aber nie eine Methode verteufeln nur weil sie mir nicht Logisch erscheint oder ich oder mein Hund damit nicht klar kommt.


    Grüße Nicole

    http://www.ruhrpott-spitze.de



    Einen Hund kann man sich halten, aber mit Katzen ist es anders. Die Katze hält sich ihre Leute, denn für sie sind die Menschen nützliche Haustiere. Ein Hund tut uns schön, aber der Katze müssen wir schöntun. Der Hund ist ein Angestellter, die Katze ein freier Mitarbeiter.


    George Mikes

  • Hallo Spitzfreunde!



    Ein kleiner Nachtrag!
    Nachdem hier so viel geschrieben wurde, komme ich mir mit meiner Kurzantwort schon beinahe arm vor! ;)




    Zitat

    Original von Felix
    1. Der Hund hat selbst keinerlei Zugang zu Spielzeug. Er darf nur mit dem Menschen, und wenn Mensch das will, spielen (und Spaß haben?)


    Mecky ist nicht der große Spieler!
    Er hat zwar einen Quietschehahn, mit dem wir hin und wieder einmal herumalbern.
    Von alleine würde er da nichts mit anfangen.
    Ich "spiele" mit Mecky eher köperbetonte Spiele, wie herumalbern, anspringen, schmusen, knuddeln...



    Zitat

    Original von Felix
    2. Der Hund bekommt kein Futter mehr aus dem Napf. Es ist im Beutel der dem Menschen gehört. Der Hund muß sich sein Futter völlig erarbeiten. Wenn er nicht mitmacht gibt es halt nix zu essen.


    Mecky hat den ganzen Tag über Trockenfutter zur Verfügung.
    Das gleiche Trockenfutter, das ich in meiner Tasche mitführe, sieht er als etwas ganz Besonderes an! Als hätte ich Leberwurst oder etwas ganz, ganz Gutes dabei.


    Aus diesem Grunde bleibe ich bei meiner Aussage!
    Pauschal würde ich von diesen Tips überhaupt nichts halten!


    Es gibt aber sicher auch "Problem"Hunde, bei denen selbst diese Tips nichts bringen und bei denen man sich etwas ganz anderes ausdenken muß.



    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Zitat

    Original von Leona
    Schade, dass so viele Mißverständnisse hier drin hängen; es liegt wohl daran, dass es verschiedene Ansätze gibt und kaum einer den Bereich "Ausbildung" mit in Tamaras Frage hineindenkt.


    Hei Leona,


    eben daher könnte es lohnen, wenigstens mal den Versuch zu machen, die anderen Beiträge zu verstehen.
    Kannst Du die denn nicht einfach mal akzeptieren, ohne direkt alle neben dir abzuqualifizieren?


    Denn gewiss muss man sich für seinen Hund das Passende raussuchen, so wie Beate es beschrieben hat. Und was ich eigentlich gerne weiter vertiefen würde, ist das was Jutta zur Rangordnung im Bezug auf Spielen geschrieben hat.


    Diese Tips, die Tamara bekommen hat, hat sie ja wohl gekriegt, weil Felix nicht so mitarbeitet wie der Trainer es von vielen anderen Rassen kennt und gerne hätte.
    Und beiden sollen die Motivation erhöhen, sonst erstmal nichts. Die Spielzeuggeschichte beginnt man drinnen und verlagert dann nach draussen, um die Aufmerksamkeit dort zu erhalten. Und spätestens da ist man mit einem eigenständigen Hund doch am Ende, wenn der was Besseres vor hat. Mit dem Hund würde was nicht stimmen, wenn es anders herum wäre, dann wäre er nicht eigenständig. Und es geht noch darum, wer das Spiel beginnt und beendet. Genau deshalb hast Du doch seinerzeit das Sprayhalsband gebraucht, sonst hättest Du doch mit dem Spielzeug winken können.
    Mit dem Futter passiert doch nicht Anderes. Es geht doch nicht nur um Friede-Freude-Eierkuchen-Spielchen mit einem Hund. Wozu will der Mensch denn die Bindung erhöhen? Doch nur damit er den Hund kontrollieren kann. Und ihm befiehlt wann er wohin gehen darf und wann er wiederkommen muss.
    Und da wird hier wohl jeder, der einen richtigen Spitz hat, berichten können, das er selbigen mit Leckerchen und Futter zuwerfen kann, wenn der Spitz nicht will dann will er nicht.
    Aber gut, wenn so Hunde schon als Welpe nicht als "stimmig" akzeptiert und vielleicht gleich weitergereicht werden, dann hat man sowas nie erlebt.


    Viele Grüsse Conni
    (die manchmal ganz gemein ist und das Spielzeug unerreichbar, aber in Sichtweite hinlegt...)

  • Hey, Conni,


    ich befürchte, Du verstehst nicht, worum es hier geht.


    Und ich habe wirklich keinen blassen Schimmer, worum es Dir geht ... ?(


    Was ist los? An welcher Stelle fühlst Du Dich verletzt?


    Wenn bei o.g. Fraegstellung bis hierher rübergekommen ist, was Nicole sagte, nämlich dass Spielen und Fressbelohnung nicht besonders neu, aber sehr erfolgversprechend ist, und wenn am Beispiel des Puppenhauses klar geworden ist, warum es für die Freude am Spiel nicht unbedingt schlecht ist, die Spielzeuge gezielt einzusetzen (also auch unter Verschluss zu halten), dann könnte doch jeder etwas davon haben - nicht???


    Es darf nichts bunt durcheinander gewirbelt werden in der Hunde-Ausbildung! Tabusignale dürfen nicht gleichgesetzt werden mit Förderung, Ausbildung ist nicht gleich Erziehung, absichtsvoll eingesetzte Bindungsspiele (mit dem Menschen) sind nicht gleichzusetzen mit ad-libitum-Spielen. Das Problem eines Hundes - etwas die Jagerei und ggf. ihre Unterdrückung wie bei Diina - darf nicht zum Leitmotiv werden, wenn von Ausbildung/Förderung die Rede ist. Eigenständigkeit eines Hundes widerspricht nicht seiner Bindungsfähigkeit - nicht prinzipiell, denn auch der eigenständige Hund ist ein Rudeltier und sucht seine Position im Rudel. Das ist ein weites Feld - würde aber Tamras Frage sprengen. Nicht spielende Welpen dürfen nicht mit Welpen verwechselt werden, die sich lebhaft für "ihre" Spiele interessieren - ich vermute mittlerweile, dass es das ist, was Du sagen wolltest, aber ich weiß es nicht, da Du leider nichts Konkretes gesagt hast.


    Zitat

    Original von lumi
    Und da wird hier wohl jeder, der einen richtigen Spitz hat, berichten können, das er selbigen mit Leckerchen und Futter zuwerfen kann, wenn der Spitz nicht will dann will er nicht.


    Ausgehend von Tamras Frage, dass man den Hund nicht aus dem Napf, sondern nur aus der Hand füttern sollte, will ich hier mal die Frage an alle stellen: sind Eure "richtigen" Spitze so?
    Ich hatte hier eher den Eindruck gewonnen, als würde hier keiner nur per Hand gefüttert, und als seien die meisten recht leichtführig, weshalb man auch nicht auf "solche Erziehungsmehtoden" zurückgreifen müsse.


    @all: Ich hoffe, es fühlt sich niemand von mir "abqualifiziert" - ich wüßte nicht womit. Diffamierend bin ich ganz sicher nicht gewesen.
    Genau nachfragen möchte ich aber schon!


    Tamara: Als ich mich mit Deiner Frage befasste, wollte ich Dir einen gedanklichen Anstoß geben und vielleicht eine Tür öffnen. Ich dachte nicht, dass das so schwierig sein würde!


    Viele Reizthemen gibt's - aber dass "Spielen" dazu gehören würde. hätte ich nun nicht gedacht.
    Mich interessiert, ob der Hinweis von Deinem Hupla kam - ich vermute nein - und ob Du jetzt völlig am Schlauch stehst oder vielleicht die Sache mit dem Spielen Kontur für Dich gewinnt.


    Grüße


    mit Zorbas und Jesse James im Herzen,
    Mojo und dem frechen Chillywicht auf Erden


    Fröhlich, fröhlich, fröhlich,
    wie die Hunde glücklich sein können,
    einfach so, mit der Unumschränktheit
    unverschämter Natur.
    Pablo Neruda


    http://www.hunsrueck-hoehen-hunde.de

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