Umstellung auf Rohfütterung

  • sry es geht schon wieder um das beliebte Thema barfen :D


    Ich habe gestern Frischfleisch bestellt aber kein Gemüse oder Knochen, Öle usw.


    Ich kann doch auch Gemüse vom Supermarkt kaufen und druntermischen, oder? Gibt es Gemüse, das Hunde nicht vertragen? Ich möchte gerne Karotten, Paprika und Gurken dazugeben.


    Die Markknochen kauf ich bei meinem Metzger für die Extraportion Calcium.


    Welches Öl muss ich eig dazumischen? Normales Olivenöl? Und kann ich Eierschale dazufüttern? Ich habe gehört, dass der Kalk in der Schale sehr gut ist.


    Braucht ein Hund viel Getreide zu fressen? reicht da z.b ein bisschen von der Semmel?


    Wie viel Gramm darf ich am Anfang geben, damit für ihn die Umstellung nicht so schwer wird? Sammy ist eh so anfällig, wenn´s um seine Verdauung geht. Ganz will ich ja auch nicht mit Dose und TroFu aufhören.


    sry für die vielen Fragen und danke schonmal für die Antworten!!

  • wenn du ganz neu in die Rohfütterung einsteigst, würde ich dir empfehlen,
    mit grünem Pansen zu beginnen, und dann immer nur 1 neue Sorte Fleisch
    dazu, genauso auch bei Gemüse.
    Karotten, gekochte Kartoffeln, Fenchel, Pastinaken und normales Gemüse,
    was ihr so esst, ist auch für den Hund geeignet.


    Paprika solltest du nur die richtig reifen füttern, denn sonst enthalten sie
    Solanin, gleiches gilt für Tomaten und Auberginen.


    Öle / Fette musst du nur zugeben, wenn du eher mageres Fleisch fütterst,
    und hier ist Olivenöl für den Hund nicht das am besten geeignetste, es hat
    ein ungünstigeres Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren. Besser
    geeignet sind Rapsöl, Wallmussöl, Leinöl, Lachsöl und auch noch andere, da
    musst du dich einfach auch ein wenig einlesen.


    Getreide braucht ein Hund eigentlich garnicht, aber ab und an ne Semmel
    wird er wohl dankend annehmen. :D


    Wenn Sammy eh anfällig bei Magn- Darmgeschichten ist, würde ich mich da
    aber für eine Fütterungssorte entscheiden, denn ewig hin und her ist noch
    ungesünder.


    Besonders Hunde mit empfindlichem Magen/ Darm profitieren von der Frisch-
    fütterung sehr, da man wirklich ganz nach ihren Bedürfnissen füttern kann.

  • Selbstverständlich kann man Gemüse aus dem Supermarkt bzw. das vom eigenen Essen füttern. Wüßte nicht, daß es extra Hundegemüse gäbe. Paprika nur die roten verfüttern. Zucchini eignen sich auch gut und zur Zeit gibt es draußen viel frisches Grün (z.B. Löwenzahn, Gänseblümchen, Giersch, Brennessel).


    Markknochen sollen steinhart sein - nicht für die Calciumversorgung geeignet, da der Hund sich wohl eher die Zähne als den Knochen kaputtbeißt. Insbesondere für Barf-Anfängerhunde. Knochenverdauung will erst mal trainiert sein, daher erst umstellen, dann nach ein paar Wochen weiche Knochen füttern. Hähnchenhälse sind gut geeigent.


    Eierschalen trocknen und in einer Kaffeemühle mahlen - so sind sie gut zur Calciumversorgung geeignet.


    Getreide ist kein zwingender Bestandteil von Hundefutter. Manche Hunde vertragen es, manche brauchen es auch als zusätzliche Kalorien - viele füttern getreidefrei.


    Schöne Grüße


    Elke

  • Danke ihr zwei für die schnellen Antworten!


    Elke: Ich dachte nur, dass in dem Gemüse vom Barfershop noch irgendwelche speziellen Vitamine drin sind :D


    Und die Markknochen bekommt Sammy schon seit 1 Monat und die frisst er für sein Leben gerne. Sind die echt schlecht für die Zähne?

  • Zitat

    Wenn Sammy eh anfällig bei Magn- Darmgeschichten ist, würde ich mich da
    aber für eine Fütterungssorte entscheiden, denn ewig hin und her ist noch
    ungesünder.


    Besonders Hunde mit empfindlichem Magen/ Darm profitieren von der Frisch-
    fütterung sehr, da man wirklich ganz nach ihren Bedürfnissen füttern kann.


    Das sehe ich aus Erfahrung bei speziell meiner Cara-Mia auch so, denn ein empfindlicher Magen leidet schon arg unter dem ständigen Auf und Ab der Magensäure, um so unterschiedliche Nahrungsmittel wie rohes Fleisch und Trockenfutter zu verdauen.


    Schau mal hier Tanja, da ist das Wichtigste sehr schön beschrieben und Du kannst Dir Deine Gedanken dazu machen :


    http://www.das-hunderevier.de/…20zur%20Rohfuetterung.pdf


    Zu den Markknochen : bekommen meine Hunde in Form von Rinderbeinscheiben zum Fleischabnagen, der Knochen kann und wird allerdings nicht zerlegt, weil er viel zu hart ist und von daher also auch keine Calciumquelle darstellt. Die Teile liegen hier zu Dutzenden herum und werden bespielt, aber zu mehr sind sie wirklich nicht nutze.


    Wenn ich einen neuen Hund auf neues Frischfutter umstelle, warte ich erst mal ein bis zwei Wochen und dann fange ich mit Hühnerhälsen an. In Zweifelsfall kann man die in Stücke zerhacken oder sogar schon gewolft kaufen - das erleichtert am Anfang die Verdauung.


    Gemüse habe ich früher auch roh durch den Mixer gejagt, aber die Hunde hatten hin und wieder Blähungen davon ( ganz besonders meine Wanja ). Nun kommt das ganze kurz in den Dampfgarer und seitdem ist alles i.O . Man muss das einfach ausprobieren - auch welche Sorten bekömmlich sind - so habe ich z.B. niemals rohen Paprika gefüttert.


    Getreide in der Hundeernährung ist wohl eine Glaubensfrage - die einen füttern gar keins und andere füttern es - muss jeder selbst wissen oder besser gesagt, man muss auch beachten, ob Hund es verträgt. Meine Wanja bekommt Getreide in Form von matschig gekochtem Reis oder auch mal Hirse - sie verträgt es wunderbar und ich werde dabei bleiben, weil ich meinen alten Hund alleine mit Fleisch und Gemüse einfach nicht mehr satt bekomme.


    Alles in allem mache ICH aus meiner Hundefütterung keine Religion, sondern füttere meine Hunde entsprechend ihren Bedürfnissen. Der eine frisch - der andere gekocht - und gut ist :thumbsup:

    Viele Grüsse von Martina
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    **** Vier leuchtende Sterne auf immer in unseren Herzen ****



    " Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Zeit.
    Dafür schenken sie uns alles, was sie uns zu bieten haben.
    Es ist zweifellos das beste Geschäft, was der Mensch je gemacht hat "


    (Roger Andrew Caras)

  • Zitat

    Ich hoff sein Magen spielt nicht verrückt....

    ... und falls doch, melde Dich - hier wird man geholfen :)

    Viele Grüsse von Martina
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    (Roger Andrew Caras)

  • Jaaa, Martina... Ich greif darauf jetzt sofort zurück. Er hat heute Nachmittag grünen Schleim erbrochen :(


    Was mach ich falsch? Ich habe Rindermuskelfleisch, Blättermagen und ein Blatt vom Löwenzahn gefüttert. Insgesamt 100g ungefähr. Das Blut hab ich weggeschüttet. Muss man das mitfüttern?


    Und wie lang muss man das Fleisch in der Regel auftauen? Es ist nach 2 Stunden immernoch sehr kalt.


    Danke für die Antworten schon mal im Vorraus!

  • Hallo Tanja,


    Hunde dürfen das Fleischwasser mitfressen.


    Ich lege das Fleisch am Vorabend über Nacht in den Kühlschrank, am nächsten Morgen lasse ich es dann ca. eine Stunde vor der Fütterung (je nach Menge) bei Raumtemperatur "warm" werden.


    Achte auf alle Fälle drauf, dass es Zimmertemperatur hat. Wenn ich das Auftauen mal vergesse, habe ich das Fleisch auch schon mal im Wasserbad erwärmt...


    und jetzt gehe ich gleich auftauen, sonst muß ich das morgen glatt machen ;)


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Hallo Tanja,


    tut mir leid, dass Sammy gleich beim ersten Mal erbrochen hat, aber um Deine Frage zu beantworten :


    Zitat

    Und wie lang muss man das Fleisch in der Regel auftauen? Es ist nach 2 Stunden immernoch sehr kalt.


    Nach 2 Stunden war das Fleisch mit Sicherheit noch nicht vollständig aufgetaut und das sowohl ungewohnte als auch kalte, evtl. sogar noch leicht gefrorene Essen ist ihm buchstäblich auf den Magen geschlagen.


    Ich mache es bei Frostfleisch auch so wie Beate und taue das Fleisch ohne Umverpackung im Kühlschrank in einer offenen Schüssel ( damit sich keine Bakterien bilden ) auf und nehme es 1-2 Stunden vor dem Füttern raus. Wenn es dann trotzdem noch sehr kalt sein sollte, wird es durch das Gemüse aus dem Dampfgarer eh erwärmt - bei Fütterung pur geht heisses Wasserbad oder auch heisses Wasser zum Fleisch direkt zugeben.


    Mit Löwenzahn und sonstigem Grünzeug aus der Natur würde ich bei Sammy noch nicht anfangen - er muss sich erst einmal auf die neue Frischfütterung einstellen. Mach es doch wie von Steffi beschrieben und füttere eine Sorte ( für den Anfang am besten gewolft ) Fleisch oder Pansen und dazu kleingeriebene gedünstete Karotten. Wenn das ein paar Tage ohne Probleme funktioniert, kommt die nächste Komponente dazu usw. usw.


    Übrigens habe ich für meine Cara-Mia auch immer wieder mal bei Bedarf Kamillentee ins Essen gekocht - das hat wahre Wunder gewirkt und für die anfängliche Umstellung eines Magenempfindlichen Hundes kann ich das nur wärmstens empfehlen. Der ganze Magen/Darmtrakt muss sich ja erst einmal umstellen und da muss man am Anfang eben ein bisschen langsam tun - so wie bei einem Baby ;)

    Viele Grüsse von Martina
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    (Roger Andrew Caras)

  • Hallo Gudrun,


    ich lege das Fleisch, samt Verpackung in den Kühlschrank. Das sind entweder diese Lock/Click-Dosen, wenn ich frisches Fleisch eingefroren habe oder eben z.B. bei Pansen und Rindermix die Originalverpackung. (Respekt Martina, spätestens bei Pansen würde ich passen ;) )


    Wegen der Bakterien habe ich bei Kühlschranktemperaturen weniger Bedenken und vertraue ansonsten auf Hundis Magensäure


    @ Tanja,
    nimm anfangs die von Martina beschriebenen Karotten und wenn du was grünes dazu geben willst, dann eher was mildes wie ein Stückchen Salatblatt oder ein Zweiglein Vogelmiere, später auch Petersilie, immer ganz klein geschnitten. Wenn das klappt, klappt auch der Löwenzahn (kleine, junge Blätter, kein dicker Strunk in der Mitte)


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • ok, danke für die Tipps! Habe heute Rindermuskelfleisch, ein halbes Blatt vom Kopfsalat (aus eigenem Anbau :D ) und ein bisschen Leinöl gefüttert. Er hat sich bis jetzt auch nicht mehr übergeben. War wohl, toi toi toi, eine einmalige Sache.


    Nochmal zu den Bakterien: Ich habe nur 500g Päckchen voll Fleisch und ich kann es gefroren nat. nicht schneiden, also lass ich alles immer in einer Box auftauen. Können sich bei dem ewigen einfrieren und auftauen Bakterien bilden z.b Salmonellen?


    Was kann ich tun? Ich hab mir gedacht, ich lass alles 1x in der Woche auftauen und tu alles in kleinen Häppchen in Zipp-Gefrierbeutel.

  • Wir haben Biofresh Kühl- und Gefrierschränke von Liebherr - da bewahre ich Frischfleisch bis zu einer Woche offen in einer Edelstahlschüssel auf und lediglich zum Ende hin wird es ein bisschen unansehnlich und auch geruchsintensiv - aber da bin ich inzwischen abgehärtet :D


    Normalerweise würde ich ja raten, die 500 gramm Frostfleisch komplett im Kühlschrank aufzutauen und dann täglich die erforderliche Menge zu entnehmen. Aber bei diesen Versandqualitäten weiss man ja auch nicht immer, wie frisch und schnell sie verarbeitet und gefrostet wurden - müsste man also ausprobieren und wirklich jeden Tag vor dem Füttern genau schauen bzw. riechen, ob das wirklich noch fütterbar ist.


    Gesunde Hunde, die ausschliesslich roh gefüttert werden, haben sicherlich eine entsprechende Magensäure, um mit Bakterien & Co. fertig zu werden. Aber Sammy wurde bisher ja mit Dosen- und Trockenfutter ernährt - also muss er sich auf diese Art der Fütterung erst einstellen bzw. entsprechend Magensäure bilden. Von daher wäre ich am Anfang ein bisschen vorsichtig und würde entweder kleinere Packungen kaufen ( es gibt auch Anbieter von 250 gramm Packungen - z.B. für Katzen oder Frettchen ) oder aber ich würde es so versuchen wie von Steffi vorgeschlagen. Das unkomplizierteste wäre allerdings, frisches Fleisch zu kaufen - im Kühlschrank ein paar Tage aufzubewahren bzw. eben frisch zu verfüttern und den Rest des frischen Fleisches z.B. in 2-Tages-Portionen einzufrieren - da sollte garantiert nichts schief gehen ;)

    Viele Grüsse von Martina
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    (Roger Andrew Caras)

  • Tiefkühlfleisch habe ich auch einmal antauen lassen, dann in entsprechende Portionen geschnitten und wieder in den Tiefkühler damit. Ging zwar, aber ich fand die Hantiererei mit dem Frostzeugs immer umständlich.


    Glücklicherweise habe ich in der Nähe eine Metzgerei für Hundefutterfleisch gefunden, so daß ich kein Frostfleisch mehr kaufen muß. Dort kann ich mir auch einen schönen Mix zusammen wolfen lassen und den dann portionsweise einfrieren. Wenig Arbeit und absolut ideal.


    Schöne Grüße


    Elke

  • Ich hole das Fleisch oder die Knochen immer einen Tag vorher aus der Truhe und hänge es in einem Eimer offen in die Garage, dann hat es die passende Temperatur am nächsten Morgen beim Füttern. Wenn es offen ist, macht auch "Gammeln" nix aus. Wegen der Fliegeneier hänge ich immer Sommer ein Tuch drüber.


    Wenn ich Hunde umgestellt habe, dann hab ich das meist ziemlich radikal gemacht - einen Tag nichts zu fressen und dann sofort mit dem Fleisch angefangen, was die anderen auch bekommen haben. Nach einigen Tagen hatte sich der Verdauungstrakt dann meist sortiert.


    Viele Grüße
    Corinna

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.