Angst vor anderen Hunden

  • Hallo an alle
    hoffe man kann uns helfen mein Kleinspitz 9 Monte alt geht bei jeden Spaziergang auf andere Hunde ( egal wie gross) los wir waren beim Hundeträner der sagte uns der Kleine hat Angst (Angst bellen)
    wie kann uns geholfen werden das Problem in griff zu bekommen?
    Wer hat Erfahrungen gemacht...das in Griff zu bekommen?



    bitte schreib mir
    Danke

  • Hallo Monika,


    und nach der Diagnose hilft euch der Trainer nicht mehr weiter?


    Unsere Amie ist auch ein ziemlicher Angsthase, der erst mal laut nach vorne los geht, um dann "schreiend" das Weite zu suchen.
    Wir versuchten bisher, diesen Situationen mit großem Abstand aus dem Weg zu gehen und Amie mit Leckerchen abzulenken.
    Eigentlich dachten wir, eines Tages den Abstand verkleinern zu können - falsch gedacht.
    Jetzt sind wir seit ein paar Wochen in der Hundeschule und Amie hat praktisch "Konfrontationstraining" :D
    Das geht sogar erstaunlich gut und die erlernten "Rituale" lassen sich teils sogar schon auf unseren üblichen Spaziergängen umsetzen (natürlich macht es auch was aus, wie der andere Hund reagiert).


    viele Grüße,
    Beate


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Also dass interessiert mich aber auch, wie sieht dieses Konfrontationstraining denn aus??
    Meine Smilla ist an der Leine bei manchen Hunden (besonders bei großen Schwarzen) ne richtige Zicke. Ohne Leine signalisiert sie wie verrückt, dass der andere Hund sie ja in ruhe lassen soll und geht einen riesen Bogen. Ich bin also immer froh, wenn ich sie einfach von der Leine lassen kann. Muss sie dann doch an der Leine vorbei laufen, mach ich auch einen Bogen und rede ganz leise und ruhig mit ihr um sie aus der Stresssituation heraus zu bringen.

  • Wenn man sich darüber klar geworden ist, dass die Kläff-Reaktion des Hundes Angst signalisiert, dann gibt es eigentlich nur einen Weg: Die Angst nehmen! Den Hund stabilisieren!


    Das ist ein umfasendes Programm und betrifft nicht nur die Situation selbst.


    Aber grundsätzlich gilt: Sich selbst als "Rudelführer" in den Vordergrund schieben, durch


    1. Konzentration des Hundes auf sich selbst


    2. Versichern in allem, was er gut macht (d.h. jedes Nicht-Kläffen anfangs sofort belohnen!)


    3. Innerhalb der Unterordnung an "Sicherheits-Situationen" arbeiten (d.h. alles, was der Hund gerne macht und wobei er sich im störungsfreien Raum wohl fühlt, als Ritual für unsichere Situationen einbauen


    4. Hilfreich ist es, dem Hund ein schönes Spielverhalten anzutrainieren. In Situationen, in denen er "beeindruckt" ist von der Nähe eines (potentiellen) Feindes kann man dann mit ihm spielen. Je sicherer dass er sich fühlt, desto mehr wird er auf das Spiel eingehen. Man kann dann z.B. an dem anderen Hund "vorbeispielen", Beutestreiten etc.


    5. Vermeiden, dass ich den Hund durch die Leine "stark" mache (weiß er mich hinter sich - fühlt er sich dreimal so groß, als wenn er alleine die Situation bewältigen muss! Ich plädiere nicht dafür, dass der Hund die Situation alleine bewältigen soll, aber ich plädiere dafür, dass er sich am HF orientieren, sich bei ihm versichern soll. Das tut er am besten ohne Leine, denn die Leine erspart ihm die aktive Orientierung am HF!!! Sie vermittelt jedoch "falsche" Sicherheit.)


    Oft geht Angst mit "Größenwahn" einher - das ist kein Widerspruch! Bei Jesse ist das so! Und bei 1000 anderen auch! Dem Größenwahn komme ich durch klare Kommandos entgegen. Sollte der Hund nervlich der Situation nicht gewachsen und daher unansprechbar sein, muss ich abwägen, was bei ihm überwiegt: Ist es die Angst - beruhige und versichere ich ihn, belohne selbst kleine Anzeichen von Ruhe mit Futter, spreche beruhigend und leise und langsam "Platz, Platz, Platz" und streichele ihn dabei. Reagiert er - wird er belohnt.
    Überwiegt jedoch der GRößenwahn und titscht er wütend-kläffend aus, klappert mit den Zähnen etc., dann komme ich mit Wasser!


    Es ist ein langer und schwieriger Prozess - aber er lohnt sich!


    Es ist "Charakterarbeit" am Hund.


    Liebe Grüße

  • Guten Morgen an alle


    erstmal danke für die antworten.
    Ich wollte erstmal hören was Ihr so schreibt und dann schreiben was der Trainer so sagt.



    Also das mit dem belohnen wenn er ruhig und lieb ist mach ich ..
    habe auch versucht was wir zu Hause so machen und was er super kann hab sein spielzeug mitgenommen usw. aber das ist ihm völlig egal.
    Chico hört aufs Wort wenn ich Ihn rufe ( zu Hause) ist super lieb und schlau nur wenn wir unterwegs sind dann ziehen wir in den Krieg!! solange kein Hund in der Nähe ist ,ist alles ok!!
    wenn ich ihn nicht an der Leine hätte springt der den anderen Hund so an und meint er ist der grösste aber nun kommt es der Trainer meint er hat Angst und hat uns ein Vibrationshalsband empfohlen !!??
    Ich bin nicht so ganz begeistert davon es tut zwar nicht weh es vibriert nur aber ich habe den eindruck wo wie das jetzt am ausprobieren sind das Chico das nicht weiter interessiert .
    Auch sagte er das wir weit vom anderen Hund erstmal wegbleiben sollen damit wir ihn loben können wen er nichts sagt ....machen wir auch und dann so wie Ihr schon schreibt immer näher dran gehen klappt aber nicht ...


    Es ist schade möchte den kleinen so gern immer mitnehmen ...


    viele Grüsse Monika

  • Hallo Monika,


    ein Vibrationshalsband gegen Angst vor anderen Hunden oder um den Hund freundlicher zu stimmen halte ich für sehr bedenklich. Es signalisiert deinen Hund genau das Gegenteil. Er bekommt ein ein unangenehmes Signal in einer Streßsituation, das setzt ihn noch mehr unter Streß und das nächste mal fängt er in solchen Situationen noch früher an zu "randalieren".
    Schau mal hier: http://www.animal-learn-netzwerk.de/index.html
    Gruß Elke

  • Hallo Monika,


    bei einem solchem Problem muß man auf Vertrauensbasis arbeiten.
    Wo kommst Du genau her ? Können wir Dir helfen ?

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


    ****************************


    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • Hallo an alle
    an Silvia
    danke für die Nachricht wir kommen aus Esens wie ich gesehen habe kommst du aus der Nähe man sieht Spitze ja hier sehr selten wäre nett wenn wir Kontakt aufnehmen könnten. schreib doch einfach eine E-Mail und deine Festnetztelefonnummer ich rufe dann zurücjk Danke.



    nun zu meine Problem war gerade mit Chico spazieren und habe ein kl. Terrier getroffen der ohne Leine lief Chico wie ein warsinniger los(an der Leine) habe ihn dann abgemacht und ihn laufen lassen (vorher mit dem Besitzer abgemacht)


    und er drauf los und.......ich muß sagen hat ganz gut geklappt! Vielleicht muß er einfach mehr mir anderen spielen??
    In der Welpengruppe hat er auch immer Theater gemacht und später ging es dann...



    Schreibt bitte weiter ..... denn das Vibrationshalsband möchte ich nicht so gerne benutzen.viele Grusse Monika

  • Hallo Annette,


    damit keine Mißverständnisse aufkommen - das "Konfrontationstraining" habe ich nur so genannt, weil ich das bei Amie :D so empfinde, darum auch die Gänsefüsschen.
    Wir sind da in einer ganz normalen Hundeschule, Amie geht an der Leine mit ca. 5 anderen Herrchen-Hundgespannen innerhalb der abgezäunten Wiese.
    Es werden ganz normal Kommandos gegeben und man hält zu den anderen so viel Abstand, wie es eben für den Hund nötig ist.
    Im Grunde läuft es ab, wie Leona in Punkt 1 und 4 beschrieben hat, nur dass sich Amie an anderen Hunden "vorbei-futtert" ;). Spielen ist nicht so ihr Ding.
    Im "Sitz" futtern und der andere geht vorbei klappt auch schon.


    @ Monika,
    du schreibst, dass du den Kleinen so gerne mitnehmen würdest - mach es auch! Gib bloß nicht auf! Dein Hund ist erst 9 Monate, der ist ja noch am lernen. Molly und Chilly wurden auch erst im 2. Lebensjahr ruhiger!!!
    Habt ihr Hundekontakt, die mit sich spielen lassen?
    Das Vibrationshalsband finde ich für so einen jungen Hund eine extreme Maßnahme. Ist eigentlich auch nix positives dran ?(
    Hab´ Geduld und achte darauf, den anderen Hund zuerst zu sehen und beginne dann sofort mit der Ablenkung - vielleicht geht es bei euch auch mit Futter besser? Für den Anfang sogar Wurst?!


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Hallo Monika,


    meine Frage nach dem Hundekontakt hast du ja schon beantwortet!
    Super, dass es so gut gelaufen ist, mach weiter so, ermögliche ihm möglichst viele schöne Hundekontakte!
    Geht doch =)


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Hallo Monika!


    Den Link, den Elke dir gesetzt hat, kann ich nur bestätigen, das Konzept von denen geht auf, ahbe meine beiden auch danach erzogen, klappt supi.


    Und das Vibrationshalsband X(...würde ich dem Hundetrainer umhängen :D 8), vielleicht braucht der es eher... :P


    Desensibilisieren, einfach schöne Hundekontakte ermöglichen, das würde ich tun. So viele, das dein Spitz es total normal findet, anderen Hunden zu begegnen.


    Viele Grüße
    Silke

    Viele Grüße


    Silke


    Hindernisse sind die schrecklichen Dinge, die Du siehst, wenn Du das Ziel vor Augen verloren hast


    Dino, der schöööönste Forumsspitz !

  • Das "Leinen-Los" - Experiment hat doch sicher viel gezeigt, oer? :D


    Vibrationshalsband - wüßte nicht, welchen Effekt das haben sollte. Hund beruhigen? ?(


    Desensibilisieren ist das richtige Wort!


    Grüßlis und viel Erfolg

  • Hei,


    ich vermute mal das Vibrationshalsband soll als Triebunterbrechung den Hund wieder ansprechbar machen. Versteh ich aber auch nicht wirklich, wenn es doch andererseits klar ist das Angst der Auslöser ist, wäre das eher kontraproduktiv. Ausserdem ist der Hund doch an der Leine, normalerweise hat die doch einer in der Hand ;)


    Wie ist es einzuschätzen, wenn ein Hund sich eher als eine Art "Anheizer" versteht, also nur in der Gruppe Krach schlägt bei Sicht eines Fremdhundes und dann aber eher die anderen Hunde die Arbeit machen lässt?


    Grüzi Conny

  • hallo an alle,


    bin froh ich euch geschrieben habe ....
    werde mal sehen ob ich mehr Hundekontakte für den kleine beschaffen kann ...


    Ich nehme Chico ja so weit es geht über all mit hin wor waren am Freitag mit dem Zug unterwegs und das hat super geklappt im Geschäft ist auch kein Problem ...nunr wenn wir wieder draussen sind....


    Was ich nicht verstehe ?(was ich ihn auch beibringen möchte das klapp sehr schnell ob Sitz, platz, komm, hier, gib Pfötchen,brin den Ball usw....darum verstehe ich nicht das er mich so igroriere wenn ein anderer Hund in der nähe ist ...
    Habe heute Nachmittag mal unterwegs sein lieblingsball (Siehe Bild) mitgenommen und versucht ihn damit abzulenken...na das hat nicht geklappt konnte ich selber mit spielen... X(


    Ich werde weiter berichten ....
    viele Grüsse Monika

  • Hallo Monika!



    Zitat

    Original von monika
    nun zu meine Problem war gerade mit Chico spazieren und habe ein kl. Terrier getroffen der ohne Leine lief Chico wie ein warsinniger los(an der Leine) habe ihn dann abgemacht und ihn laufen lassen (vorher mit dem Besitzer abgemacht)


    und er drauf los und.......ich muß sagen hat ganz gut geklappt! Vielleicht muß er einfach mehr mir anderen spielen??


    Als ich gestern Deinen Fall gelesen habe, da zweifelte ich, ob Dein Hund wirklich Angst hat.
    Auch Hundetrainer urteilen manchmal recht pauschal. ;)


    Die von Dir geschilderte Begegnung zeigt aber, daß Angst hier eher weniger eine Rolle spielt!
    Du schreibst, daß Dein 'Chico' aufs Wort gehorcht. Das zeigt, daß zumindest eine Bindung existiert (ich minimiere das jetzt bewußt).
    Wenn Du ihn an der Leine hast, dann gibt ihm das mehr Sicherheit.
    Nun hast Du ihn von der Leine gelassen, und er reagierte keineswegs ängstlich.
    Also hat sein Verhalten eher weniger mit Angst zu tun.


    Ich kenne Ähnliches mit 'Cäsar', dem Hund, den ich viele Monate lang Gassi geführt habe.
    Nicht jedes Ankläffen hat etwas mit Ängstlichkeit zu tun. Und gerade bei Spitzen sollte man nicht grundsätzlich von Angst ausgehen, wie es viele so gerne tun. Ich schüttele darüber jedenfalls immer innerlich den Kopf, wenn ich soetwas höre.


    Ich kenne Euren Fall nicht genau genug, um eine sichere Aussage machen zu können.


    Es könnte Beschützerinstinkt sein.
    Ich tippe aber eher darauf, daß es eine Mischung zwischen Beschützerinstinkt, Revierverhalten (passiert das vorwiegend auf Wegen, die ihr gewohnt geht?) und vielleicht Streß, weil er im Grunde genommen mit dem/den anderen Hund(en) zusammenkommen möchte.


    Es kann auch an der Reaktion der anderen Hunde liegen.
    Das ist ein komplexes Feld, denn es liegt ein ganzer Ablauf der Kommunikation zwischen den Hunden zugrunde:
    Ein an der Leine geführter Hund vermittelt anderen Hunden gewisse Signale, die von ihnen dann entsprechend beantwortet werden können. Und so kann sich das Ganze hochschaukeln.



    Ich würde Dir empfehlen, zu testen, ob das positive Verhalten auch mit anderen Hunden reproduzierbar ist. Wenn ja, dann würde ich Deinen 'Chico' so oft es geht mit anderen Hunden in Kontakt treten lassen und ihn, soweit das möglich ist, leinenlos laufen lassen.


    Von "stressigen" Begegnungen würde ich mich einfach nicht beeindrucken lassen!
    Das ist wichtig! Wenn Eure Bindung stimmt, dann orientiert sich 'Chico' durchaus an Dir, und Deine Haltung ist dann dabei sehr wichtig.



    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Hallo Monika,


    das mit der "Triebunterbrechung" funktioniert - bei einem gefestigten, stabilen, älteren Hund, der vor allem seinen Trieb und/oder Größenwahn auslebt und auf eine entsprechende Distanz hin nicht mehr ansprechbar ist.


    Dein Chico aber ist 9 Monate alt - also weder erwachsen noch gefestigt! Er sucht noch seine Rolle, seine Position! Wenn er frei läuft - also auf Distanz! - findet er sich rasch ein und benimmt sich einem anderen Hund gegenüber entsprechend den Vorgaben einer guten Sozialisation: Er testet ab und löst die Kontaktaufnahme zum anderen Hund positiv und unproblematisch.


    Ist er aber an der Leine - dann fühlt er sich stark, macht die große Klappe auf und hat den Rudelführer dahinter - dazu tendieren eine Menge Hunde, die nicht ganz so stark sind wie sie tun .... :D Jesse James auch!


    Es hat lange gedauert und ist immer wieder neu ein Thema, dass Jesse sich an der Leine anderen gegenüber erst mal dicke tun will. Schließlich steht bei ihm nicht nur der Rudelführer - ich - sondern auch Zorbas, der starke Hovawart (45 Kilo!!!) dahinter - und der wartet nur darauf, ein "Problem" für den kleinen Bruder Spitz zu lösen ...


    Ich hatte am Wo-Ende eine interessante Sache mit Jesse: Wir waren bei Sabine Gaipl, Lind-Art-Trainerin, (http://www.eifelpfote.de) und mit uns lauter Hovawarte, Dobermann etc.
    Ich dachte, Jesse würde sich nicht den Deut um sie scheren!
    Aber das stimmte nur bedingt! Er hat zwar gelernt, andere nicht so gnadenlos anzukläffen, wie er das früher immer tat (er kläfft nur noch seine Lieblingsfeinde an!), aber er zeigte sich auch super "beeindruckt" davon, dass er hier nicht die 1. Geige spielte! Er wollte gerne der Größte sein - und konnte es nicht! Also versuchte er verzweifelt, alles unter Kontrolle zu kriegen - indem er genauestens alles abschnüffelte und die "Großen" sehr genau kontrollierte, sich sehr auf sie konzentrierte und nicht auf mich! Er wollte einfach die Situation dominieren, wie er es zuhause, wo er das "Heimrecht" auf dem Platz hat, ja auch tut.
    Ich hatte also liebe Müh und Not, den jungen Herrn (5 Jahre alt und aus 4. Hand) auf mich zu konzentrieren - was mir auch gelang, aber dazu brauchte es Zeit und "Überzeugungsarbeit". Erst mal ging es mir genau wie Dir:


    Zitat

    Habe heute Nachmittag mal unterwegs sein lieblingsball (Siehe Bild) mitgenommen und versucht ihn damit abzulenken...na das hat nicht geklappt konnte ich selber mit spielen...


    ... und ich war genauso empört wie Du! Ich dachte bei mir: "He, Jesse, Du bist hier nicht der Größte, und hier spielt eine andere Musik!"


    Es gelang mir erst über starke Futterspiel-Motivation, dann über Beutespiel .


    Wobei ich sagen muss, dass Jesse natürlich als erwachsener und gut durchtrainierter Hund auf ein Kommando gehorcht (bei "Platz" bleibt er liegen, egal ob ich da bin oder nicht und egal wieviele Hovawarte und Dobermann um ihn herum laufen) - aber seinen Unwillen spürt man an der geteilten Aufmerksamkeit und aus seiner "geistigen Abwesenheit", wenn es an Team-Arbeit geht. Und das ist Mühe, das bei einem solchen starken kleinen Spitz zu erreichen!


    Auf Chico bezogen meine ich: Der Kleine ist 9 Monate alt, ein starkes freches Spitzchen, will mal ein ganz großer starker Spitz werden und sucht seine Tüchtigkeit unter Beweis zu stellen und natürlich auch seine Grenzen.


    Die Begegnung mit dem Terrier hat Dir gezeigt, wie fit der Kleine ist, wenn es um natürliche Problemlösung geht! Nun geht's noch darum. ihm mit der Zeit seinen Platz/seine Rolle in Eurem heimischen Rudel zu zeigen: Er muss nicht die Aufgabe der Rudelführers übernehmen (selbst entscheiden, wer "verjagt" wird), sondern er muss sich am Rudelführer (an Dir) orientieren lernen.Dass Du bestimmst, gibt ihm (als untergeordnetem Rudelmitglied) Sicherheit für sein Benehmen!


    Klare "gut" - "nicht gut" -Signale setzen - das wird Dir dabei helfen!


    Ein Vibrations-Halsband wird den Kontakt zu Dir stören und den jungen Hund verunsichern, ratlos machen, durcheinander bringen! Er wird es nicht verstehen! Ein artgerechtes Signal wird er verstehen!


    Grüße an den Trainer: Er soll ein paar Nachhilfestunden nehmen! Nicht das Vibrations-Halsband ist schlecht - aber der vorgeschlagene Einsatz ist für die Füße bzw. schlimmer!


    Grüßlis


    mit Zorbas und Jesse James im Herzen,
    Mojo und dem frechen Chillywicht auf Erden


    Fröhlich, fröhlich, fröhlich,
    wie die Hunde glücklich sein können,
    einfach so, mit der Unumschränktheit
    unverschämter Natur.
    Pablo Neruda


    http://www.hunsrueck-hoehen-hunde.de

    Einmal editiert, zuletzt von Leona ()

  • In dem neuen Buch von Anton Fichtelmeier "Der Hund an der Leine" empfielt dieser zum Thema Attackieren von Artgenossen:
    Man soll den Hund über ein schräg nach-oben-ziehen der Leine ins Sitz bringen. Wenn er sitzt, sofort Leine lockern. Steht er wieder auf, wird das Ganze wiederholt, so oft, bis er sitzenbleibt. Das Ganze wird aufgelöst über ein Aufmerksamkeitssignal und der Hund aufgefordert, dem HF in eine andere Richtung zu folgen. Folgt er freiwillig (obwohl der Feind noch da ist), überschwänglich loben und zum Weitergehen motivieren.
    Man soll "Ruhe und Klarheit" in den Umgang mit dem Hund bringen. Keine Aggression an der Leine (wie Leinenruck), keine Ablenkung durch Spielzeug etc. , kein Zureden, kein Schimpfen, kein Halti usw.


    Eine Bekannte hat das nun eine Woche probiert (Hund ist 1,5 J. alt) und echte Erfolge erzielt. Ich denke das Timing muss perfekt sein.


    Gruss Conny

  • Zitat

    Original von lumi
    In dem neuen Buch von Anton Fichtelmeier "Der Hund an der Leine" empfielt dieser zum Thema Attackieren von Artgenossen:
    Man soll den Hund über ein schräg nach-oben-ziehen der Leine ins Sitz bringen.


    Ja, dem würde ich zustimmen: Ob nun mit Leine schräg nach oben oder auf eine andere Weise, die der Hund gelernt haben sollte (ich bevorzuge mit oder ohne Leine ein "nach-oben-ziehendes" Handsignal mit der Rechten, während die Linke ein beruhigendes Signal dicht am Hund sendet, im Zweifelsfalle recht schnell negativ oder positiv einwirken kann) - auf jeden Fall sich selbst als RF ins Spiel bringen über ein gut etabliertes Kommando das dem Hund eine Grenze setzt, ihm Sicherheit vermittelt ("So ist's brav") und ihm Selbstdisziplin als positiv erlebte "Tüchtigkeit" beibringt.


    Zitat

    Wenn er sitzt, sofort Leine lockern. Steht er wieder auf, wird das Ganze wiederholt, so oft, bis er sitzenbleibt. Das Ganze wird aufgelöst über ein Aufmerksamkeitssignal und der Hund aufgefordert, dem HF in eine andere Richtung zu folgen.


    Vielleicht müsste man hier erklären, was ein "Aufmerksamkeits-Signal" ist: Das sollte man immerzu "überall und nirgendwo" zuhause oder beim Spazierengehen oder an der Leine in der Stadt oder ohne Leine vor der Haustür oder wie's halt passt immer mal einschieben: "Guck!" Oder "Schau!" - und dem Hund aus dem Mund ein Leckerle zur Belohnung ins Maul spucken. Das ist Alltags-Ritual bei uns.


    Dieses Ritual


    - fixiert auf den Hundeführer
    - übt die Geschicklichkeit des Hundes ("Leckerle fangen")
    - steigert seine positive Erwartungshaltung und mithin seine Aufmerksamkeit
    - wirkt belohnend und nicht bestrafend
    - etabliert die Rolle des HF als demjenigen, der das Futter zuteilt.


    Zitat

    Folgt er freiwillig (obwohl der Feind noch da ist), überschwänglich loben und zum Weitergehen motivieren.


    Ja, z.B. ein interessantes Spiel beginnen! Für triebige Hunde das Non-plus-Ultra! Für schüchterne Hunde ein kleines Bestätigungs-Manöver!


    Zitat

    Man soll "Ruhe und Klarheit" in den Umgang mit dem Hund bringen. Keine Aggression an der Leine (wie Leinenruck), keine Ablenkung durch Spielzeug etc.


    Ablenkung nienicht - Bestätigung aber schon. Bestätigung durch (Beute-)Spiel macht einen Hund stark und fördert gleichzeitig seine Teamfähigkeit.


    Zitat

    kein Zureden, kein Schimpfen, kein Halti usw.


    Halti - das Letzte! :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:


    Zitat

    Eine Bekannte hat das nun eine Woche probiert (Hund ist 1,5 J. alt) und echte Erfolge erzielt. Ich denke das Timing muss perfekt sein.


    Genau! Wenn Rudelführeranspruch und Know-How und (geübtes) Handling miteinander stimmen - dann wirkt das bei einem unverdorbenen Hund sofort! Bei Hunden mit etablieten Macken braucht es etwas länger ;)


    Grüßlis

  • Erst einmal guten Morgen an alle,
    ich bin ganz begeistert das ihr mir so viel zu dem Thema schreib danke danke danke :] :] :]
    werde mich später damit befassen und lernen ...


    Also dann bis später.
    und nochmal Danke
    LG Monika & Chico
    PS das Halsband ist schon im Schuppen gekommen!!!! :rolleyes: