Warum immer wir ??

Hallo Tamara!

War der Hovawart nicht angeleint?

Das erste, was mir beim Lesen einfiel war, Du bist auf dem falschen Hupla.
Mir ist es bisher erst 2x passiert, das meine Hunde angefallen wurden, jedesmal auf dem gleichen HuPla, Konsequenz:
Ich bin da nicht mehr hingegangen und seitdem ist Ruhe :].
Knuddels für felix.

Viele Grüße
Silke

Hei,

ich hab den Eindruck, das Spitze(-artige) wegen ihres eher "statischen" Ganges und der auf dem Rücken getragenen Rute von anderen Hunden auf den ersten Blick schon als provokant angesehen werden. Das wäre vielleicht ein Aspekt, jedoch trifft der ja nicht auf die Shelties zu.

Im Grunde sehe ich das aber einerseits als regionales Problem. Ich hab den Eindruck das viele Hunde in Deutschland (wie auch Menschen) einfach agressiver sind als im Ausland, wo sie mehr Freiheiten haben dürfen und dadurch ausgeglichener sind. Und die Zuchtselektion kommt natürlich auch hinzu, die so angewölfte Mann- und Wildschärfe ist glaub ich nicht zu unterschätzen. Mir fiel hier so ganz spontan wieder ein, wie freundlich die Hunde in Skandinavien alle waren, die konnte man durchweg ohne Angst zusammen laufen lassen. Das Gemetzel ging auf der Fähre allerdings schon wieder los, mit miesgelaunten bei Fuss laufende DSH auf dem Hundedeck...

Grüsskes Conny

Oh je, das ist kein schönes Erlebnis! Gut, dass es beim Schreck geblieben ist! Ich hätte Felix mal eine kleine Extra-Runde ausgeführt und ihn tüchtig gestreichelt und geklopft, damit er nicht in so einem "Loch" drinne blaibt!

Ja, ja, ein Hovawart will gehandelt werden! Kein leichter Hund - und keinesfalls ein Hund, der zu allen freundlich ist! Ein verteidigungsbereiter Hund, und wenn man ihn entscheiden läßt, was er darf - dann entscheidet er es eben! Am besten verträgt er sich mit anderen Hovawarten; bei anderen Rassen muss man mit ihm aufpassen.

Mit Jesse habe ich allerdings die entgegengesetzte Erfahrung von Dir mit Felix und den Shelties gemacht: Er kann frech sein, wie er will - es passiert ihm eigentlich nie was! Mit einer Ausnahme - da hat er einen Biss in den Kopf gekriegt, und ein anderes Mal hat ein Hund seinen "Frust" an ihm ausgelasen (er wollte die ganze Zeit einen Größene angrummeln traute sich aber nicht, da bekam Jesse einen kurzen Hieb).

Aber die Regel ist: Jesse läuft - wenn er frei ist - selbstbewußt auf andere zu oder an ihnen vorbei und die reagieren freundlich oder wenigstens "kalt". Auf dem Schäferhundeplatz in Norheim hat er plötzlich so handeln wollen wie der Hovawart: Er hat einen braven Schäferhund, der gerade von der Prüfung kam, fressen wollen und fürchterlich gekläfft, das war ja immer seine beste Nummer: Kläffen! Jetzt geht's. Na, da bekam er ein "Platz" und ein "Still", und bei den nächsten Malen habe ich, wenn einer vorbei wollte, halt aufgepasst und schon vorher "Still" gesagt - das war dann auch kein Problem. Die Schäfershunde nehmen Jesse eh nicht ernst.

An der Leine würde ich allerdings keinen Kontakt zwischen Jesse und anderen (großen) Hunden zulassen, wenn, dann frei!

Grüße

Das ist mir bis jetzt zum glück nur einmal passiert auf einer Hundeausstellung .
Ein Sloughirüde wollte Streit mit anderen Rüden anfangen (was ich mitbekommen habe) Gismo hatte zum glück keine Leine an denn in dem Moment als wir vorbeigehen wollten riss der andere die Leine samt Frauchen herum und stürzte sich auf Gismo .Wir haben dann beide schnell reagiert ich habe ihm den weg freigemacht damit er unter den waffelstand flüchten konnte,und Gismo hat das dann auch gemacht. Von der Besitzerin kam keine entschuldigung im gegenteil sie hatte einen ausdruck im Gesicht als ob sie meinen Hund dafür verantwortlich machen wollte...
ALso Gismo hatte den Rüden gar nicht angekuckt im gegenteil er hat ihm fast den rücken zugedreht weil ich mit ihm gesprochen habe .Gismo ist dann kurz darauf wieder fröhlich neben mir hergetrippelt und hat das ganze vergessen oder verziehen .Ich allerdings nicht.Kann mir vorstellen wie es dir ergangen sein muss wie du den kleinen Felix hast schreien hören

Tamara, du hast mein Mitgefühl und vollstes Verständnis! Ich will das Verhalten des Hovawarts ganz bestimmt nicht entschuldigen, aber: Wer weiss, vielleicht hat der ja die gleichen Erfahrungen gemacht, die mein Hund hier jeden Tag machen muss. Ich glaube ich darf behaupten, daß mein Hund wirklich gut sozialisiert ist. Er steht Hunden generell aufgeschlossen und interessiert gegenüber und er verträgt sich auch mit anderen intakten Rüden. Nur eins kann man mit ihm nicht machen: Er lässt sich nicht dumm anmachen, zumindest nicht von Rüden! Dieser Hund ist jetzt dreieinhalb Jahre alt und er hat in diesen dreieinhalb Jahren OHNE ÜBERTREIBUNG fast TÄGLICH die Erfahrung machen müssen, daß Klein- und Kleinsthunde ihn anknurren und total cholerisch draufloskläffen, sobald sie ihn auch nur sehen! Und zwar würde ich sagen, zu etwa 80 - 90 Prozent, ungelogen! Wen wundert es da, daß auch Flavius mittlerweile erstmal scheel guckt, wenn so ein Mini auftaucht?? Natürlich, ich weiss - nicht alle kleinen Hunde sind so! Und deine sind es ganz sicher nicht, denn ich habe schon den Eindruck, daß deine Hunde vernünftig gehalten und gut erzogen werden, soweit ich das von hier aus beurteilen kann. Aber leider ist es in solchen Fällen dann meist so, daß die "Guten" dann diejenigen sind, die für die Fehler der anderen, die meinen, ihr kleines Prinzchen bräuchten sie nicht zu erziehen, bezahlen müssen!
Ich habe das lebende Beispiel hier in der Nachbarschaft: Hier gibt´s eine Frau mit zwei Yorkshireterriern. Diese beiden Yorkies sind wirklich ein Musterbeispiel an toll erzogenen Hunden! Immer ohne Leine kreisen sie um ihr Frauchen wie zwei kleine Trabanten, entfernen sich nie mehr als 2 Meter und würdigen andere Hunde keines Blickes! Es machte wirklich immer Freude, die drei zu sehen! Und eines Tages war es dann soweit: Ein großer Hund hat sich aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen (ich war nicht dabei, man hat es mir erzählt) den Yorkie-Rüden gegriffen und ihn wohl fast getötet! Er lebt noch, der Tierarzt hat ihn wohl wieder hinbekommen und er läuft hier jetzt wieder herum. Aber logischerweise hat der Yorkie jetzt Angst vor großen Hunden - und das merken andere Hunde. Flavius merkt es auch - und knurrt ihn (zu meinem Leidwesen) nun neuerdings auch an. Und was passiert? Die Frau (der dieses Erlebnis natürlich auch in den Knochen sitzt) faucht mich an mit einem erbosten "Ich hab´s ja gewusst!!" Das ganze ist ein Beispiel dafür, daß es eben oft die falschen trifft - es traf die falschen, als dieser wirklich liebe Yorkie fast getötet wurde, und es trifft die falschen, wenn sie mich jetzt anfaucht und nun auch meinen Hund für einen potenziellen Killer hält! Und ebenso trifft es die falschen, wenn dieser Hovi sich deinen Felix greifen will!

Astrid,

dass hast Du sehr gut beobachtet und beschrieben! Da ist nichts hinzuzufügen!

Tamara:

Ich kenne ja beides: die Frechheiten der Kleinen und der Großen!

Natürlich ist es weniger witzig, wenn ein "Großer" ungehindert Frechheiten zeigt! Ich glaube nach Deinem Bericht nicht, dass der Hovawart seine Hündin verteidigen wollte. Ich glaube, er ist einfach nur schlecht erzogen, seine Besitzer sind ihm m.E. zur Zeit nicht gewachsen, er braucht ungeteilte Aufmerksamkeit und Vorausschau, entsprechende Ansprache VORHER!

Solche unerwarteten Aktionen kenne ich vom Spitzchen Jesse - er unterläßt sie, wenn er meine ungeteilte Aufmerksamkeit hat. Ansonsten "verselbständigt" sich ein Macho-Rüde auch schon mal ...

Was ich Dir gerne mitgeben möchte: Trainiere Dir und Deinem Felix kein Meideverhalten an! Auch der Hovi-Besitzer sollte das nicht tun: Die Situation meiden!

Im Gegenteil: Das Problem angehen! Der Hovi hat sich zu benehmen - wenn er der Typ ist, der "Opfer" sucht und keine Gegner - dann muss das dringend angegangen werden! (Zorbas sucht eher Gegner als Opfer).
Dein Felix wiederum muss lernen, dass er sich bei Dir in Gegenwart eines großen Hundes sicher fühlen darf und kann!

Ein guter Trainer geht das Problem an! Denn es muss ja für beide Hunde gelöst werden, für die Zukunft!

Jesse James und Ben (Labrador-Rottweiler) sind auf unserem Platz die zwei großen Kontrahenten. Nur "Meiden" - damit wären wir nicht weit gekommen! An der Leine gibt's immer noch Zoff-Gefah, wüstes Kläffen und Reißen, wenn wir unbedacht sind, aber wenn sie frei sind - halten sie sich in anständigem Abstand voneinander! Das haben wir mit viel Geduld, mit Training , Konzentrationsarbeit und auch mit Wasser! hinbekommen.

Alles Gute!

Deine

Oh, tut mir leid für euch!

Aber genau das ist es, ein sone Aktion, die Hovi-Besitzerin zuckt mit den Schultern und unsereiner ist wochenlang beschäftigt.
Leider gibts das zu häufig, das jemand so große Hunde schlecht beherrscht und auch körperlich garnicht dazu in der Lage ist, wenn es drauf ankommt.

Grüsskes Conny

Hallo Tamara!

Und wie konkret sieht es aus, das "aus dem Weg gehen", wenn doch nach deiner Stunde immer die Maxis angesagt sind?

Viele Grüße
Silke