Da hast du absolut recht; ich hätte es erquicklicher gefunden, wenn sich die Diskussion nicht auf den Teletakthalsbändern festgeritten hätte, sondern etwas zu den Vibrations- und Sprühhalsbändern gekommen wäre - ...
Vibrationshalsbänder kann man gut im Training tauber Hunde nutzen - als Aufmerksamkeitssignal.
Sprühhalsbänder sollen keine Aufmerksamkeit erzeugen, sondern ein Verhalten abbrechen. Sie setzen darauf, daß der Schreck über den Sprühstoß, womöglich noch mit unangenehmen Stoffen versetzt, den Hund aus seinem aktuellen Verhalten herausreißt. Generelles Problem dabei ist, daß diese Dinger dem Hund quasi vermitten was er nicht darf - nur nicht was er denn eigentlich tun soll. Weiteres Problem ist, daß niemand weiß, welchen Eindruck der Hund mit dem Sprühstoß verknüpft und welche Schlüsse er daraus zieht. Allerdings habe ich bisher festgestellt, daß solch ein aversives Training beim Spitz dazu führt, daß er auf den Auslöser immer stärker reagiert. Denn zum Auslöser selbst kommt dann noch der Stress hinzu. Der Hund lernt, daß das Auftauchen eines Joggers oder Radfahrers einen unangenehmen Sprühstoß mit sich bringt. Ihr Gebell blenden Spitze dabei völlig aus. Ganz im Gegenteil werden sie noch vehementer darauf hinarbeiten, den Auslöser zu vertreiben, denn das ist die Lösungsmöglichkeit für Probleme, die ihnen angezüchtet wurde.
Man kann ein Pferd nicht durch erschrecken am flüchten hindern und einen Spitz erschreckt man nicht, um ihn am bellen zu hindern.
Heute morgen waren die Straßenkehrer mit einem Laubsauger unterwegs. Dieser gab ein seltsames Geräuch von sich. Taris guckte - und ich verpaßte den Moment meinem Hund per Clicker zu vemitteln das dieses Geräusch OK ist und wir dennoch gesittet weiter gehen können. Mit der Situation allein gelassen, tat Taris was ihm sein genetischer Code vorgab. Er bellte dieses unbekannte Ding an. Ihm in dieser Situation mit aversiven Reizen zu kommen, wäre für ihn nur die Bestätigung gewesen, daß der Laubsauger tatsächlich gefährlich ist.
Viele Grüße
Elke