Jogger, Fahrräder und andere Menschen


  • Hallo zusammen,
    ich habe ein Problem mit meiner 7 Monaten alten Bailey. Sie ist ein Kleinspitz und eigendlich total lieb. Seid ein paar Wochen haben ich das Problem mit Ihr, wenn ich spazieren gehe und SIe ohne Leine ist, dass Sie zu allem und jeden bellend hinrennt und dann davor stehen bleibt und weiter bellt. Wenn wir alleine sind ist Sie der liebste Hund, schaut immer wo ich bin, hört auf die Hornpfeife, läuft nie weg, bleibt immer stehen und sucht mich. Wirklich ganz toll..... Aber wehe es kommt jemand anderes um die Ecke dann wird losgerannt und gebellt. Wenn ich die Leute eher entdecke als Sie rufe ich SIe ran und Leine Sie dann sofort an, dann das Leckerlie vor die Nase und wenn wir vorbei sind und die Leute ausser Sicht sind wird Sie wieder abgelein. Es ist auch schon passiert das Sie trotzdem wieder kehrt gemacht hat und bellend zurück gelaufen ist hinter den Leuten her. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll und ohne Freilauf möchte ich Sie auch nicht halten. Sie feut sich immer so wenn wir in den Wald gehen und mit dem Ball toben. Vielleicht hat ja einer ein ähnliches Problem und kann mir Tipps geben wie ich ihr beibringen kann auch wenn Sie losstürmt abrufbar zu sein. Denn das funktioniert dann erst wieder wenn Sie meint fertig gebellt zu haben. ?( Lieben Gruß

  • ich denke mal, da hilft momentan nur die Leine und deine Übung mit dem Leckerchen,
    aber das wird nur eine vorübergehende Phase sein, die du einfach durchhalten musst.
    Dein Hund kommt so langsam in die Pubertät, er wird dich sicher noch mit anderen
    Dingen überraschen und ab und an so tun als hätte er noch nie im Leben was gelernt,
    nimm es locker, das geht wieder vorbei ;)

  • Ich sehe es auch so wie Steffi. Konsequent bleiben und aufpassen, dass sie dieses Erfolgserlebnis nicht hat. Jeder verbellte Mensch ist ein Erfolg für sie und kann dann schnell zum Ritual werden. Wenn du gelassen bleibst, wird es ihr auch bald langweilig.Mit deinen Übungen machst du es ganz richtig.

    Liebe Grüße Marlies mit Michl



    Lass den Hund bellen, singen kann er nicht


    Friedrich Schiller

  • Genau, Steffi hat es schon geschrieben.
    Ich hab auch so ein pubertierendes Etwas im Moment. Manchmal denke ich, ich habe mir den falschen Spitz ausgeguckt.
    Und dann kann er wieder so lieb sein das ich mich schäme so was gedacht zu haben.
    Es gibt allerdings ein Zauberwort und das nennt sich Konsequenz.
    Also Hund konsequent an der Leine lassen und vorallem bei unerwünschtem Verhalten Hund sofort maßregeln.
    Aber ich weiß auch, wenn wir diese Zeit überstanden haben, habe ich genau den Spitz den ich haben wollte.
    Gruß
    Jutta

  • Diese Phase hat wohl so jeder mit seinem Spitz erlebt. :D Da hilft nur wirklich immer besser informiert sein als der Hund. Allerdings würde ich sie nun eine Zeitlang tatsächlich an der Leine laufen lassen, wenn das Gelände nicht 100 % überschaubar ist. Denn es bildet sich schnell eine Verknüpfung: immer wenn ein Radfahrer/Jogger/Spaziergänger kommt, muß ich an die Leine. Folglich: wenn ich an die Leine muß, ist irgendwo ein Radfahrer/Jogger/Spaziergänger und dann hast Du ratzfatz einen Spitz der bereits auf 180 ist sobald nur die Leine dran kommt. Um trotzdem mehr Radius für den Spitz zu erreichen, kann auch ein Kleinspitz eine leichte Schleppleine tragen. So kannst Du sie jederzeit rufen und sie hat nicht die Möglichkeit Deinem Ruf nicht folge zu leisten.


    Dann habe ich meinen Herrn Jungspund nicht dran vorbei gelotst, sondern ruhig absitzen lassen und die anderen passieren. Die Leckerchen gab es als Belohnung, nicht zur Ablenkung. Also Radfahrer ruhig angucken - Leckerchen.


    Wenn die Sache dann doch mal schief geht, sammel Deine Bailey am besten kommentarlos und lass gut sein. Zum maßregeln ist es dann eh viel zu spät.


    Viele Grüße


    Elke

  • Und was soll ich machen wenn Sie auch auf Leckerlies nicht mehr reagiert und sich bellend in die Leine hängt....


    A) rechtzeitig anfangen. Du siehst das Objekt der Aufregung am besten vor dem Hund, rufst sie dann schon heran ( aber rufe sie auch sonst häufiger heran, sonst siehe meinen vorherigen Beitrag ) und belohnst sie. Die Leckerchen müssen dann auch eine Zeitlang mal wirklich sehr hochwertig in der Beliebheitsskale stehen. Laß sie sich dadurch am besten gar nicht erst hochpuschen. Sollte sie gar nicht auf Leckerchen reagieren, wie sieht es mit Spielzeug aus?


    B) wenn es doch mal schief gegangen ist, würde ich persönlich mir den Kleinspitz auch mal einfach unter den Arm klemmen und kommentarlos weitergehen. :D


    Viele Grüße


    Elke

  • Ich habe es bei den Fahrrädern so gemacht, dass ich ihm die gezeigt habe. Allein durch unsere Körpergröße sehen wir die Dinge meist vor dem Hund also habe ich ihn darauf aufmerksam gemacht und ihn gefragt: "Wo ist das Fahrrad?" Hat er hingeschaut (anfangs natürlich nur durch Zufall), Lob und Leckerlie. Irgendwann kam er beim Anblick eines Fahrrades gleich zu mir. Ich glaube diese Methode nennt man "Zeigen und Benennen" und ich habe teilweise gute Erfahrungen damit gemacht.
    Sinnvoll ist während der Übungszeit eine Schleppleine, gute Leckerlies und viel, viel, viel Geduld ;)
    Gruß Silke

  • Ich habe es bei den Fahrrädern so gemacht, dass ich ihm die gezeigt habe. Allein durch unsere Körpergröße sehen wir die Dinge meist vor dem Hund also habe ich ihn darauf aufmerksam gemacht und ihn gefragt: "Wo ist das Fahrrad?" Hat er hingeschaut (anfangs natürlich nur durch Zufall), Lob und Leckerlie. Irgendwann kam er beim Anblick eines Fahrrades gleich zu mir. Ich glaube diese Methode nennt man "Zeigen und Benennen" und ich habe teilweise gute Erfahrungen damit gemacht.
    Sinnvoll ist während der Übungszeit eine Schleppleine, gute Leckerlies und viel, viel, viel Geduld ;)
    Gruß Silke


    So habe ich mit Motorrädern und Rollern verfahren. Die waren nämlich eine Zeitlang regelrechte Haßobjekte. Seitdem dreht sich mein Hund bei jedem Roller zu mir um - und kriegt natürlich sein Leckerlie.


    Viele Grüße


    Elke

  • Rennen und Bellen, eines der größten Hobbys unserer Lilly :rolleyes:


    Sie hatte in jungem Alter ebenfalls dieses Schlüsselerlebnis wie deine Kleine. Leider braucht Schlauspitz für alles ganz wenige Wiederholungen damit sich Erlerntes verfestigt. Im Guten, wie im Schlechten :rolleyes:


    Es ist nicht so, dass unsere Lilly keinen Gehorsam kennt. Ich kann sie grundsätzlich überall von der Leine lassen und wenn sie das Kommando bekommt bei mir zu bleiben muss ich sie auch beim Vorbeigehen an fremden Hunden nicht anleinen.


    Der Haken an der Sache ist, ich muss das Kommando geben bevor sie am Rennen ist :rolleyes: Dadurch verlaufen Spaziergänge ohne Leine etwas unentspannt, da ich nur auf der Hut bin ob irgendwo in 100 m Entfernung ein Spaziergänger unseren Weg kreuzt. Bin ich zu langsam, rast ein cremefarbener, flusiger Blitz los und verbellt die Leute in 5 m Entfernung völlig hemmungslos. Die sind dann natürlich völlig begeistert und ein Jogger versuchte schon mal nach ihr zu treten 8o


    Schleppleinentraining brachte nichts, da Madame sich völlig darüber im klaren ist, wann sie an der Leine ist und wann nicht. Allertollste Leckerlie (Katzenfutter im kleinen Schüsselchen) brachten trotz verfressener Lilly auch nichts, der Drang zum Rennen und Bellen ist stärker und fressen könnte man eigentlich auch noch wenn man vom Bellen zurückkehrt te1uf2ely


    Lilly bleibt also draußen im Wald größtenteils an der Leine, es sei denn, ich kann sie so beschäftigen, dass sie nur Augen für mich hat. Das ist dumm für sie, drei Hunde laufen frei, Nummer Vier muss an der Leine bleiben... Bei uns allerdings auch kein großes Drama, denn sie können im Garten immer noch alle zusammen ohne Leine toben.


    Balou zeigte in seiner Jugendzeit auch Ansätze für solche Ungezogenheit. Allerdings ist er mehr der ernste Typ und daher leichter zu bremsen als unser kleiner Hallodrie Lilly.


    Der einzige Rat den ich dir geben kann, versuche, dass er in den nächsten Wochen und Monaten keine Erfolgserlebnisse in dieser Richtung mehr hat. Leine immer früh genug dran, bzw. wenn er von der Leine ist, dann nur um sich aktiv mit dir zu beschäftigen. Lieber in der Jugendzeit etwas öfter an die Leine und dann ein langes, freies Hundeleben, als jetzt ungute Dinge erlernen und Hund muss sein restliches Leben an der Leine verbringen.

  • Der Haken an der Sache ist, ich muss das Kommando geben bevor sie am Rennen ist :rolleyes: Dadurch verlaufen Spaziergänge ohne Leine etwas unentspannt, da ich nur auf der Hut bin ob irgendwo in 100 m Entfernung ein Spaziergänger unseren Weg kreuzt. Bin ich zu langsam, rast ein cremefarbener, flusiger Blitz los und verbellt die Leute in 5 m Entfernung völlig hemmungslos. Die sind dann natürlich völlig begeistert und ein Jogger versuchte schon mal nach ihr zu treten 8o


    Schleppleinentraining brachte nichts, da Madame sich völlig darüber im klaren ist, wann sie an der Leine ist und wann nicht. Allertollste Leckerlie (Katzenfutter im kleinen Schüsselchen) brachten trotz verfressener Lilly auch nichts, der Drang zum Rennen und Bellen ist stärker und fressen könnte man eigentlich auch noch wenn man vom Bellen zurückkehrt


    Klingt bekannt :D Zwei von meinen Hunden hatten in jüngeren Jahren einen ähnlich ausgeprägten Jagddrang - solange wir sie noch im Sprung begriffen zurückpfeifen konnten, haben sie gehört, aber wenn sie erst mal am Rennen waren, dann nicht mehr.


    Da wir in der Wildnis wohnen, geht mangels Wegen und Rasenflächen das an der Leine spazierenführen ganz einfach nicht; unsere Hunde müssen ohne Leine gehorchen, denn statt einem Jogger kann ihnen sonst ein Elch einen Tritt verpassen (tödlich), oder ein Bär sie (und uns, da vom Hund in Rage gebracht) angreifen.


    Wir haben daher Elektrohalsbänder als Leinenersatz genommen - nein, mich bitte nicht gleich steinigen, das ist keine Tierquälerei, man reguliert die Stärke des Stromimpulses selbst, wobei der Hund die niedrigste Stufe nicht mal spürt. Soviel ich weiß, dürfen Elektrohalsbänder in Deutschland wohl nur von Jägern eingesetzt werden, aber es gibt wohl Halsbänder, die auf Fernsteuerung hin statt Elektroimpuls irgendein Spray freisetzen und den Hund dadurch aus seiner Trance holen.


    Bei Bailey würde ich auf jeden Fall mit der Schleppleine weiterarbeiten, aberfür andere Hundehalter, wo das Problem chronisch geworden ist, möchte ich hier kurz schreiben, wie man den Hund mit diesen Halsbändern, ob Elektro oder Sprühstoff, so erziehen kann, sodass er immer kommt.


    Der Impuls, den das Halsband abgiebt, ist ebenso ein Trainingssignal wie Stimme, Handzeichen oder Pfiffe: Man bringt dem Hund zuerst bei, bei Impuls zu einem zu kommen - sonst sind die Halsbänder völlig nutzlos, da der Hund dann zwar aus seinem Jagdfieber gerissen wird, aber nicht sofort weiß, was er denn nun eigentlich tun soll.
    Daher also mit dem Halsband in kontrollierter Situation den Rückruf auf niedrigster Impulsstufe, auf die der Hund reagiert, üben, bis er 100%ig klappt - zuerst gleichzeitig den Hund per schon gelerntem Rückruf wie mit Stimme oder Pfiff zu sich rufen, während der Impuls ausgelöst wird. Dann nur den Impuls geben und die Entfernung zwischen Mensch und Hund dabei steigern, bis es auch auf über 100m klappt.
    Nachdem das 100%ig funktioniert, den Hund nur per Halsband in Situationen zurückrufen, in denen er abgelenkt ist, aber nicht im Jagdfieber ist - zB, wenn er mit anderen Hunden spielt. Beim Elektrohalsband kann man die Impulsstärke regeln, wie das bei den Sprühhalsbändern ist, weiß ich nicht - jedenfalls haben unsere beiden Jungs in so einer Situation auf den sehr niedrigen Trainingsimpuls dann nicht reagiert (da abgelenkt), sondern erst auf eine etwas höhere Stufe. Das eine Weile lang üben - und dann klappt auch der Rückruf, wenn der Hund wie wild hinter etwas herjagt (bei unseren mit einem noch stärkeren Impuls als bei bloßem Abgelenktsein).


    Hunde mit starkem Jagddrang hören mE nach Rufe und Pfiffe wirklich nicht, weil sie mit Tunnelblick nur noch auf das Hinterherhetzen konzentriert sind - das ist ähnlich, wie wenn man selbst ganz konzentriert an etwas arbeitet, in einem Buch versunken ist oder eine tiefgehende Unterhaltung mit jemandem führt. Da merkt man auch erst nach mehrmaligem drauf aufmerksam machen, wenn jemand anderes etwas von einem will - man braucht einen stärkeren Auslöser als normal, um die andere Person überhaupt wahrzunehmen (auf die Schulter tippen, laute Stimme).


    Da die Halsbänder dem Hund direkt auf der Haut sitzen, kommt zum einen der ausgelöste Impuls nicht aus weiter Ferne, und zum andern lässt sich (zumindest bei Elektrohalsbändern) der Impuls in seiner Stärke der Situation entsprechend regulieren, sodass er den Hund aus seiner Trance reißt. Und das ist schon der ganze Trick dabei und der Grund, warum die Dinger so gut funktionieren - und wohl auch, warum sie von Jägern eingesetzt werden.
    Tierquälerisch veranlagte Menschen können ein Elektrohalsband natürlich missbrauchen, indem sie es sinnlos auf höchster Stufe einsetzen - ebenso, wie Leine, Hände und Füße einen Hund quälen können. Dass es widerwärtige Leute gibt, macht aber die Halsbänder nicht schlecht.


    Für chronische Situationen, in denen der Hund nicht anders unter Kontrolle gebracht werden kann und andere Menschen, Tiere oder sich selbst gefährdet, finde ich die Halsbänder auf jeden Fall tierfreundlicher, als den Hund nie mehr von der Leine zu lassen.

  • Da es in Deutschland durchaus möglich ist einen Hund ohne Gefahr für Leib und Leben an der Leine zu führen, sollte der Gebrauch solcher Halsbänder völlig indiskutabel sein. Elektrohalsbänder dürfen in Deutschland nicht verwendet werden.


    Gerade bei einem sensiblen, reizempfänglichen Hund wie dem Spitz besteht zudem eine eklatant große Gefahr der Fehlverknüpfung. Und die Probleme, die man sich dadurch schafft, sind womöglich auch nicht ohne.


    Viele Grüße


    Elke

  • Elektrohalsbänder


    Wer so etwas zum Einsatz bringen muss ist eine bedauernswerte arme Seele der von Anfang an etwas falsch in der Erziehung gemacht hat.
    Meine Hunde gehorchen auch so ganz gut,(ohne Elektrohalsband), sicher mal einen Tag besser den anderen Tag nicht so..., liegt ja auch manchmal an unserer Stimmung/Laune. Ich brauche auch keine Roboter als Hunde sondern Freunde auf 4Pfoten.

  • Ich habe es bei den Fahrrädern so gemacht, dass ich ihm die gezeigt habe. Allein durch unsere Körpergröße sehen wir die Dinge meist vor dem Hund also habe ich ihn darauf aufmerksam gemacht und ihn gefragt: "Wo ist das Fahrrad?" Hat er hingeschaut (anfangs natürlich nur durch Zufall), Lob und Leckerlie. Irgendwann kam er beim Anblick eines Fahrrades gleich zu mir. Ich glaube diese Methode nennt man "Zeigen und Benennen" und ich habe teilweise gute Erfahrungen damit gemacht.

    Hallo Silke, eine super-tolle Methode! Muss ich mir merken! Würde das nicht auch mit den Traktoren funktionieren? Erst in ganz großer Entfernung, ohne Motor, später näher etc?
    Ich habe so was ähnliches gemacht, um meinen Border Collies das Bellen an Silvester abzugewöhnen: Bei jedem Böller Hurra geschrieen und die Hunde mit Leckerchen verwöhnt, als hätten sie was Tolles geleistet; bald kamen sie nach Krachern von alleine zu mir, um sich die Belohnung abzuholen. So eine Art positive Konditionierung.
    LG Claudia

  • Wer so etwas zum Einsatz bringen muss ist eine bedauernswerte arme Seele der von Anfang an etwas falsch in der Erziehung gemacht hat.
    Meine Hunde gehorchen auch so ganz gut,(ohne Elektrohalsband), sicher mal einen Tag besser den anderen Tag nicht so..., liegt ja auch manchmal an unserer Stimmung/Laune. Ich brauche auch keine Roboter als Hunde sondern Freunde auf 4Pfoten.


    Dass Elektrohalsbänder von den meisten Leuten nicht verstanden werden, weil sie nicht wissen, wie die eigentlich funktionieren, ist mir schon klar; von daher überrascht dein "armer Seelen"-Kommentar nicht weiter. Schade nur, dass das auf meinen Post hin kommt, der nun wirklich keine generelle Empfehlung für jeden Hinz und Kunz ist, das in jeder Situation bei jedem Hund zu verwenden - zumal sie in Deutschland eh nur Jäger verwenden dürfen (die sich notwendiger Weise vllt eh der Hundeerziehung in stärkerem Maße widmen als der Durchschnittshalter). Da wäre ein Kommentar zu Sprühhalsbändern wohl etwas sinniger gewesen ;)


    Da Hunde mit diesen Halsbändern in Hetzsituationen 100%ig gehorchen und zurückkommen, assoziieren sie in kurzer Zeit, dass sie kommen sollen, sobald sie das sehen, dem sie eigentlich gern hinterherhetzen möchten. So haben unsere Jungs zwar die Halsbänder immer noch an (sicher ist sicher), aber zum Einsatz gekommen sind sie schon lange Jahre nicht mehr, denn bei Elch, Karibu und Bär in der Nähe steht der Hund schon neben uns, ehe wir überhaupt gemerkt haben, dass überhaupt ein Wildtier da ist.


    Du willst keine Roboterhunde und hast kein Problem damit, wenn deine nur gehorchen, wie sie Lust haben? Unser Nachbar mit seinen Huskies braucht nämlich auch keine Roboterhunde, ebensowenig meine früheren Vermieter, ein Freund und ein Arbeitskollege von mir auch nicht. Das Resultat der "je nach Stimmung und Laune" gehorchenden Hunde war in diesen Fällen:


    - ein Hund, der ein Stachelschwein anfiel, da er aus "Lust und Laune mal nicht hörte", und wegen hunderten von Stacheln in Augen, Naseninnenraum und Kehle eingeschläfert werden musste


    - ein Hund, der "aus Lust und Laune" nicht kam, sondern einem Bären hinterherlief und sich mit aufgeschlitzem Bauch und heraushängendem Gedärm nach Hause schleppte und mit ein paar Tausend Dollar an Tierarztkosten noch gerettet werden konnte


    - zwei Hunde, die je nach "Stimmung und Laune" Autos hinterherjagten und plattgefahren wurden (tot)


    - ein Hund, der aus "Lust und Laune" heraus nicht aufs Herrchen hörte, als ein Wolfsrudel in der Nähe war und von den Wölfen getötet wurde


    Da hab ich lieber Hunde, deren Jagddrang ich unterbrechen kann und die mir nicht vor der Zeit daran sterben, dass sie in dem Moment nicht gehorcht haben, wo es wirklich drauf ankam. Zumal ich eben keine arme Seele bin, die ihre Hunde gefährdet - weder mit Händen, Leine, Füßen, noch Elektrohalsband. Und auch nicht mit Fahrlässigkeit aus falsch verstandener Tierliebe heraus in der Erziehung.

  • Teletakt ist bei uns verboten - für jeden. Auch für Jäger gibt es keine Ausnahme.


    Meiner Meinung nach gibt es Gründe, die eine Anwendung rechtfertigen würden, immer vorausgesetzt es wird mit Sachkunde eingesetzt. Leider habe ich im Laufe der Zeit diverse Beispiele gesehen die Tierquälerei waren und würde den Einsatz daher niemals Hinz und Kunz empfehlen. Von daher ist es auf jeden Fall richtig, dass dieses Gerät in Deutschland verboten ist. Nicht auszudenken, dass jede ältere Dame damit ihren Pudel drangsaliert. X(


    Zitat

    Wer so etwas zum Einsatz bringen muss ist eine bedauernswerte arme Seele der von Anfang an etwas falsch in der Erziehung gemacht hat.


    Vielleicht solltest du dich bevor du solche ......hausparolen schreibst über die Wirkungsweise des Teletakt informieren. Z. B. steht das Halsband nicht unter Hochspannung und ein guter Hundeführer wird damit nicht seinen Hund zum Glühen bringen. ;)



    Zitat

    Gerade bei einem sensiblen, reizempfänglichen Hund wie dem Spitz besteht zudem eine eklatant große Gefahr der Fehlverknüpfung.


    Der Meinung bin ich auch. Dieses Problem besteht aber auch bei "harmlosen" Vibrations- oder Sprühhalsbändern.