Was ist "triebig"? Was ist "führig"?

  • :)


    Ja, Corinna, da gebe ich Dir Recht: Das Spiel mit einem Spitz ist viel entspannter als mit einem "Junkie". Ich halte eh einen gewissen Abstand zu "Junkies", also einen BC würde ich nicht ins Haus holen (außer, wenn es sich so ergäbe, etwa durch einen Rettungsakt), einen Spitz aber schon. Und einen Malinois ("Tempelratte") wollte ich den Deubel nicht haben - einen DSH schon.


    Übrigens, bei meinem 1. Lind-Seminar damals noch mit meiner Buhle, da hab ich auch daneben gestanden und blöd geguckt, denn ich hatte sowenig Spielkultur drauf wie mein Hund ... Damals dachte ich auch noch, "gehorchen" genügt doch ... 8)
    Und also "gehorchte" mein Buhlchen und weiter nix. Dieses "Bravsein" - so dachte ich - ist ganz bestimmt "Führigkeit". Bei der BH sah ich dann alt aus: Buhlchen war "brav", und von freudigem Miteinander hatten wir beide keine Ahnung, also sah unsere 1. BH so aus wie die so vieler Teams, die irgendwelche Übungen "absolvieren" ohne zu wissen, wozu das gut sein soll. O wei o wei, ich denke nicht gerne daran zurück :pinch: Braves Meideverhalten eben.


    Na, man lernt ja zum Glück dazu! Nicht nur, wenn man ein Hund ist ;)


    Grüßlis

  • Ich hab mal ein Agilityseminar mitgemacht, wo eine Frau ihren jungen Mali mit hatte. Den hatte sie bei der Tochter "geparkt" um in Ruhe trainieren zu können.


    Ich bin als Zuschauer schon fast wahnsinnig geworden. Der Mali war vielleicht 6 Monate alt. Aber er hing zweimal 1 1/2 Stunden am Stück nur am Spieli. Und zerrte, zerrte, zerrte 8o Jeder Versuch das Ganze doch zu unterbrechen scheiterte.


    Mich würde sowas wahnsinnig machen ?(


    Da ist mir der "zuschaltbare" Trieb meiner 1 1/2 Sportspitze wesentlich lieber. Die können wenigstens noch klar denken ?(


    Ach so: Felix ist inzwischen sehr führig. Und triebig auf Knopfdruck :P

    LG
    Tamara




    "Je mehr Menschen ich kennenlerne - desto mehr liebe ich meinen Hund ! "


    Das ist kein Hund - das ist Felix :D

  • Hallo Leona!



    Ich muß schon sagen, Du hast eine seltsame "Gabe" der Interpretation! :rolleyes:




    Ja, das habe ich auch erlebt: Für viele stellt artgerechte Beschäftigung ihres Hundes ein Problem dar.


    Was ich sagen wollte ist, daß die Leute, die mit anderen Hunden Erfahrung haben, das "normale" Spielverhalten kennen oder dieses "normale" Spielverhalten in der Hundeschule lernen.
    Und das ist dann eben das Problem für sie, wenn sie es mit einem Spitz zu tun bekommen.
    Ich wage zu behaupten, daß es ein nicht unbedeutender Grund ist, wieso viele Hundeschulen mit dem Spitz nichts anfangen können.


    Und was ist eine "artgerechte" Beschäftigung eines Spitzes? ;)


    Bei einem Spitz stellt das Spiel keine derartige Notwendigkeit dar, wie bei einem Hund, der im normalen Leben nicht seiner Bestimmung folgen kann und bei dem man ein Ersatztraining exerzieren muß...



    Ach so - "bewußte" Entscheidung incl. durchdachter Täuschung! Ich muss zugeben, dass ich eigentlich noch nie einem Hund die Vortäuschu8ng falscher Tatsachen zu seinem eigenen Nachteil unterstellt habe.


    Darauf antworte ich nicht!
    Ich denke, alle anderen haben verstanden, wie ich das gemeint habe!
    Die Gänsefüßchen habe ich auch nicht aus Witz gesetzt!


    Du hattest mal mitgeteilt, dass Mecky rund um die Uhr einen gefüllten Napf vorfindet. Er kennt also keine sicheren Zeiten des Fressens, und er kennt auch keine besondere Freude an Extra-Rationen. Wie soll er also verfressen sein?


    Daß Meckys Napf i.d.R. gefüllt ist, bedeutet im Umkehrschluß NICHT, daß Mecky zu JEDER Zeit an sein Futter herankommt!
    Jetzt im Winter sind die Türen normalerweise geschlossen. Und auch im Sommer begleitet mich Mecky zur Arbeit - eine ganz schöne Entfernung zum Futternapf!
    Viele Hunde/Rassen sind quasi als Eigenschaft verfressen!



    nach meiner Erfahrung kommt es dem Spitz beim "Leckerli" oder Futter mehr darauf an, dass er die Anerkennung bekommt, nach der er süchtig ist.


    Ich habe oft fast das Gefühl, daß es ein "Spiel für sich" für den Spitz ist!
    Er begreift, daß der Mensch "funktionieren" kann!
    Wenn er den Kasper macht, dann macht es beim Menschen "Ratterzack-Klick!", und es gibt ein Leckerchen. ;)
    Ich bin mir ziemlich sicher, daß der Spitz zu diesem Denken, dieser Auffassung sehr gut in der Lage ist!
    Gerade beim Spitz - so mein Eindruck - muß man häufig hinterfragen, wer wen erzieht! :)


    Daß er sich selber beschäftigen kann, bedeutet auch, daß an seinen Menschen in bezug auf die Bindung höhere oder zumindest auch andere Anforderungen gestellt werden!



    Alles Gute!


    Sebastian.


  • Der Mali war vielleicht 6 Monate alt. Aber er hing zweimal 1 1/2 Stunden am Stück nur am Spieli. Und zerrte, zerrte, zerrte 8o Jeder Versuch das Ganze doch zu unterbrechen scheiterte.
    Mich würde sowas wahnsinnig machen ?(

    te1uf2ely
    Jau, da kann man schon die Krise kriegen! Die ha'm 'se nicht mehr alle ...

    Zitat

    Ach so: Felix ist inzwischen sehr führig. Und triebig auf Knopfdruck :P

    Das freut mich für Euch! Macht ihr zwei außer Agility noch was anderes?
    @Sebastian:
    Schon gut, ich weiß ja, dass du es mit Spielen nicht so hast. Deine Erfahrung, dass die meisten "Hundeschulen" mit dem Spitz nicht klar kommen, kann schon stimmen, ich weiß es nicht so genau, ich halte mich von Hundeschulen eher fern. Denn ich habe auch nicht die Erfahrung gemacht, dass "Hundeschulen" gute Spielpraxis vermitteln. Das lernt man schon besser auf Ausbildungsplätzen. Die wiederum fallen recht unterschiedlich aus, es gibt halt gute und schlechte.
    Ich glaube dir ja, dass du viiiiiieeeel mehr Hundeschulenerfahrung hast als ich, bei Hundeplatzerfahrung und Spitzerfahrung sowie in Fragen der Ausbildung kann ich wohl mithalten.
    Es liegt mir schon daran, Menschen mit Spitz, die sich manchmal unsicher sind, was sie mit ihm alles machen können (und was an Fähigkeiten verloren geht, wenn sie es nicht machen) Lust zu machen darauf, neue, fröhliche und teamintensive Wege zu gehen.


    Ich wollte mit diesem Thread, der sich aus einer Frage heraus ergeben hatte, zeigen bzw. erklären, was das ist: Triebigkeit, und wie man sie wunderschön nutzen kann, um einen führigen Partner zu bekommen.
    Dein Thema ist ein anderes, vielleicht eröffnest du einfach einen neuen Thread.


    Theoretisieren am Computer bringt dem Spitz eh nix, also, Spitzfreunde, lieber auf den Teppich gehockt und ein bißchen - gespielt! ;)


    Grüßlis

  • Mit den Malis hast du recht Leona te1uf2ely


    Speziell Felix und ich machen für ihn eigentlich fast "zu wenig". Er liebt halt extrem die Abwechslung und ich bin eher so der "Agi reicht" Typ :rolleyes: Hauptsächlich machen wir Agi. Nebenbei werde ich mir endlich mal selbst nen Schubs verpassen und mit ihm mehr im Obedience arbeiten (ER liebt es ^^ ) und dann noch ein bisl Tricks clickern und Dummytraining für den Hausgebrauch (ab und zu mal - ist ja kein Retriever)


    In ner Hundeschule waren wir übrigens nie (ich denke nicht, dass ich mit den hier angesiedelten "Trainern" arbeiten könnte ohne mich ständig aufzuregen) Aber auf Hundeplätzen findet man mich. Entweder nur als "normaler" Hundesportler oder als Trainer bzw. bald auch als Seminarleiter im neuen Zweit-Verein :thumbsup:

    LG
    Tamara




    "Je mehr Menschen ich kennenlerne - desto mehr liebe ich meinen Hund ! "


    Das ist kein Hund - das ist Felix :D

  • Aus der Grundausbildung halte ich mich heraus. Ich mache das wo ich mich wirklich gut auskenne :D


    War ja selbst überrascht als sie mich gefragt haben :rolleyes: Aber ich denke das wird garnicht schlecht :thumbsup:

    LG
    Tamara




    "Je mehr Menschen ich kennenlerne - desto mehr liebe ich meinen Hund ! "


    Das ist kein Hund - das ist Felix :D

  • Hallo Leona,

    @Sebastian:
    Schon gut, ich weiß ja, dass du es mit Spielen nicht so hast. Deine Erfahrung, dass die meisten "Hundeschulen" mit dem Spitz nicht klar kommen, kann schon stimmen, ich weiß es nicht so genau, ich halte mich von Hundeschulen eher fern. Denn ich habe auch nicht die Erfahrung gemacht, dass "Hundeschulen" gute Spielpraxis vermitteln. Das lernt man schon besser auf Ausbildungsplätzen. Die wiederum fallen recht unterschiedlich aus, es gibt halt gute und schlechte.

    Es gibt ebenso viele Ausbildungsplätze, die mit dem Spitz absolut nicht klarkommen, weil sie ausschließlich mit Beutespielen arbeiten, auf die zumindest meine nichtjagenden Spitze absolut nicht anspringen. Ich sehe da keinen Unterschied und ich kenne sowohl etliche Hundeschulen, als auch etliche Ausbildungsplätze. Ich schätze mich glücklich, dass hier in der Nähe vor einigen Jahren eine Hundeschule aufgemacht wurde, deren Leute sich wirklich nicht nur mit jagenden Hunden, sondern auch mit Spitzen sehr gut auskennen und auf die Unterschiede auch eingehen (können).


    Das betrifft auch die Spielpraxis. Spitze spielen anders. Das habe ich nicht nur bei meinen eigenen Hunden festgestellt (und ich hatte ja früher andere Hunde, mit denen ich das vergleichen kann), sondern auch in der Hundeschule. Meine Hunde können mit den anderen Hunden dort herzlich wenig anfangen und andersherum ist es nicht besser. Wenn dagegen ein anderer Spitz dort ist, klappt es.

    Speziell Felix und ich machen für ihn eigentlich fast "zu wenig". Er liebt halt extrem die Abwechslung und ich bin eher so der "Agi reicht" Typ :rolleyes: Hauptsächlich machen wir Agi. Nebenbei werde ich mir endlich mal selbst nen Schubs verpassen und mit ihm mehr im Obedience arbeiten (ER liebt es ^^ ) und dann noch ein bisl Tricks clickern und Dummytraining für den Hausgebrauch (ab und zu mal - ist ja kein Retriever)

    Sorry, aber ich weiß jetzt nicht, ob Ihr Euch als Entertainer für Eure Hunde versteht oder was?
    Nicht, dass ich der Auffassung wäre, dass man mit seinem Hund nichts machen sollte, wir machen ja auch so Einiges. Aber ich käme jetzt nicht auf die Idee, dass das für den Hund zu wenig wäre.
    Man muss doch auch mal bedenken, dass der Spitz vorwiegend ein alter Bauernhofhund ist. Und wenn ich mich auf den Bauernhöfen der Umgebung umgucke, auf denen noch Spitze gehalten werden, dann kenne ich keinen Bauern, der mit denen Agility, Obidience, Clicker- und Dummytraining macht...

    Bei einem Spitz stellt das Spiel keine derartige Notwendigkeit dar, wie bei einem Hund, der im normalen Leben nicht seiner Bestimmung folgen kann und bei dem man ein Ersatztraining exerzieren muß...
    [...]
    Daß er sich selber beschäftigen kann, bedeutet auch, daß an seinen Menschen in bezug auf die Bindung höhere oder zumindest auch andere Anforderungen gestellt werden!

    Laut Eberhard Trumler gehört der Spitz, ebenso wie die meisten nordischen Hunde, zu den wenigen Hunderassen, die noch erwachsen werden. Und daraus resultiert, dass sie dann auch weniger spielen. Was allerdings nicht gleichzusetzen ist mit "gar nicht mehr" spielen oder nachlassender Begeisterung an Aktivitäten. Sie differenzieren aber deutlicher zwischen Spielen und Arbeiten und beschäftigen sich auch ganz gern selbst. Man sollte sie zwar fördern (und fordern), aber sie sollten schon Freiraum zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit und eigener Interessen und Vorlieben haben.


    Und da muss ich noch mal auf Dein erstes Posting in diesem Thread zurückkommen, Leona, in dem Du geschrieben hast:

    Zitat

    "Führig" ist ein Hund, der schnell und gerne lernt, der immer nach "MEHR" verlangt, wenn's darum geht, gemeinsam was zu machen...

    Ich möchte hier keinen Hund haben, der mir ununterbrochen an der Wäsche hängt, weil er sich nicht mehr allein beschäftigen kann und mich für seinen Entertainer hält. Ich lebe mit meinen Hunden, aber nicht für meine Hunde.

  • Und wenn ich mich auf den Bauernhöfen der Umgebung umgucke, auf denen noch Spitze gehalten werden, dann kenne ich keinen Bauern, der mit denen Agility, Obidience, Clicker- und Dummytraining macht...


    Kenn ich persönlich von gar keiner Hunderasse, dass man sowas betreiben müsste. Vielen Hunden tut die Beschäftigungswut ihrer Besitzer meiner Erfahrung nach ganz und gar nicht gut. Der Spitz lässt es an sich abprallen, die von Natur aus arbeitsgeileren Exemplare drehen dann am Rad...


    Zitat

    Ich möchte hier keinen Hund haben, der mir ununterbrochen an der Wäsche hängt, weil er sich nicht mehr allein beschäftigen kann und mich für seinen Entertainer hält. Ich lebe mit meinen Hunden, aber nicht für meine Hunde.


    Schön ausgedrückt! Ich stimme Dir zu :-))


    Viele Grüße
    Corinna

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Hallo, Tamara,
    das wird ja - spannend! :P


    Hallo Corinna,
    irgendwie produzieren wir beide immer wieder Mißverständnisse - und das, obwohl ich dir in jedem Punkt voll zustimme! Ich kann's nicht ganz verstehen ...


    Das Thema wird eh mehr und mehr "off topic" gezogen: Ob ein Spitz nun spielt wie ein Mali oder wie dein Border Collie oder eher doch wie Lisko, ob Mo's Mistkläffer, die bei ihr zuhause rund um den Hof arbeiten, auf dem Mist kläffen und vielleicht ja auch mit Vieh zu tun haben (ich weiß es nicht so genau) vollkommen ausgelastet sind oder nicht - das alles ist ja doch nicht das Thema!
    Es ist auch nicht die Rede davon, dass ein Hund, mit dem ich gerade gemeinsam was mache, mir "dauernd an der Wäsche hängt" - warum nur wird das so verdreht? Verständnisschwierigkeiten?


    Ich schlage vor, dass diejenigen, die noch mit echten "Mitkläffern"

    Zitat

    so Einiges

    machen, vielleicht an Schafen, mit Pferden oder was arbeiten, ihren Alltag mal darstellen, ein paar Bilder dazu vielleicht. Das wäre schön.


    Für alle anderen: Es geht hier keineswegs darum, dass ich irgendjemand Agility aufschwatzen will oder so (ich mache selbst kein Agility); es ging mir darum, auf Corinnas Frage zu antworten, was triebig und was führig bedeutet. Und wenn da nun der GRoßspitz lieber über Futter spielt und Lisko lieber entspannt mit Spielzeug und Mo's Hunde lieber mit den Tieren rund um und auf dem Mist- dann ist das für mich keine längere Diskussion wert.


    Grüßlis

  • Hallo,


    wenn man diskutieren möchte, in wie weit ein Hund sich selbst beschäftigen kann, dann müsste das mMn auf gleicher Basis passieren. Ein Spitz der draussen sein kann, beschäftigt sich dort sicher selbst, weil er was findet womit er sich beschäftigen kann. Hier sind aber doch eine Reihe von Hundehaltern, deren Hunde in der Wohnung leben. Und bei denen darauf zu hoffen, das sie sich selbst beschäftigen, wie soll das denn aussehen?


    Grüsskes Conni

  • Zum Thema "Führigkeit" muß ich an eine Situation auf dem Hundeplatz denken. Prinz trainierte mit einigen anderen Hunden in der Junghundegruppe und zeigte sich eigentlich sehr lernwillig. An einem Tag sollten die Hunde "Platz" machen und liegen bleiben, wenn sich der Hundeführer von ihnen entfernte. Diese Übung klappte vorher schon zigmal problemlos, nur an diesem Tag wollte Prinz nicht liegen bleiben und stand immer wieder auf.


    Der ansich erfahrene Hundetrainer, zumindest was die Jahre als Hundetrainer angeht, wollte Prinz zwingen sich hinzulegen und liegen zu bleiben. Er versuchte Prinz runterzudrücken, Prinz wehrte sich und versuchte im Gegenzug, ihm ins Schienbein zu beissen.


    Der Hundetrainer kam zu der Erkenntnis, das er einen Spitz wohl anders anfassen muss als einen Schäferhund. In dem Verein überwiegen Schäferhunde und Dobermänner. Das blieb bisher der einzige Versuch von Prinz, einen Menschen zu beissen und er ist viel mit Menschen, auch mit ihm fremden, zusammen.


    LG
    Horst

  • Hallo Forum!



    Ich möchte hier keinen Hund haben, der mir ununterbrochen an der Wäsche hängt, weil er sich nicht mehr allein beschäftigen kann und mich für seinen Entertainer hält. Ich lebe mit meinen Hunden, aber nicht für meine Hunde.


    Kenn ich persönlich von gar keiner Hunderasse, dass man sowas betreiben müsste. Vielen Hunden tut die Beschäftigungswut ihrer Besitzer meiner Erfahrung nach ganz und gar nicht gut.


    Oh Vorsicht! Gefährliche Aussage! :D


    Ich habe hier vor schon sehr langer Zeit einmal geschrieben, daß man mit einem Spitz Agility betreiben und auf den Hundeplatz gehen kann, dies aber nicht tun muß.
    Diese Aussage wurde mir - besonders von einem Mitglied hier - sehr übel genommen, wobei sie sich m.E. in der Praxis überprüfen läßt!


    Ich wollte seiner Zeit damit auch keinen angreifen, sondern einfach nur dem Eindruck entgegentreten, der sich m.E. langsam aufdrängte, man wäre kein "ordentlicher" Hundehalter, wenn man seinen Spitzhund nicht """ordnungsgemäß""" beschäftigte.


    Ein Spitz der draussen sein kann, beschäftigt sich dort sicher selbst, weil er was findet womit er sich beschäftigen kann. Hier sind aber doch eine Reihe von Hundehaltern, deren Hunde in der Wohnung leben. Und bei denen darauf zu hoffen, das sie sich selbst beschäftigen, wie soll das denn aussehen?


    Ich habe erst kürzlich hier lesen können, daß Spitze Mäuse in einer Schublade (im Haus!) nur beobachtet haben!
    Das war offensichtlich eine Beschäftigung, mit der sie ganz zufrieden waren.
    Das gleiche kann ich von meinem Hund berichten, wenn ich werkele, bastle oder koche, dann schaut mir Mecky interessiert zu.
    Wenn ich am Computer sitze, wie z.B. jetzt gerade, dann leistet mir Mecky auch Gesellschaft! Zur Zeit betreibt er gerade Körperpflege - nur der Vollständigkeit wegen.


    Der Hund gehört wie die Katze zu den Fleichschfressern.
    Im Gegensatz zu den Pflanzenfressern, die den Großteil des Tages Nahrung aufnehmen müssen, verschlafen Fleischfresser einen Großteil des Tages. Ihr Schlaf ist dabei weniger tief und wird häufiger unterbrochen.
    Das ist auch äußerst sinnvoll! Anders als bei uns als Tierhalter, wo sie regelrecht überversorgt werden, müssen sie in der Natur mit ihrer Energie haushalten.


    Ich wage zu behaupten, daß die Menschen in anderen Kulturen auch mehr Zeit verschlafen.
    Allerdings stammt der Mensch von einer Spezies ab, die auch einen Großteil ihrer Zeit damit beschäftigt war, Nahrung zu sammeln.


    Ich will aber auch nicht abstreiten, daß es Hunde(rassen) gibt, die beschäftigt (wenigstens einen Teil des Tages) werden müssen, weil sie ansonsten Schaden an der Psyche nehmen.
    Wie weit das gleiche passiert, wenn sie überbeschäftigt werden, darauf möchte ich nicht eingehen.


    Der Finnenspitz ist meines Wissens immer noch ein Jagdgebrauchshund. Daher würde ich den nicht unbedingt mit einem Deutschen Spitz vergleichen wollen.



    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Monika das sollten vielleicht manche Leute mal machen.


    Leona für mich wird überhaupt nichts spannend. :D Meine Hunde verbringen den größten Teil ihres Lebens als ausgeglichene, ruhige Familienhunde. Inklusive einer für den Spitz offensichtlich doch "natürlichen" Beschäftigung. Denn wir haben zwar leider noch keinen eigenen Bauernhof als solches. Aber mit zu bewachenden Grundstücken inklusive Nutztierhaltung kann ich durchaus dienen.


    Der Rest sind Hobbys die Mensch und Hund gleich Spaß machen. :thumbsup:


    Für weitere Ausführungen bin ich nicht bereit. Es steht aber jedem offen mit mir in PN Kontakt zu treten.


    LG
    Tamara

    LG
    Tamara




    "Je mehr Menschen ich kennenlerne - desto mehr liebe ich meinen Hund ! "


    Das ist kein Hund - das ist Felix :D

  • Hallo Tamara,


    mit "spannend" meinte ich: Seminar leiten :)


    Klar besteht der Alltag mit Spitz (oder einem anderen Hund aus viel viel Schlafen, bestimmt niemals an der Wäsche hängen ... Hast schon recht: Ausführungen lohnen sich nicht, besser wäre es, mal zu erleben, wie das ablaufen kann.


    @Horst: Weder einen Pudel noch einen Spitz noch einen DSH noch einen Rottweiler noch ... noch ... noch ... behandelt man so blöde, wie jener Trainer das mit Prinz gemacht hat! Herrje nochmal - kein Wunder, dass die Leute asuer werden und einen schlechten Eindruck vom Hundetraining bekommen! Wie blöd muss man sein ... aerger1


    Grüße

  • Oh ja Leona


    Das mit dem Seminar hat mich selbst extrem na ja "sprachlos" gemacht. :P Aber das macht nichts - als Trainer sind sie alle schon super zufrieden mit mir. Da werden wir im Seminar mal an ein Punkten arbeiten, die mir persönlich am Herzen liegen :thumbup:

    LG
    Tamara




    "Je mehr Menschen ich kennenlerne - desto mehr liebe ich meinen Hund ! "


    Das ist kein Hund - das ist Felix :D

  • Hallo Tamara,

    Monika das sollten vielleicht manche Leute mal machen.

    ich weiß nicht, was Du mit "das" meinst.



    @ Sebastian


    ich kann nur bestätigen, dass meine Hunde sich gern und häufig einfach einen erhöhten Platz draußen suchen, von wo aus sie alles im Blick haben und es einfach nur genießen, ihre Umgebung zu beobachten und ggf. melden sie dann. Sind ja auch Wachhunde.


    @ Horst


    Ich kann bestens nachvollziehen, was Du zu Prinz schreibst. Meine Hunde würden genauso reagieren. Kommandos anderer Leute gehen ins eine Ohr rein und aus dem anderen wieder heraus. Sie hören ausschließlich auf mich, sehr eingeschränkt auf meine Söhne. Von einem anderen, egal wie oft sie den sehen würden, ließen sie sich absolut nichts sagen und wenn derjenige dann auch noch versuchen würde, sie zum Gehorsam zu zwingen, wäre Schluss mit lustig.
    Das wäre für Prinz mit Sicherheit etwas völlig Anderes gewesen, wenn Du ihm den Befehl noch einmal gegeben hättest!


    Ich kann auch die Leinen meiner Hunde durchaus sogar völlig Fremden in die Hand drücken. Kein Problem. Allerdings sage ich dann den Leuten gleich dazu, dass sie besser keinen Versuch unternehmen sollen, mit dem Hund auch nur 2 Meter zu gehen. Da wird nämlich selbst Anton, der ja nicht einmal erwachsen ist, mehr als pampig.


    Meine Spitze sind äußerst führig. Aber eben nur bei mir. So gehört sich das auch für einen ordentlichen Wachhund!
    (Was wäre das für ein Wachhund, der mit jedem mitlatscht oder sich ins Platz legen ließe?)


    Finde ich jetzt übrigens gar nicht off topic, Leona. Es geht ja nach wie vor um Führigkeit.


  • Der Finnenspitz ist meines Wissens immer noch ein Jagdgebrauchshund. Daher würde ich den nicht unbedingt mit einem Deutschen Spitz vergleichen wollen.


    Das solltest Du auch nicht tun, denn diese Hunde sind unvergleichlich :P


    Sie sind absolute Allrounder, und so werden sie auch überwiegend in ihrem Herkunftsland gehalten. Und sehr wachsam und durchaus territorial. Mit in Deutschland zu den Jagdgebrauchshunden zählenden Rassen keinesfalls zu vergleichen. Ich lebe recht viel mit einem rein jagdlich geführten Wachtel zusammen, was der macht, wenn sich niemand mit ihm beschäftigt, das wollt ihr garnicht wissen :whistling:


    Grüsskes Conni

  • Hallo Conny,


    ich habe ja auch nirgendwo geschrieben, dass man nichts mit seinem Hund machen sollte. Und ganz bestimmt ist es wichtig für einen reinen Wohnungshund, dass er einen Ausgleich hat.
    Ich finde nur, dass man dabei die Kirche im Dorf lassen sollte und nicht gleich ein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man mit seinem Hund "nur" Agility macht.


    Als ich mir die ersten Spitze angeschafft habe, war ich alleinerziehend mit zwei kleinen Kindern. Wenn da ein Kind krank wird, hat man das zweite meist auch gleich daneben liegen und mit zwei fiebernden Kindern kann man nicht mal eben für 3 Stunden mit dem Hund verschwinden. Da fand ich die Spitze ausgesprochen erholsam, weil sie in solchen Situationen auch damit zufrieden waren, eben nur für ihre Geschäftchen vor die Tür zu gehen. Wobei das natürlich kein Dauerzustand war, sondern wir haben ansonsten viel unternommen. Nur hätte ich mir darum nicht die Fingerkuppen abgeknabbert.
    Inzwischen sind meine Kinder ja erwachsen und ich bin schon lange selbständig. Auch da gibt es immer mal Phasen, in denen ich sehr wenig Zeit habe und in anderen Phasen wieder sehr viel. Zu manchen Arbeiten kann ich Hunde mitnehmen und zu anderen nicht.


    Gerade diese ungeheure Anpassungsfähigkeit finde ich am Spitz so toll. Wie Sebastian schrieb: Ich kann mit dem Hund viel machen, muss es aber nicht.

  • Genau deswegen ist mein Felix ja eine echte "Erholung" im Vergleich zu meinem Sheltie Justin. Felix hat nämlich kein Problem damit auch mal 4 Wochen keinen Sport zu machen. Das würde ich mir vom bunten Sheltie auch mal wünschen ?( Nur war DER von Anfang an so - da habe ich nichts dazu getan. Im Gegenteil.


    Übrigens meinte ich mit DAS: Meiner Meinung nach "arbeiten" viel zu wenig Menschen mit ihren Hunden. Würden mehr Leute ihre Hunde vernünftig erziehen und auslasten - dann gäbe es weniger Problemhunde. Was ich hier in der Umgebung oftmals sehe lässt mir die Haare zu Berge stehen.


    Aber nein - die Hunde sind ja alle sooo glücklich mit 20 min Gassi an der Leine und als Belohnung Bällchen schmeißen bis sie völlig auf 180 sind ?(

    LG
    Tamara




    "Je mehr Menschen ich kennenlerne - desto mehr liebe ich meinen Hund ! "


    Das ist kein Hund - das ist Felix :D