Erziehungsfrage: Hund flitzt aus der Wohnung

  • Liebe Spitz-Fans,
    hiermit bitte ich um Ratschlag.


    Wie wohnen mit unserem kleinen Spitz in einem Mehrfamilienhaus und haben folgendes "Problem".
    Immer wenn wir unsere Wohnungstür öffnen, versucht unser Spitz zu fliehen. Sie rennt dann immer in den Hausflur, dreht sich nach uns um und schaut, wie ir reagieren. Auf Rufen ragiert sie nicht. Und wenn wir versuchen sie zu schnappen bzw. sie hochzuheben, rennt sie sofort die Treppen hinunter. Dabei habe ich jedes Mal Angst, dass sie die Haustür geöffnet sein könnte und sie so auf die Straße läuft.


    Leider kann ich mir in dieser Situation nicht helfen und wäre für Ratschläge wirklich sehr dankbar.


    Könnte es sein, dass Mina (unser Spitz) denkt, dass wir weggehen und sie alleine in der Wohnung bleibt?
    Wie kann ich verhindern, dass sie jedes Mal versucht zu flüchten?


    Vielen Dank!

  • Hallo,


    versuche sie mal mit einem ganz bessonderen Leckerlie in der Wohnung zu behalten. Wenn du also die Tür aufmachst, dann nimm vorher ein Leckerchen in die Hand und versuche sie damit abzulenken.


    Aber besser Wäre es natürlich, wenn sie den Befehlt Bleib! kennt. Den kannst du ihr dann auch geben. Sie steht zum Beispiel neben dir und will raus sobald die Tür aufgeht. Bevor du die Tür öffnest gib ihr den Befehlt Bleib!, dann sollte sie eigentlich da stehen bleiben wo sie gerade steht. Klappt bei meiner Lici super. Sie würde sonst auch immer sofort raus rennen.

  • genau, mach es wie Selina sagt, bring dem Hund den Befehl "Bleib"
    bei, und ansonsten achte halt drauf, das Hundi niemals vor dir oder
    vor jemand anderem aus der Tür geht, Mia sollte erstmal lernen, dass
    DU immer zuerst durch die Tür gehst, dann kann sie dir auch nicht
    im Treppenhaus davonrennen.

  • Ich schätze mal das es für deinen hund ein schönes Fangenspiel ist. Ich renn weg und die hinterher. Vielleicht nütz ein Türchen von innen vor eurer Haustür, so ein Kinderschutztürchen was zwischen den Rahmen geklemmt wird, falls sie zwischen die Stäbe noch durchkommt was davor machen, sie gibt es auch oft in Seconhandläden zu kaufen.
    Sonst mit Leckerchen locken und ja nicht hinterher laufen das will sie ja
    Hanne

  • Der Meinung bin ich auch - Mina findet das total witzig! Klar kommt sie nicht, wenn du sie rufst - sie ist ja clever und weiss, daß du dann gleich kommen wirst und versuchen wirst sie zu fangen. "Hihi, krieg mich doch! :P "
    Ich kann dir nur sagen was ich machen würde, wenn es mein Hund wäre:
    - Ich lasse den Hund im Flur "sitz" machen.
    - Dann tue ich so, als wollte ich zur Tür raus, behalte aber den Hund schärfstens im Auge.
    - Sobald der Hundepopo auch nur zuckt: *Zack - Tür zu* - NEEEEIN!!
    - "Sitz!"
    - Das gleiche nochmal. Sobald Hund Anstalten macht aufzustehen - Tür zu, "NEIN!!"
    - Bleibt er tatsächlich sitzen: Viiiiel Lob und ein feines Leckerchen!
    Das muss man natürlich langsam steigern. Zuerst gibt man sich zufrieden, wenn der Hund nur kurz sitzenbleibt (da darf man natürlich die Tür auch nur ganz kurz öffnen, sonst ist die Herausforderung zu schwierig).
    Das würde ich durchexerzieren bis zum Erbrechen. Aber über kurz oder lang hast du sie dahin, daß sie vor der geöffneten Tür sitzenbleibt.
    Wenn du an dem Punkt bist, wo sie wenigstens eine gewisse, kurze Zeit sitzenbleibt, kannst du es eventuell dahingehend erweitern, daß du dann ins Treppenhaus trittst und sie aufforderst zu kommen, was für den Hund gewissermassen eine zusätzliche Belohnung darstellt, denn sie will ja ins Treppenhaus! Aber so lernst sie: Sitzenbleiben und erst gehen, wenn Frauchen es sagt! Dann gibts auch was dafür!
    Was die anderen dir schon geraten haben macht auch Sinn! Jeder hat so seine eigenen Methoden. Ich habe Flavius "Bleib!" nie beigebracht, da er, wenn ich ein Kommando gebe, dieses generell zu befolgen hat bis er von mir ein anderes kriegt. Daher erübrigt sich ein "Bleib!". Wenn ich sage "Sitz" dann heisst das für ihn , solange zu sitzen bis ich sage "O.k., lauf!" (= ich will weiter nichts von ihm, er kann sich frei entfalten) oder "Komm!" (= wir gehen zusammen weiter).

    Astrid


    - Versuche nie, mit Idioten zu diskutieren: Sie ziehen dich auf ihr Niveau herunter und schlagen dich dann mit Erfahrung! -

  • Achso: Dazu muss ich vielleicht noch sagen - "Nein!" heisst es bei uns grundsätzlich, wenn Flavius etwas macht, was er nicht soll. Kein Pfui, kein aus, kein lass das kein hör sofort auf... - einfach immer nur "NEIN!"

    Astrid


    - Versuche nie, mit Idioten zu diskutieren: Sie ziehen dich auf ihr Niveau herunter und schlagen dich dann mit Erfahrung! -

  • :D Boah Astrid, was bist Du rigoros mit dem armen Flavius!


    Was macht das jetzt mit ihm, wie gehts ihm jetzt dabei :D :D


    Grüsskes Conni [SIZE=7]und die arme, ebenso geknechtete Diina[/SIZE]

  • Hallo Cuty,


    ich gehe etwas anders an solche Dinge: Ich arbeite weniger mit Tabus wie "NEIN" oder "PFUI" etc. (wobei die auch manchmal sein müssen); ich stelle ein Verhalten lieber unter ein Positiv-Kommando.


    Als Positiv-Kommando bezeichne ich etwas, worauf der Hund sich freut, wenn er's machen darf.


    Das kann ein "Sitz!" sein, oder ein "HIER!", oder was ganz anderes.


    Außerdem gebe ich dem Hund täglich viel Gelegenheit, Dampf abzulassen, schon früh morgens, bevor ich zur Arbeit gehe. Das hilft, ihn/sie ruhiger und gelassener zu machen.


    Alle Kommandos übe ich in entspannter Athmosphäre - also nicht in der Problemsituation, sondern "irgendwo", und mit viel "Spaß" - und täglich! Sitzt das Kommando "mit Spaß" - geht's in die Absicherung am Problem.


    Es ist nicht der schnellste Weg! Aber es ist ein auf dem Team-Gedanken basierender artgerechter und sehr sicherer Weg, der zudem die Persönlichkeit und die Selbstdisziplin des Hundes fördert.


    Dein Hundchen scheint ja auf die Gelegenheit zu warten. Also scheint da ein echtes Triebziel dahinetr zu stecken, aus der Tür zu huschen. Vielleicht kannst Du das Triebziel auf Ballspiel richten?


    Grüßlis

  • Hallo Cuty,


    du schreibst, Mina schaut, wie ihr reagiert - dann verblüffe sie doch öfter mal:
    sieht zu, dass unten die Haustür zu ist und dann öffne die Wohungstür. Lass Mina raus und tu so, als wäre es dir egal. Evtl. kommt sie ja alleine wieder - dann natürlich irre loben.
    Verlege Arbeiten auf den Flur (mir fällt jetzt nur Schuhe putzen ein), wo du bei geöffneter Tür trotzdem in der Wohung bist.
    Vielleicht verliert die Wohungstür dann etwas an Faszination???


    Ansonsten wie die anderen schon schrieben, die Kommandos irgendwo in ruhiger Atmosphäre einüben, dann klappt es auch mal bei einem zur Flucht gespannten Hund ;)


    Auf keinen Fall würde ich hinter ihr her rennen - wie Hanne schon schrieb, die macht sich da echt einen Fangerle-Spaß draus.


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Zitat

    Original von Leona
    Dein Hundchen scheint ja auf die Gelegenheit zu warten. Also scheint da ein echtes Triebziel dahinetr zu stecken, aus der Tür zu huschen. Vielleicht kannst Du das Triebziel auf Ballspiel richten?


    Hallo,


    ich denke Leona hat recht. Vielleicht kannst Du Deine Mina auf das Ballspiel konditionieren. Ballspiele sind ein grosser Spassfaktor für Hunde. :] Wenn Mina gut auf den Ball anspricht musst Du konsequent anfangen zu üben! Also immer wenn die Tür aufgeht/wenn´s klingelt usw., den Ball in die entgegengesetzte Richtung (z.B. Richtung Wohnzimmer) werfen. Bald wird Mina beim Türläuten darauf warten, dass das Ballspiel losgeht. Am besten Du stellst einen kleinen Korb voller Bälle gleich neben die Eingangstüre (ausserhalb Mina´s Reichweite!), damit Du beim Läuten nicht erst anfangen musst Bälle zu suchen.


    Viele Grüsse
    Bianca und die Frankenspitze

  • Hallo cuty83!



    Zitat

    Original von cuty83
    Leider kann ich mir in dieser Situation nicht helfen und wäre für Ratschläge wirklich sehr dankbar.


    Einen wirklich verläßlichen Rat kann ich Dir nicht geben, weil man das gesamte Verhalten Eures Spitzes dazu beachten müßte.


    Es drängt sich der Verdacht auf, daß Ihr an der Bindung arbeiten müßtet.


    Vielleicht ist das aber auch ein Trugschluß denn:

    Zitat

    Original von cuty83
    Immer wenn wir unsere Wohnungstür öffnen, versucht unser Spitz zu fliehen. Sie rennt dann immer in den Hausflur, dreht sich nach uns um und schaut, wie ir reagieren. Auf Rufen ragiert sie nicht. Und wenn wir versuchen sie zu schnappen bzw. sie hochzuheben, rennt sie sofort die Treppen hinunter. Dabei habe ich jedes Mal Angst, dass sie die Haustür geöffnet sein könnte und sie so auf die Straße läuft.


    Aus dieser Aussage lese ich, daß Euer Spitz daraus ein Spiel macht.
    Er entwischt aus der Wohnung und erwartet, daß Ihr hinterher lauft, was Ihr aus lauter Angst auch zuverlässig tut! :)


    Macht Euer Spitz das grundsätzlich? Oder könnte ein dringendes Bedürfnis die Ursache sein?



    Wie es ausschaut, ist das Hauptproblem Eure Angst! Das verhindert, daß Ihr souverän mit Eurem Hund umgeht. Dadurch sitzt er sozusagen am längeren Hebel. Und das ist schlecht!
    Der Hund hat Eure Furcht als "Druckmittel", um seine Interessen durchzusetzen!


    Ich wohne relativ verkehrsberuhigt. Wenn ich mit Mecky das Haus verlasse, aber auch wenn ich zuhause ankomme, darf Mecky ohne Leine laufen. Das ist eine wirkliche Erleichterung, besonders wenn man Einkäufe tragen muß usw.
    Wenn wir also von unserer alltäglichen Runde zuhause ankommen, dann schnüffelt Mecky schon einmal in der Nachbarschaft herum, so daß ich bei geöffneter Haustür auf ihn warten könnte.
    Nun sehe ich mich aber nicht als Türaufhalter meines Hundes, während er noch "dringende" Geschäfte zu erledigen hat.
    Also gehe ich in einem solchen Fall hinein, schließe dann selbstverständlich die Haustür hinter mir.
    Das findet er aber überhaupt nicht gut, weil er wirklich ein anhänglicher Bursche ist.
    Wenn ich ihn dann nach ein paar Minuten hereinlasse, dann schimpfe ich auch noch kurz und gut ist.
    Er hat schon nach dem ersten Mal gelernt! Wenn ich die Haustür öffne und sogar wenn ich mich zielstrebig auf sie zu bewege, dann ist bei ihm Laufschritt angesagt. Eine Wiederholung der obigen Maßnahme ist äußerst selten nötig.



    Meinst Du wirklich, Dein Spitz würde auf die Straße laufen, wenn Ihr von der Bildfläche verschwinden würdet und jemand die Haustür öffnen würde?
    Wenn das der Fall ist, dann stimmt die Bindung nicht!



    Zitat

    Original von cuty83
    Könnte es sein, dass Mina (unser Spitz) denkt, dass wir weggehen und sie alleine in der Wohnung bleibt?


    Du gehst von Verlassensängsten aus. Es spricht aber dagegen, daß Eure 'Mina' von selber das Weite zu suchen scheint.
    Ein Hund erkennt in der Regel eher als Du selber, wenn Du das Haus verlassen willst!



    Daß Euer Hund solche Spielchen mit Euch treibt, könnte aber auch dafür sprechen, daß ihm langweilig ist.
    Was ich bisher geschrieben habe, mag nützlich und richtig sein. Allerdings werden so lediglich die auftretenden Symptome "behandelt".
    Wichtiger und richtiger wäre es, die Ursache an der Wurzel zu packen!



    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Hallo,
    Ihr habet etwas über die Beziehungsarbeit zum Spitz geschrieben und das finde ich richtig und wichtig. Wir haben einen 3 Jahre Alten und seit ca 8 Monaten bei uns lebenden Spitz. Er läuft auch hier und da etwas sehr weit voraus. Er kommt immer wieder und wenn ich mich verstecke ist der Schreck beim Spitz groß. Ich kann ihn durch bei Fußgehen oder die Aufmerksamkeit über Leckerchen bei mir halten - binden. Aber bei einem Spaziergang von 1- 2 Stunden kann das nicht das Mittel der Wahl sein.
    Danke für Eure Antworten

  • Zitat

    Original von Gasco
    Hallo,
    Ihr habet etwas über die Beziehungsarbeit zum Spitz geschrieben und das finde ich richtig und wichtig.
    Ich kann ihn durch bei Fußgehen oder die Aufmerksamkeit über Leckerchen bei mir halten - binden. Aber bei einem Spaziergang von 1- 2 Stunden kann das nicht das Mittel der Wahl sein.


    Nein, bestimmt nicht!


    Aber auf einem Spaziergang kann man viele andere Spiele einbauen, je nach Gelände.
    Auf Strohballen kann man drauf springen (oder sich drauf heben lassen und hinterher schmusend wieder runter heben lassen) und oben drauf rumspringen, ein "Sitz" machen und dann warten, bis am anderen Ende der Strohballenreihe ein Leckerle liegt - das man erst auf Kommando holen darf, vorher nicht.


    Oder man lernt, einmal um den Ballen herumzulaufen (Kommenado "Revier"" - ein ganz besonders schönes und schieriges Spiel, denn man muss erst weglaufen und dann wiederkommen! eht auch mit einem schlnen dicken Baum!)


    Oder man macht Wasserspiele: Leckerles herausfischen, oder über den Bach springen und das Bällchen zurückbringen ... Liegt ein Baum über dem Bach - kann man balancieren :)


    Zwischendurch mal ne kleine Streufährte :P : eine Handvoll kleinster Leckerles , 5 oder 6 Stück, in den Wiesenrand geworfen und dann gemeinsam gesucht (mal sehen, wer schneller ist :D; auf jeden Fall darf nur der Hund fressen! ;) )


    Versteck spielen - immer wieder klasse!


    Und so weiter ...


    Liebe Grüße

  • Ja schon mal vielen Dank.
    Nur das machen wir ja schon, Gasco arbeitet dabei auch klasse mit. Ich verstecke Leckchen in den Bäumen und sage riechmal und er kommt an geflitzt und an bin ich die größte weil ich so "gut" riechen kann. Klettern über Bäume mag er besonders gerne und den vorzug des kühlen Wassers hat er durch Leckchen fischen schon kennen gelernt. Nun wenn er sich umdreht sieht er etwas anderes und ist erst mal weg oder er läuft vorran finde einen interssanten Hund únd hat mich ganz vergessen. Wenn er "fertig ist" läuft er schon mal wieder auf mich zu aber manchmal auch nicht, wenn ich mich dann verstecke ist "Hollnad in Not" er sucht und findet mich, doch bleibt er dann nicht die restliche Zeit bei mir. Er spielt nicht gerne Ball. Ich habe hier auf der Wiese Hundbesitzer die spielen die ganze Zeit Ball oder gehen einfach nur so und haben ihren Hund die ganze Zeit "am Hintern kleben". So braucht es nicht sein, aber mehr bei mir bleiben und mehr auf mich achten wäre nicht schlecht.

  • Hei,


    so war mein Finnenspitz auch, ausser das kein "Holland in Not" war wenn ich mich versteckt habe, das war ihr mit 13 Wochen schon wo was von egal. Gezüchtet um sich bereitwillig und einige 100 m vom Menschen zu entfernen, Jagdhund eben.
    Wenn es Dich interessiert, gern per pn, hab keine Lust auf Diskussionen, denn ich versteh nichts von Spitzen, nur von Finnenspitzen :P


    Grüsskes Conni