Großspitz-wie lange gibt es ihn noch?

  • Zitat

    Original von Spitzentrio
    Da habe ich doch dann lieber vom Wesen her einen einwandfreien Spitz, bevor ich mir einen Spitz zulegen der alle möglichen Rassen in sich vereint.


    Das kann ich irgendwie absolut nachvollziehen ....


    Wenn in der Spitz-Zucht mehr auf Wesen als auf Größe, Fell Farbe und pipapo gelegt worden wäre, hätten wir die Probleme nicht.


    Richten wir unser Augenmerk also getrost auf das Wesen! Vitalität, Robustheit, Wetterfestigkeit, Eigenständigkeit, Leistungswille, Charakter, Wachsamkeit, Unterscheidungsfähigkeit, Mut, Spielfreude, Temperament, Manntreue - welch eine Fülle von Werten trägt der Spitz in sich! Egal, wie groß er ist!


    Warum sollten wir ihn seiner allerbesten Eigenschaften berauben, um irgendeine Größe hinzukriegen, oder um eine Fellkugel draus zu machen?


    Ausstellungssieger? P f f f f f t! Sanftmut? Hervorragend - aber doch nicht auf Deubel komm raus um den Verlust seines Mutes und seiner unbestechlichen Tapferkeit willen! Gebrauchsuntüchtige Rassen gibt's doch allüberall genug!


    Der Spitz als Sofakissen-Viech? Kauft Euch einen Mops! Aber verderbt mir diese wunderbare Rasse "Spitz" nicht mit Geschiss um Größe, Fellfülle und/oder Farbschlägen!


    Mann oh Mann! Die Quadratur des Kreises gelingt nicht! Ein Spitz darf ein Spitz bleiben, in jedweder Größe - oder er darf es nicht, weil die Zucht-Ideale weiße, braune oder schwarze Fellkugeln irgendeiner bestimmten Größe wollen, mit Samojeden-Eigenschaften oder "Japanspitz"-Eigenschaften. Alles nett - hat aber nix zu tun mit dem Deutschen Spitz!


    Ich wünsche mir die Erhaltung des Großspitzes, auf jeden Fall! Aber die Zentimeter-Wut und die phänotypischen Schönheitsauflagen stehen der Erhaltung seiner Art entgegen!


    Grüßlis


    mit Zorbas und Jesse James im Herzen,
    Mojo und dem frechen Chillywicht auf Erden


    Fröhlich, fröhlich, fröhlich,
    wie die Hunde glücklich sein können,
    einfach so, mit der Unumschränktheit
    unverschämter Natur.
    Pablo Neruda


    http://www.hunsrueck-hoehen-hunde.de

    Einmal editiert, zuletzt von Leona ()

  • Wow!!!
    Leona, du sprichst mir aus der Seele.
    Der Hund sollte IMMER um des Hundes Willen geliebt werden und nicht wegen seiner Optik.
    Leider spiegelt das Zuchtverhalten die Weltanschauung der meisten Menschen wieder. Oberflächlichkeit steht vor inneren Werten. Das ist leider bei den meisten Hunderassen zu bemängeln.
    Die Natur "korrigiert" zwar auch, in dem sie ihre eigene natürliche Auslese und Evolution vollzieht, aber der Mensch übertreibt es einfach immer wieder.
    Natürlich bin ich froh, um die Rassenvielfalt der Hunde, aber wenn es auf die Kosten eines wunderbaren Tieres geht, wie hier in diesem Fall dem Großspitz (ich kenne zwar keinen persönlich, aber können so viele Foris lügen??? ) sollte man gewissen Ansichten überdenken.

  • Hallo Spitzfreunde!



    Zitat

    Original von Leona
    Wenn in der Spitz-Zucht mehr auf Wesen als auf Größe, Fell Farbe und pipapo gelegt worden wäre, hätten wir die Probleme nicht.


    Richten wir unser Augenmerk also getrost auf das Wesen! Vitalität, Robustheit, Wetterfestigkeit, Eigenständigkeit, Leistungswille, Charakter, Wachsamkeit, Unterscheidungsfähigkeit, Mut, Spielfreude, Temperament, Manntreue - welch eine Fülle von Werten trägt der Spitz in sich! Egal, wie groß er ist!


    Gut gebrüllt, Leo(na)! ;)


    Aber leider ist die gewerbs- und vereinsmäßige Zucht darauf angewiesen, daß sie die produzierten Tiere auch absetzen kann. Schließlich muß der gesamte Verwaltungsaufwand auch finanziert werden!
    Und dummerweise wollen viele wenn nicht gar die meisten Leute gar keinen richtigen Hund, sondern ein lebendiges Plüschtier.


    Es soll noch einmal erwähnt werden, daß der Spitz gezüchtet wurde, um zu wachen. Er sollte mindestens melden aber durchaus auch abschrecken - notfalls durch "körperlichen Einsatz"!
    Von den meisten Leuten wird aber das Gegenteil dieser Eigenschaften verlangt!
    Zudem hat der Hund auch noch dekorativ auszuschauen. Das tut er zwar von Natur aus, das ist aber oft nicht genug, und zu allem Überfluß kommt dann auch noch der züchterische Ehrgeiz hinzu, mit den bekannten Auswirkungen nicht nur beim Spitz.


    Wer heutzutage noch einen echten Spitz mit echten Spitzeigenschaften möchte oder benötigt, dem bleibt oft nur die (meist inoffizielle und verachtete) Hinterhofzucht!


    Ich finde, daß man diesen Aspekt, welcher den Gesamtrahmen um die Rasse Spitz bildet, nicht aus den Augen verlieren sollte.



    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Hallo Micha,
    ich muss mich Dir zunächst einmal vorstellen:
    Ich bin eigentlich "Hovawart"-Halterin und habe diese Rasse auch gezüchtet. Nie habe ich den Gedanken aufgegeben, einesTages wieder zu züchten - aber im Moment erlaubt mir meine Zeit das nicht.
    Von der Hovawart-Zucht her habe ich mein praktisches und theoretisches Wissen, und es ist ziemlich auf den Hovawart beschränkt.


    Ich bin per Zufall "auf den Spitz gekommen" und das war so ein unvergesslicher Moment, dass ich das nie vergessen werde. Diese Begegnung hat wesentlich zu einem Glück und zu einem intensiven Leben beigetragen, wie ich es vorher nicht für möglich gehalten hätte. Mein Spitzchen war kein Rassespitz. Aber als Vertreterin der Rassehundezucht habe ich mich in der Folgezeit ein wenig mit dem Spitz und der Zucht beschäftigt.


    Völlig klar ist: Ich werde wieder einen Spitz haben! Und es wird ein im VDH gezüchteter Rassespitz sein. Ich spreche mich nicht gegen die Zucht und gegen Ausstellungen aus, im Gegenteil, Ausstellungen sind wichtige Veranstaltungen, auf denen die Zucht überprüft werden kann und soll.


    Zu Ausstellungen gehören auch Ausstellungssieger - und Ausstellungssieger zu werden, ist sicher ein schönes Gefühl. Meine Althündin hatte seinerzeit ein V2, ich war st olz und glücklich auf meine wunderbare Hündin. Aber damit war's dann auch gut: Ich habe - formal gesprochen - das "Zuchtergebnis" vorgestellt bzw. dem Verein zurück gespiegelt, aber ich habe das Austellungswesen nicht zum Lebensinhalt meines Hundes gemacht, und ich habe niemals Äußerlichkeiten zum Non-plus-Ultra erhoben. Das LEben meiner Hündin bestand aus vielen vielen schönen Dingen; regelmäßige Austellungen gehörten nicht dazu.


    In der Hovawart-Zucht sind Wesensüberprüfungen sehr wichtig. Klar: Das ist eine Gebrauchshunderasse.


    Der Spitz ist keine Gebrauchshunderasse - und ich frage mich oft: Warum nicht? Warum um alles in der Welt verzichtet man in der Zucht auf die Überprüfung der guten Wesens-Eigenschaften des Spitzes? Warum wird vom Verein die Arbeit mit dem Spitz nicht mehr gefördert? Bzw. unter dfen Tisch gekehrt? Warum züchtet man in Richtung "Wohnzimmer-Acessoire" anstat in Richtung Robustheit?


    Der Spitz - egal ob Kleinspitz, Mittelspitz oder Großspitz - eignet sich doch für für ein artgerechtes Hundeleben - sofern auf Robustheit, Wetterfestigkeit, Fröhlichkeit und Temperament Wert gelegt wird!


    Der vielzitierte Wachhund ist unbestritten. Aber der Wachhund kann ja wohl nicht auf einen "Kläffer" reduziert werden, oder auf einen Wadenbeißer. Denn man darf nicht übersehen:
    1. Der klassische "Wachhund" arbeitete allein und selbständig und ohne jede Führung - er wurde gefürchtet - das kann's heute nicht mehr sein! Schon gar nicht beim Großspitz! (Und um den geht es ja hier im Thread). Die Frage lautet, ob die Wachhund-Eigenschaften nun herausgezüchtet werden sollen oder ob lieber etwas mehr/etwas beser mit dem Spitz im Team gearbeitet werden sollte, so dass seine Integration in die heutige (städtische) Gesellschaft gut möglich ist?
    2. Der klassische "Wachhund" hatte immer auch eine niedrigere Reizschwelle als ein "Gesellschaftshund". Zu seiner Haltung bedarf es kluger und partnerschaftlicher, bindungsstarker Führung, Würdigung seines Wesens, und er braucht was für seinen Kopf, er braucht - anders als ein Mops - Aufgaben.


    Heute wäre der Spitz (Großspitz, Mittelspitz) super geeignet als Reitbegleithund. Er haut nicht ab, weil er normalerweise keinen Jagdtrieb hat (wenn nicht - wie Carola richtig sagte, ein "Mischmasch" hineingekreuzt wurde) er ist neugierig und will immer wieder "seine Welt" erobern, er ist (hoffentlich) gesund und robust und leicht zu pflegen (der Dreck wird einfach rausgebürstet), er ist verträglich mit anderen Hunden, denen er begegnen könnte, und ohne Leine absolut führig.
    Das wäre z.B. ein gutes Leben für ihn - ob er nun Ausstellungssieger ist oder nicht.


    Fahrrad fahren macht er auch gerne, der Spitz! :)


    Nicht jeder hat ein Pferd oder ein Fahrrad - wie wäre es also mit ein bißchen Agility? Tut Mensch und Spitz gut - wenn da nicht auch wiederverkehrter Ehrgeiz mit hineinspielt, der nicht den Hund, sondern das Siegertreppchen als oberstes Prinzip hat!


    Ich selbst habe sehr gerne Obedience mit meinem Spitzchen gemacht - es wurde ihm mehr und mehr zu einer inneren Befriedigung. Er gewann eine solche Aussstrahlung, dass echte "Profis" (und das waren wir nicht) noch heute zu mir sagen, was für ein wunderschönes Bild das bei der und der Veranstaltung war. Seine Schönheit, die in seinem Ausdruck lag, fiel allen auf - aber er war niemals Ausstellungssieger oder so! Er war ja kein Rassehund!


    Manche lassen ihre Spitze hüten und treiben: Jutta hier im Forum, und Bauer König in Laudert (Großspitzhündin-Verschnitt).


    Indem sie mit ihren Hunden etwas tun und ihrer Art gerecht werden, passsen Mensch und Hund sich ineinander ein, verweben miteinander, schauen sich auf eine ganz bestimmte Art und Weise an, die so innig ist und so ein tief empfundenes Glück widerspiegelt - das macht so einen kleinen oder großen Spitz so wunderschön!


    Das wollte ich oben gesagt haben!


    Die Zucht braucht Ausstellungsbewertungen - kein Zweifel! Aber sie braucht vor allem den "echten" Spitz und nicht Inzucht-Dekadenz für Ausstellungssieger mit schönem Fell und in der Folge irgendwelche Samojeden-Einkreuzungen oder andere Experimente.


    In der Beziehung scheint mir einiges in der Spitzzucht "an die Wand gefahren" zu sein.


    Ob das nicht auch an jedem Einzelnen, an uns als der "Käufer-Klientel" liegt?


    Grüße


    Grüße


    mit Zorbas und Jesse James im Herzen,
    Mojo und dem frechen Chillywicht auf Erden


    Fröhlich, fröhlich, fröhlich,
    wie die Hunde glücklich sein können,
    einfach so, mit der Unumschränktheit
    unverschämter Natur.
    Pablo Neruda


    http://www.hunsrueck-hoehen-hunde.de

    Einmal editiert, zuletzt von Leona ()

  • Hallo Spitzfreunde!



    Zitat

    Original von mittelspitz
    dann komm mich mal besuchen, hier wird ge- und bewacht :P


    Du hast aber auch (übrigens nach eigenem Bekunden) Absatzschwierigkeiten mit Deinen Hunden.



    Zitat

    Original von Leona
    Fahrrad fahren macht er auch gerne, der Spitz! :)


    Aber klingeln kann er nicht ohne Daumen! ;)


    Spaß beiseite!
    Mir ist aufgefallen, daß Mecky jedenfalls durchaus am Fahrrad läuft, ihm das aber zu langweilig ist.
    Das Größte für Mecky zumindest ist Spazierengehen, wenn er abschweifen und herumschnüffeln darf.
    Einen Spitz zu beschäftigen ist meist gar nicht das Problem!
    Wer hat denn früher den Hund beschäftigt mit Agility und wie die "Sport"arten alle heißen? ?(


    Wenn ein Hund wegen Unterforderung abdrehte, dann war er schlicht und einfach ungeeignet!
    Selbst Border Collies, jedenfalls diejenigen, welche nicht völlig überdreht gezüchtet worden sind, werden von ihren Haltern verrückt gemacht.
    Wenn sie von klein auf ausgepowert werden, dann entwickeln sie die entsprechende Kondition, die wiederum den Halter eher früher als später überfordert.



    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Leona,


    Ausstellungen meide ich jetzt schon längere Zeit, weil ich da keinen Sinn für meinen Hund sehe.


    Ich sah keinen Sinn darin, meinem Hund sein Misstrauen gegen Fremde abzutrainieren, weil das im Widerspruch zu seiner Aufgabe bei mir ist.


    Ich finde es super, das er keinen Fremden an sich drann lässt, klar, bei einer Ausstellung hat er damit verloren.


    Ich denke mir, bei allem Mischmasch der passiert sein soll, einen echten Großspitz zu haben, versuch mal an ihm vorbei zu kommen *gg


    Obwohl er sehr enrsthaft geworden ist und auch erwachsen, ich verschweige mal seine Größe und Gewicht, er ist ein Großspitz mit allen Tugenden.


    Ich mache mir mittllerweile keine Gedanken mehr um den Großspitz.


    LG


    Horst

  • Zitat

    Original von Leona
    Ich spreche mich nicht gegen die Zucht und gegen Ausstellungen aus, im Gegenteil, Ausstellungen sind wichtige Veranstaltungen, auf denen die Zucht überprüft werden kann und soll.


    Kommt ganz drauf an, WER da WAS prüft. Den Hund? Oder den Besitzer? Oder die Fellmenge?


    Zitat

    Original von Leona
    Warum züchtet man in Richtung "Wohnzimmer-Acessoire" anstat in Richtung Robustheit?


    Bin ganz deiner Meinung. Ich bin allerdings nicht davon überzeugt, daß es unbedingt eine Verbesserung wäre in Richtung "Sportgerät" zu züchten.


    Zitat

    Original von Leona
    Der Spitz - egal ob Kleinspitz, Mittelspitz oder Großspitz - eignet sich doch für für ein artgerechtes Hundeleben - sofern auf Robustheit, Wetterfestigkeit, Fröhlichkeit und Temperament Wert gelegt wird!


    Ja, da tut er. Ob es allerdings für einen Wach- und Hofhund artgerecht ist, neben Fahrrad oder Pferd herzurennen, über Agility-Plätze zu rasen oder Schafe zu hüten ist eine andere Frage.


    Zitat

    Original von Leona
    Der vielzitierte Wachhund ist unbestritten. Aber der Wachhund kann ja wohl nicht auf einen "Kläffer" reduziert werden, oder auf einen Wadenbeißer. Denn man darf nicht übersehen:
    1. Der klassische "Wachhund" arbeitete allein und selbständig und ohne jede Führung - er wurde gefürchtet - das kann's heute nicht mehr sein! Schon gar nicht beim Großspitz!


    Und wieso nicht? Wieso um alles in der Welt muss mein Hund zu aller Welt scheissenfreundlich sein? Eigentlich hält man sich ja für gewöhnlich einen Wachhund, DAMIT er von anderen gefürchtet wird!


    Zitat

    Original von Leona
    Die Frage lautet, ob die Wachhund-Eigenschaften nun herausgezüchtet werden sollen oder ob lieber etwas mehr/etwas beser mit dem Spitz im Team gearbeitet werden sollte, so dass seine Integration in die heutige (städtische) Gesellschaft gut möglich ist?


    Wieso muss denn immer alles auf Deubel komm raus "in die Gesellschaft integriert", sprich für alles und jedermann passend gemacht werden? Wieso kann der Spitz nicht einfach sein, was er Jahrtausendelang war - ein Wach- und Hofhund? Wer meint, daß er keinen solchen braucht, muss sich ja keinen kaufen!


    Zitat

    Original von Leona
    2. Der klassische "Wachhund" hatte immer auch eine niedrigere Reizschwelle als ein "Gesellschaftshund". Zu seiner Haltung bedarf es kluger und partnerschaftlicher, bindungsstarker Führung, Würdigung seines Wesens, und er braucht was für seinen Kopf, er braucht - anders als ein Mops - Aufgabe


    Die Aufgabe eines Wachhundes ist es, zu wachen. Fahrradtouren und Agilitywettbewerbe gehören meiner Meinung nach nicht unbedingt dazu. Nicht das hier jetzt irgend jemand beleidigt ist, der mit seinem Spitz Agility oder ähnliches macht: Natürlich KANN man das machen! Es wird dem Hund auch sicher nicht schaden (solange man es nicht übertreibt, wie bei allen Dingen) und ihm auch Spaß machen. Ich wollte damit nur sagen, daß diese Dinge aber meiner Meinung nach nicht NÖTIG sind, es ist ein KANN, kein MUSS oder SOLLTE und daß ich es nicht für sinnvoll halte, zwecks Werbung und besseren Absatzes den Spitz zukünftig als Sportgerät anzupreisen.


    Zitat

    Original von Leona
    Die Zucht braucht Ausstellungsbewertungen - kein Zweifel! Aber sie braucht vor allem den "echten" Spitz und nicht Inzucht-Dekadenz für Ausstellungssieger mit schönem Fell und in der Folge irgendwelche Samojeden-Einkreuzungen oder andere Experimente.


    In der Beziehung scheint mir einiges in der Spitzzucht "an die Wand gefahren" zu sein.


    Braucht sie die wirklich? Bis jetzt habe ich eigentlich eher den Eindruck, daß es gerade diese Ausstellungsbewertungen sind, die dieser Rasse den letzten Rest geben.


    Zitat

    Original von Leona
    Ob das nicht auch an jedem Einzelnen, an uns als der "Käufer-Klientel" liegt?


    An den Käufern kann es nicht liegen, denke ich. Weisst du, was ich für gewöhnlich als erstes höre, wenn Leute meinen Hund sehen? "Ooooh, ist der aber schön!!" Und weisst du auch, was unfehlbar als zweites kommt? "Boah, was für ein Fell! Da haben Sie aber viel Arbeit mit, nicht?!" Die Leute WOLLEN keine solchen Fellwunder!! Sie schrecken zurück, wenn sie das Fell sehen beim Gedanken, was das vielleicht für Arbeit machen könnte! Und da kann der Spitzverein tausendmal behaupten, der Spitz sei "pflegeleicht" - die Leute glauben, was sie SEHEN und nicht, was irgenwelche Leute oder Vereine ihnen erzählen! Und darüber sollten die vom Verein vielleicht mal nachdenken, bevor sie wieder darüber jammern, daß die Nachfrage nach Spitzen ja ach so gering ist!


    Mein Vorschlag zur Verbesserung der Nachfrage nach Spitzen:
    1. Gebietet dem Fellwahnsinn Einhalt! (Was sich wahrscheinlich nur mit einer Standard-Änderung machen liesse in der man z.B. eventuell mal die Worte "üppig" "reich" und "dicht" ergänzt mit Angaben WIE üppig, reich und dicht es denn sein sollte und hier eventuell auch ein ZUVIEL beschrieben wird, da die Mehrheit der Züchter und Richter das ja alleine anscheinend nicht hinkriegt.)
    2. Preist den Spitz an als das, was er IST bzw. sein sollte: Als einen hervorragenden, unfehlbaren Wach- und Hofhund, und zwar mit allen Eigenschaften, die für gewöhnlich dazugehören!


    Hört auf, ihm immer mehr Fell anzuzüchten, aber gleichzeitig gebetsmühlenartig zu beteuern er sei total pflegeleicht - das kauft euch sowieso keiner ab!
    Hört auf so zu tun, als sei der Spitz ständig und zu allen nur lieb und freundlich und würde 24 Stunden die Klappe halten (weil man ja unbedingt gegen das "Kläffer- und Wadenbeisser"-Image angehen muss)!

    Astrid


    - Versuche nie, mit Idioten zu diskutieren: Sie ziehen dich auf ihr Niveau herunter und schlagen dich dann mit Erfahrung! -

  • Hallo zusammen,


    Ihr diskutiert hier über Charakter und Wachhundeigenschaften. In der heutigen Zeit ist das was einen Spitz ausmacht und vorallem einen grossen Schwarzen nicht mehr Mehrheitskonform.... wollt Ihr das überhaupt ?


    Stellt Euch mal vor der Spitz würde wieder "in Mode kommen" dann wäre es doch alles vorbei.


    Ich habe eine Bekannte mit Ihrer Doberfrau zur Wesensprüfung auf Maulkorb- und Leinenbefreiung begleitet. Was da von Hunden verlangt wird, ist das was heutzutage genehm ist. Und eines kann ich Euch sagen ein "guter" Spitz mit nur ein wenig Wachhundherz würde diese Prüfung NIEMALS bestehen.
    Darf Euch jemand anrempeln und beschimpfen wenn Ihr den Hund an der Leine habt. Darf jemand drohend auf den Hund zu rennen ohne das eine Reaktion erfolgt ?


    Dunja (Wolfsspitz) Asco (Grossspitz, schwarz) und auch Xenia (Mittelspitz, 8 Monate) würden bzw. hätten das NIEMALS mitgemacht. Aber das ist das, was ich an Spitzen liebe und auch will.


    Das Wesen muss erhalten bleiben - man darf sich nicht dem Geschmack beugen nur damit ein Markt entsteht.


    Viele Grüsse
    Janine

  • Ich muss schmunzel Astrid, die beiden von Dir zitierten Sätze hört man wirklich in der Regel als erstes von Spaziergängern, die einem begegnen.


    Öhm.... das Fell macht wir aber wirklich keine große Arbeit, ich bürste meinen Spitz einmal in der Woche. An den Ohren, sprich Problemzonen, auch mal öfters. Ich muss allerdings zugeben, das mein Spitz nicht so eine Fellbombe ist, wie manch anderer Spitz.


    Amor und ich sind seit 5.20 Uhr auf und bisher hat er zweimal kurz angeschagen, weil sich jemand Fremdes auf meinem Grundstück bewegte. Also ein ausgesprochen ruhiger Hund, der nicht grundlos bellt oder gar kläft.


    Ich sehe ihn auch als reinen Wach- und Hofhund, das gehört zu seinem Wesen und diesen Job macht er wunderbar.


    Das er Fremden erstmal ablehnend gegenüber steht, erwarte ich eigentlich von ihm. Sonst wäre er ja auch kein Wachhund :D


    In Waden hat er bisher noch nicht gebissen, letzte Woche hat er aber einen Bub, der ihn gezankt hat, mal liebevoll in den Arsch gekniffen und ihm seine Grenzen aufgezeigt 8) seitdem verstehen sich die Beiden super ;)


    Aber es stimmt schon, man sollte dem Spitz nicht alle möglichen positiven Eigenschaften andichten, nur damit man ihn besser vermarkten kann.


    Man sollte ihn so nehmen und darstellen, wie er tatsächlich ist, dann gibt es auch keine Enttäuschung nach dem Hundekauf.

  • Ui – hier kommt ja Fahrt rein J


    Zitat

    Kommt ganz drauf an, WER da WAS prüft. Den Hund? Oder den Besitzer? Oder die Fellmenge?


    Ja, das ist richtig. Wenn nur Fell geprüft wird – so wie das bisher der Fall gewesen zu sein scheint – dann ist das für die Füße. Wesensüberprüfung – und sei sie minimal in Form der „Unbefangenheitsprüfung“ – gehört absolut mit ins Repertoire!


    Zitat


    Bin ganz deiner Meinung. Ich bin allerdings nicht davon überzeugt, daß es unbedingt eine Verbesserung wäre in Richtung "Sportgerät" zu züchten.


    Neeee – bestimmt nicht! Aber wer möchte so was beim Spitz?


    Zitat

    Ja, da tut er. Ob es allerdings für einen Wach- und Hofhund artgerecht ist, neben Fahrrad oder Pferd herzurennen, über Agility-Plätze zu rasen oder Schafe zu hüten ist eine andere Frage.


    Och, Astrid, ich habe da mal so ein paar Sachen aufgezählt – die Nasenarbeit habe ich vergessen – für die ein Spitz anatomisch und „vom Kopf her“ absolut geeignet ist. Ob jemand einen Hund – egal welchen – rasen oder andauernd rennen läßt oder vernünftig auslastet – nun, das ist eine Frage der Kompetenz. Wegen „Reitbegleit“ fragst Du mal Carola, und wegen Hüten Jutta (oder Bauer König). Obedience in Frage zu stellen hast Du vergessen – eine optimale Trainingsform, um gemeinsam mit anderen Hunden und spielerisch, aber konsequent solche Dinge wie „fremdeln“ anzugehen und dem Hund mehr Stabilität zu vermitteln. Denn der kluge Wachhund, der seine Aufgabe begriffen hat, ist nicht einer, der auf alles Fremde mit niedriger Reizschwelle reagiert – er ist ein souveräner Hund, der zu unterscheiden weiß! Die Dobermann-Prüfung, von der Dunja berichtet hat, ist „Alltag“ für viele Gebrauchs- und Wachhunde-Rassen bzw. deren Besitzer, denn sie sind Bestandteil der Zuchtprüfung. Das gilt auch für den Wachhund „Hovawart“ – der um’s Himmels willen nicht auf irgendjemanden losgehen darf, nur weil er ein Wachhund ist!
    Die feinen Unterschiede zwischen „souveräner Wachsamkeit“ und „niedriger Reizschwelle“ rein theoretisch – so im „Trockenen“ – zu vermitteln ist nicht ganz einfach; im Alltagstraining zusammen mit den Hunden draußen wäre das leichter, „sichtbarer“.


    Da verzichte ich jetzt mal drauf.


    Zitat

    Wieso um alles in der Welt muss mein Hund zu aller Welt scheissenfreundlich sein?


    Wer sagt denn sowas? Nöööö – muss er nicht! Aber er muss "sauber" sein, "klar im Kopf" - er muss wesensfest genug sein, um keine „Irrtümer“ zu begehen! Beim großen Wachhund wäre das fatal! Beim kleinen Wachhund findet man es nicht so wichtig, weil die Folgen nicht so schlimm sind, und deshalb wird das wesensmäßig außer acht gelassen, übersehen, sogar „geschönt“.




    Zitat

    Wieso muss denn immer alles auf Deubel komm raus "in die Gesellschaft integriert", sprich für alles und jedermann passend gemacht werden?


    Sagen wir es mal ganz platt: Weil sicher die wenigsten Hundebesitzer für ihre Hunde ein Leben an der Leine oder gar mit Maulkorb wollen! Wer jetzt sagt: „Oooooch – betrifft mich nicht, mein Hund ist ja kleiner als 40cm“ – dem halte ich entgegen, dass es durchaus einmal alle treffen kann, und dass es außerdem nichts schadet, Erkenntnisse rund um „Wolfsangst“ und „Wachsamkeit“, „Angst“ und „Aggression“, „niedrige „ und „hohe“ Reizschwelle u.v.a.m. im Alltag auch umzusetzen, sich dienlich zu machen!


    Zitat

    Wieso kann der Spitz nicht einfach sein, was er Jahrtausendelang war - ein Wach- und Hofhund?


    Wieso können die Höfe nicht mehr sein, wie sie jahrtausendelang waren – mit Vieh und Kappesgärten, Kindern die mit Spitz und Katz auf den unasphaltierten Straßen herum spielen, ohne Autobedrohung, und TV hatten die Kiddies auch nicht, dafür hatten u.a. die Spitze ihre Aufgabe im Alltag, auf dem Hof, mit dem Vieh und mit den Kindern ... Ob man den Spitz nun in den Puppenwagen stopfte und spazieren fuhr (wie wir früher) oder ob die Jungs mit ihm Kreisel und Holzreifen spielten – der Spitz war dabei, er langweilte sich bestimmt nicht!


    Zitat

    Wer meint, daß er keinen solchen braucht, muss sich ja keinen kaufen!


    Meine Rede! Wer trotz Umfeldverlust heute noch seinem Spitz gerecht werden will – der sollte sich seines Wesens annehmen! Da hat Horst ganz recht: Es nutzt gar nichts, den Spitz anzupreisen, als wäre er ein Mops!


    Zitat

    und daß ich es nicht für sinnvoll halte, zwecks Werbung und besseren Absatzes den Spitz zukünftig als Sportgerät anzupreisen.


    Niemals! Aber als leistungsfähig, klug, selbstbewusst, voller Tatendrang und einfach großartig!


    Zitat


    An den Käufern kann es nicht liegen, denke ich. Weisst du, was ich für gewöhnlich als erstes höre, wenn Leute meinen Hund sehen? "Ooooh, ist der aber schön!!"


    Das sagen Menschen auch, wenn sie einen Labrador, Schäferhund, Deutsche Dogge, Chihuahua oder Bearded Collie sehen ... je nach Geschmack, und es stimmt doch auch! Ist doch i.O. ! Die Menschen sagen das aber nicht nur zu Ausstellungssiegern, sondern zu jedem „schönen“ – sprich: ausstrahlungsstarken - Hund den sie sehen!


    Fell oder nicht Fell: Natürlich gibt’s immer jede Menge Menschen, die kurzfellige Hunde bevorzugen, aus welchen Gründen auch immer. Aber diejenigen, die "Fell" wollen - und Spitze halten - haben mit ihren dummen Schönheitsidealen der Rasse nix Gutes getan!


    Zitat

    Mein Vorschlag zur Verbesserung der Nachfrage nach Spitzen:
    1. Gebietet dem Fellwahnsinn Einhalt!
    2. Preist den Spitz an als das, was er IST bzw. sein sollte: Als einen hervorragenden, unfehlbaren Wach- und Hofhund, und zwar mit allen Eigenschaften, die für gewöhnlich dazugehören!


    Das unterschreibe ich sofort! Und ich würde hinzufügen, bzw. daran mitarbeiten, dass ein Beratungs- und Ausbildungsnetz entsteht, damit so Sachen wie „sich nicht anfassen lassen“ oder beim Klingeln „an die Tür rasen und nicht mehr aufhören zu bellen“ von Anfang an konsequent und liebevoll abgebaut werden, ohne dem jeweiligen Tier zu schaden! Ich hatte ja selbst so einen Kameraden ...


    Zitat

    Hört auf so zu tun, als sei der Spitz ständig und zu allen nur lieb und freundlich und würde 24 Stunden die Klappe halten (weil man ja unbedingt gegen das "Kläffer- und Wadenbeisser"-Image angehen muss)!


    Sagen wir: Er sollte gut geführt werden – das kann man lernen! – und das tut allen gut: den (nicht mehr) Angekläfften, den Nachbarn und vor allem ihm selbst, dem Spitz, der bestimmt niemals 24 Stunden lang die Klappe halten soll und wird – es sei denn, die Zuchtverantwortlichen mutieren ihn endgültig zum – Mops.


    Aber das glaube ich nun wirklich nicht!


    Grüßlis

  • Hallo,
    unsere Ausstellungen sind doch reine Schönheitsausstellungen - und schön ist halt mal, wer das meiste Fell hat, wobei es mir so vorkommt, als gäbe es keine Grenze nach oben, wohl aber nach unten... und das ist nicht weit unten... Astrid, hoffentlich findet dein Vorschlag mal Gehör!
    Der Wesentest ist auch gleich gemacht, wenn Spitz die Zähne brav zeigt. Fertig!
    Weia, Janine, so einen "richtigen" Wesenstest würden meine dann auch nicht bestehen, denn anrempeln dürfte mich niemand! Aber was würde passieren - beim Spitz, bzw. beim Doberhund?


    Unterscheidet sich hier der Spitz von anderen Rassen?
    Eine ältere Wienerin erzählte mir mal mit leuchtenden Augen von der Nachbarsspitzin "Nelly", die von den Kindern immer mißbraucht wurde, um an das Spielzeug der anderen zu kommen: "Wenn ihr uns den Roller nicht lässt, beißt euch Nelly."
    Die Wienerin erzählte weiter: "Aber ein Spitz beißt nicht, der zwickt nur!"
    Das ist genau der kleine Warnschuß, der bei Amor erzieherische Arbeit leistete und was auch unsere Molly noch ganz gut drauf hat! Aber das darf Hund heute eigentlich gar nicht mehr.


    und so bestehe ich weiterhin auf die kleinen Unterschiede zwischen bellen und kläffen sowie beißen und zwicken


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Zitat

    Original von miniwolf
    und so bestehe ich weiterhin auf die kleinen Unterschiede zwischen bellen und kläffen sowie beißen und zwicken


    :D:]:P


    Ich auch! Bei Spitz macht das ja auch (noch) jeder mit! Rempelt ein Dobermann ein Kind um und stellt sich drüber - ohne zu beißen - riskiert er allerdings sein Leben ...


    Und nie werde ich vergessen, wie eine hysterisierte Mutter, die im Gesicht ihres minderbegabten und hyperaggressiven Kindes eine kleine Verletzung festgestellt hatte, mich plötzlich anrief und behauptete, das müsse mein Spitz gewesen sein ...


    Der Arzt attestierte eine Schramme im Gesicht, wie sie nach 6 Tagen Waldaufenthalt bei einem Kind halt vorkommt, die Erzieherinnen der Gruppe, mit der das Kind dort im Lager war, hatten nichts bemerkt, das Kind selbst hatte nichts bemerkt, die anderen Kinder hatten nichts bemerkt - aber sie bestand darauf, es müsse der Spitz gewesen sein, verlangte Impfausweis, verzichtete netterweise oder auch klugerweise auf Anzeige - erzählte aber überall herum, dass Jesse James ihr Kind ins Gesicht gebissen hätte.
    Seitdem kann ich die Hütte, in der ich immer mit meinen Schülern und meinen Hunden "Wald-Projekte" durchgeführt habe, nicht mehr benutzen. Denn ich habe ja einen bissigen Hund!


    Die ganze Geschichte fällt mir gerade wieder ein und sie ist alles andere als witzig! Es war so, dass der ältere Bruder des Kindes seine Gruppe verlassen hatte und zu uns kam, mit uns spielte und mit Jesse James spielte. Er wollte ihn dann seiner Schwester und seinem kleinen Bruder zeigen, die Schwester kam auch, der kleine Bruder kam aber gar nicht. Er war damit beschäftigt, mit seiner Gruppe Ball zu spielen, nahm einen Knüppel, den haute er den anderen Kindern in den Rücken, und angeblich hat er ihn auch nach Jesse James geworfen, woraufhin der ihn angeblich wütend ankläffte. Daraufhin wurde der junge Mann sauer, schrie was von "Scheißköter" usw. Sein Bruder brachte dann Jesse wieder zur Hütte.
    Als die Mutter dann 2 Tage später das Kind nach der Schramme fragte, sagte es: "Das war bestimmt dieser blöde Scheißköter!"


    Die Geschichte gehört vielleicht nicht hierher. Aber sie zeigt, womit wir Hundehalter es zu tun haben!


    Grüße

  • Hallo Spitzfreunde, hallo Steffi!



    Zitat

    Original von mittelspitz
    Hallo Sebastina,


    Für mich ist das Thema abgehakt und bedarf keiner weiteren Klärung. :)


    Aber ich heiße Sebastian.
    Ich möchte ja nicht darauf herumreiten, aber das scheint System zu haben, weil Du mich mindestens die letzten drei Male so tituliert hast.



    Zitat

    Original von Astrid
    Fahrradtouren und Agilitywettbewerbe gehören meiner Meinung nach nicht unbedingt dazu. Nicht das hier jetzt irgend jemand beleidigt ist, der mit seinem Spitz Agility oder ähnliches macht: Natürlich KANN man das machen! Es wird dem Hund auch sicher nicht schaden (solange man es nicht übertreibt, wie bei allen Dingen) und ihm auch Spaß machen.


    Meine Rede!
    Die ganze Zeit schon!


    Ein Spitz ist vielseitig und anpassungsfähig.
    Wenn sein Mensch ihn nicht mit zum Agility, zur BH, zu Ausstellungen oder zu sonstnochwelchen Wettbewerben (wie "wer bellt am gleichmäßigsten?") schleift, dann bedeutet das nicht, daß der Spitz nicht ausgelastet wird, wie "manche" hier die Ansicht zu vertreten scheinen! :rolleyes:



    Zitat

    Original von dunja
    Ihr diskutiert hier über Charakter und Wachhundeigenschaften. In der heutigen Zeit ist das was einen Spitz ausmacht und vorallem einen grossen Schwarzen nicht mehr Mehrheitskonform.... wollt Ihr das überhaupt ?


    Stellt Euch mal vor der Spitz würde wieder "in Mode kommen" dann wäre es doch alles vorbei.


    Nein, ein Modehund soll der Spitz nicht werden! Der Himmel möge ihn davor bewahren!
    Und der echte Spitz eignet sich auch beileibe nicht für jedermann.


    Was Du hier schreibst, bestätigt doch nur das, was ich schon geschrieben habe.
    Alle Welt möchte einen Hund, der ohne Anstrengung, ohne Erziehung alltagstauglich wird oder am besten schon ist!
    Das ist der Spitz nicht, das ist keine Rasse! Aber ein echter Spitz benötigt doch noch ein wenig mehr Hundeverständnis und Souveränität als der Durschnittswauwau oder ein Goldie.
    Wenn ein Spitz keine anständige Führung erfährt, dann geht seine Haltung in die Hose, und er bellt vielleicht unkontrolliert und versunsichert den Halter zusätzlich.
    Ein Teufelskreis!



    Zitat

    Original von dunja
    Und eines kann ich Euch sagen ein "guter" Spitz mit nur ein wenig Wachhundherz würde diese Prüfung NIEMALS bestehen.


    Zwei Punkte!
    Ein guter Spitz würde diesen Test leicht bestehen, wenn er wenigstens in guten Händen wäre!
    Ein Spitz mag bewachen, das macht ihn aber nicht zum Monster!
    Und über den Sinn oder Unsinn solcher Tests, wie sie z.B. bei den Soka verlangt werden, könnte man lang und breit diskutieren.
    Sie wurden entworfen im Auftrag von Politikern, die mit blindem Aktionismus die Bevölkerung beruhigen wollen, um ihre Wählergunst zu sichern.
    Die Halter (und am besten vielleicht noch die Politiker) sollte man besser testen!


    Daß in unserer Gesellschaft mittlerweile kein Platz für Hunde, die Hund sein dürfen, zu sein scheint, dürfte eigentlich doch nur den Hundehaltern entgangen sein, die ein lebendiges Stofftier an ihrer Seite zu haben meinen.



    Zitat

    Original von Leona
    Das sagen Menschen auch, wenn sie einen Labrador, Schäferhund, Deutsche Dogge, Chihuahua oder Bearded Collie sehen ... je nach Geschmack...


    Der entscheidende Unterschied ist aber, daß diese Rassen nicht vom Aussterben bedroht sind! :rolleyes:



    Alles Gute!


    Sebastian (nicht Sebastina! ;) ).

  • Hallo Leona,


    das ist natürlich doof, dass du die Vorurteile so zu spüren bekommen hast.
    Aber nochmal zum Dobermann: vielleicht liegt es auch an der Größe, aber ich könnte mir nicht vorstellen, dass meine Spitze ein Kind umrempeln und sich drüber stellen. Ist da echt ein Unterschied zu anderen Rassen?
    Meine würden ohrenbetäubend bellen, einen Angriff vortäuschen und im schlimmsten Fall mal schnell hinzwicken... wahrscheinlich sogar nur ins Hosenbein.


    @ Sebastian,
    hättest du es nicht erwähnt, wäre mir Tina gar nicht aufgefallen :D, das einzige System dahinter ist wahrscheinlich das der Finger: buchstabenvertauschen - hab´ ich auch manchmal


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Hi Beate,


    mit dem Wesenstest habe ich aber bei Amor große Probleme auf Ausstellungen :D


    Er mag es nun mal nicht, wenn fremde Menschen auf ihn zugehen und ihn direkt ans Maul fassen wollen. Ja, er zeigt dann schon die Zähne, nur halt auf eine Art, die der Richter nicht mag 8)


    Habe ich jetzt einen Problemhund *grübel


    Als Amor dem Bub in den Poppes kniff, es war das erste Mal, das so etwas passierte, mußte ich erst überlegen, wie ich darauf reagiere.


    Es gab ein lautes Aua und er rieb sich noch einige Zeit seinen Poppes. Es war also nichts Großes passiert.


    Ich habe dann zum Bub gesagt, das er das selbst Schuld sei, warum zankt er den Hund auch die ganze Zeit. Das ist kein Stofftier, sondern ein Lebewesen, irgendwann reisst dem auch der Geduldsfaden.


    Letztendlich dürfte der Fehler bei mir gelegen haben, ich hätte frühzeitig einschreiten müssen.


    Großspitze haben halt ein sehr ausgeprägtes Selbstbewußtsein und ich konnte mir ausrechnen, das Amor sich irgendwann wehrt.


    Ich halte ihn trotzdem für einen guten Hund, auch wenn er den Wesenstest nicht besteht ;)


    LG


    Horst

  • Hallo Horst,


    ich sagte auch nicht, dass dieser "im-Vorabeilaufen-Wesenstest" auf Ausstellung ok. sei. Ich hatte zum Glück Richter, bei denen ich die Zähne der Hunde zeigen durfte.


    Bei uns gibt es zwar keine gekniffenen Poppes, aber geschnappt - und wenn´s nur in die Luft war - haben Bella und Molly schon auch mal.



    Aber gut dass der Bub - und auch seine Mama ?! - den eigenen Fehler einsah.


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine