Markieren in der Wohnung

  • Hallo an alle Spitzialisten,
    ich habe mit Teddy ein ernsthaftes Problem. Seit ca. drei Wochen markiert er Joschi's Liegestellen im Haus.
    Kurz seine Geschichte: Ich habe Teddy im Dezember letzten Jahres als Not-Spitz übernommen. Er ist fast blind, nicht kastriert. Als er zu uns kam, war er nicht stubenrein, das haben wir aber recht schnell in den Griff bekommen.
    Wenn wir spazieren gehen und Joschi pieselt, geht Teddy sofort hin und pieselt drüber, wenn er es mitbekommt.
    Hat jemand von Euch eine Idee wie ich Teddy diese Unart möglichst schnell austreiben kann? Könnten Bachblüten evtl. helfen?


    Viele Grüße
    Andrea

  • hi andrea,
    wie ist das "verhältnis" zwischen den beiden rüden?
    joschi ist auch nicht kastriert? wie alt?


    grüße silvia

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


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    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • Sorry, jetzt habe ich nicht gesehen das Ihr geantwortet habt.
    Für mich sieht es sehr harmonisch aus zwischen den beiden Rüden. Joschi ist kein dominanter Hund, er läßt sich immer unterbuttern. Joschi ist kastriert und knapp 7 Jahre alt.
    Wäre toll, wenn Ihr mir einen Tip geben könntet, ist nämlich echt unangenehm überall das gepiesel. Teddy hat im Haus markiert, obwohl die Terrassentür den ganzen Tag offen war.


    Viele Grüße
    Andrea

  • hi andrea,


    ist schwierig aus der ferne zu beurteilen.
    vorab sollte geklärt sein, ob es sich um ein organisches problem handelt. wart ihr beim tierarzt?
    bei einem blinden hund laufen die anderen sinnesorgane (vor allem die nase) auf hochtouren. so zumindest war es bei meinem danny.


    wenn er sich reinweg auf joschis plätze bezieht (plätze austauschen?), könnte es tatsächlich ein machtgerangel sein, aber auch eine übersprunghandlung aus unsicherheit heraus. wie reagiert joschi denn auf das "markieren"? macht er das wenn joschi in der nähe ist oder wenn er alleine ist? ist es ähnlich wie bei katzen, aus unzufriedenheit ?


    grüße silvia

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


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    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • Hallo Andrea!



    Was das Abklären von möglichen organischen Ursachen angeht, schließe ich mich Silvia an.


    Aber ich tippe da noch auf eine andere Ursache.


    Du hast den Teddy erst seit Dezember letzten Jahres.
    Er ist fast blind, was bei einem Hund aber nicht die Bedeutung wie beim Menschen hat.
    Sein Artgenosse, der Joschi, ist kastriert und toleriert dies wahrscheinlich auch mehr oder weniger.


    Deshalb vermute ich, daß Dein Teddy sich allmählich eingelebt hat und nun erkannt hat, daß er Anspruch auf sein neues Revier erheben kann.


    Wenn ich Recht habe, dann hilft es nur, Teddy klarzumachen, daß Du dieses Verhalten nicht billigst. Es wäre zwar "schön", wenn dies der Joschi für Dich tun könnte, aber er scheint nach Deinen Angaben (...er läßt sich immer unterbuttern...) zumindest nicht interessiert. ;)



    Ich würde in dem Moment, in dem Teddy gerade markieren will (also bevor das Malheur passiert), einschreiten.
    Das sollte in der Form geschehen, daß Teddy auch davon beeindruckt wird.


    Je länger dieses Verhalten toleriert wird, desto schwieriger wird es sein, es abzustellen.



    Alles Gute und viel Glück!



    Sebastian.

  • Hallo Andrea!


    Zuerst muss ich mich mal Silvia und Sebastian anschließen, was die Abklärung organischer Ursachen anbelangt.


    Mir ist dazu aber noch eine andere Idee gekomen:


    Wenn Joschi kastriert ist und in der Nähe läufige Hündinnen sind, könnte es sein, dass Teddy Joschi für eine ebensolche hält. Kastrierte Rüden riechen nämlich für unkastrierte mitunter wie "eine besonders appetitliche Hündin". Es könnte also sein, dass er, animiert durch den Geruch anderer läufiger Hündinnen, durch das Bepieseln von Joschis Liegestellen eine Art Besitzanspruch reklamieren will.


    Dagegen hilft allerdings auch nur das, was Sebastian schon geschrieben hat. Es wäre nur eine Idee zur möglichen Ursache.

  • Nabend allerseits,




    Zitat

    Kastrierte Rüden riechen nämlich für unkastrierte mitunter wie "eine besonders appetitliche Hündin"


    wenn das doch bekannt ist, dann ist eine Kastration doch ziemlich das Abartigste, was man einem Hund antun kann, oder seh ich das falsch??


    ?( Gruss?(


  • Hallo Conny!


    Das siehst Du wohl schon ganz richtig.


    Vor allem, wenn man bedenkt, dass viele Hundebesitzer ihre Rüden kastrieren lassen, weil sie meinen, die wären dann weniger aggressiv gegenüber anderen Rüden. Das Dumme ist nur, dass der kastrierte Rüde das gar nicht so sieht. Vor allem dann nicht, wenn ein anderer Rüde auch noch versucht, ihn zu besteigen.

  • Hallo Andrea!


    Dieses "Männerproblem" habe ich auch immer wieder mal wenn ein Vermittlungsrüde bei mir einzieht oder meine Buben sich seeeehr wichtig nehmen weil eines der Mädels läufig ist.
    Meistens ist ja der Übeltäter nicht auszumachen und es bleibt nur der Putzen. Besonders begehrte Stellen sind Blumentöpfe und prädestinierte Schrankecken präpariere ich von vornherein mit Oranex, das riecht gut und ist nicht so giftig wie andere Reinigungsmittel. Hoffe ich jedenfalls ....
    Wenn ich einen Rüden beim markieren erwische reicht ein "HE!" um ihn zu erinnern was sich gehört. So betreten wie sie da schauen denke ich sie sind sich schon klar das ich das nicht möchte, aber es rutscht ihnen einfach so raus ..... :D


    Bisher hat sich das immer noch von alleine gegeben, wenn wieder Ruhe im Rudel eingekehrt ist oder die Läufigkeit vorbei war. Jack hat es bei Juanitas letzter Läufigkeit sehr genau genommen und Juanita sicherheitshalber auch angepinkelt. Nur damit seinem Sohn wirklich klar ist WEM die Spitzin gehört.


    Mein letzter Vermittlungshund war ja ein kastrierter Rüde und der wurde auch angepinkelt, oder jedenfalls der Kennel in dem ich ihn verwart habe wenn ich ihn nicht beaufsichtigen konnte. In diesem Fall hat Jack ihn aber trotz Kastration als ernstzunehmende Konkurenz auf seinen Chefsessel gesehen.




    Viele Grüße


    Jutta und die J`s

  • Hallo Andrea,


    ich kenne viele Rüden, besonders von kleinen Rassen (Spitzchen, Pudel, Yorkie usw.) , die einen ausgeprägten Sexualtrieb haben. Diese Rüden zeigen insgesamt ein eher nervöses Verhalten und übertriebenes Gepinkel (sowohl in der Wohnung, als auch beim Spaziergang).
    Oft kommt bei den "Kleinen" dann noch das Aufreiten auf allem Möglichen dazu, z.B. Kissen, Plüschtiere usw. und bei den ganz unverschämten sogar Herrchen/Frauchens Bein . 8o


    Wie steht es denn eigentlich mit Teddys Männlichkeit? Hast Du nochmal etwas wegen seiner "versteckten" Hoden unternommen? Ich habe das wegen der Forums-Löschung gar nicht mehr so mitverfolgen können. Im alten Forum hattest Du davon geschrieben, daß Du mit Teddy mal Ultraschall bzw. Blutuntersuchung machen wolltest. Wie ist das denn ausgegangen?


    Kann gut sein, daß das auch damit zusammenhängt?!


    Liebe Grüße
    Bianca

  • Ich habe bei Teddy einen Bluttest machen lassen und er ist nicht kastriert, die Hormonwerte sind ganz normal.
    Wenn ich ihn erwische kurz bevor er irgendwo hinpieselt, lasse ich ihn natürlich nicht weitermachen, sondern rufe pfui und dann ist er schnell verschwunden. Wenn er still und heimlich davon schleicht gehe ich schon immer hinter ihm her um ihn auf frischer Tat zu ertappen. Nur leider markiert er meistens wenn wir nicht zu Hause sind. Er markiert im Wohnzimmer am Sessel, am Schrank, im Flur am Hundekorb und ganz schlimm im Schlafzimmer, wo die Hunde sich nicht nur nacht's sondern auch vormittags aufhalten wenn sie alleine sind. Dort pinkelt er an die Wand, ans Bett, auf's Bett hat er auch schon gepinkelt, Schuhe die vielleicht mal da stehen werden angepinkelt und auch einfach mitten auf den Teppich wird gepieselt.
    Ich habe den Eindruck, daß er ganz genau weiß das es nicht erwünscht ist, denn wenn ich nach Hause komme und ich wieder einen Fleck endecke sage ich nur was hast du hier gemacht und schon habe ich keinen Teddy mehr, dann verschwindet er ganz schnell ins Wohnzimmer in sein Körbchen.
    Vielleicht will er mit dem makieren aber auch seinen Anspruch auf Lena (kastriert) ausdrücken, an der ist er immer sehr interresiert und versucht auch ab und zu aufzureiten, was die sich aber nicht gefallen läßt.
    Joschi ist das offensichtlich alles egal, ich habe noch nicht einmal beobachtet, daß er überhaupt mal einer markierten Stelle gerochen hat. Am Sessel liegt er jeden Abend wie gewohnt.


    Ich kann mir nicht vorstellen, daß es organische Ursachen hat. Zuerst hatte Teddy drinnen gepinkelt weil er es nicht besser wußte, dann war ein paar Wochen nicht's und dann fing er plötzlich an zu markieren.
    Ich denke er hat sich eingelebt und jetzt will er seinen Platz im Rudel behaupten.


    Viele Grüße
    Andrea

  • Zitat

    Original von JoLeTe
    Ich denke er hat sich eingelebt und jetzt will er seinen Platz im Rudel behaupten.


    Jou, hört sich klassisch an. Gibt es noch weitere Situationen, wo er Joschi "übertrumpfen" will, z.B. beim Begrüssen von Besuchern oder bei Streicheleinheiten? Dann könnte man ganz sicher sein.
    Allerdings geht das bei Teddy wohl noch mit einer fehlenden oder nur schwachen Hemmung gegen Urinieren im Lebensraum einher. Bei uns pieseln sich die Hunde das Ganze meist im Hof oder Garten aus.


    Es ist sehr nachteilig, dass Joschi keinerlei Ambitionen zeigt Teddy etwas entgegenzusetzen. Gut ist immer, wenn einer der Rüden wirklich dominiert. Dann hört anfängliches Gepiesel nach ein paar Tagen auf. Allerdings nicht so, dass der Dominante das im Moment des Pieselns bekämpft, sondern die Rangordnung ergibt sich insgesamt im Zusammenleben der Hunde und verhindert irgendwann automatisch das provokative Pieseln.
    In euerm Fall ist es schwer. Wenn das Pieseln lange andauert, sind sich die Rüden in der Rangordnung unsicher, oder fühlen sich halbwegs gleichstark. Entweder ihr habt Geduld, denn irgendwann wird es aufhören, oder Joschi will dann doch irgendwann mitreden, das würde dem Markieren auch ein schnelles Ende setzen.
    Dass IHR Teddy zeigen könnt, dass Joschi ihm über steht, halte ich für annähernd unmöglich.


    Ich wünsche viel Erfolg und starke Nerven ;)

  • Hi Andrea und ihr Anderen,


    habt ihr Anhaltspunkte was so ein Bluttest kosten darf? In der GOT fand ich verschiedene, weiss aber nicht was sich dahinter verbirgt. Ich brauche folgende Werte:


    Schilddrüse
    Hormonspiegel / Testosteron
    Entzündungsparameter
    Phospor / Leberwerte



    Gruss Conny

  • Hallo Conny!


    5,11€ Blutentnahme
    5,11€ Bearbeitung von Proben zum Versand


    Entzündungsparameter


    3,58€ Blutsenkungsgeschwindigkeit
    3,58€ Leukozytenzählung und
    7,67€ Blutausstrich mit Färbung und Diff.
    oder wenn es besonders gründlich sein soll
    12,78 Blutstatus komplett


    E'lyte (Phosphor), GOT, GPT, Gamma-GT (Leber) müsste sein:
    4,60 Blutuntersuchung photometrisch, ab 4. Parameter 3,07€


    Schilddrüsenhormone (T3, T4, TSH) und Sexualhormone (Testosteron) werden i.d.R. außerhalb von einem speziellen Labor gemacht und da kämen dann die Kosten des Labors dazu, die bei Hormonbestimmungen meist nicht sehr preiswert sind.


    Viele TÄe lassen aber auch Leberwerte außerhalb bestimmen.


    Summa summarum dürftest Du mit mind. 60 bis 80 € rechnen müssen.

  • Zitat

    Original von Werner
    Dass IHR Teddy zeigen könnt, dass Joschi ihm über steht, halte ich für annähernd unmöglich.


    das muß ja auch nicht unbedingt. soll teddy die rolle übernehmen, in die der joschi anscheinend nicht paßt. das würde nur bedeuten, teddy in dieser rolle zu bestärken.



    Zitat

    Original von Jutta und die J`s
    In diesem Fall hat Jack ihn aber trotz Kastration als ernstzunehmende Konkurenz auf seinen Chefsessel gesehen.


    der barny ist auch kastriert und er hat hier die hosen an.


    grüße silvia

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


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    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • Zitat

    Original von lumi
    Schade das Barny nicht mit zu Leona kommt, der sieht so richtig verwegen aus!
    Als wenn er sagt: Komm hierhin wenn Du was willst!


    Gruss


    huhu conny,
    dat wär nix mehr für seine knochen, zuviel gewusel. er kann dat allns nicht mehr so schaffen und dort möchte ich ihm nicht die "heimlichen" pausen einräumen, die er dringend braucht. das wäre sehr hart und das möchte ich ihm ersparen.
    ... nö nö, den lassen wir zuhaus.


    grüße silvia

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


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    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • Hallo an Alle,


    ich wollte nur noch mal zu diesem Thema schreiben wie wir unser kleines Problem gelöst haben. Teddy hat es selbst gelöst. Er will einfach nicht mehr im Haus bleiben, wenn ich zur Arbeit gehe. Sowie er merkt daß ich das Haus verlassen will, saust er in den Garten und ist nicht dazu zu bewegen wieder rein zu gehen. Also liegt er im Garten und paßt auf, wie es sich für einen Spitz gehört. Er macht seine Sache wirklich gut, auch wenn er sich manchmal vertut und sein Frauchen in die Flucht schlagen will. :D Lena unterstützt ihn natürlich beim Aufpassen, Joschi hat zur Zeit leider noch Hausarrest.


    Viele Grüße


    Andrea