Nachdem ich mich mal ein wenig durch die Ernährungsthemen gelesen habe ist mir aufgefallen, dass immer
noch sehr viel Unsicherheit besteht, wenn es um die Frage der Welpenaufzucht geht. Womit, wieviel und
wie oft ein Welpe gefüttert werden muss usw.
Hierzu möchte ich mal meine Gedanken beisteuern. Bevor ich damit beginne, ist es nötig, einige kurze
Informationen über mich zu geben. Ich beschäftige mich seit fast 40 Jahren mit der gesunden Ernährung
unserer Hunde, meine Erfahrungen in der Zucht und Aufzucht der Welpen konnte ich in über 10 Jahren
sammeln. Das Ergebnis dieser jahrelangen Studien und Beobachtungen gebe ich inzwischen seit fast
20 Jahren weiter, mit dem Erfolg, dass es den Hunden, die nach meinen Vorgaben gefüttert wurden und
werden damit immer sehr gut gegangen ist. Die Tieraztkosten ihrer Menschen hielt sich massiv in Grenzen,
was will ein Hundefreund mehr???
Grundsätzliches findet ihr auf meiner HP: http://www.welle-hund.de
Die Futtermittelindustrie und auch die Tierärzte haben ein großes Interesse daran, den Hundehalter und
gerade den frisch gebackenen Welpenbesitzer massiv zu verunsichern. Könnte der doch auf die glorreiche
Idee kommen, seinen Welpen gesund zu ernähren und damit den Fängen dieser ausschließlich auf Gewinn
ausgerichteten Berufszweige zu entziehen.
Bitterböse Worte, aber leider wahr. Auch ich musste diese Erkenntnis durch leidvolle Erfahrungen erst
gewinnen. Ja, gewinnen, denn meine und viele andere Hunde haben inzwischen davon profitiert.
Kommen wir zum eigentlichen Thema: Es ist sehr vielschichtig, was sich schon allein aus der Rassevielfalt
und unterschiedlichen Anforderungen ergibt. Daher kann ich nicht allzu ausführlich auf die praktische
Durchführung eingehen.
Zunächst möchte ich auf einige grundsätzliche Denkfehler eingehen. Unsere Hunde gibt es nicht erst seit
60 Jahren. Damals wurde das Fertigfutter eingeführt. Unsere Hunde leben seit tausenden von Jahren mit
dem Menschen und von dem Menschen. Erst waren sie Begleiter auf der Jagd und passten auf ihre menschlichen
Rudel auf, sie zogen mit ihnen umher und lebten von dem was ihre Menschen ihnen abgaben. Damals waren es
noch hauptsächlich tierische Abfälle, der Ernährung des Wolfes noch sehr ähnlich.
Aber die Lebensumstände der Menschen änderten sich. Sie wurden sesshaft und begannen mit Ackerbau und
Viehzucht. Die Ernährung der Hunde änderte sich ebenso; die pflanzlichen Bestandteile gewannen immer mehr
an Bedeutung. Die Hunde hatten aber immer noch die Möglichkeit, mal ein Mäuschen oder ein Häschen etc. zu
erbeuten. Dann kamen die schwierigen Kriegszeiten, in denen nicht mal die Menschen noch Fleisch auf dem
Tisch hatten, so mußten auch die Hunde mit Kartoffeln und Steckrüben am Leben erhalten werden.
Es ging ums nackte Überleben.
Heute ist die Situation eine völlig andere. Dank der Fertigfutter-Industrie haben viele Krankheiten Einzug
gehalten, die jetzt teilw. sogar im Genpool verankert sind. Und das trotz der so viel gepriesenen Zusätze wie
Vitamine und Mineralien. Angeblich ist ja alles drin was ein Hund braucht. Da kommt aber ein Begriff ins Spiel,
dem ich selber die höchste Bedeutung beimesse: die Bioverfügbarkeit
Der Begriff Bioverfügbarkeit bedeutet nichts anderes, als die Verwertbarkeit der Nahrung für den Organismus
des Hundes. Was nützt ihm ein Vitamin oder Mineral, was er nicht aufnehmen und verarbeiten kann???
Die Folgerung daraus ist, dass das Futter ein Mittel zum Leben sein und nicht nur als Magenfüller herhalten muss.
Was sind solche Mittel zum Leben/Lebensmittel?
Alle frischen und möglichst unverarbeiteten Pflanzen und Fleisch. Ich habe immer mit gekochtem Haferschleim,
gemischt mit rohem Rinderhack begonnen meine Welpen an feste Mahlzeiten zu gewöhnen. Ganz langsam kamen
dann Kräuter und Gemüse hinzu, ebenso wie Kartoffelpüree (natürlich nicht aus der Tüte!) Quark, Honig und
verschiedene Öle und Mineralien. Die Kleinen waren begeistert und gediehen damit prächtig. GsD konnte ich
auch die meisten frischgebackenen Welpenbegleiter von dieser Ernährungsform überzeugen.
Je nach Alter, Größe und Rasse kann man darauf gut aufbauen. Aber Vorsicht: zuviel Fleisch kann auch schaden!!!
Gibt man z.B. einem Chow zuviel Fleisch reagiert der Körper sehr schnell mit den unterschiedlichsten Symptomen
wie Hautjucken bis hin zu den bekannten Hot Spots, Magen-Darmproblemen, Leber und Nierenerkrankungen und
Schilddrüsenunterfunktionen.
Ein Schlittenhund darf gern etwas mehr haben, da er ja Jahrtausende fast ausschließlich mit den Resten der Jagdbeute
ihrer Menschen gefüttert wurde.
Leider hat die massive Werbung und die "Ratschläge" der Tierärzteschaft viel zur Verunsicherung unter den Hundefreunden
beigetragen. Man kann sich den Irrsinn dessen durchaus bewußt machen, wenn man sich mal überlegt, ob auch unsere
Kinder streng nach Nährwerttabellen und %-Kalkulationen ernährt werden. Ja, da kann man nur schmunzeln...
Und noch ein Gedanke: Keiner will einen bettelnden Hund am Tisch sehen, mutet ihm aber zu, jeden Tag das gleiche
Futter vorzufinden und glaubt auch noch, ihm damit etwas Gutes zu tun. Kein Mensch würde sein Lieblingsgericht
3, 4 oder 5 Tage hintereinander essen wollen, oder?
Viele nützliche Tipps findet ihr auf meiner HP.
Ich freue mich schon, wenn ich euch ein wenig nachdenklich machen konnte.
Gabi mit Merlin + Nando