Schadet Hundesport? (Von Thia)

  • Sport , im wahrsten Sinne des Wortes , muss ein Hund nicht unbedingt haben. Wenn man ihn zu Hause und auf den Spaziergängen dementsprechend körperlich wie geistig beschäftigt , ist das meiner Meinung nach völlig ausreichend.
    Auf Stämmen balancieren oder drüber springen , zwischen Bäumen Slalom laufen oder versteckte / "verlorene" Dinge suchen und bringen - es gibt so viele Möglichkeiten seinen Hund auch ohne "Sport" auszulasten und zu beschäftigen.
    Auch die "Unterordnung" - wobei ich dieses Wort überhaupt nicht mag - kann man gut in Spaziergänge einfliessen lassen. Kommt etwas entgegen , rufe ich meinen Hund zurück und lasse ihn bei mir "sitz" oder "platz" machen. Bei einer anderen Begegnung geht er angeleint ein Stück weit und wir können "Lektion Leinenführigkeit" für diesen Tag abhaken.................... usw.
    Dafür Zeit auf dem HuPla zu verbringen , wo man dann evtl. 2 mal in der ganzen Stunde dran kommt ...... ?( da gehen wir lieber in den Wald :]

  • Was bitte rede ich mir denn schön ? Ich habe jetzt schon gefühlte 100.000 Mal geschrieben das Agility eine Belastung darstellt ?( Aber es ist nunmal Fakt das jede körperliche Aktion einen Organismus gelastet. Und ja auch wenn ich auch das bereits gefühlte 100.000 Mal geschrieben habe: MEINE Hunde belasten trotz Agi ihre Knochen weniger wie ein Großteil der anderen Hunde die ich kenne.


    Da du aber weder unser Trainingspensum noch unseren Alltag kennst kannst du übrigens schwer einschätzen ob ich mir da was schönrede oder nicht. ?(


    Und natürlich bringe ich ihnen Dinge wie Kommandos bei. Aber nicht weil ich es müsste sondern weil ich pengelig bin was das angeht. Streben nach dem Optimum nennt man das

    LG
    Tamara




    "Je mehr Menschen ich kennenlerne - desto mehr liebe ich meinen Hund ! "


    Das ist kein Hund - das ist Felix :D

  • Sorry @ "Basima" ich krieg das mit den Zitaten einfach nicht hin deshalb so:


    Sport , im wahrsten Sinne des Wortes , muss ein Hund nicht unbedingt haben. Wenn man ihn zu Hause und auf den Spaziergängen dementsprechend körperlich wie geistig beschäftigt , ist das meiner Meinung nach völlig ausreichend.



    Sehe ich auch so und von dem was wir auf dem Platz stehen wären meine Hunde auch nicht ausgelastet


    Auf Stämmen balancieren oder drüber springen Über Bäume springen lasse ich meine Hunde nur selten. Ist mir meist zu heikel. Denn sieht man ein Loch nach dem Stamm ? Ists glatt da? Stehen irgendwo spitze Ecken raus? Kann der Hund hängen bleiben? Ist er aufgewärmt ? Auch bei "nur" so nem Sprung kanns üble Verletzungen geben. Kenne nen Hund der sich davon mal so tüchtig die Schulter angeschlagen hat, dass er wochenlang in Physiobehandlung war, zwischen Bäumen Slalom laufen oder versteckte / "verlorene" Dinge suchen und bringen - es gibt so viele Möglichkeiten seinen Hund auch ohne "Sport" auszulasten und zu beschäftigen. Ich empfehle dazu die Seite von Spass mit Hund
    Auch die "Unterordnung" - wobei ich dieses Wort überhaupt nicht mag - kann man gut in Spaziergänge einfliessen lassen. Kommt etwas entgegen , rufe ich meinen Hund zurück und lasse ihn bei mir "sitz" oder "platz" machen. Bei einer anderen Begegnung geht er angeleint ein Stück weit und wir können "Lektion Leinenführigkeit" für diesen Tag abhaken.................... usw.
    Dafür Zeit auf dem HuPla zu verbringen , wo man dann evtl. 2 mal in der ganzen Stunde dran kommt ...... da gehen wir lieber in den Wald Nun ja aber HuPla ist ja auch mehr wie stocksteif dastehen und ins nix starren bis man mal dran ist. Menschen und Hunde kennelernen, vom zusehen lernen, sich unterhalten, da kriegt man die Zeit schon rum :thumbsup: Nicht umsonst habe ich teilweise offiziell 1 Stunde Training und bin von 10 bis 15 Uhr auf Achse. Irgendwo verquatscht man sich garantiert... Übrigens fände ich 2x drankommen auch etwas arg wenig. Gäbs bei mir net. Sei mir nicht böse aber bei solchen Aussagen frag ich mich immmer: Hat derjenige es überhaupt mal selbst probiert ? Denn eine nette Truppe ist wirklich was schönes und wenn man eine nette Truppe findet habe ich bisher noch keinen erlebt der dann nicht begeistert war

    LG
    Tamara




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  • Hallo Gudrun,
    ich lese aus Deinen Zeilen/Gedanken vor allem heraus, dass es Dir um 4 Dinge geht:
    1. um körperliche Gesundheit des Hundes
    2. um Stress und mögliche Folgen
    3. um irgendeinen Nutzen für den Hund – den hat er nach Ansicht vieler Beiträge hier doch auch beim Spazierengehen etc.


    Und es geht Dir 4. auch noch um den Egoismus von Menschen, die Pokaljäger sind und das auf dem Rücken ihres Hundes austragen. Mit anderen Worten: Menschen, die den Hund leiden lassen.


    Ich fange mal hinten an:
    Also wenn die Triebfeder der Haltung eines Hundes Egoismus ist – hört jeder „Spaß“ auf. Das sehen wir ja auch auf CACs: es gibt tatsächlich Leute, die weinen (das ist kein Witz, ich hab’s gesehen), wenn ihr Hund nicht „V1“ bekommt, sondern nur „V“, oder vielleicht „nur“ – NUR???? - ein „SG“ etc. Unter dem fehlenden „V1“ leidet bestimmt kein Hund – höchstens indirekt, falls das das Einzige sein sollte, womit er „beschäftigt“ wird. Ebenso herrscht eine oft schier unglaubliche Gnadenlosigkeit im Bereich des Rennsports, wenn ein Hund nicht mehr siegt etc. Das hat man auch im Pferdesport, und es ist furchtbar.


    Was mich persönlich betrifft, so bin ich ziemlich „unverdächtig“: Mit dem Chillywicht bin ich dieses Jahr nicht eine einzige Prüfung gelaufen – also nix mit Ehrgeiz zulasten des Hundes – und mit Mojo eine FH und die Ausdauerprüfung. Kommende Woche wieder eine FH – das ist dann die erste Quali für die Landesmeisterschaft 2013, mehr als 96 Punkte - klappt oder klappt nicht. Und dann wollte ich mit Mojo die VPG 1 laufen – die habe ich heute definitiv gecancelt. Was sehr sehr schade ist, für mich, nicht für den Hund – aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
    Warum habe ich gecancelt? Weil Mojo eine bestimmte Charakterfestigkeit noch fehlt, weil er im Bereich „Apportieren“ herum hampelt wie ein dummer Bub, und weil wir halt noch Zeit brauchen.


    Die Festigkeit bekommt er aber noch – und damit sind wir bei Punkt 3, vorher dann aber doch lieber der Reihe nach:


    1. Gesundheit

    Zitat

    Deswegen werfe ich den Ball nur tief, so dass er mehr rollt, diese Sprünge nach dem Ball sind Gift und es geht auch anders wie man sieht.


    Genau! Es geht auch anders! Das erste, was ich Leuten beibringe, ist, vernünftig mit dem Hund zu spielen : flach, immer vorwärts, niemals Ball über den Kopf, keine Verdrehungen und keine hohen Sprünge.

    Zitat

    ... ich liebe joggen, es ist DAS Heilmittel für die Seele, aber ich weiss auch, dass ich meinen Gelenken nichts Gutes tue und es vermutlich irgendwann bezahle.


    Joggen auf Asphalt ist Gift – joggen durch die Flur oder auf weichen Waldwegen nicht. Ich fahre gelegentlich Rad mit meinen beiden – und zwar niemals über Asphalt. Man kann auch mal schieben. Oder den Großen angeleint rechts auf der weichen Grasnabe oder auf dem Moos laufen lassen.


    Hier gab’s mal einen tollen Link: „Wie Hunde die Welt veränderten“. Unter anderem wurde auch Knochengerüst und Gelenkapparat des Hundes und den Nutzen für seinen natürlichen Lebensraum noch mal gezeigt. Natürlich traben sie viel und weit – nicht auf Asphalt! – und natürlich springen sie. Natürlich treten sie sich Dornen ein (- keine Glasscherben … - ) und humpeln dann, haben tagelang Schmerzen und können nicht fressen. Natürlich packen sie ein Wildschwein mit voller Kraft, werden mitgeschleift, vom Hauer aufgeschlitzt, vom Hirsch geforkelt und was weiß ich.
    „Ungebraucht“ wir keiner von uns zurück gegeben! Wir benutzen unseren Körper und der bleibt nicht „neu“. Was nicht heißt, dass wir Mutwillen damit treiben und ihn schädigen oder schwächen sollten! Also weder verdrehte Frisbee-Sprünge noch Traben auf Asphalt noch in Watte packen!
    Den Körper – unseren eigenen und den unserer Hunde – fit und kräftig halten, sich an den Möglichkeiten freuen, die er bietet, die eigene Kraft spüren – das macht glücklich!


    Damit sind wir bei Punkt 2 – Stress

    Zitat

    all diese Dinge sind Stress und Stress, egal ob positiv oder negativ hinterlässt Spuren


    Also das Leben gerade auch der Wildcaniden ist – Stress! Nahrungssuche, Aufzucht und Ernährung des Wurfes, Jagd – missglückte Jagd! – Hunger, erneute Jagd – Stress pur! Sich verstecken, Verfolgern ausweichen, neues Revier suchen, Rivalenkämpfe.
    Jagdglück: Eu-Stress, Endomorphine, Glück und Stolz und Erschöpfung und Belohnung!


    Der schlimmste Stress ist: Warten und Langeweile! Nix zu tun zu haben heißt leiden, und sich was zu tun zu suchen: Teppich und Polster anfressen, Stuhlbeine anknabbern, Wand zerkratzen, Gardinen runter reißen, Menschen im Treppenhaus oder vor’m Fenster ankläffen oder verbellen, schlimmstenfalls neurotische Ticks entwickeln wie „Sich-in-den-Schwanz-beißen“ etc.


    Ich habe sehr spät gelernt, dass es enorm wichtig für den Charakter von Mensch und Hund ist, „Stress-Resistenz“ zu entwickeln.


    Viele Menschen leiden unter Prüfungsangst – ich früher auch, extrem! Ein charakterliches Defizit – kein Zweifel!
    Ich habe irgendwann herausgefunden, dass es mir hilft, gemeinsam mit meinem Hund Prüfungen zu laufen (BH und Fährte) . Ich habe auf jeden Fall dazu gewonnen, und gebe das jetzt an meinen Mojo und an Spitzchen weiter, diese Stabilisierung tut ihnen gut!


    Und dann 3: Irgendein Nutzen für den Hund?
    Aber ja!
    Nicht, dass weite Wanderungen/Touren über die täglichen kleinen bis größeren Runden hinaus nicht sehr schön und unersetzlich sind für Herr und Hund und ohnehin Alltag sein sollten; kommt auch drauf an, wie man sie gestaltet. Kann absolut „ausreichend“ sein für den Hund, wie hier immer steht: „ausreichend“.
    Entscheidend sind meiner Ansicht nach folgende Kriterien: Laufen Herr und Hund einfach nur daher oder tun sie etwas „Verbindendes“? Bieten die Wanderungen dem Hund nicht nur körperlich, sondern auch geistig einen Zuwachs an Erfahrungen, an Reife, an Klugheit? Wird etwas „erlebt“? (Anders gefragt: Bilden sich Synapsen?) Und: Gibt es für den Hund das beglückende Gefühl der eigenen Leistung, ja oder nein?


    Ich bezeichne mich nicht als Hundesportler, ich bezeichne mich als Fan von Hundesport. Kein Durchmarsch in Richtung Turniersieg; eher nutze ich die Breite an Möglichkeiten. Und die ist – faszinierend. Siefördert den Hund körperlich, seelisch und geistig!


    Hunde, die öfters Turniere laufen, entwickeln neben Stress-Resistenz oft eine unheimlich Lust an der Aufgabe, und das ist genau das, was nicht nur Menschen, sondern auch Hunde brauchen, um glücklich zu sein: Eine Aufgabe!


    Denn ihre natürliche Aufgabe haben wir ihnen genommen, und damit haben wir ihnen auch die Möglichkeit genommen, stolz auf sich selbst zu sein!


    Geben wir ihnen diese Möglichkeit zurück! Sie sind unglaublich dankbar dafür!


    Liebe Grüße

  • Sei mir nicht böse aber bei solchen Aussagen frag ich mich immmer: Hat derjenige es überhaupt mal selbst probiert ? Denn eine nette Truppe ist wirklich was schönes und wenn man eine nette Truppe findet habe ich bisher noch keinen erlebt der dann nicht begeistert war


    Ich bin dir nicht böse :) aber ich habe selbst jahrelang auf dem HuPla gearbeitet , bin mit meinem ältesten Hund Turniere / Wettkämpfe gelaufen und habe da so einiges erlebt *sfz*
    Die nette Truppe - ja, das stimmt schon aber leider habe ich da auch Neid und Missgunst erlebt ;(
    Ich habe für mich und meinen Hund da unseren Weg gefunden - auch nette Menschen in Wald und Wiese kennen gelernt , mit denen man sich auch zum spazieren gehen verabredet , sich austauschen kann und die Hunde sich verstehen.


    Im Garten haben wir einen kleinen Parcour aufgebaut ,wo wir dann "arbeiten" wenn uns danach ist und nicht , weil jetzt gerade HuPla-Zeit ist.
    Für uns ist das so ok - andere nutzen da lieber den HuPla :)

  • Gut - ich gebe zu hätte ICH die Möglichkeit daheim in meinem Garten o.ä zu trainieren würde ich das auch tun da ich selbst eigentlich kein "Vereinsmensch" bin und das auch niemals sein werde. Aber es geht nicht anders und so habe ich für mich und meine Hunde halt einen Weg gefunden der beides unter einen Hut kriegt. Hab halt noch nicht im Lotto gewonnen das ich mir selber nen Platz einrichten könnte :wacko:


    Ich ganz persönlich finde Vereinsleben kann ne schöne Sache sein - aber ich habe in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass es sich im ruhigsten lebt wenn man einen gesunden Abstand hat 8) Guten Tag, guten Weg, vor der eigenen Türe kehren und auchmal denken "geht mich nix an" wenn das alle machen würden gäbs keinen Ärger Aber wo ist das nicht so? Sogar in Gesangsvereinen gibts Zirkus - ist halt so. Aber mit nem gesunden Abstand und ohne "Gehocke" gehts trotzdem ganz gut :thumbsup:

    LG
    Tamara




    "Je mehr Menschen ich kennenlerne - desto mehr liebe ich meinen Hund ! "


    Das ist kein Hund - das ist Felix :D


  • Die nette Truppe - ja, das stimmt schon aber leider habe ich da auch Neid und Missgunst erlebt ;(


    Ja, das hat mich von sehr vielen Plätzen auch immer wieder weg getrieben!
    Deshalb- haben wir unseren eigenen ...
    Ohne großen Leistungsdruck, aber mit Teams, die immer besser werden - als Team, auch, wenn sie "nur" spazieren gehen.

  • Hallo, es könnte also durchaus eine Bereicherung darstellen, sofern der Hund nicht den Rest der Woche rumsitzt, er wirklich Freude und Lust an der Sache zeigt und auch bei Prüfungen die gleiche Freude hat.
    Dogdancing finde ich gut, ausser man lässt den Hund auf den Hinterbeinen laufen.
    Ansonsten schadet Dogdancing dem Hund nicht.

    Ach ja? DogDancing kann auch eine Menge Sprünge beinhalten. Und unsere Spitze stehen im Alltag ständig von sich aus auf den Hinterbeinen, daß sie den Spitznamen Zweibeiner haben. Taris hat darüber hinaus die Angewohnheit Flummi zu spielen und mir mal eben bis auf Brusthöhe zu springen ( ein Mittelspitz ). Dabei schert er sich leider nicht die Bohne um den harten Untergrund.

    Hm, vielleicht ein Beispiel, nehmen wir joggen, joggen tut uns gut, aber es schadet auch unseren Gelenken.
    Und trotzdem gibt es eine Menge Leute die joggen und die Beanspruchung der Gelenke in Kauf nehmen.
    Ich gehöre auch dazu, ich liebe joggen, es ist DAS Heilmittel für die Seele, aber ich weiss auch, dass ich meinen Gelenken nichts Gutes tue und es vermutlich irgendwann bezahle.
    Auch wenn ich den Rest der Tage nicht rumsitze und nie kalt laufe.
    Besser wäre Walking oder Rad fahren.

    Mein Eurasier mußte sich nur wenige Stunden auf einem Hundeplatz tummeln. Dabei absolvierte er nur wenige Sprünge. Leider hatte er im Alter Arthrose.


    Carlo lief bei der Züchterin in jungen Jahren am Fahrrad. Später dann bei mir "mußte" der arme Hund Hundesport machen. Als er 14 Jahre alt war, waren wir mit ihm bei einer Physiotherapeutin. Die hat uns angeguckt wie ein Mondkalb und gefragt was wir mit dem fitten Hund bei ihr wollten. Alle Gelenke einwandfrei! Und die TA guckte jedesmal in die Patientenkartei, weil sie das Alter nicht glauben konnte!


    Carlo hat sich in mittleren Jahren übrigens mal den Rücken gezerrt. Nicht beim Agility - sondern als wir aus dem Bus ausgestiegen sind und er meinte dies mit einem Riesensatz in die Leine springend machen zu müssen, weil er einen Hundefeind hatte vorbei gehen sehen.

    Elke, warum nicht Ehrgeiz unterstellen? Ist das schlimm? Wir Menschen funktionieren doch nur weil wir ehrgeizig sind, das ist menschlich und keiner kann sich davon frei sprechen.
    Würde ich bei sowas mitmachen, wäre ich auch so ehrgeizig gewinnen zu wollen, bzw so gut wie möglich abzuschneiden. Ich meine warum macht man bei Turnieren mit? Wegen dem Hund?
    Also bitte, doch sicher nicht, da macht man mit weil man zeigen will was man/Hund kann und vielleicht gewinnt. Ansonsten braucht man nicht an Turnieren teilnehmen. Und das kann man doch auch sagen oder?
    LG

    Wenn Du mich ansprichst, dann gehe ich mal davon aus, daß Du mir auch auf meinen Beitrag antwortest. Und in dem habe ich geschrieben, warum ich mit Carlo auf einem Turnier gestartet bin. Ehrgeiz hatte absolut nichts damit zu tun. Der Hund war bei seinem ersten Turnierstart 8,5 Jahre alt. In dem Alter wechseln andere Hunde in die Seniorenklasse.


    Das ich ebenso geschrieben habe, daß die meisten Teilnehmer meiner Trainingsgruppe niemals auf Turnieren gestartet sind und auch nicht vorhaben selbiges zu tun, wurde wohl geflissentlich überlesen. Diese Menschen machen Hundesport, weil sie ebenso wie ihre Hunde Spaß an der gemeinsamen Arbeit haben. Nicht aus Ehrgeiz. Nicht weil sie Turniererfolge als Ziel haben. Warum wird Hundesport automatisch von Dir mit Sieg gleichgesetzt?


    Wenn ich Taris jemals ausgebildet bekomme, dann werde ich zwar vielleicht das ein oder andere Turnier laufen. Aber ich habe wirklich besseres mit meiner Zeit vor, als mich ständig auf Turnieren aufzuhalten. Dort stimmt für mich nämlich das Verhältnis zwischen Zeitaufwand ( dem ganzen Tag ) und dem Spaßfaktor ( drei Läufe ) nicht. Ebenso wie eine Ausstellung ist das hin und wieder ja mal ganz lustig. Mehr aber auch nicht. Glaube es - oder laß es.


    Und zum Thema Verschleiß durch Hundesport. Ein guter Hundesportler bringt seinem Hund bei die gestellte Aufgabe möglichst schonend zu bewältigen. Nicht weil der Hund durch die Aufgabe überfordert wäre, sondern weil man es im Sportbereich eben kann. Dem Hund, der auf sich allein gestellt über Wiesen und durch Wälder powert sagt niemand, daß dies womöglich nicht gut für die Gelenke ist. Beim Sport kann ich den Hund auspowern und dennoch darauf achten, daß er seiner Gesundheit dadurch nicht schadet. Auf einem unserer Agi-Turniere gewann übrigens die 13 jährige Hündin einer absoluten Leistungssportlerin ihr Klasse gegen erheblich jüngere Konkurrenz. Kein Wunder. Gerade diese Sportlerin achtet extrem auf die Kondition und Beweglichkeit ihrer Hunde und hat im Parcour so viele Kommandos, um ihre Hunde optimal zu führen, daß ich mich immer frage wie sie die alle behält.


    Das ist freilich etwas anderes, als der Hund im Stadtpark, der nach 50 m im Auslauf von der Leine gelassen wird und dann eine halbe Stunde hinter dem Ball her rennt - inklusive Kaltstart und jedem Menge Vollbremsungen und Luftsprünge. Völlig auf den Ball fixiert ist und nichts anderes wahrnimmt. Aber das fällt in die Kategorie: Hundesport ist Mord - wir machen das nur "Just for Fun" - wie Tamara schon schrieb.


    Schöne Grüße


    Elke

  • Naja, es geht hier ja nicht darum, sich gegenseitig zu rechtfertigen oder zu bedanken oder zuzuapplaudieren oder umgekehrt sich zu schmähen ...


    Kleine Zwischenfrage: Hat mit der Entwicklung vom Wolf zum Hund die Gehirnmasse relativ gesehen zugenommen oder abgenommen?


    Grüße

  • Keine Ahnung - hab noch keins von beiden näher betrachtet und habs auch in absehbarer Zeit nicht vor.
    Denn ich stehe der gesamten Wolf-Hund vergleicherei eh kritisch gegenüber (egal ob jetzt bei Ernährung oder sonst was) Denn wir haben nunmal keine Wölfe hier sitzen und es macht sich ja auch keiner die Mühe permanent den Vergleich Affe = Mensch zu ziehen.



    Übrigens fiel mir die schon die ganze Zeit auf, dass wir es irgendwie nur von Agi und kurz Dogdance hatten. Was ist denn mit all den anderen Sachen die man so machen kann ? Denn wenn ich mir mal meine Hunde so ansehe: Je nach Vorliebe lernen die Tricks in allen Varianten, machen Dummytraining, üben ihre Nase zu benutzen (bei der Futterbeutelsuche, bei der Geruchsunterscheidung und ein Röhrchen zum "Geld suchen" haben wir auch) , So lustige Intelligenzspiele stauben hier auch vor sich hin und das Lionnchen wird in absehbarer Zeit vermutlich ins Obedience einsteigen.


    Was ist denn damit ? ?(

    LG
    Tamara




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  • Denn ich stehe der gesamten Wolf-Hund vergleicherei eh kritisch gegenüber (egal ob jetzt bei Ernährung oder sonst was) Denn wir haben nunmal keine Wölfe hier sitzen und es macht sich ja auch keiner die Mühe permanent den Vergleich Affe = Mensch zu ziehen.


    Ernährungsphysiologisch würde der Vergleich Mensch-Affe auch nicht soooo viel bringen ... Sozialverhalten, Aufzucht des Nachwuchses, und natürlich Knochenbau, körperliche Eigenschaften - da sind Vergleiche Wolf-Hund recht hilfreich.

    Zitat

    Was ist denn damit ? ?(


    Ja, ich warte eigentlich auch darauf, dass Gudrun sich noch mal äußert, zum Thema Ausbildung, Gesundheit, Stress, Nutzen oder Schaden etc, ist ja doch ihr Thema.
    Was ist z.B. damit?
    http://www.youtube.com/watch?v=hg9tKnkg4Xc&feature=related
    Allround, würde ich mal sagen ...


    Und das hier? In Deutschland leider Fehlanzeige.
    http://www.youtube.com/watch?v=dewPmqlYIiY


    Ach so, ja: Das Hundehirn ist kleiner geworden. hat an Substanz verloren. Gilt manchen als Indikator für nachlassende Fähigkeit der Problembewältigung. Weiß nicht, ob das stimmt. Aber man kann mal drüber nachdenken: Was man nicht braucht - verkümmert.


    Grüße

  • Ich finde alles gut, was dem Hund sowohl körperlich, also auch seelisch nicht schadet :-)
    Dogdancing möchte ich gerne mit dem Donny machen, mit der Sally möchte ich gerne Fährte gehen anfangen, da muss ich mich aber noch belesen.


    Was das zeitnahe äußern anbelangt, du hast mich mit dem Thread überrumpelt Leona :-) ich bin am renovieren (meine Lieblingsbeschäftigung) .


    LG Gudrun

  • Na dann sind wir uns ja einig :) Du kennst ja inzwischen meine Meinung: Richtig und mit Verstand betrieben schadet kein Sport dem Hund. Und um den Hund "kaputt" zu machen brauchts keinen Sport.


    Ich kenne hier im Ort einen Labrador der ist so alt wie Felix. Der hat nie einen "Sport" betrieben aber ging spazieren - und zwar von Welpenbeinen an tagtäglich viele Kilometer (das ist nicht übertrieben . Schon mit dem 8 Wochen alten Welpen ist der 3-4x Tag ne Strecke von gut 3km gelaufen !!! Haben wir nämlich hautnah mitgekriegt weil er immer bei uns am Stall vorbeikam) Der passende Mensch dazu ist/war von jeher unbelehrbar frech und unverschämt. Ihr solltet den Hund heute mit 6 Jahren mal sehen - der kann praktisch nicht mehr laufen und wackelt wie ein Uralt-Rentner herum ;( Wenn ich mir meinen dagegen ansehe - der ist das blühende Leben und topgesund stoltz

    LG
    Tamara




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  • Tamara: Ja - es gibt viele Möglichkeiten, sich den Hund kaputt zu machen ...
    Wieso Menschen auf die Idee kommen, dass Nesthocker - also Caniden - im Welpenalter unbedingt "laufen" müssen - kapiere ich absolut nicht. Hier lohnt der Vergleich Wolf - Haushund durchaus, denn der Gelenkapparat von großen Hunden stabilisiert sich parallel zu der Entwicklung des wölfischen Gelenkapparates, und das schrittweise Vergrößern des eigenen Reviers rund um die Zuflucht der Höhle - also das Zurücklegen längerer Strecken - ist ebenfallsvergleichbar.
    Wie wenig doch Menschen von ihren Hunden verstehen!
    Alles Allgemeinplätze, was da so über "Laufen" und "Fressen" und "Aggression" und vor allem "Dominanz" (Hilfe!) und natürlich auch über "Ausbildung" kursiert ...


    @Gudrun: Wollte Dich natürlich nicht überrumpeln.
    Bez. Fährte ein Rat: Nix lesen - es verwirrt! Ein gutes Seminar (am kommenden Wo-Ende ist eins!) und/oder kleinschrittiges Training nach Plan unter dem klaren Blick eines guten Coaches, anfangs etwas häufiger, dann nur noch gelegentlich. Und: aus jeder Fährte ein Erlebnis machen!
    Wir trauen unseren Hunden beim Fährten zu wenig zu! Sie leben da in einer uns vollkommen fremden Welt! Ich ärgere mich eigentlich, weil ich Zorbas das Fährten falsch beigebracht habe (nach "Lesen"). Dabei machen die Hunde das schnell wie nix sonst - wenn man sie klug heranführt und dann läßt! Wir haben jetzt unserem Bojan das Fährten beigebracht: Seine 17. Fährte - und er ist so gut wie "fertig" für die Anfängerprüfung. Er freut sich wie bekloppt, wenn er den Fährtenstab sieht, und er ist so!!! klug, lernt die Feinheiten so schnell! Am Gegenstand lacht er über das ganze Gesicht.


    Das ist keine Hexerei - wie ich anfangs mal glaubte ...


    Grüße