Grossspitz

  • Hallo Sebastian!


    Ja! Jeronimo ist aber auch ein Kämpfer! Ich schätze sein Biotonus war weit über dem Durchschnitt, sonst hätte er unter den widrigen "Sofaumständen" garnicht überleben können.


    So schlimm die Verhältnisse bei dem Spitzbauern auch sind, seit 40 Jahren wurde bestimmt kein Welpe gepäppelt und nur die ganz Zähen überleben.
    Glück gehört aber auch dazu, oder ist das schon wieder natürliche Auslese, das Winterwürfe viel schlechtere Chancen haben?

  • Hallo Jutta!



    Zitat

    Original von Jutta und die J`s
    Nein! Jeronimno wurde nicht gepäppelt, er hat es ganz alleine geschafft zu überleben.


    Gut, daß Du es erwähnst. Ich habe aber nicht behauptet, daß Jeronimo gepäppelt wurde.
    Er ist (oder war?) jedoch ein 'David' unter 'Goliats'! ;)



    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Hallo Sebastian!


    Zitat

    Original von Balou_2004


    Er ist (oder war?) jedoch ein 'David' unter 'Goliats'! ;)
    Sebastian.


    Wenn Du Jeronimo fragen würdest, bekämest Du sicher die Antwort:" Ich bin Goliath mit der Schleuder"


    :D :D :D


    Ich kann wirklich nicht verstehen wie so viel Selbstbewußtsein in so einem kleinen Spitz Platz hat.


    Liebe Grüße

  • Hallo Jutta!



    Zitat

    Original von Jutta und die J`s
    Ich kann wirklich nicht verstehen wie so viel Selbstbewußtsein in so einem kleinen Spitz Platz hat.


    Wahrscheinlich ist es bei Jeronimo extrem! Aber Spitze sind selbstbewußt!
    Cäsar hatte einmal überhaupt kein Problem damit, einem, ich sage einmal, Hovawart an den Kragen zu gehen.
    Das ist schon länger her und war bis jetzt das letzte Mal, daß er in meinen Händen "Schaden angerichtet" hat.




    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Hallo,
    ich habe 1999 angefangen zu züchten.
    In den ganzen Jahren habe ich eigentlich immer nach meinem Gefühl gehandelt- und ich denke mal, daß das richtig war.


    Deshalb habe ich im Moment so meine Probleme damit, wie einige Theoretiker von Euch stur nach irgendwelchen Büchern handeln würden.


    Mal abgesehen von ET, der ja, wenn ich das richtig verstehe, Eurer Meinung nach nicht hätte durch uns angelegt werden.....
    Ich hatte eine Woche vorher den Wurf von Bessy. Sie hat zum erstenmal geworfen und ich hatte nie zuvor ein Problem damit,daß meine Hündinnen irgendwelche Hilfe gebraucht haben. Bessy hat sie gebraucht: sie war so nervös, daß sie nicht in der Lage war, die Welpen abzunabeln und sie auch anfangs nicht trockengeleckt hat. Das alles habe ich für sie getan( also, ich hab sie nicht trockengeleckt, sondern abgerieben!). Als sie die Babys dann alle 4 hatte und ein ganz klein bißchen zur Ruhe gekommen war, lief alles wie "am Schnürchen"- sie war ne tolle Mama- und hat sogar noch von den anderen welche an die Milchbar gelassen.


    Eurer Meinung nach hätte ich dann also alle 4 Welpen sterben lassen sollen???
    Die vier sind übrigens auch putzmunter!!!


    Dann hätte ich mal gerne gewußt, wie ihr entscheiden würdet, wenn ihr nach 4 Wochen feststellt, daß ein Welpe blind ist. Wird der dann auch noch umgebracht??


    Tut mir leid, das alles hört sich für mich so unwahrscheinlich nach "Geschäft" an- was nicht "gut" ist für die Zucht, kommt in die Mülltonne. Da könnt ich echt :2


    Achso: vor fast 20 Jahren kam ein heute 1,95 großer Junge zur Welt, der Neugeborenen-Gelbsucht hatte und deshalb etwas müde war zum "freiwilligen" Trinken- man mußte es ihm einflößen. War er nicht lebensfähig und man hätte ihn , weil er nicht so trinken wollte, besser verhungern lassen???


    Boah, ich koche....
    Wenn ich jetzt noch rauchen würde, bräuchte ich erstmal ne Zigarette :l

  • Hallo Sebastian


    Zitat:@Steffi
    Da habe ich einmal eine Frage!
    Könnte sich ein mangelnder Biotonus vererben?
    Ich meine, könnten Hunde, die schwach zu Welt kommen, Nachkommen hervorbringen, die ebenfalls schwach zur Welt kommen?

    Die Frage kann ich dir nicht beantworten, ich weiß nichtmal, ob Atlas jemals in die Zucht gehen wird



    Es gibt aber weit krassere Fälle! Einen Welpen mit Päppelei am Leben zu erhalten, der dann aber auch den "Absprung" schafft, darüber mag man sich ja noch streiten können.
    Wenn aber die moderne Medizin dafür mißbraucht wird, nicht lebensfähige Tiere am Leben zu erhalten, dann spätestens sollte dies als ethisch verwerflich gelten.


    Ach übrigens, es ist typisch menschlich, dem Schwächsten, die größte Sympathie entgegenzubringen. Das ist in vielen Märchen der Fall, wo der jüngste am Ende allem Übel zum Trotz das größte Glück hat.


    ....und damit hatte der Entschluss, ihn zu behalten, auch nichts zu tun, er war einfach der Beste aus dem Wurf, und ich suche wieder einen Ausstellungshund, so einfach war meine Überlegung.
    Die braunen Spitze sind nun mal sehr selten, und ich möchte auf Ausstellungen auch weiterhin einen zeigen können.
    Schon aus dem Grund, das es so wenige gibt, hätte ich alles menschenmögliche getan, um ihn großzuziehen, auch wenn du das nicht verstehen wirst.

  • Hi,


    der Beitrag von Petra tut mir gut !!!


    Ich bin ja erst einige Tage hier im Forum und muß mich erstmal unter all diesen "Profies" zurechtfinden.


    Es hat mich schon überrascht, wie nüchtern und anhaltend hier über Zuchtauslese durch Tötung von angeblich nicht lebensfähigen oder nicht vollwertigen Welpen geschrieben wird.


    Ich bin hier nicht in der freien Natur. Wen ich einem Hund durch meine Hilfe das Leben retten kann, werde ich es immer tun. Sollte ich mal ein Züchter sein, werde ich es auch tun. Ich muß ihn ja dann nicht unbedingt für die Zucht einsetzen.


    Ich mußte bisher zwei Hunde töten lassen, bzw. darüber entscheiden. Der Erste, ein 12 jähriger Großspitzmischling, Bauchspeichedrüsenentzündung im Endstadium, auf Einzelheiten verzichte ich mal.


    Der Zweite, ein 18 jähriger Pudelmix, blind, das war nicht der Grund, aber so alterrsschwach, das er nicht mehr aufstehen konnte.


    Beim Dritten hat es mir die Natur abgenommen. 11 jähriger schwarzer Großspitz, Tumor-OP super überstanden, aber dann zu früh rumgesprungen, Wunde im Innern wieder aufgegangen. Als ich abends vom Termin heimkam, fand ich ihn endgültig eingeschlafen an meinem Schreibtisch vor.


    Bei allen Drei habe ich geheult wie ein Schlosshund und tagelang nichts gegessen.


    Und dann lese ich hier, das man einen Hund krepieren läßt, weil er, nach Ansicht des Menschen, nicht zur Zucht geeignet ist............


    Ich lasse mich gerne als Weichei bezeichnen, werde aber immer keine Kosten und Mühe scheuen, einen Hund am Leben zu erhalten.


    Gruß


    Horst

  • Hm....


    schade um diese Seite, einmal die wunderbaren Beiträge von Jutta und dann diese Tötungsbeiträge, kontroverser geht es nicht.


    Gruß


    Horst

  • Hallo Steffi!



    Zitat

    Original von mittelspitz
    Schon aus dem Grund, das es so wenige gibt, hätte ich alles menschenmögliche getan, um ihn großzuziehen, auch wenn du das nicht verstehen wirst.


    Ich glaube, daß hier (leider mal wieder) ein Mißverständnis vorliegt!
    Zunächst einmal habe ich Trumler angeführt als Meinung, die durchaus ihre Logik hat.
    Das bedeutet nicht, daß ich "überzählige" und "scheinbar lebensschwache" Tiere ausmerzen würde.


    Ich plane überhaupt nicht, jemals zu züchten!
    Ich erinnere nur einmal, daß es mir zur Zeit nicht einmal möglich ist, auch nur einen Hund zu halten.
    Daher muß ich hierzu nicht einmal eine klare Meinung haben.
    Es sollte aber dennoch erlaubt sein, sachlich Überlegungen zu treffen, inwieweit sich das eine oder andere Vorgehen positiv oder negativ auf die Art auswirken könnte, ohne daß einem Herzlosigkeit vorgeworfen wird! Ich habe hier meinerseits auch keinen Vorwurf an irgendjemanden erhoben.
    Ich erinnere an Leonas Worte, die es wunderbar zusammenfassen:



    Außerdem habe ich lediglich angemerkt, wie Trumler zu Hündinnen mit außergewöhnlicher Welpenzahl steht, nämlich, daß mit ihnen nicht gezüchtet werden sollte.
    Zum Biotonus habe ich auch lediglich die Fakten Trumlers mit beigetragen.


    Wenn Ihr anfangs lebensschwache Welpen hattet, die sich dann zu äußerst lebensfähigen Lebewesen entwickelt haben, warum seht Ihr das nicht als Gegenbeweis zu Trumlers Thesen, die sich im Schwerpunkt auch wieder auf Wildhunde bezogen?




    Sebastian.

  • Zitat

    Ich bin hier nicht in der freien Natur. Wen ich einem Hund durch meine Hilfe das Leben retten kann, werde ich es immer tun. Sollte ich mal ein Züchter sein, werde ich es auch tun. Ich muß ihn ja dann nicht unbedingt für die Zucht einsetzen.


    Danke, Horst!
    Ganz genauso sehe ich es auch!
    Von unseren ganzen Welpen, die wir jetzt hatten, geht kein einziger in die Zucht- sie sind alle an Spitzliebhaber gegangen......


    Und dafür tun wir alles, um einem Welpen zu helfen!

  • man muß hier, meiner Meinung nach, etwas differenzieren: gegen das Päppeln von Lebewesen, die später ein normales Leben führen können, wird keiner etwas sagen. man sollte jedoch auf gar keinen Fall mit kranken oder schwachen Tieren weiter züchten.


    LG, Helga

  • Hallo!


    Ich habe meine "Päppelerfahrungen" dieses Jahr mit einem schwachen Bocklamm machen müssen. Es war ein Zwilling und konnte nicht stehen. Es war sehr weich im Bindegewebe und lag mit weit gespreitzen Beinen da.
    Es hatte schon sehr gekämpft um hoch zu kommen und die Mutter hatte seine erfolglosen Bemühungen zunichte gemacht weil sie ihn nicht an ihre Zitzen lassen wollte.


    Drei Tage habe ich das Böcklein, alle zwei Stunden angelegt und dabei mit einer sehr störrischen Mutter gekämpft. Dann habe ich mit Milchaustauscher weitergemacht.
    Das Böcklein war zwar wacklicg, aber da die Füße gewickelt waren, hat er sich einigermaßen entwickelt. Er war nur halb so groß wie seine Schwester und schien nach dem Trinken immer Bauchweh zu haben. Ansonsten war seine Verdauung gut und meine Nächte sehr kurz.


    Nach acht Wochen begann er auf einmal die Milch zu verweigern, aber da er schon ganz fleißig dem Heu und Gras zugesprochen hat, machte ich mir nicht so viele Gedanken. Er nahm weiter ab und zeigte deutliche Schmerzen.
    Drei Tage habe ich noch gehofft, dann habe ich ihn erlöst.


    Ich habe ein wirklich schlechtes Gewissen, weil ich nicht der Natur vertraut habe, die mir deutlich machen wollte, das dieses Lämmchen nicht leben sollte. Ich fürchte der Kleine hat viel mehr gelitten, als es mir klar war. Schafe sind sehr "tapfer" und zeigen Schmerz und Schwäche erst wenn es gar nicht mehr anders geht.
    Daher mein Vorsatz für das nächste Jahr: ICH WERDE NICHT PÄPPELN!


    Natürlich bin ich bemüht bei jeder Schafgeburt dabei zu sein und wo Hilfe benötigt wird helfe ich auch. Ich denke das ich deshalb eine so niedrige Lämmersterblichkeit habe, weil ich da sehr sorgfälltig bin und meinen Stall jedes Frühjahr in einen Kreissaal verwandle.


    Natürlich werde ich Lämmer nicht sterben lassen, weil die Mutter keine Milch hat und ein paar Fläschchen Kolostum habe ich immer eingefroren. Aber ich werde keine kranken Lämmer mehr päppeln und auch wenn ich jemals einen Wurf Spitzerl haben sollte, werde ich keine Welpen leiden lassen.


    Das Böcklein wäre ein perfekter Borderskudderrich gewesen. Hier mit seinen beiden Ziehgeschwistern, die groß und stark geworden sind.

  • Weia...da habe ich ja was angerichtet, mit dem Biotonus...


    Ich befürchte aber, es werden noch mehr SO Themen von mir kommen. Wenn ich wirklich Züchter werden will, muss ich ALLES wissen...auch das unangenehme


  • Zitat

    Original von Jutta und die J`s.....
    Daher mein Vorsatz für das nächste Jahr: ICH WERDE NICHT PÄPPELN!.....


    bei schafen und wildkarnickels habe ich leider auch die erfahrung gemacht. nein, bei den spezies werde ich keine versuche mehr unternehmen.


    unser lämmi wurde ebenfalls von uns aufgepäppelt. die mutter hat die kleine nicht angenommen. eine freundin schlurrte sie dann an und begann sie bei mir aufzupäppeln, weil ich die möglichkeiten (platz, scheune, etc pp) hatte. die lütte machte sich super, latschte tapfer mit den hunden durch den wald, wäre gerne ein hund geworden.... ;) so schnell es ging wurde sie der herde wieder zugeführt. alles ohne probleme, sie stand ihrem bruder um nix nach. nichts desto trotz, lag sie im nächsten winter ohne erkennbaren grund tot im stall. was wußte ihre mutter, was wir nicht wußten ....


    man muß schon abschätzen, wie weit man gehen kann. bei haustieren wird man es sicher ganz anders machen. wenn ich einen hund aufpäppeln würde, würde ich ihn selbst behalten. diese verantwortung gebe ich dann nicht gern aus der hand.


    grüße silvia

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


    ****************************


    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • Zitat

    Original von Jutta und die J`s


    Ich habe ein wirklich schlechtes Gewissen, weil ich nicht der Natur vertraut habe, die mir deutlich machen wollte, das dieses Lämmchen nicht leben sollte. Ich fürchte der Kleine hat viel mehr gelitten, als es mir klar war.


    Darauf kommt es an: Der Natur vertrauen!


    Wenn so was Neugeborenes einfach nur klein geraten ist und ansonsten lebendig strameplt/quiekt/aufsteht/zappelt und saugt, die Mutter es wohlwollend annimmt - dann sollte man doch auf jeden Fall das Kleine unterstützen und die vielleicht sehr beanspruchte, überforderte Mama unterstützen.


    Aber die Signale der Natur verkennen - das kann sich in der Tat böse rächen. Wer sollte allen Ernstes ein Hundchen vermitteln oder gar teuer verkaufen, dass sein Leben lang schwächlich und nicht lebensfroh ist? Pausenlos andere Krankheiten hat?


    Aber das ist einfach nicht der Normalfall - auch dann nicht, wenn bei der Geburt mal was ungewöhnlich Kleines oder "Müdes" dabei ist.


    Grüße

  • Hallo,


    also, ich traue mir schon soviel Verstand zu, daß ich unterscheiden kann zwischen einem kranken Welpen und einem, der nur zu schwach ist um selbständig zu trinken. Und Detlef hat diesen Verstand auch.


    Wir würden auch nie einen Welpen großziehen um des Geldes wegen!!


    Und wir haben unsere Welpen nur an Liebhaber- nicht an Züchter verkauft.


    Wir hatten in "meinem früheren Leben" Tauben. Da gab es auch desöfteren solche Probleme, daß die Kleinen nicht von ihren Eltern gefüttert wurden. Wir haben sie dann ein oder zweimal mit ins Haus genommen und gefüttert. Man hat aber nach sehr kurzer Zeit schon gemerkt, daß es keinen Zweck hat.
    Also, ich denke schon, man merkt, wenn die Babys krank und nicht lebensfähig sind!!!


    Auch bei den Meerschweinchen, die ich vor ca. 10 Jahren hatte, konnte ich unterscheiden, zwischen gesundem Nachwuchs und kranken Tieren ( wenn es denn mal so war)


    Und jetzt hör ich lieber auf zu schreiben..........

  • Ich denke, wenn man einen Welpen NUR des Geldes wegen aufpäppeln würde, müsste er teurer sein als die anderen...der ganze Zeitaufwand, eventuell Medizin, etc.


    Nur was ist jetzt wirklich richtig, den Kopf oder das Herz entscheiden lassen ?(
    Gibt es eine Statistik, die anzeigt wie kränklich Päppelhunde, im Vergleich zu "normalen" Hunden sind?