Grossspitz

  • Ich hatte mal dieses Bild, von einem Grossspitz, auf einer Spitz HP gefunden



    Ich bin von der Farbe hin und weg (sieht halt aus wie meine BC Hündin :rolleyes: ), und die Grossen gibt es doch eh kaum noch.
    Kann man diese Farbe nicht in der Dissidenz züchten? Einfach Weiss mit Schwarz mixen und solange weiter züchten, bis es wieder Schecken gibt?


    Es ist bestimmt eine doofe Frage, aber ich hatte mit FCI und Zucht noch nie was am Hut :O

  • Hallo Kerstin,


    schwarz mit weiß, das wurde in der Schweiz gemacht !
    Was in der Dissidenz an Großspitzen rumläuft, weiß ich leider nicht.


    Viele Grüße,
    Beate


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Hallo kerstin,
    habe mal Bilder von Großspitzen gesehen, da wurde schwarz mit weiß verpaart. Raus kam rein weiß und schwarz. Vieleicht gibt es Schecken wenn man mit diesen Tieren weiter züchtet. Doch ich habe da auch nicht die Ahnung.Ein Großspitz Schecke könnte mir auch gefallen.
    LG Margret

  • Ich hatte vor einiger Zeit in einem anderen Forum mal nachgefragt und diese Antwort erhalten:


    Hallo just-4-fun, wenn das so ist, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass bei einer Kreuzung der schwarzen und weißen Hunde eine Scheckung auftritt. Das sieht danach aus, dass es sich nicht um einen intermediären Erbgang handelt.


    Jeder Hund hat hinsichtlich der Fellfarbe zwei Gene: Eins vom Vater, eins von der Mutter. Nehmen wir an, dass beide Hunde reinerbig sind: Dann hat z.B. der Vater zwei gleiche Gene für die schwarze Farbe und die Mutter zwei gleiche Gene für die weiße Farbe. „Reinerbig” bedeutet, dass die beiden Gene identisch sind, also beide dieselbe Fellfarbe hervorrufen.
    (Weiße Schrift habe ich hier leider nicht gefunden, daher nehme ich mal blau.)


    Bei der Keimzellenbildung (Spermien und Eizellen) wird aber je Zelle nur ein Gen weitergegeben, sodass bei der Befruchtung ein Gen vom Vater und ein Gen von der Mutter zusammenkommen. Der aus dieser Kreuzung entstehende Welpe hat jetzt zwei verschiedene Gene: Schwarz+weiß


    Wenn jetzt das Gen für die schwarze Farbe dominant ist, wenn es sich also durchsetzt, entstehen in der folgenden Generation mehr schwarze als weiße Welpen (statistisch im Verhältnis 3 : 1 ). Es kann also nicht sein, dass die Welpen gescheckt sind.


    Bei einem intermediären Erbgang wirken sich beide Gene, die bei der Befruchtung von Spermium und Eizelle zusammenkommen, auf die Farbe der Welpen aus. Keins der beiden Gene ist dominant, keins kann sich also durchsetzen. Es kommt zu einer Mischform. Da das, wie Du schreibst, bei diesen Hunden aber nie beobachtet wurde, ist das Auftreten einer Mischform auch weiterhin sehr unwahrscheinlich.


    Ein geschecktes Fell, also eins mit größeren weißen bzw. schwarzen Flecken, würde entstehen können, wenn hier noch ein weiteres Gen eine Rolle spielen würde, nämlich ein Gen, das entweder bewirkt, dass das Fell einfarbig ist, oder dass das Fell gescheckt ist. Da nach Deiner Beschreibung aber bei dieser Hunderasse nie ein geschecktes Fell beobachtet wurde, existiert das Gen für das gescheckte Fell wahrscheinlich gar nicht. Daher werden die Welpen
    wohl auch bei diesem Wurf wieder ein einfarbiges Fell haben.


    Ich weiß, die Genetik ist kompliziert, ich hoffe trotzdem, dass es jetzt etwas verständlicher war.


    Nachdem ich dann obiges Bild fand, bekam ich noch diesea Antwort:


    Ich nehme an, dass das Gen für die Zweifarbigkeit aus dem Genpool verschwunden ist. Über viele Generationen hinweg wurde nur noch mit den einfarbigen Hunden weitergezüchtet. Ist das gen für die Zweifarbigkeit dominant, hat sich das Problem nach spätestens zwei Generationen erledigt (konsequente Zuchtwahl vorausgesetzt). Ist das Gen rezessiv, könnte es auch später immer mal wieder zu einzelnen zweifarbigen Hunden kommen, wenn die Züchter es nicht so genau nehmen.


    Es MUSS doch aber möglich sein, grosse Schecken zu züchten...und wenn man einen gescheckten Mittelspitz mit einem weissen Grossspitz verpaart, kommen dann Schecken bei raus ?(
    Die Genetik macht mich ganz fertig :rolleyes: Ich werde wohl NIE Züchter

  • Hallo just-4-fun!



    Schecken unter Spitzen sind so selten, weil sie in Deutschland als nicht zulässige Fellfarbe gelten. Daher ist jeder Spitzzüchter, der nach Norm züchten möchte, bestrebt, Schecken weitgehend zu vermeiden.


    Wie Schecken genetisch festgelegt sind, weiß ich nicht.
    Aber es dürften zahlreiche Gene dafür verantwortlich sein. Das ist ja auch vollkommen logisch.
    Ein schwarz-weißer Schecke muß die Geninformation für Schwarz und für Weiß in sich tragen. Weiterhin gibt es sicher noch ein Gen, daß für die Scheckung verantwortlich ist, weitere Gene müßten dann noch für die Farbverteilung zuständig sein.
    Fehlt das Gen für Scheckung, müßten Verpaarungen zwischen weißen und schwarzen Tieren, graue (auch blau genannt) Nachkommen ergeben. Ich kenne das bei Katzen, wo es sogar weiß-blau gescheckte Tiere gibt.


    "Schöne" Schecken (nicht nur bei Hunden) zu züchten, ist eine Kunst für sich.
    In Großbritannien beispielsweise sind gescheckte Spitze zulässig. Der Spitz auf Deinem Bild hätte wohl mit der Farbverteilung alle Aussicht auf einen Schönheitspreis.




    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Ich fürchte, es ist etwas komplizierter. Nicht das Hund und Pferd die gleichen Genetik hätten, aber es handelt sich um die gleiche Farbkombination. Von jemandem der Pintos züchtet (alle gescheckt) weiss ich das Schecke x Schecke nicht unbedingt ein Schecke-Fohlen erzeugen, und einer meiner Erinnerungen ist ein Bild von einem atemberaubenden Schecke-Fohlen, das neben seiner kastanienbraunen Mutter steht.


    Gruss Conny

  • Hallo Spitzfreunde, hallo Monika!



    Warum hat sich der Verein für Deutsche Spitze eigentlich um die doch wunderschöne Variante der Spitzschecken gebracht?


    Politik?
    Engstirnigkeit?



    Fragende Grüße!


    Sebastian.



    P.S.:
    @Conny

    Zitat

    Original von lumi
    Von jemandem der Pintos züchtet (alle gescheckt) weiss ich das Schecke x Schecke nicht unbedingt ein Schecke-Fohlen erzeugen,...


    Du läßt dabei aber außer Acht, daß es neben dem sichtbaren Genanteil auch einen unsichtbaren gibt.
    Kreuzt man nicht reinerbige gescheckte Tiere miteinander, so können auch einfarbige Junge dabei herauskommen.

  • Hallo,


    es ist im VfDSp schon möglich mit gescheckten Spitzen zu züchten, jedenfalls bei Zwerg-, Klein- und Mittelspitzen. Bei Klein- und Mittelspitzen zählen sie zu den "andersfarbenen" und dürfen auch nur mit diesen verpaart werden. Das sind dann gescheckte, graugewolkte, black-and-tan, orange und Nachkommen von weiß, braun oder schwarz mit den vorgenannten Farben, die es aber laut Zuchtordnung des VfDSp garnicht geben darf.
    Diese Farbeinschränkungen machen eine Zucht mit gescheckten Mittelspitzen im VfDSp recht schwierig und da man gescheckte bei der Vereinsführung des VfDSp ohnehin nicht gern sieht, gibt es wohl auch keinen Grund was zu ändern. Bei den Großspitzen sind im VfDSp nur weiß, braun (die man ja wohl als nicht mehr existierend bezeichnen muß) und schwarz vorgesehen.


    Viele Grüße
    Detlef




    Es kommt ein Zeitpunkt in Deinem Leben,
    an dem Du realisierst,
    wer Dir wichtig ist,
    wer es nie war und
    wer es immer sein wird.


    So mach Dir keine Gedanken
    über die Menschen aus Deiner Vergangenheit,
    denn es gibt einen Grund,
    weshalb sie es nicht
    in Deine Zukunft geschafft haben.


    Mittelspitze vom Kaiserhof

  • Na das hört sich doch Klassse an, ich glaube ich werde doch noch Züchter :D


    Um den Verein würde ich mich nicht kümmern :O, bevor der Grossspitz ganz ausstirbt, lieber Schecken in der Dissidenz züchten. Mit einigen gleichgesinnten müsste das doch funktionieren...das ich alleine keine Scheckenzucht aufbauen kann, ist mir schon klar ;)
    Vielleicht könnte man so auch den Braunen wieder zum leben erwecken...


    Ach was sind eure Schecken hübsch *dahinschmelz*

  • So...nun mal Nägel mit Köpfen gemacht :rolleyes:


    - Was brauche ich alles, um ein GUTER Züchter zu werden (abgesehen von den Hunden)?
    - Welche Bücher sind empfehlenswert?
    - Welche Dissidenz Vereine gibt es?
    - Öhm ?(


    Ich möchte noch nicht gleich Morgen mit der Zucht beginnen, aber in 5-7 Jahren schon...erstmal brauche ich Input, so viel ich kriegen kann :D

  • Guten Abend,


    ein Problem ist doch wohl die geringe Population. Die führt dazu, dass die Auswahl der Zuchttiere so eng wird, dass nur noch mit weitgehender Inzucht Tiere mit der gewollten Farbe gezogen werden können. Die sehen dann vielleicht schön und wie gewünscht aus, haben dann aber degenerative Inzucht-Defekte, die keiner will.
    Da ist es dann wohl unheimlich schwer einen ausgewogenen Weg zu finden und dabei kann dann auch mal eine Farbvariante, insbesondere wenn sie auf einem rezessiven Gen-Merkmal beruht, aussterben.


    Freundliche Grüsse
    fiffispitz

  • Eigentlich wollte ich auch nicht NUR Schecken verpaaren, sondern Schwarz mit Weiss (was ja erlaubt ist). Sollten irgendwann mal Schecken auftreten, werden diese aber AUCH zur Zucht genommen...


    Die Züchter würden sich bestimmt freuen, wenn es wieder mehrere Blutlinien gibt. Bis es aber soweit ist, bliebe nur die Dissidenz.
    Aber wer weiss schon, wie es in einigen Jahren aussieht... ?(

  • wenn ich mich richtig erinnere, gab es auch Zeiten, als nur 4 Welpen pro Wurf überhaupt Papiere bekamen. das war um 1979 so, als wir nämlich unser erstes Großspitzmädchen zu uns geholt haben.


    warum ausgerechnet 4? eine 'magische' Zahl? bei großen Hunden fallen die Würfe bekanntermaßen gerne etwas größer aus. alle 'überschüssigen' Welpen bekamen, egal ob sie dem Standard entsprachen oder nicht (und über den läßt sich streiten!), keine Papiere und wurden auf die eine oder andere Art und Weise 'entsorgt'. so kann man eine Population zusätzlich dezimieren.

  • Hallo Kerstin,
    wenn du wircklich züchten willst dann würde ich mich beim Verein für Deutsche Spitze erkundigen. Denn es gibt für die Zucht eine Satzung.
    Was nützt es dir wenn die Hunde nicht anerkannt werden und kein anderer kann mit den Hunden was in der Zucht anfangen.Ist also nicht alles so einfach.
    LG Margret

  • Ich stelle mit erstaunen fest, dass es in der Spitzzucht ganz offensichtlich die selben Probleme gibt, wie in der Border Collie-Zucht!


    Mittlerweile ist meine Meinung: VDH ist schon lange kein "Stempel" mehr für die Zucht und Erhaltung einer Rasse. Ich habe mir gestern die Zuchtregeln zum ersten Mal durchgelesen und mich gefragt, woraus die verschiedenen Verbote und Gebote (für Großspitze) resultieren, welche Farben man miteinander verpaaren kann?!? Könnt ihr mir da auf die Sprünge helfen? Sorry, aber mir fällt da wieder nur ein Border Collie-Beispiel ein: Bei denen ist blue-merle x blue-merle verboten, weil die Hunde taub und blind werden (es handelt sich um ein Defektgen). Gibt es bei Spitzen etwas ähnliches?


    Ich denke, jeder Zuchtverband, der lediglich gute Bewertungen im Aussehen (und einige gesundheitliche Aspekte) zur Zuchtvoraussetzung macht, "deformiert" seine Rasse auf Dauer. Das Exterieur lässt sich durch Zucht ja leicht beeinflussen - also ändern. Beim Verhalten läuft das wesentlich langsamer ab - was zwar positiv gesehen bedeutet, dass rassetypische Eigenschaften noch eine Weile erhalten bleiben (wenn man sie bei der Zucht außer Acht lässt), aber andererseits auch, dass, sind sie einmal weg, sie nur schwer und auf einem langen Weg wieder zurück zu züchten sind. Es gibt Zuchtvereine, die deshalb noch einen Arbeitstest, Veranlagungstest oder ähnliches zur Zuchtvoraussetzung haben. Das ist für mich der richtige Weg! (Egal bei welcher Rasse!)


    Viele Grüße
    Corinna

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.