Arbeitende andere Hunde

  • Nur für echte Fans: Guckt Euch mal dieses Video an:


    http://www.youtube.com/watch?v=Tbm10iF0OdQ


    Das ist eine hammerharte Fährte! Nein - sowas kann Jesse James dann nun doch nicht - aber er sucht auf geringerem Niveau emsig und geschäftig seine Fährten ab :) - das ist soooo süß!


    Liebe Grüße

  • Also ich selbst kenne mich ja mit der Fährte nur geringfügig aus


    (was man halt so im Internet und im Buch lernen kann. Selbst gemacht habe ichs noch nicht)


    Aber sogar ich kann sehen, dass das ja eine richtige Meisterleistung war.
    Ich fand es klasse.


    Aber ein kleiner Spitz hat ja ganz andere Voraussetzungen (allein vom Körperbau her) wie ein Malinois.
    Da ist es doch schön wenn dein Kleiner an seinen Fährten Spass hat.


    LG
    Tamara

    LG
    Tamara




    "Je mehr Menschen ich kennenlerne - desto mehr liebe ich meinen Hund ! "


    Das ist kein Hund - das ist Felix :D

  • Ja - echt die Meisterleistung - wir Fährtenleute aus der Hovawartszene kriegen uns gar nicht mehr ein vor Bewunderung - einfach super! :P Wir wissen so eine Leistung zu schätzen; schön, dass hier auch jemand Sinn dafür hat! ;)


    Zitat

    Original von Felix
    Aber ein kleiner Spitz hat ja ganz andere Voraussetzungen (allein vom Körperbau her) wie ein Malinois.
    Da ist es doch schön wenn dein Kleiner an seinen Fährten Spass hat.


    Klar - vom Kopf her hat der Spitz auch ganz andere Voraussetzungen - er muss das nicht nachmachen! ;) Mein Zorbas muss das auch nicht nachmachen - da bleiben wir bescheiden! Aber es ist erstaunlich, wieviel Freude ich Jesse mit ein bißchen Nasenarbeit mache! Er "strahlt", wenn's los geht :D


    Grüßlis

  • Klasse, mit welcher Ruhe und Soveränität der Hund die Übungen meistert. Interessant und beeindruckend.
    Mal eine Frage,...muss die Leine so unter dem Bauch herlaufen?

  • Zitat

    Original von Mela
    Klasse, mit welcher Ruhe und Soveränität der Hund die Übungen meistert. Interessant und beeindruckend.


    Jau! Ich könnte das immer wieder ansehen und studieren. Es gibt noch ein anderes Video - da läuft dieser Hund zwischen 5 (!) anderen Hunden völlig un-abgelenkt und sucht, sucht, sucht! Zwischendurch macht er auch mal 'nen Fehler, "schlabbert" einen Gegenstand - was vom Hundeführer völlig ignoriert wird - ein einmal gemachter Fehler wird nicht bestraft, sondern man versucht in sauberer Ausbildung, den Fehler im Vorfeld zu verhindern; gelingt das nicht - dann geht's halt weiter."Führerfehler", nicht Hundefehler! Findet der Hund korrekt den Gegenstand, wird Pause gemacht, er wird gestreichelt und "heruntergefahren", bevor es weiter geht, damit er sich nicht so verausgabt.


    Zitat

    Mal eine Frage,...muss die Leine so unter dem Bauch herlaufen?


    Bei so triebigen Hunden, denen die Fährte eine wahre Lust ist - ja. Man sieht, wie der Hund vorwärts schiebt mit aller Kraft. Die Leine "oben" würde ihn nach oben "reißen", seine Nasenarbeit stören. Unten geführt behindert die Leine den Hund nicht, hält ihn aber sehr wohl zurück, wenn er zu sehr vorwärts drängt und dabei zu schnell wird, z.B. Gegenstände überläuft.
    Bei "Normal"-Hunden genügt eine am Rücken befestigte Leine.
    Grundsätzlich ist immer darauf zu achten, dass der Hund nicht vor lauter Begeisterung durch die Fährte rennt und sie dann an schwierigen Stellen aufgrund von Flüchtigkeit verliert. So ist auch Jesse: Er schnüffelt voller Begeisterung, rennt vorwärts - und übersieht bzw. "überriecht" dabei Winkel und Kurven. Da kann man ihm im Training mit einer Leine am Halsband - am Bauch entlang geführt - ein wenig helfen.
    Zum guten Schluß muss er dann alles "alleine" können - ohne Leinenhilfe. Und über Stock und Stein muss Jesse bestimmt nicht suchen! Er wird vorbereitet auf die sog. "FPr1" - eine 300m-Fährte über Wiese mit 2 zu findenden Gegenständen und 2 Winkeln - mehr nicht.


    Grüßlis

  • Hallo Spitzfreunde!



    Zitat

    Original von Leona
    Bei so triebigen Hunden, denen die Fährte eine wahre Lust ist - ja. Man sieht, wie der Hund vorwärts schiebt mit aller Kraft. Die Leine "oben" würde ihn nach oben "reißen", seine Nasenarbeit stören. Unten geführt behindert die Leine den Hund nicht, hält ihn aber sehr wohl zurück, wenn er zu sehr vorwärts drängt und dabei zu schnell wird, z.B. Gegenstände überläuft.


    Da frage ich mich, ob es wirklich gut ist, einem Hund, der es, ich sage mal "übertreibt", solche Aufgaben zu stellen.
    Gut, der Hund wird so zum Werkzeug des Menschen, wenn es darum geht, Vermißte zu suchen usw.
    Die Frage aber ist, ob es dem Hund gut tut.
    Ich meine, jede Übertreibung schadet, wie z.B. bei Hunderennen, wenn sich die Hunde total verausgaben und selber keine Grenzen setzen können...
    Dem Hund solche "Aufgaben" ohne Notwendigkeit zu geben, einfach so, weil er halt eine Aufgabe haben soll, ist das sinnvoll?


    Würde ich es mit Menschen vergleichen, dann fiele mir Spielsucht, Magersucht, *-sucht ein.
    Solche Menschen "genießen" ihr Tun zweifelsfrei, aber tut es ihnen gut???



    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Hei,


    gibts ein paar mehr Infos zur Fährte selbst? Wie sie gelegt wurde, Liegedauer etc. ? Hihi, schade das nicht gezeigt wird, wie die HF dem Hund über die Halde ganz zu Anfang folgt, sowas ist bei uns auch beliebt :P


    Meine grundsätzliche Erfahrungen vom Trailen her, wo kein Schweiss verwendet wird etc.:


    - je länger die Liegedauer, desto ruhig und mit tieferer Nase arbeitet der Hund, wobei dieser in dem Video schon extrem gründlich zu sein scheint, sieht gut aus!


    - die Bodenbeschaffenheit spielt eine entscheidende Rolle, so ein Boden wie in dem Film ist für den Hund nicht so schwer. Wenn der das quer durch den Kölner Hauptbahnhof kann nach 24 STd. Liegedauer, dann ist er perfekt ;)


    Wie ist Deine Meinung, Leona, dazu, das der Hund auch bei der Fährte dazu übergeht, die Individualspur des Fährtenleger zu verfolgen, wenn z.B. wie bei den Prüfungen ganz wenig Schweiss verwendet wird? Dies hörte ich bereits oft von Leuten, die Fährten arbeiten, erkennbar am Ende der eigentlichen Fährte, wenn der Hund einfach weitergeht und den Rückweg des Fährtenlegers präzise verfolgt.


    Warum soll das eine extreme Anforderung sein, zumindest nicht für einen Jagdhund! Im Gegenteil, für ist es die einzig sinnvolle Auslastung, sie können das von Natur aus, würden nie eine Häschenspur in die verkehrte Richtung verfolgen oder so. Wir machen gelegentlich Leertrails, wo der Hund alleine läuft, das muss man gesehen haben in welchem Tempo Diina durch den Wald kracht, Wildverleitungen ignoriert und im Gallop das Opfer findet. Ich bin echt fasziniert von der Nasenleistung, die Hunde vollbringen können


    viele Grüsse Conni

  • Zitat

    Original von Leona



    Bei so triebigen Hunden, denen die Fährte eine wahre Lust ist - ja. Man sieht, wie der Hund vorwärts schiebt mit aller Kraft. Die Leine "oben" würde ihn nach oben "reißen", seine Nasenarbeit stören. Unten geführt behindert die Leine den Hund nicht, hält ihn aber sehr wohl zurück, wenn er zu sehr vorwärts drängt und dabei zu schnell wird, z.B. Gegenstände überläuft.


    Hallo Leona,


    danke für die Erklärung. Hört sich sinnig an. Ich hatte nur erst gedacht, es ist Zufall und war der Meinung, so würde sie den Hund eher behindern. Ich kam darauf, weil Josh es überhaupt nicht mag, wenn er die Leine so unter dem Bauch hat.

  • Zitat

    Wie ist Deine Meinung, Leona, dazu, das der Hund auch bei der Fährte dazu übergeht, die Individualspur des Fährtenleger zu verfolgen, wenn z.B. wie bei den Prüfungen ganz wenig Schweiss verwendet wird? Dies hörte ich bereits oft von Leuten, die Fährten arbeiten, erkennbar am Ende der eigentlichen Fährte, wenn der Hund einfach weitergeht und den Rückweg des Fährtenlegers präzise verfolgt.


    Bei den FH-Gebrauchshunden wird kein "Schweiß" verwendet. Der Hund orientiert sich ausschließlich an den zertretenen Mikro-Organismen. Der Individualgeruch spielt eine geringere Rolle: Entscheidend ist, dass der Hund die Fährte u.a. an ihrer Dauer von "frischen" Fährten unterscheiden kann. Der "Fremdfährtenleger" latscht nach ca. 3 Stunden quer über seine eigene Fährte (sog. Verleitfährte), und der Hund muss der "Altfährte" unbeirrt folgen. Er orientiert sich an der Geruchsentwicklung des zertretenen Erdbodens. Deshalb ist auch gerade diese Fährte - über Geröll und Steine - sehr sehr schwer, sie bietet dem Hund wenig Entlastung in den "grünen" Bereichen mit breitem Geruchsfeld.


    Die Ausbildung für Jagdhunde läuft anders ab - aber da kenne ich mich nicht so aus. Ich weiß nur, dass Schweißfährten gelegt und nach 24 Stunden oder mehr abgesucht werden.


    Aber der Sinn der Fährtenausbildung für Gebrauchshunderassen liegt ja u.a. darin, dass sie Wildfährten absolut nicht aufnehmen! Die Liegedauer überschreitet bei der Prüfung 3 Stunden nicht (obwohl das für die Hunde ein Leichtes ist: Wir suchen auch 6 Stunden alte Fährten ab). In diesen 3 bzw. 6 Stunden können alle möglichen Leute - Bauern, Jäger, Rehe, Schafe - über die Fährte gelaufen sein. Bei Schafherden - müssten die meisten Hunde wohl passen.


    Es war schön zu sehen bei unserem Fährtenseminar: Eine Rotte Wildschweine - 17 Tiere - sprang quer über die Wiese und durch alle Fährten. Die Hunde ließen sich absolut nicht beirren! Sie waren völlig "verzückt" in ihre Nasen vertieft! Deine Diina würde mit sicherheit sagen: "Juchhuuuuuuu!" :D - und ab die Post in Richtung Wildschwein. ;)


    Grüße

  • Hallo Leona,


    der Individualgeruch eines Menschen verändert sich nach Liegedauer. Eine frische Spur ist schwieriger als eine ältere, am einfachsten sind für die Hunde 4-6 Std. alten Spuren. Bei einer frischen Spur suchen die Mantrailer die Hautschüppchen und Geruchsverwehungen mit hoher Nase, bei einer älteren Spur werden die zu Boden gefallenen Geruchspartikel mit der Zeit intensiver und die Verwehungen sind nicht mehr vorhanden, daher muss der Hund die Nase runternehmen. Allerdings dürfen die suchen wie sie wollen, mein Job ist nur die Absicherung und die Kommunkation mit dem Hund, wenn er unsicher wird bzw. Motivationserhaltung während der Ausbildung.
    Das hört sich spannend an bei euch, und zugleich schwierig. Wir kreuzen auch die Spuren, jedoch bestätigen wir den Wechsel auf die frische Spur.
    Hast Du schon mal versucht, im 90Grad-Winkel zur Fährte anzusetzen um zu sehen welche Richtung der Hund wählt?



    Gruss Conni

  • Was für eine Fährte ist das denn so richtig, durch was entstehen die Bodenverletzungen denn, der Hund klebt mit der Nase am Boden, aber ein Fährtenleger würde doch Schritte machen, wo dann keine Bodenverletzung dazwischen ist ?( ?( Hab ich das was überlesen? Irgendwie frisst der Hund doch alle paar Meter was.


    Gruss Conni

  • Zitat

    Original von lumi
    Ja klar, keine Hektik, Leona. Ich habs mir grad schon von der Polizei erklären lassen :)


    Na wunderbar - dann weißt Du ja alles ;)


    Also die Schrittlänge stellt für den Anfängerhund natürlich ein Problem dar; deshalb wird langsam aufgebaut, anfangs Fuß vor Fuß, dann kleine Schritte, zum Schluss normale Schritte. Zwischendurch im Training alle möglichen Wechsel: große Schritte, Sprünge (z.B. über einen Bach), und verschiedene Winkel und Kurven. Der Hund bekommt Routine im Erschnüffeln der unterschiedlichen Inensität der aufsteigenden Gerüche innerhalb der Schrittlängen; er lernt auch, mit den verschiedenen Windrichtungen umzugehen. Bei Seitenwind muss man schon recht geduldig sein und darf den Hund auch öfter mal bestätigen
    Zur Bestätigung bekommt der Hund immer mal wieder ein Leckerle auf die Fährte gelegt, ein ganz kleines, gut rutschendes Stückchen, das er ohne groß anhalten zu müssen aufnehmen kann.
    Zorbas wird eigentlich nur noch beim Verweisen des Gegenstandes belohnt, oder auf schwierigem Gelände, wo ich selbst auch einen Anhaltspunkt brauche: Sind wir "in der Spur" oder liegen wir daneben?


    Verwehungen dürfen den F-Hund nicht beirren; deshalb auch das Lernziel: Mit tiefer Nase am Boden suchen. Verwehungen folgt der "Trailer", er orientiert sich dabei , soweit ich weiß, an der Richtung, und auch an anderen Einflüssen, z.B. Geräuschen etc.


    Hier ist noch ein Video mit einer schönen, gut überschaubaren Ackerfährte; so ähnlich sieht das Bei Zorbas und mir aus, wobei Zorbas allerdings bedächtiger sucht. Frischer Acker ist auch nicht gerade der leichteste Untergrund.


    http://www.youtube.com/watch?v…GMnI&mode=related&search=


    Vielleicht schaff ich's mal, ein Jesse-Video einzustellen.


    Vielleicht schaffst Du es mal und stellst ein Trailing-Video ein?


    Grüßlis

  • Na ja, fast alles ;) incl. dem Nachweis durchs Most'sche Fährtenrad.
    Leg doch mal einem ne Fährte hinter einer Tankstelle, oder Schwimmbad ist auch beliebt wegen der Chlorgase :P


    Für ein Trailvideo brauchen wir eine 3. Person, Versteckopfer werden immer händeringend gesucht! Hoffentlich denk ich mal dran, wenn sich mal wieder jemand meldet!


    Gruss Conni

  • Zitat

    Original von lumi
    Na ja, fast alles ;) incl. dem Nachweis durchs Most'sche Fährtenrad.


    ?( Erklär! Der Most war mir immer ein wenig suspekt. Frag den Polizisten mal nach Manfred Müller.


    Grüßlis

  • Na ja, das Fährtenrad sollte den Nachweis erbringen, das der Fährtenhund sich nur an den Bodenverletzungen und nicht an dem Individualgeruch des Fährtenlegers orientiert. Durch Zerstörung der Vegetation durch Zertreten würden verschiedenste Konzentrationen von Geruchsstoffen freigesetzt, insbesonder Aubbauprodukte von Aminosäuren könnten unterschiedliche Gerüche der Spur ausmachen. Die Fährte wird mit dem Rad, an dem Schuhformen draufmontiert waren, gelegt, wenn ich das richtig verstanden habe. So die Theorie. Was macht ihr bei Teerstrasse? Eine Freundin hat sowas mal bei einer Jagdgebrauchshundeprüfung im Vorfeld beobachtet, hat dann mit ihrem Hund Teerstrasse kreuzen geübt, und ihr Hund hat sich vermutlich dann doch an dem Individualgeruch des Fährtenlegers orientiert, während die andere reihenweise durchfielen.
    Haberhauffe wurde mir zu dem Thema noch benannt.


    Gruss Conni

  • Vielleicht kann der Hund sich auf einem geteerten Wirtschaftsweg noch am Individualgeruch orientieren - mag sein. In dieser Ausbildung bin ich jedoch nicht zuhause.
    Für den "Normalo"-FH-Hund gilt, dass er über die Teerstraße läuft und sich auf der anderen Seite neu einsucht. Man kann das sehr schön beobachten, wenn man über eine befaherne Autostraße legt (Verbindungsstraßen zwischen den Dörfern eigenen sich gut), oder wenn man schräg läuft.
    Einmal stand während der Prüfung plötzlich ein Auto auf dem Wirtschaftsweg, just an der Stelle des Fährtenverlaufes. Der betroffene Hund lief einfach um das stinkende Auto herum und suchte sich dann auf der anderen Seite wieder ein. :D


    Grüßlis