Fellfarben beim Spitz

  • Die Fellfarben beim Spitz sind ein ewiges Reizthema !!!!


    Welche ist "richtig", welche "falsch". Sind die Farben eine Modeerscheinung? Gibt es wirklich die sogenannten "klassischen" Farben und sind die wirklich auch alle in der Vergangenheit schon beliebt gewesen?


    Fragen über Fragen.


    Das Schweizer Hundemagazin, genauer gesagt Frau Dr. Laukner, hat sich der Frage angenommen und versucht durch Quellenstudium diese Fragen zu erhellen. Das Schweizer Hundemagazin hat seine Zustimmung gegeben, den Artikel auf der Liebhaberseite zu veröffentlichen. Der erste Teil der Trilogie liegt jetzt vor.


    Fellfarben beim Spitz Teil 1


    Viele Grüße
    Udo

  • Nur zur Info:


    Ich höre gerade von Frau Dr. Laukner, dass die Artikelserie über die Fellfarben des Spitzes im Schweizer Hundemagazin über 4 !!!! Folgen ausgedehnt wird, um den Text nicht zu sehr straffen zu müssen. Wir dürfen also auf die nächsten Monate gespannt sein ....


    Und jetzt wünsche ich Euch allen noch eine tolle Silvesternacht und passt gut auf die Hunde auf, wenn die Böllerei so richtig losgeht.


    Bis im nächsten Jahr
    Udo

  • Ab sofort könnt Ihr bei den Fellfarben des Spitzes weiterlesen. Auch der zweite Teil der Reihe ist vom Schweizer Hundemagazin freigegeben worden.


    Worum geht es?


    Im ersten Teil habt Ihr viel über die Zeit vor der Gründung des Zuchtvereins in Deutschland lesen können. Doch was passierte nach 1899, dem Gründungsdatum des VfDSp? Wie haben sich die Zuchtziele in den mehr als 100 Jahren entwickelt? War die Farbtrennung schon immer so retriktiv? Werden in Deutschland die gleichen Vorgaben hinsichtlich der Verpaarung unterschiedlicher Farbschläge gemacht, wie im Ausland? Nur drei Beispiele aus einem umfangreichen Fragenkatalog, die im vorliegenden Beitrag beantwortet werden.


    Fellfarben beim Spitz - Teil 2


    Dieser Artikel ist einfach ein MUSS!


    Viele Grüße
    Udo

  • Irgendwie sind Zuchtvereine für mich ein rotes Tuch.
    Der Oberguru entscheidet und der Rest muss sich anpassen.
    Die Mitgliedsbeiträge sind weit von gut und böse und die Zuchtbewertungen sind von Geldbeutel,
    Launen und Arschkriecherei abhängig.

    Zitat

    Die Frage nach der Fellfarbe des Spitzes zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Zuchtvereine. Welche die richtige, die zulässige Fellfarbe und welche Fellfarbe als “falsch” anzusehen ist, war und ist Streitpunkt über viele Züchtergenerationen. Was heute “falsch” ist, war noch vor wenigen Jahrzehnten richtig und umgekehrt.

    Ab hier brauchen wir garnicht mehr weiter zu lesen.
    Zuchtvereinen verdanken wir die Verbannung des deutschen Stolzes aus dem Polizeidienst.
    Der Schäferhund ist so versaut, das dieser nicht mehr zu gebrauchen ist und mittlerweile nur noch in seltenen Fällen
    beim Staatsdienst neu hinzu kommt.
    Skandale über Vorstandsmitglieder in Hundevereinen verstärken sich immer mehr und es geht doch schon lange nicht mehr um den Hund selbst.
    Hier geht es um Geld und darum die gewünschte Rasse bestmöglich an den Mann zu bringen.
    Von jeder Rasse gibts mittlerweile 2-4 Zuchtvereine, wo jeder über den anderen her zieht.


    Der Spitz zählt mittlerweile als bedrohte Haustierart und
    es ist völlig egal welche Farbe der Spitz hat, es sind alle süß.
    Wenn man die Verbreitung des Spitzes nicht mit soviel Paragraphenreiterei bremsen würde, hätte man das Problem vielleicht nicht.
    Der deutsche macht aus jedem Mist eine Wissenschaft.
    Wen wundert es da, das man überall nur noch Spitze aus Hobbyzuchten von irgendwelchen Industriegebieten bekommt.
    Man sollte eher die eine oder andere verbotene Farbe einführen, welche aufgrund der Gesundheit basiert (Merle z.B.) und den Rest seinen Lauf lassen.
    Wenn ich in manchen Foren lese, das nur Besitzer eines Hundes mit Papieren Mitglied werden darf muss ich jedes mal lachen.
    Welche Papiere sind echt? Welche zählen? Welche haben etwas zu sagen? Da gehören Staatl. Normen hin und nicht so ein Vereinsmüll.
    Ich kenne sogar einen Hund, der wegen der Farbe keine Papiere bekommen hat, aber dessen Vater mit der selben Farbe Papiere hat.


    Wenn ich sehe, wie die Hunde von einer Show zur nächsten gekarrt werden wird mir schlecht.
    Jeder meint, das der Hund der beste ist und daweil kommt der arme Hund bei der ganzen Sache viel zu kurz.


    Ob das nun beim Spitz, beim Schäferhund, bei Whippets, bei Rehpinscher oder Huskies ist. Überall der gleiche Humbug.
    Zumindestens bei diesen Arten habe ich jeweils einen kleinen Einblick genießen dürfen. Kann sein, das es Arten gibt, wo das nicht so ist.

  • Falls der Welpe tatsächlich nicht noch nachdunkelt wird er genetisch wahrscheinlich blau/grau sein. Die Farbe wird rezessiv vererbt, wenn nicht 2 Elterntiere das selbe Gen haben kommt es phänotypisch nicht hervor sondern wird verdeckt weiter vererbt. Bei der rezessiven Vererbung müssen 2 Allele des Gens zusammenkommen damit es ausgeprägt wird. Treffen sich 2 Träger rezessiver Gene besteht eine 25% Wahrscheinlichkeit auf diese Farbe (sie sind homozygot, dh sie haben 2 Allele dieses Gens). 50% haben ein Allel und vererben es verdeckt an ihre Nachkommen (Sie sind heterozygot, haben also 2 unterschiedliche Allele für dieses Merkmal) und 25 sind homozygot frei von diesem Merkmal, sie können es also auch nicht verdeckt vererben.


    Wenn wir für Blau "b" festlegen und für nicht Blau "B" sind die Allele der Eltern wir folgt Bb und Bb daraus ergibt sich die angehängte Grafik.

  • Das iteressiert mich auch ganz brennend!


    Stimmt es, dass das auf das Dilute Gen zurückzuführen ist, das eine Aufhellung des Schwarz zu dem blau macht? Oder gibt es noch einen anderen Auslöser?


    Diese Aufhellung in der Farbe kennt man von den Weimeranern, die keine gesunheitlichen Probleme damit haben, in letzter Zeit tauchten öfter andere Rassen in dieser Farbe auf, wie z.B. Dobermänner, die erhebliche Gesundheitliche Probleme haben, die an das Gen gekoppelt zu sein scheinen.


    Wie ist das bei den Spitzen? Es gab vor Jahren schon mal einen Wurf, wo blaue Welpen fielen. Weiß jemand von deren Verbleib? Sind dort gesundheitliche Probleme aufgetreten? Der Vater des Wurfes geht ja direkt auf diesen damaligen Wurf mit den blauen Welpen zurück.


    Ich gehe davon aus, dass die damaligen blauen Welpen mit Auflagen versehen wurden, damit man über die weitere gesundheitliche Entwicklung unterrichtet ist, zumal eben ein Wurfgeschwister als auflagenfreier Deckrüde eingesetzt wird.


    Hier gab es schon mal die Diskussion, ob diese Blau zu den historischen Spitzfarben zählt oder nicht, so weit ich mich erinnere aber ohne endgültiges Ergebnis, weiß da inzwischen einer mehr? Ist es nun eine historische Farbe oder nicht?

  • hallo Großspitzin,


    der Wurf, den du meinst, ist als komplett schwarz eingetragen :whistling:


    Ich habe vor vielen Jahren bei der Züchterin von der Beyenburg eine erwachsene blaue Hündin
    aus ihrer Zucht kennengelernt, ein bezaubern tolles Tier, mit wunderschönem Fell und komplett
    graublau gefärbt, auch das Pigment und auch die Augen waren interessant.
    Die Hündin war gesund und hatte keinerlei gesundheitliche Probleme, war aber halt nur als Lieb-
    haberhund verkauft worden.

  • Blau, ist ja interessant.
    Ich wusste nicht, dass es diese Farbe auch bei den Spitzen gibt.
    Aber wenn ich das richtig verstanden habe ist diese Farbe sehr selten.


    Osito, hab ich Dich richtig verstanden, dass 50 % der Geschwister des blauen Welpen wiederum die Veranlagung für die blaue Fellfarbe geerbt haben?


    mittelspitz, was ist denn mit den Augen bei blauen Spitzen?


    Was für einen Grund hat es, dass solche Würfe komplett als schwarz eingetragen werden?


    Danke + Gruß
    Frank

  • Hi
    Das sagt Wiki http://de.wikipedia.org/wiki/Dilute-Gen#Hunde


    Bei Ratten zB gibt es unterschiedliche Blautöne, -Gene , kann also bei Hunden durchaus auch möglich sein. Dieses Blau bei den Spitzen würde bei den Ratten Russian Blue sein,
    Aus Die Mädels allgemein



    es gibt aber noch einen helleren Ton, Englisch Blue
    Aus Die Mädels allgemein



    und eine Kombination der beiden Russian Silver (links oben)
    Aus Die Böcke allgemeine Fotos



    Da die Farbe schon lange bekannt ist, würde ich das schon als alte Farbe einstufen, es ist ja keine neue Mutation, eher unterdrückt durch Zuchtausschluss der phänotypisch ausgeprägten Exemplare. Genauso wie die Tigerdackel die derzeit in Mode kommen ja auch nicht neu sind...


    LG Angy

  • In England hatten wir das Vergnügen Lilac im Original zu sehen.


    Noch ein paar kleine Hinweise:


    Die Vererbung wird im dritten Teil der "Fellfarben beim Spitz" behandelt. Ulla hatte den dritten Teil aber irrtümlich nich in diesem Sonderthread angekündigt. Daher hier noch einmal der Link:


    Fellfarben beim Spitz Teil 3


    Für Alle, die sich hier noch weitergehend mit der Thematik beschäftigen möchten der Hinweis, den Link "Übersicht" nicht zu überlesen!!!! Ganz wichtig!!!! Frau Dr. Laukner, die Autorin des Fellfarbenartikel hat ja zu diesem Thema auch ihre Doktorarbeit geschrieben. Sie ist also eine absolute Spezialistin. Im Laufe der letzten Jahre hat sie für das Schweizer Hundemagazin alleine 16 !!!! Artikel zum Thema Fellfarben und Genetik geschrieben. Alle diese Artikel sind als PDF über das Schweizer Hundemagazin abrufbar. Diese Übersicht ist über den Link zu erreichen.


    Für Alle, die sich bilden wollen, ist also mehr als ein Abend gesichert.


    Viele Grüße
    Udo

  • Wie kann es bei einem seriösen Zuchtverein sein, dass blaue oder von mir aus lilac Hunde als schwarz eingetragen werden ??????


    Etwa weil es nur die Farben schwarz weiß braun im Standard gibt???? Oder wollte man die Züchterin und den Rüdenhalter schützen? Was ist dann noch ein Zuchtbuch eines solchen Vereins wert? Immerhin gibt es eine enorm große gesundheitliche Problematik in Zusammenhang mit dieser Farbe - das hätte doch geklärt werden müssen und nicht durch einen falschen Eintrag unter den Teppich gekehrt werden dürfen?


    Von daher zweifle ich ehrlich gesagt daran, dass die wirklich als schwarz eingetragen wurden, denn nach dem FCI Standard wäre es in jedem Fall eine Fehlfarbe - leider, wenn die Farbe nicht an gesundheits Probleme gekoppelt wäre ist sie nämlich extrem schön!!


    Hat jemand die entsprechenden Zuchtbücher, darin müsste man doch nachschauen können ob die nicht doch evtl. als Fehlfarbe oder andersfarbig oder so eingetragen wurden.

  • Von daher zweifle ich ehrlich gesagt daran, dass die wirklich als schwarz eingetragen wurden, denn nach dem FCI Standard wäre es in jedem Fall eine Fehlfarbe - leider, wenn die Farbe nicht an gesundheits Probleme gekoppelt wäre ist sie nämlich extrem schön!!


    Wo ist der Nachweis, daß Blau beim Spitz mit gesundheitlichen Problemen gekoppelt ist? Nur weil bei anderen Rassen mit der Dilution gesundheitliche Probleme verknüpft sind? Ist es nicht unseriös, solch eine Behauptung immer wieder ohne Beweise niederzuschreiben?


    Bei anderen Rassen haben weiße Tiere gesundheitliche Beeinträchtigungen. Spitze werden aber seit jeher - ziemlich gesund - in weiß gezüchtet. Ohne das ständig jemand die Gefährdung der Gesundheit durch die weiße Farbe herunterbetet.


    Die Gesundheit der blaufuchsfarbenen Spitze anno 1930 kann niemand mehr belegen. In Deutschland gibt es wenige blaue Spitze. Aber in England gibt es den German Spitz in blau, blau gescheckt ebenso wie lilac. In Finnland leben blue & tan. Von gesundheitlichen Problemen hört man dort nichts.


    Zudem ist nach dem Wortlaut des FCI-Standard blau keine Fehlfarbe - lediglich nach der Interpretation desselben durch den Verein für Deutsche Spitze.


    Grüße


    Mac

  • Wenn man das z.B. liest, finde ich stellt sich die Frage zur Gesundheit bei Dilute zu Recht:


    http://www.dermavet.ch/wissen-…hund/farbmutantenalopezie


    Und nur durch den Zuchtverein erfasste Gesundheitsuntersuchungen der blauen Tiere im Alter von 2 Jahren und älter wären doch aussagekräftig, oder irgend eine andere Maßnahme. Denn genau das ist die Krux Weimeraner sind dadurch nicht krank, ganz viele andere Rassen eben schon und das heftigst! Da ist es nur legitim wenn so etwas hinterfragt wird und hoffenlich gut beantwortet werden kann! Color dilution alopecia ist KEINE Kleinigkeit. Und wer nicht fragt bleibt dumm.


    Gibt es bei den ausländischen Zuchtvereinen da Maßnahmen ?


    Hier gibt es blaue Poms http://www.americanpomeranianclub.org/colors/blue.htm


    Aber leider nichts über gesundheitliche Auswirkungen oder Kontrollen. Wieso ist der Weimeraner nicht betroffen? Das weiß ich gar nicht. Gibt es unterschiedliche Loki für das Merkmal?