Grossspitz

  • Zitat

    Original von rocco
    Hallo Kerstin,
    wenn du wircklich züchten willst dann würde ich mich beim Verein für Deutsche Spitze erkundigen. Denn es gibt für die Zucht eine Satzung.


    Genau diese Satzung schreckt mich ab...
    Ich muss erstmal einiges über Zucht wissen, da ich noch nie einen Hund vom Züchter hatte, weiss ich noch nicht mal wie man die Papiere liest :rolleyes:


    Bücher für`s züchten habe ich dann schon gefunden...
    Hans Räber
    Brevier neuzeitlicher Hundezucht


    Ilse Sieber/Eric H. W. Aldington
    Hundezucht naturgemäß mit Liebe und Verstand


    Fortpflanzung der Hündin
    ein Leitfaden in Gynäkologie und Geburtshilfe


    Ich warte mal ab, was sich in den nächsten 5 Jahren im Verband so tut, vorher kommt eine Zucht nicht in Frage.
    Wenn ich jetzt loslegen würde, wäre das nur vermehren, aber keine Zucht...ich weiss doch GAR NICHTS darüber ;(

  • Da gibt's noch das Buch von B. Willis: Genetik der Hundezucht.


    Räber fand ich etwas gefährlich bez. der Propagierung von Inzucht zur Erreichung begehrter Farben wie "Pfeffer-und-Salz" beim Schnauzer.


    Grüße

  • @ Arche: Danke für die Aufklärung!


    Bei einem so engen Genpool, wie es hier der Fall ist, ist die Zucht natürlich extrem schwierig und Inzucht ja kaum zu vermeiden. Allerdings frage ich mich, warum man als Zuchtverband nicht zumindest für einen gewissen Zeitraum die Möglichkeit eröffnet, auch "papierlose" Hunde, die von ihren Eigenschaften her und äußerlich einem Spitz entsprechen, "aufzunehmen" um den Genpool zu erweitern? Natürlich würde diese Methode einen Verhaltenstest zusätzlich zur äußerlichen Beurteilung nach sich ziehen.


    Andere Rassehundeverbände haben diese Probleme auch (gehabt) und eröffnen in einem solchen Fall diese Möglichkeit.


    Mal wieder ein Border Collie-Beispiel: Da der dem VDH-angehörige Club für Britische Hütehunde ebenfalls nur die Beurteilung des Exterieurs (neben HD und Augen) zur Voraussetzung hat und die Hunde in ein bestimmtes optisches Muster gepresst werden - egal ob gute Hüteveranlagung oder nicht - gründet sich derzeit ein neuer Zuchtverband. Dieser wird (so auf jeden Fall in Planung) in einem bestimmten Zeitrahmen Hunde mit VDH-Papieren aufnehmen, wenn diese einen Hüteveranlagungstest bestehen. Aussehen ist dabei absolut unwichtig. Ganz im Gegenteil: Es gilt alles als Border Collie, was die typischen Verhaltensweisen an Vieh aufweist!


    Ähnliches wäre doch auch beim Spitz möglich...


    Viele Grüße
    Corinna

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Arche,


    beides ist definitiv Gentechnik. Das eine im weiteren Sinne (der Nachweis bestimmter DNA-Sequenzen in einem Genom), das andere im engeren Sinne, der Gentransfer.


    UND: beide Techniken wurden auf dem experimentellen Wege von schwerstkriminellen Forschern entwickelt ;)


    LG, Helga

  • Wenn ich das alles so lese, kommt es mir hoch...sorry
    Bei solchen Zuchtregeln kann ich verstehen, das es immer heisst, Mischlinge sind gesünder


    Ich werde wohl (wenn sich nichts ändert), meinen eigenen Verein gründen (Dissidenz) und nach Charaktereigenschaften züchten...egal welche Farbe

  • Inzucht - häufig auch als "Linienzucht" getrarnt wird auch gern beim Border Collie (ich weiß, ich nerve mit meinen blöden BCs - aber da kenne ich mich einigermaßen aus...) betrieben. Dort wird es trotz ausreichendem Genpool praktiziert, weil dadurch mehr Farben entstehen und vorausschaubarer wird, wie die Hunde aussehen werden. Die Gefahren einer solchen Zucht werden dabei von den Züchtern in den Hintergrund gestellt - immer so wie es passt...


    Hundezucht ist ganz offensichtlich ein kompliziertes Geschäft...


    Viele Grüße
    Corinna

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • gibt es denn positive Beispiele/Vorbilder? Rassen, wo man es bereits besser (ge)macht (hat) und Vereine, von denen man sich 'was abschauen könnte? sich Informationen und Anregungen holen könnte, die bereits praxiserprobt sind?

  • Hallo!



    Gibt es denn überhaupt eine Rasse, die völlig ohne Linienzucht entstanden ist?


    Aus meiner Sicht ist es doch das grundlegende Problem bei einer Zucht schlechthin, gewisse Eigenschaften, ich sage einmal, zu fixieren.
    Ich habe es bei der Erklärung der Hybriden schon einmal angesprochen.
    Wenn man wirklich nur mit Individuen züchtet, die überhaupt nicht verwandt sind, ("überhaupt nicht verwandt" bedeutet ja schließlich, daß ihre Gene "überhaupt nichts" miteinander zu tun haben, etwas extrem formuliert), so kommen, eigentlich nur "Mischlinge" zustande. Mischlinge mit nicht typischen Eigenschaften.


    Eine Rasse besteht aus sovielen typischen Eigenschaften, daß eine "Konzentration" der Gene aus voneinander unabhängigen Tieren äußerst! schwierig sein dürfte.
    Gerade am Anfang der Entstehung einer Rasse dürfte das entscheidend sein.
    Ich hoffe, daß das, was ich meine, verständlich herüber gekommen ist. Ich propagiere nicht die Linienzucht! Allerdings halte ich es für wichtig, zu verstehen, wieso sie überhaupt angewendet wurde und wird.


    Wenn ich von "Eigenschaften" spreche, so meine ich selbstverständlich nicht nur das äußere Erscheinungsbild.




    Alles Gute!


    Sebastian.


    P.S.:
    Noch ein Nachtrag zum Verständnis:
    Bei "überhaupt nicht" verwandten Tieren kann eine Eigenschaft an verschiedene Gene gebunden sein, was bedeutet, daß die Kreuzung dieser Tiere miteinander die Eigenschaft nicht (sicher) weitergibt.

  • Hallo Sebastian,


    ich denke es gibt auch 'Hybriden' bei den Hunderassen. so sind beispielsweise neuere Rassen wie der Eurasier und der Kromfohrländer Mischlinge definierter, alter Rassen. nach den Gesetzen der Genetik dürfte auch hier ein 'Heterosis-Effekt' nur in der 1. Generation auftreten und bei den weiteren Nachkommenschaften langsam abebben. Trotzdem dürfte der 'Durchmischungsgrad an Genen' (die Heterozygotie) auch in diesen Generationen noch über dem Level der ursprünglichen Inzuchtlinien bleiben.


    LG, Helga