• Zitat

    .... - dort bildet der Oberkampfhundeprüfer von Hessen die Listenrassen für die Wesensprüfung mit dem Stachel aus ....


    mal ne frage zwischendurch ....


    lernen wie man friedlich lebt ist eines, aber was hat die beurteilung des wesens eines lebenwesens mit der beurteilung der ausbildung des lebewesens zu tun?


    ich weiß nicht, ob hier jemand eine vorstellung von dem wesenstest hat. dem wesenstest der über mehrere stunden geht... der hier in niedersachsen durchgeführt wurde ?


    gut, wichtig ist, dass der halter seinen hund relativ schnell wieder unter kontrolle hat, ABER der halter ist weit weg ... nicht in sicht, wenn der hund allein an einem pfosten angebunden ist und vom prüfer provoziert wird.


    wie reagieren eure hunde? hafny wäre durchgefallen .... SEHR viele sogenannte kampfhunde NICHT !!!!


    grüße silvia

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


    ****************************


    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • Zitat

    Original von dieFriesen


    was hat die beurteilung des wesens eines lebenwesens mit der beurteilung der ausbildung des lebewesens zu tun?


    Diese spezielle Prüfung nennt sich '"Vereinsamungsprobe". Sie ist grundlegender Bestandteil der Wesensprüfungen, übrigens auch bei den Zuchtprüfungen für Gebrauchshunde beim VDH.
    Absolut unerläßlich.
    Man kann sehr wohl die vorhandenen genetischen Anlagen einfach "schluren" lassen oder aber fördern und nutzen. Zur Förderung von Anlagen gehört sehr wohl auch das Training (nicht: die Erziehung!)


    Die "Vereinsamung" ist etwas, was bereits in einer gut geführten Welpenschule abgetestet wird, natürlich nicht unter den Extrembedingungen des Wesenstests für KHe. Jedes gute Hundetraining überprüft immer wieder das Nervenkostüm eines hundes und festigt dies durch sog. "Habituation" - mit anderen Worten: Fiffy lernt, "Vereinsamung" gelassen zu überstehen, und seine Halter lernen, dies in langsam fortschreitenden Schwierigkeitsgraden immer wieder zu überprüfen.


    Ebenso die "Bedrängung": Im Wesenstest wird "Bedrängung" gefordert. Hundi darf nicht panisch oder aggressiv reagieren. Sowas hat auch mein überdrehtes kleines Spitzchen immer wieder geübt. Er ist mittlerweile topfit!


    Das Verhalten eines Menschen oder eines Hundes wird geprägt durch Genetik plus Lernerfahrung. Nicht durch "entweder - oder".


    Zitat

    ich weiß nicht, ob hier jemand eine vorstellung von dem wesenstest hat. dem wesenstest der über mehrere stunden geht... der hier in niedersachsen durchgeführt wurde ?


    Ich nicht. Erzähl!


    Zitat

    wichtig ist, dass der halter seinen hund relativ schnell wieder unter kontrolle hat, ABER der halter ist weit weg ... nicht in sicht, wenn der hund allein an einem pfosten angebunden ist und vom prüfer provoziert wird.


    Was bedeutet "provoziert" - ? ?(
    Bei jeder BH bzw. bei der Soft-Variante "BGVP" wird der Hund angebunden, HF außer Sichtweite, und der Prüfer schmeißt ihm etwas vor die Füße: seine Mütze, oder seinen Schreibblock .... Das ist der Normalfall. Fahrradfahre kann kommen - muss nicht. "Spaziergänger" kommen, streifen den Hund ...
    Was nicht sein darf: Ärgern des Hundes.
    Dagegen kann man angehen.


    Zitat

    wie reagieren eure hunde?


    Jesse anfangs: wütend kläffend. Über ein Jahr lang ... Ich habe mir soooo furchtbar viel Mühe gegeben - und Zeit gelassen - für diesen kleinen Drecksack!


    Zitat

    hafny wäre durchgefallen ....


    Hat Hafny genügend Gelegenheit gehabt, schwierige Umstände kennenzulernen?
    Jesse wäre durch jede Prüfung durchgefallen ....
    Aber ich bin sehr sehr froh und stolz darauf, dass er mittlerweile ein so kluges Hundchen geworden ist. Klugkeit heißt für mich:


    Selbstbewußtsein paart sich mit Teamgeist und Gelassenheit!


    Natürlich gibt es auch noch andere Definitionen von Klugkeit, etwas die des Fuchses oder des Wolfes, der seine Nahrung beschaffen muss,


    Aber davon genau reden wir hier nicht!


    Was mich in Bingen aufregt, ist die Unterdrückung des Hundes als gängiges Konzept!


    Man muss das gesehen haben!


    Ich bin nicht gegen ein Stachelhalsband, wenn es angebracht ist. Aber ich bin gegen ein Stachelhalsband als reguläres Erziehungsmittel eines armen Viechs, das gar nicht weiß, wie ihm geschieht! Man kann das gar nicht fassen, was da abgeht!


    Es ist unmenschlich und unhündisch! Es ist schlimm, schlimm, schlimm! Es ist die Verkennung des Hundewesens und das Bekenntnis zu menschlicher Barbarei uner dem Deckmantel des "Rettet die Listenhunde"! Der Cheftrainer (in RLP) ist Prüfer in Hessen. Es ist derselbe Mann, der den DSH vor meinen Augen beim Schutzdiensttraining die Gurte um die Hoden gelegt hat, ganz legal bei einer Demonstration in dhv, und sie mit gezieltem Ruck ins Jaulen gebracht hat: "Triebkontrolle"!!!


    Triebkontrolle - voll o.k. Aber nicht so!
    Doch das ist weit entfernt von der WElt der Spitze!


    Es nimmt sich einfach niemand Zeit für einen "Listenhund" mit Maulkorbzwang: so einer wird kirre gemacht, bis er nichts mehr von sich gibt.


    Das ist die Sauerei!


    Gestresste Grüße
    Leona

  • @ Leona:


    ich frage mich (eher rhetorisch-ironisch!), wie es bloß die Hundheit samt Menschheit über zehntausende von Jahren so völlig ohne Hundeplatz, ohne Ausbildung/Ausbilder und ohne technische Hilsmittel überlebt hat. ;) wie können nur (Wild)Hunde-/Wolfsrudel in der Wildnis überleben, ohne das Zutun des Menschen? ohne Halti, ohne Parcours, ohne daß ihnen ein Ausbilder beibiegt, wo's langzugehen hat?!?! :rolleyes:


    das, was Du regelmäßig beschreibst, klingt für mich DEFINITIV NICHT nach Gelassenheit, sondern nach Streß pur. deswegen lehne ich auch solche Plätze und Veranstaltungen weiterhin strikt ab.

  • Zitat

    Original von Helga
    ich frage mich (eher rhetorisch-ironisch!), wie es bloß die Hundheit samt Menschheit über zehntausende von Jahren so völlig ohne Hundeplatz, ohne Ausbildung/Ausbilder und ohne technische Hilsmittel überlebt hat. ;)


    Die Antwort ist einfach: Hunde hatte vor 10.000 Jahren andere Aufgaben, z.B. den Menschen zu helfen, die Welt zu besiedeln (Jagdhelfer, Zughunde, Wachhunde, später Hütehunde), und zwischendurch gab's Beißereien, und kein Ordnungsamt ... keine durchgeknallten Menschne, die Chihuahuas und Tysons züchteten....


    Man band sie nicht tagein-tagaus an Leinen fest.


    Und sie arbeiteten so hart, so viel, dass sie keinen Ausgleich brauchten.


    Kein Züchter päppelte sie. Kein Zuchtideal verbog sie für's Sofa oder für den Pit!


    Andererseits erschlug man sie mit Knüppeln.


    Zitat

    das, was Du regelmäßig beschreibst, klingt für mich DEFINITIV NICHT nach Gelassenheit, sondern nach Streß pur.


    Du meinst "Bingen"? Klar! Deswegen habe ich es ja mal beschrieben! Stress und Quälerei, dummes Zeug, sonst nichts!


    Zitat

    deswegen lehne ich auch solche Plätze und Veranstaltungen weiterhin strikt ab.


    Ich auch. Wer von uns wohl nicht?
    Und wie ist es mit anderen Plätzen? So einer wie meiner zum Beispiel, wo Tyson Auslauf und Kontakt zu Artgenossen erhält?


    Ich warte jetzt darauf, dass mir jeder hier erklärt, wie fahrlässig es ist, einen Hund wie Tyson ohne Leine und Maulkorb mit den anderen Hunden laufen zu lassen .... :rolleyes:


    Irgenwie habe ich das Gefühl, dass hier vor allen Dingen dagegengehalten wird - egal wogegen ... :rolleyes:


    Tschüß, ich fahr mit meinem Grüppchen woandershin, Platz gucken, wir laufen dort bald eine Agility-Prüfung, Pfui pfui, wir stehen auf Teamwork...

  • @ Leona:


    Erfahrungsgemäß fehlt es 'Problemhunden' meist nicht an Ausbildung, sondern an Grunderziehung und Sozialisation. Sie fallen (negativ) auf, weil sie nie gelernt haben, sich an gewisse Spielregeln im Menschen- und Hunderudel zu halten. die einen werden von überforderten Menschen bzw. nicht artgerecht gehalten, scharf gemacht, die anderen vermenschlicht und verhätschelt. ursächlich haben nicht diese Hunde einen an der Klatsche, sondern oft genug deren Halter!


    Das mit Deiner Tyson-Ausbildung ist so als wenn Du völlig unerzogene Gören in die Schule schickst und erwartest, daß die Lehrer dann alles richten, was die ganzen Jahre und Jahrzehnte zuvor versäumt wurde. Erziehung beginnt im frühesten Welpenalter und ist völlig ohne Ausbildung möglich.

  • Zitat

    Original von Leona


    Was bedeutet "provoziert" - ? ?(
    Bei jeder BH bzw. bei der Soft-Variante "BGVP" wird der Hund angebunden, HF außer Sichtweite, und der Prüfer schmeißt ihm etwas vor die Füße: seine Mütze, oder seinen Schreibblock .... Das ist der Normalfall. Fahrradfahre kann kommen - muss nicht. "Spaziergänger" kommen, streifen den Hund ...
    Was nicht sein darf: Ärgern des Hundes.
    Dagegen kann man angehen.


    dies sind nur 2 von 36 punkten aus dem test:


    33 Eine Testperson geht auf den Hund zu, bedroht ihn, schreit ihn an (ohne Hilfsmittel).
    34 Eine Person bedroht den Hund mit einem Stock (aus dem Stand – niemals aus der Hocke!).


    und dabei ist der hund allein auf sich gestellt und angebunden.


    bei einer ähnlichen situation, aber mit halter, hat mein danny vor vielen vielen jahren von einem wesensprüfer (jäger) ein SEHR GUT erhalten, weil er in verteidung ging.

    gegen den wesenstest angehen? zum damaligen zeitpunkt ? sorry, aber ich kann auch steine zum schwimmen bewegen.


    ich hab ihn hier vor mir liegen den gesamten test. wer ihn als pdf will ...
    diesen test muß man erlebt haben, vor allem mit dem gefühl, dass das leben seines hundes davon abhängt. und damit meine ich jeden hund, ob von klein auf bei seinem menschen oder als -wegen problemen- abgelegter nothund.


    Zitat

    Original von Leona
    Hat Hafny genügend Gelegenheit gehabt, schwierige Umstände kennenzulernen?


    liebe leona, 1. stammt hafny von der slowakischen straße ! somit ist davon auszugehen, dass er sehr viel gelegenheit hatte, vom echten leben zu schnuppern. 2. halte ich meine hunde nicht in isolation ...


    Zitat

    Original von Leona
    Tschüß, ich fahr mit meinem Grüppchen woandershin, Platz gucken, wir laufen dort bald eine Agility-Prüfung, Pfui pfui, wir stehen auf Teamwork...


    siehste, jedem das seine. wir fahren an den strand, toben durch den sand und durchs wasser, lernen menschen und andere tiere kennen, buddeln, rennen und spielen und so ganz nebenbei lernen wir ...


    grüße silvia

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


    ****************************


    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • Hallo Ihr!


    Hoffendlich müssen meine Hunde nie einen "Wesenstest" machen, den bestehen würde von den erwachsenen Hunden keiner.
    Meine Hunde gehen alle nach vorne, wenn sie nicht ausweichen können. Wie abgestumpft muß ein Hund den sein, das er sich von einem Menschen mit einem Stock bedrohen lässt ohne die Zähne zu zeigen?


    Natürlich KÖNNTE ich einen Hund so weit bringen still zu halten und eine solche Situation zu ertragen, aber will ich das? Nein!


    In Bayern ist der Wesenstest recht harmlos und ein Rottweilerrüde von einer Bekannten hat ihn bestanden, obwohl der wirklich nicht sauber ist. Das Dorf war, ob der mittäglichen Sommerhitze, leergefegt. Das Verhalten gegenüber fremden Hunden wurde mit einer souveränen Rottweilerhündin "überprüft" und den Prüfer kannte der Hund von den Übungsstunden.
    Bayrische Variante .... auch nicht das was ich mir wünsche wenn ein Hund bereits auffällig geworden ist.


    Sogar Juanita steht deutlich in der Wehr wenn es ums Eingemachte geht und wenn sie "ihre" Welpen verteidigt respektieren das ausgewachsenen Schäferhunde genauso wie übermütige Kinder. Und ich finde das GUT so!


    Armes Deutschland ..... X(

  • Hallo zusammen,
    ich antworte mal Stückchen für Stückchen:


    Zitat

    Original von Jutta und die J`s
    Wie abgestumpft muß ein Hund den sein, das er sich von einem Menschen mit einem Stock bedrohen lässt ohne die Zähne zu zeigen?


    Natürlich KÖNNTE ich einen Hund so weit bringen still zu halten und eine solche Situation zu ertragen, aber will ich das? Nein!


    Hey, Jutta,


    normalerweise - ich meine jetzt den Idealfall! - dienen diese Überprüfungen mit dem Stock nur dazu, zu testen, ob der Hund ausrastet - d.h. in einen Zustand verfällt, in dem er nicht mehr ansprechbar ist. Die Figuranten sind üblicherweise nicht blöd. Eine Distanz zum Hund zwischen max. 5 und min. 3 Metern ist vorgeschrieben. Getestet wird die Belastbarkeit: Bleibt der Hund auf 5m wachsam, aber ruhig und ansprechbar? Das gilt als optimal. Annäherung auf 3m wird mit sofortiger Fluchtbewegung des Figuranten verbunden, wenn der Hund bellt.


    Ein Hund besteht diesen Teil des Wesenstests, wenn er Angst zeigt. Das gilt aber nicht als positive Bewertung. Positiv bewertet wird die Fähigkeit, der Bedrohung standzuhalten, ohne auszurasten, und ohne nachzusetzen, wenn der Figurant flieht.


    Wir müssen uns vor Augen halten, dass hier nicht Spitzkes geprüft werden. Es werden Hunde aus oft zweifelhafter Haltung und mit oft zweifelhafter Ausbildung getestet. Oder halt liebe Familienhunde, die der falschen Rasse angehören.


    Zitat

    In Bayern ist der Wesenstest recht harmlos und ein Rottweilerrüde von einer Bekannten hat ihn bestanden, obwohl der wirklich nicht sauber ist.
    Bayrische Variante .... auch nicht das was ich mir wünsche wenn ein Hund bereits auffällig geworden ist.


    Ja, diese Tests und überhaupt Prüfungen zeigen immer nur den IST-Zustand im Rahmen des Tests/der Prüfung .... nicht den Hund in seiner Gesamtheit.


    Grüße

  • Zitat

    Original von dieFriesen
    dies sind nur 2 von 36 punkten aus dem test:


    33 Eine Testperson geht auf den Hund zu, bedroht ihn, schreit ihn an (ohne Hilfsmittel).
    34 Eine Person bedroht den Hund mit einem Stock (aus dem Stand – niemals aus der Hocke!).


    und dabei ist der hund allein auf sich gestellt und angebunden.


    Es ist verrückt! Immerhin: Man kann es trainieren. Und den Hund retten ....
    Ist Dir bekannt, wie weit bei Euch die Bedrohungsdistanz in der Vereinsamungssitution maximal/minimal sein darf? Normalerweise dürfte sie von den 3 bzw. 5 Metern nicht besonders abweichen.


    Zitat

    bei einer ähnlichen situation, aber mit halter, hat mein danny vor vielen vielen jahren von einem wesensprüfer (jäger) ein SEHR GUT erhalten, weil er in verteidung ging.


    Ja, das hat man sehr oft, dass der verteidigungsbereite Hund Höchstnoten erhält - ohne darauf zu achten, wie seine Verteidigungsbereitschaft aussieht und worin sie besteht: Wehr? Angsaggression? Dominanzaggression? Souveränität?


    Da ist man mittlerweile weiter, weil genau an diesem Punkt sooo furchtbar viel fehlgelaufen ist!

    Zitat

    ich hab ihn hier vor mir liegen den gesamten test. wer ihn als pdf will ...


    Ich!


    Zitat

    diesen test muß man erlebt haben, vor allem mit dem gefühl, dass das leben seines hundes davon abhängt.


    Ja, das glaube ich sofort! Hast Du persönlich diesen Test erlebt?


    Den Exkurs bez. Hafny habe ich hier rausgeholt, weil das ein anderes Thema ist.


    Zitat

    Original von Leona
    Pfui pfui, wir stehen auf Teamwork...


    Zitat

    siehste, jedem das seine. wir fahren an den strand, toben durch den sand und durchs wasser, lernen menschen und andere tiere kennen, buddeln, rennen und spielen und so ganz nebenbei lernen wir ...


    Ist das keine Teamwork? Mache ich das mit meinen Hunden nicht? Gibt es einen unversöhnlichen Widerspruch zwischen dem Einen und dem Anderen, bzw. schließt das Eine das Andere aus? 8o


    Njet!


    Was ich mache, schließt das, was Du machst, nicht aus!
    Es wäre ganz im Sinne von Sugar, wenn auch das, was Du machst, das, was ich mache, nicht zwingend auschließt.


    Liebe Grüße

  • Zitat

    Original von Helga
    Erfahrungsgemäß fehlt es 'Problemhunden' meist nicht an Ausbildung, sondern an Grunderziehung und Sozialisation.


    Tyson ist kein Problemhund - von der Rasse mal abgesehen. An ihm rumerzogen und rumgezogen wurde bereits genug. Seine Sozialisation, verstanden im Sinne von Friedfertigkeit Menschen und anderen Hunden gegenüber, ist erstaunlich. Sie ist - bezogen auf seine Fähigkeit, Kontakt aufzunehmen und Konzentration zu halten, sprich: Führigkeit zu zeigen, völlig unterentwickelt.


    Ich versuch mal ein Bild dieser Non-Kommunikation einzustellen:


    Tyson macht irgendwas, Frauchen lockt mit Futter, Tyson interessiert sich null. Das finde ich nicht ungefährlich, denn es zeigt, dass er seine eigenen Wege mehr schätz als Ansprache, seien diese Wege nun "gut" oder "schlecht". Schlechte Beobachtungen habe ich in der kurzen Zeit nicht machen können, aber wir stehen ja erst am Anfang.


    Hier also das Bild vom verg. Sonntag:

  • Zitat

    Original von Helga
    Sie fallen (negativ) auf, weil sie nie gelernt haben, sich an gewisse Spielregeln im Menschen- und Hunderudel zu halten. die einen werden von überforderten Menschen bzw. nicht artgerecht gehalten,


    ursächlich haben nicht diese Hunde einen an der Klatsche, sondern oft genug deren Halter!


    Tyson wurde bei Türkens im Zwinger gehalten - fertig. Vereinsamung, null Anforderung, keinerlei Auslastung.


    Er hat Power, will was tun, wie nachfolgendes Bild zeigt, er ist aber bar jeder Führung:

  • Zitat

    Original von Helga
    Das mit Deiner Tyson-Ausbildung ist so als wenn Du völlig unerzogene Gören in die Schule schickst und erwartest, daß die Lehrer dann alles richten, was die ganzen Jahre und Jahrzehnte zuvor versäumt wurde.


    Naja, wenn nun so ein Lehrer die Unterstützung von Pflege-Eltern hat, funktioniert das schon. (Ich muss dazu sagen, dass wir einen angenommenen Sohn haben, dessen (Um-)Wege wir unterstützt und mit ihm durchgestanden haben, und ich muss dazu sagen, dass ich von Beruf Lehrer bin). Ich behaupte nicht, dass es leicht ist.


    Tysons jetzige Halterin hat auf jeden Fall Unterstützung gesucht und ja auch gefunden.


    Hier Tyson bei ersten Kontaktaufnahmeübungen (ohne Maulkorb und auch ohne Leine, für beides hat er Auflagen):


    mit Zorbas und Jesse James im Herzen,
    Mojo und dem frechen Chillywicht auf Erden


    Fröhlich, fröhlich, fröhlich,
    wie die Hunde glücklich sein können,
    einfach so, mit der Unumschränktheit
    unverschämter Natur.
    Pablo Neruda


    http://www.hunsrueck-hoehen-hunde.de

    Einmal editiert, zuletzt von Leona ()

  • Zitat

    Original von Helga
    Erziehung beginnt im frühesten Welpenalter und ist völlig ohne Ausbildung möglich.


    Jajaja - Erziehung ist ohne Ausbildung möglich - und leider allzuoft richtig schrecklich. Siehe Bingen und die "Stress pur" - Darstellung.


    Ich benutze das Wort "Erziehung" für alles, was wir an Tabus und Herumgängeleien so um uns verbreiten und bin kein großer Freund davon. Der "Zögling" ist mir zu unterdrückt!


    Das Wort "Ausbildung" benutze ich für Förderung, Sport, Spaß und Spiel, für Team-Arbeit, für ein positives Verhältnis Hand-in-Pfote, für Power, für Erwachen aus dem Dornröschenschlaf, für artgerechtes Handling.


    Hier nun noch einmal Tyson bei ersten Konzentrationsübungen:

  • hi leona,


    ein schöner kerl der kleine mann :) obwohl ich diesen namen echt grausig finde. ich würd ihn umtaufen.


    das frauchen macht es richtig. leider haben nicht viele so reagiert, die sich der probleme mit ihren listenhunden bewußt waren. naja, man darf auch nicht vergessen, dass viele hundeplätze die hilfe auch schlichtweg abgelehnt haben, weil sie diese hunde nicht auf ihrem platz haben wollten.


    viel erfolg mit ihm !!! es macht spaß mit ihnen zu arbeiten :]


    werf ihm einen ball für mich mit :D



    hierzu noch:


    Zitat

    ... Ist das keine Teamwork? Mache ich das mit meinen Hunden nicht? Gibt es einen unversöhnlichen Widerspruch zwischen dem Einen und dem Anderen, bzw. schließt das Eine das Andere aus? geschockt


    Njet!


    Was ich mache, schließt das, was Du machst, nicht aus!
    Es wäre ganz im Sinne von Sugar, wenn auch das, was Du machst, das, was ich mache, nicht zwingend auschließt.



    oooooh nein, es sollte es nicht ausschließen !!! nur mir wäre der ganze aufwand, der gedanke schon, mich aufn weg zu irgendeinen platz oder tunier zu fahren, viel zu negativ. das liegt aber einzig und allein, an den schlechten erfahrungen, die ich damit gemacht habe.
    es sollte auch kein gegenanstinken sein, sondern nur den anderen weg aufzeigen ;)


    der wesentest müßte in deinem briefkasten angekommen sein. ja ich habe 3 der nds- test's gezwungenermaßen erlebt. bin froh, dass es vorbei ist und die hunde, die ich dorthin begleitet habe, bestanden haben.


    grüße silvia

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


    ****************************


    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • Hallo, Friesin,


    hab Deinen niedersächsischen Wesenstest mal zu Gemüte geführt. bin noch nicht ganz durch. Aber da steckt schon viel "Stoff" drin ... :rolleyes:


    Ich werde jedenfalls versuchen, dass Tyson die RP-Variante besteht!


    Grüße

  • Hallo!
    Ich hatte vor einigen Jahren ein ähnliches Problem, als die Hundeverordnung gerade neu rauskam, wurde nach 6 Jahren mein Kuvaszrüde über Nacht zum Kampfhund. 2 Monate zuvor war sein Ziehvater gestorben und nun sollte er plötzlich nur noch mit Leine und Maulkorb umherlaufen. Er hatte noch nie irgendjemandem etwas getan oder auch nur geknurrt, weder andere Hunde noch Menschen.
    Damals war es ganz schlimm für meinen Dicken plötzlich, nach dem Verlust seines Partners ( er hatte zuvor mit einem weißen Schäferhundrüden zusammengelebt, der im Alter von 8 Jahren an einem geplatzen Milztumor ganz plötzlich verstorben war)Nun noch nichtmal wie gewohnt mit seinen anderen Kumpels beim Spaziergang spielen zu dürfen.
    Sobald ich ihm den Maulkorb ummachte, ging der Kopf nach unten und er trottete nur hinter mir her.
    Ich bin dann zu allen möglichen Stellen ( Tierärzte die ihn kannten, Hundeschulen und Hundevereine die ihn kannten) und habe Bescheinigungen eingeholt, und hatte nach 5 Wochen und vielen Gesprächen mit dem Ordnungsamt endlich meine Ausnahmeregelung und unser Andrasz blühte wieder auf.
    Auch jetzt spielt er im stolzen Alter von 11 Jahren mit unseren 2 Spitzen. Ganz zärtlich und fröhlich.
    Meist ist nicht der Hund das Problem sondern der Mensch, der den Hund dazu macht.
    Sugar( so heißt unsere Mittelspitzhündin)4 kg und Andrasz mit 54 kg, und er hat sie noch nie auf irgendeine Weise verletzt!
    viele Grüße Claudia mit Sugar, Gismo und Andrasz