Halti in der Ausbildung

  • Zitat

    Original von Helga
    ihr bösen Menschen ihr :D laßt ihr etwa eure armen Hunde wirklich hungern


    So bin ich nun mal ! Beim Spitztreffen hier konnte sich jeder davon überzeugen, wie mager und obendrein verschüchtert und ängstlich meine Kerle sind ... Sie laufen eine vom Halti geprägte, gedrückte Zwangs-UO, kriegen ihre Befehle nur gebrüllt (sie haben's halt an den Ohren - kann ich was dafür :rolleyes: ) und sie weichen mir aus wo's nur geht!


    Zitat

    ich denke nicht, daß man Hunde hungern lassen muß. die meisten würden fressen bis sie brechen und danach wieder weiter fressen - wie Wölfe eben auch. es ist also eher ein kleiner 'Bestechungsversuch' mit Leckereien als die Ausübung von körperlicher Gewalt.


    ich finde nach einer Pizza ja schließlich auch noch Platz für ein Tiramisu... ;)


    Ich stimme Dir in Bezug auf gesunde und genetisch einwandfreie Hunde zu. Sie fressen - und wie! Es gibt allerdings auch die eher untermotivierten Mäkler, das soll nicht vergessen werden. Für solche Hunde sind wieder andere Möglichkeiten geeignet - aber das führt hier im "Halti"-Thread zu weit.


    In einem widerspreche ich Dir: Mit Leckerles sollte man Hunde höchst selten bestechen bzw. locken - wohl aber belohnen!


    Grüße

  • guten morgen ihr lieben,


    sehr interessant wie unterschiedlich die methoden einen hund zu führen sind.


    also egal was fürn schlachtschiff ich führen müßte, einen stachler wird es bei mir in keiner situation geben. von dem spray halte ich auch nicht viel, noch weniger vom t-takt.


    ich glaube dem halti wird zuviel bedeutung in sachen zwang beigemessen. ich sehe das problem nach wie vor nicht, denn das halti wird ... so wie ich den einsatz kenne ... nur in letzter konsequenz zum tragen kommen, also wenn nichts mehr geht. bis dahin haben mensch und hund alle möglichkeiten einen anderen weg zu wählen, ob dat riemchen auf der nase liegt oder nicht.


    grüße silvia

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


    ****************************


    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • Einen wunderschönen guten Morgen


    Ich bin auf euer Forum gestossen weil ich im Moment im Urlaub bin bei den Friesen. Dadurch auch diese wunderschönen charakterstakten Hunde namens Spitz kennen lernen durfte. Ich bin begeistert über diese kleinen Wesen.
    Nun meine Anliegen:
    Ihr diskutiert hier über ein Halti tragen und kritisiert daduch auch meine Hundehaltung. (Die Bilder die ihr hier dafür seht sind von meinen Hunden) ich bin entsetzt was ihr zum teil daraus macht. Noch schlimmer ihr setzt Halti tragen mit Stachelhalsbänder auf die selbe Stuffe ?(
    Ich lebe in der Schweiz und wenn irgen ein Hundehalter erwischt würde der so ein Haslband verwendet. Den möchte ich dann nicht sein....- Für mich sind Stachelhalsbänder Tierquälerei ob geschliffen oder nicht.
    Ich denke bevor ihr das Halti so einschränkt oder gar verwerft informiert euch erst mal richtig darüber oder besser ihr versucht es ein mal selbst aus.


    Chakra grüsst mir ihren beiden aufgestellten Haltitragenden Do-Khyi's

  • Morning allerseits,


    nun hab ich mehr Fragen als vorher!!! Ich habe keine echte Haltierfahrung, hab nur einmal gesehen wie der Mogel damit über den Acker gezerrt wurde, nachdem ich ihm mit viel Geduld beigebracht hatte, es zu akzeptieren und nur daran gezupft hatte. Als er das ganze Ding dann vor Wut runtergerissen hatte und nur noch um sich biss, sollte ich es wieder dranfriemeln :rolleyes: . Danach durften wir mit Maulkorb anreisen.


    1. Dachte ursprünglich immer, das Halti wäre was Sanftes zur Korrektur, so wie Silvia das auch schreibt. Kommt das nicht ursprünglich aus der Tellington-Jones-Ecke?


    2. Niemand soll glauben, das man ein Pferd mit einem Halfter mal eben so halten geschweige denn anbinden kann. Das erfordert eine gewisse Vorarbeit, entweder im Fohlenalter oder mit anderen Maßnahmen. Ich kann da ein Lied von singen, weil mein Hamster, als er mit gut 1 Jahr und 1,56 m Stock bei mir ankam, schon genau wusste, das der Rückwärtsgang reicht um die damals üblichen Spielzeughalfter zu entschärfen.


    3. Wieso sind höhere Ausbildungen für Spitze irrelevant oder ist das ein Joke, den nur ich wieder nicht verstehe?


    Grüsse Conny

  • Guten Morgen, Silvia!


    hier ist ja richtig was los im Forum ... :D


    Zitat

    Original von dieFriesen
    sehr interessant wie unterschiedlich die methoden einen hund zu führen sind.


    Das mit den unterschiedlichen Methoden mag äußerlich so aussehen - in Wirklichkeit bedeutet "Führung" immer Vertrauen und Partnerschaft sowie Orientierung des Hundes am Halter. Ist das nicht so - dann gibt es auch keine "Führung". Die Hilfsmittel - die Wege - können unterschiedlich sein, aber das Prinzip ist entweder gewahrt oder nicht.


    Zitat

    also egal was fürn schlachtschiff ich führen müßte, einen stachler wird es bei mir in keiner situation geben. von dem spray halte ich auch nicht viel, noch weniger vom t-takt.


    Unter den Spitzen gibt es auch keine Schlachtschiffe - insofern gehört das nicht hierher. Auch gibt es keine hochtriebigen Diensthunde - also brauchen wir uns auch über das E-Gerät nicht unterhalten, wo um alles in der Welt sollte es bei einem Spitz Anwendung finden? ?(


    Das Master-Plus-Spraygerät kann, vernünftig eingesetzt, für jagende Spitze ein Segen und eine Befreiung sein, eine wirklich gnädige Alternative zur Verurteilung "Lebenslänglich" - an der Leine!


    Zitat

    ich glaube dem halti wird zuviel bedeutung in sachen zwang beigemessen.


    Silvia - das glaubst Du! Aber es ist nicht so! Und noch einmal - ich kann mich nur wiederholen: Ich lehne es in der Ausbildung ab, wo es mir um die Förderung der allerbesten Eigenschaften meines Hundes geht! Ich lehne es nicht ab in der Erziehung eines schwer zu führenden Hundes - Gründe mal außen vor gelassen - wo es aufgrund seiner Eigenschaft, permanent per Dominanzgeste "Schnauzengriff" ein hohes Maß an erzwungener UO einzufordern, zeitweilig eine gute Hilfe sein kann.


    Wie Sebastian schon sage: Irgendwann sollte gute Führung die Notwendigkeit des Haltis ersetzt haben!


    Zitat


    das halti wird ... so wie ich den einsatz kenne ... nur in letzter konsequenz zum tragen kommen, also wenn nichts mehr geht.


    Genauso ist es auch mit dem vernünftig angewendeten Krallenhalsband. Der hund, der locker und nett an der Leine geht, spürt es weniger als so ein breites Prestige-Lederhalsband. Aber wenn die Katze auf der anderen Straßenseite kommt und ein plötzlicher Satz den überraschten Halter fast aus den Schuhen hebt - dann überlebt die Katze, der Hund und auch der Autofahrer kann seine Fahrt ohne einen Hund unter sich begraben zu haben fortsetzen.
    Natürlich kann man alles falsch einsetzen! Das Halti kann bei großen Hunden, die man einfach mit Macht hinein rennen läßt (alles schon erlebt!!!) - zu fürchterlichen Unfällen an der Halswirbelsäule führen. Und das Krallenhalsband kann geschärft und gespitzt und für sadistische Zwecke verwendet werden.


    Der Unterordnungswahn der Menschen - nach dem Motto: "Der Hund muss erzogen werden und das heißt: an allem gehindert werden" - ist verantwortlich für den Fehleinsatz von fast allem und jedem - auch vom gesprochenen Wort, das für meinen Geschmack Hunden gegenüber allzuoft ein "gebrülltes" Wort ist!


    Es ist sehr begrüßenswert, dass die neuen PO's überwiegend darauf abzielen, keinen Hund durchzulassen, der gedrückt und gehemmt geht! Die meisten Richter geben bereits Punktabzug für ein gebrülltes Kommando, und das ist richtig!


    Grüße

  • Zitat

    Original von Leona
    Der Unterordnungswahn der Menschen - nach dem Motto: "Der Hund muss erzogen werden und das heißt: an allem gehindert werden" - ist verantwortlich für den Fehleinsatz von fast allem und jedem - auch vom gesprochenen Wort, das für meinen Geschmack Hunden gegenüber allzuoft ein "gebrülltes" Wort ist!


    Ja warum haben wir denn inzwischen so einen Unterodnungswahn überall? -
    Seht doch mal unsere Gesellschaft in der wir leben an. Hunde sind ja toll aber Bitte in Plüsch und ohne Zähne. Alles andere könnte doch gefährlich sein.

  •  Gut gebrüllt, Forums-Grünschnabel!  :D


    Der Hund als "Kulturgut" - ein Hund, der arbeiten kann und auch Zähne im Maul hat - der wird leider sehr stark zurückgedrängt.


    Man muss dazu sagen: Oft genug auch nicht von den eigenen Besitzern gut geführt! Da ersetzt die lebenslängliche Leine die Führung, die gute Teamwork!


    Grüße


    mit Zorbas und Jesse James im Herzen,
    Mojo und dem frechen Chillywicht auf Erden


    Fröhlich, fröhlich, fröhlich,
    wie die Hunde glücklich sein können,
    einfach so, mit der Unumschränktheit
    unverschämter Natur.
    Pablo Neruda


    http://www.hunsrueck-hoehen-hunde.de

    Einmal editiert, zuletzt von Leona ()

  • Hallo Leona!


    Tja, danke für Deine Reaktion. So kann es gehen.
    Allerdings halte ich Dich keineswegs für eine Hundequälerin, die ihre Tiere halb verhungern lässt. Ebenso wenig, wie ich Leute, die ihren Hund mittels Halti führen, für Hunde-Unterdrücker halte, die ihren Hund nicht fördern.


    Aber Du siehst, dass man die Dinge so oder auch anders darstellen kann!


    Im Übrigen haben mir die Leute im Hovi-Forum ganz eindeutig geschrieben, dass sie ihren Hund extra hungrig halten. Der Aussage von Dir und Helga, dass es bei Hunden ein Zeichen für Gesundheit sein soll, wenn sie fressen bis zum Erbrechen, kann ich allerdings nicht zustimmen. Das ist für mich eher ein Zeichen gestörten Verhaltens. Entweder durch unsensible Zucht oder schlechte Erziehung verursacht. Ein instinktsicheres Tier tut so etwas nicht!


    Was Chakra schreibt, unterstreicht eigentlich nur das, was ich vorher auch schon geschrieben habe. Nämlich, dass Leute sich Hunde anschaffen statt eines Spielzeuges. Und dementsprechend wird von diesen Hunden erwartet, sich auch wie ein Spielzeug zu benehmen. Wenn sich nur die Leute einen jagenden Hund anschaffen würden, die ihn auch zur Jagd nutzen, dann ginge es den Hunden besser und niemand würde auf die Idee verfallen, diesen Hunden mit allen nur erdenklichen Mitteln ihr "Jagdproblem" aberziehen zu wollen.


    Aber wie oft haben hier im Forum schon Leute gefragt, wie sie ihrem Spitz das Bellen abgewöhnen können?


    Da frage ich mich doch, warum sie sich dann einen Spitz anschaffen?
    Das ist doch de facto eine Alarmanlage auf vier Beinen (die b.Bed. auch hinterherläuft!). Ansonsten wäre eine Plüschattrappe besser.
    Das Ärgerliche ist nur, dass all die Züchter, denen es ausschließlich um das Aussehen geht (und da sieht man gerade bei unseren Spitzen sehr deutlich, dass in Richtung Spielzeug gezüchtet wird) dafür sorgen, dass die Hunde die Eigenschaften, die sie eigentlich haben sollten, häufig nicht mehr haben!


    Die Leidtragenden sind sowohl die Menschen, die dann mit diesen Hunden geschlagen sind, als auch die Hunde selbst, weil das neue Zuhause dann nämlich ihren Bedürfnissen nicht mehr gerecht werden kann.

  • Hey zusammen,


    ich habe beim Durchlesen soeben bemerkt, dass ich zwei postings wegen zeitlicher Überschneidung übersehen habe: heute früh von Chakra (9.51 Uhr) und von Conny (9.53 Uhr) - meins kam dann um 9.54.


    Zunächst einmal: Mo, Danke, das erleichtert mich! Ich war schon etwas verwundert, das muss ich sagen.


    Ich kann nur immer wieder wiederholen: Kein Zwang in der Ausbildung - egal wie er aussieht! Und ich kann Dir auf der anderen Seite Recht geben: gelegentlicher Zwang für das Setzen eines Tabus ist angebracht. Aber es ist schon fast gefährlich, das zu sagen, denn ein solcher Satz wird von der Aposteln irgendeines bestimmten Zwangs gerne mißbraucht: als Freibrief!


    Helgas Bemerkung mit dem "Fressen bis sie brechen" halte ich für eine so gewollte Übertreibung. Ich habe es nicht wortwörtlich genommen. Instinktsichere, gesunde und lebensfrohe Hunde fressen - und fressen auch zu viel, wenn sie es kriegen und obendrein zu täglicher Langeweile verdammt sind.


    Wenn Hovawart-Leute sagen, dass sie ihre Hunde "hungern" lassen - so will ich erst mal hinterfragen, was damit gemeint ist! Vor dem Training kein Fressen? Ganz meine Meinung! Meine Hunde werden aus dem Tag heraus gefüttert, vor dem Schlafengehen - für einen Hovawart sehr wichtig. Wer seinen Hovawart tags füttert - oder gar vor dem Spaziergang, vor dem Training - riskiert sein Leben!
    Mein Hund ist satt und rund - aber niemals bekommt er am Tag seinen Napf, erst spät abends.


    Was Du mit den Fehlanschaffungen bez. Spitz oder Jagdhund in Verbindung mit Halti sagen willst, habe ich nicht ganz verstanden - vielleicht ein neuer thread?


    Zitat

    Original von lumi
    nun hab ich mehr Fragen als vorher!!! Ich habe keine echte Haltierfahrung, hab nur einmal gesehen wie der Mogel damit über den Acker gezerrt wurde, nachdem ich ihm mit viel Geduld beigebracht hatte, es zu akzeptieren und nur daran gezupft hatte. Als er das ganze Ding dann vor Wut runtergerissen hatte und nur noch um sich biss, sollte ich es wieder dranfriemeln :rolleyes: . Danach durften wir mit Maulkorb anreisen.


    Das erklärt auch den Laien im Forum, dass und warum das Halti Zwang bedeutet! Sensibel angewandt, ist es eine ausgezeichnete Hilfe, ich wiederhole mich ... eine ausgezeichnete Hilfe in der "Erziehung". In der Ausbildung für mich tabu - wie gesagt: Kein noch so harmlos daher kommender Zwang in der Ausbildung!


    Zitat

    1. Dachte ursprünglich immer, das Halti wäre was Sanftes zur Korrektur, so wie Silvia das auch schreibt.


    Zweifelsohne ist es - richtig angewandt - "sanfter Zwang"! Zweifelsohne ist es - falsch angewandt - heftiger Zwang! Und zweifelsohne bleibt Dauerzwang niemals ohne Folgen, und sei er noch so sanft!


    Unsere Arbeit sollte immer darauf abzielen, ein gutes, einvernehmliches Team zu erreichen, dessen zusammenarbeit nicht auf Dauerzwang beruht!


    Zitat

    3. Wieso sind höhere Ausbildungen für Spitze irrelevant oder ist das ein Joke, den nur ich wieder nicht verstehe?


    Pardon - ich habe den Begriff einfach aus dem Gebrauchshundemilieu heraus verwendet. Dort versteht man unter höherer Ausbildung konkret VPG.


    Woran denkst Du bei "Höherer Ausbildung" für den Spitz? Ans Hüten? Zirkus? Obedience? Na, egal woran Du denkst: ein Halti-Spitz kann nichts "Höheres" tun, bestimmt nicht hüten!


    Grüßlis

  • Hallo Spitzfreunde!



    Uff! Das ist wieder einmal einer dieser Threads, für die man Urlaub nehmen müßte. ;)



    Zitat

    Original von Jutta und die J`s
    Warum sollte man den Hund und Pferd nicht vergleichen? Beides sind hochsoziale Herden(rudel)tiere und leben schon lange mit Menschen zusammen.


    Natürlich kann man den Vergleich Hund-Pferd machen. Aber nicht immer.
    Ein Hund versteht die menschlichen Gesten weit besser als das Pferd, weil dieses Können im Wolfsrudel (z.B. zum Jagen) eine weit größere Bedeutung hat, als es bei den Equiden der Fall ist. Natürlich kommunizieren auch Pferde über Gesten, und es ist möglich auch ein Pferd so zu lenken. Aber sicher nicht als Reiter hinter dem Kopf des Pferdes!
    Ich habe bereits geschrieben, Pferde werden zum Reiten verwendet. Daher sind sie dem Menschen in der Regel körperlich überlegen.
    Es gibt auch "Künstler", die ohne Zügel reiten können. Das gibt jedoch in der Regel Probleme mit der Versicherung, wenn es zu einem Unfall kommt.
    Wie Conny bereits angemerkt hat, hilft eine Kandarre bei einem unerzogenen Pferd auch nicht viel.
    Wenn Pferde so schlecht erzogen wären, wie es manche Hunde sind, dann könnte sich kaum ein Reiter die Haftpflichtversicherung leisten.



    Zitat

    Original von Jutta und die J`s
    Wir haben eine Bernhardinerin in der Gruppe, da würde ich mir wünschen, das die Besitzerin endlich das Halti verwendet. Diese Hündin ist nicht ohne und wenn sie mit ihrem Frauchen im Schlepp auf den Platz getrabt kommt bin ich immer bereit mich dazwischenzuwerfen um meine Spitzerl zu retten.


    Vielleicht sollte die Halterin wirklich etwas Effektives an ihrer Beziehung zu ihrem Hund tun. Es scheint, daß Du (als Fremde) mehr Kontrolle über ihn hast als die sie. 8o



    Zitat

    Original von Jutta und die J`s
    ...und ich kenne einen Koloss von Owtscharka der sich von einem Kind händeln läßt.


    Mit so einer Anmerkung wäre ich sehr vorsichtig. Händeln bedeutet beileibe nicht, die Kontrolle zu haben. Ich würde das Grundstück dieses Hundes nicht betreten wollen, wenn mir der Hund knurrend gegenübersteht und dasselbe Kind meint, er würde nichts tun. ;)



    Zitat

    Original von Jutta und die J`s
    Warum sich Menschen Hunde zulegen, die sie nicht "beherrschen" können? Vielleicht weil sie sie gar nicht beherrschen wollen? Das hat auch mit der Größe sehr wenig zu tun, ich kenne Jack Russell Besitzer die keinerlei Einfluß auf das Tun ihres Hundes nehmen können ohne in Gefahr zu geraten die Zähne zu spüren zu bekommen..


    Siehst Du, das ist das klassische Gegenbeispiel. Da hat der Hund gelernt, den Menschen im praktischen Fall ohne Gewalt, ja ohne ihn gar zu berühren, zu händeln, weil der Mensch Respekt vor dem Hund hat.
    Wenn die Rollen vertauscht wären und der Hund liebevollen Respekt vor dem Menschen hätte, dann wäre in der Beziehung doch das Ideal erreicht.
    Viele Hundehalter "beherrschen" ihren Hund in der Tat nur aufgrund ihrer körperlichen Überlegenheit. Ist der Hund aber psychisch stärker, ...



    Zitat

    Original von Jutta und die J`s
    Warum sich Menschen Hunde zulegen, die sie nicht "beherrschen" können? Vielleicht weil sie sie gar nicht beherrschen wollen?


    Ich hatte gehofft, es nicht so deutlich sagen zu müssen. Viele Menschen, Männer wie Frauen, schaffen sich einen großen Hund an, weil sie Minderwertigkeitskomplexe haben (natürlich nicht alle!), um diese zu kompensieren. Wenn sie den Hund dann hundgerecht händeln können, ist das aus meiner Sicht sogar eine gute Therapie! :D
    Müssen sie hingegen dem Hund zeitlebens dafür Zwangsmaßnahmen aufbürden, da rechne ich das Halti eigentlich gar nicht mit, dann ist es doch traurig.



    Zitat

    Original von Jutta und die J`s
    Ich glaube das der Mensch im Grunde beiden Tierarten körperlich unterlegen ist und der Versuch ein Tier rein körpelich zu beherrschen muß in die Hose gehen.


    Einem Hund der Spitzgröße fühle ich mich mit der richtigen Kleidung und Lederhandschuhen durchaus gewachsen. 8o
    Vielleicht unterschätze ich den Spitz in dieser Hinsicht.
    Darum geht es aber gar nicht. Es geht darum, daß man den Hund im Notfall halten kann.
    Ich war erst neulich mit einem stattlichen Dalmatinerrüden unterwegs und begegnete Gassigängern mit Daisy und Cäsar.
    Dummerweise hat sich Cäsar kurz vor dem Zusammentreffen losgerissen. Der Zwischenfall ging aus drei Gründen gut. 1. Weil Cäsar nichts vom Dalmi wollte, sondern mich bergrüßt hat, 2. weil die Gassigängerin von Cäsar einen Spurt eingelegt hat, Cäsar damit keine Zeit gab, sich noch um den Dalmi zu "kümmern" und 3. natürlich weil ich den Dalmatiner halten konnte.


    Einen mir körperlich überlegenen Hund, der es darauf anlegt, würde ich mir auch nicht mit Halti oder sogar Stachelhalsband zutrauen. Das gebe ich ganz ehrlich zu. Ich könnte es nämlich nicht verantworten.



    Zitat

    Original von Leona
    Ach ja? Wo denn? Und was genau sagen die verschiedenen "Geister" ?


    Ich wollte da eigentlich nur darauf hinaus, daß es einerseits Verfechter gibt, die das Halti als einzig den Hund selig machende Unterstützung sehen, andererseits es Gegner gibt, die das Halti als Teufelszeug betrachten, um es etwas extrem auszudrücken.




    Zum Stachelhalsband:
    Vielleicht habe ich es falsch verstanden, aber wurden Stachelhalsbänder nicht ursprünglich angefertigt, um den Hund zu schützen? Dabei wurden selbstverständlich die Stacheln nach außen getragen, so daß der Hals des Hundes (z.B. bei Hirtenhunden) gegen Angriffe besser geschützt war.


    Zur Erziehung mit positiver und negativer Konditionierung:
    Es heißt, daß die Erziehung mit negativer Konditionierung effektiver ist. Der Hund lernt also schneller. Es muß jedoch alles richtig gemacht werden. Eine Strafe muß situationsbedingt und zeitlich absolut korrekt erfolgen. Wenn bei der positiven Konditionierung ein Fehler gemacht wird, ist das nicht weiter tragisch.
    Ein weiterer, meiner Meinung nach sehr entscheidender Nachteil bei der Erziehung mit negativer Konditonierung ist, daß das Tier dabei gestreßt wird. Und das Lernen unter Streß ist beinahe unmöglich. So kann sich ein Teufelskreis aufbauen, da der Hund, wenn er nicht begreifen "will", dann noch mehr gestraft wird.
    Dazu ein Link:
    http://www.aha-hundeausbildung.de/?D=17



    Zum Halti ein meiner Meinung nach gut gemachter Beitrag:
    http://www.muppen-abc.lu/halti.html




    Alles Gute!


    Sebastian.


  • Einspruch, Euer Ehren!


    Urlaub hab ich leider keinen, aber da widerspreche ich vehement!!!
    Man kann Pferd und Hunde nicht vergleichen!! Fluchttiere und Raubtiere reagieren völlig anders.
    Und aus meiner Erfahrung funktioniert die Kommunikation mit Gesten beim Pferd perfekt! Zum einen weil man sich quasi in Augenhöhe gegenübersteht. Ich finde sie beobachten sehr viel genauer, weil sie eben zur Not bei Gefahr durchstarten müssen, ein Raubtier ist doch da viel cooler weil wehrhafter.
    Und Jubel, ich bin ein Künstler!! Vor einigen Jahren hatte ich mein Pferd soweit, es ohne Zügel und Sattel etc. reiten zu können, habs ewig nicht mehr probiert, weil ich im derzeitigen Stall keinen gezäunten Platz für erste Versuche habe (Versicherung ist natürlich ein weiterer Faktor). Und das bei einem Rabauken, der bei den Schwarz-Weissen als nur mit brutalsten Mitteln reitbar galt! Aber in dem Fall benötigt man doch keine Geste, ich bin doch an keinem Tier näher dran als wenn ich auf einem Pferd sitze. Das empfinde ich viel leichter als grade bei kleineren Hunden, ich konnte beim Mogelbär nur sehen, wenn ich mich ganz tief runterbeugte, dass er grade wieder anfing zu grinsen, so unmittelbar vorm Angriff.


    Gruss Conny

  • Hallo Conny!



    Zitat

    Original von lumi
    Einspruch, Euer Ehren!


    Du kannst mich ruhig weiter duzen! ;)


    Zitat

    Original von lumi
    Und aus meiner Erfahrung funktioniert die Kommunikation mit Gesten beim Pferd perfekt! Zum einen weil man sich quasi in Augenhöhe gegenübersteht. Ich finde sie beobachten sehr viel genauer, weil sie eben zur Not bei Gefahr durchstarten müssen, ein Raubtier ist doch da viel cooler weil wehrhafter.


    Daß Du Pferde besser kennst als ich, will ich keinesfalls bestreiten.
    Betrachte bitte einmal jagende Wölfe. Da geben sich die Tiere detaillierte Gesten, um ein Tier effektiv zu erjagen.
    In Deinem Beispiel, wenn Pferde beobachten, um bei Gefahr zu flüchten, genügt allein die Information, ob eine Gefährdung vorhanden ist oder nicht. Ob ein Wolf gute Laune hat, oder ob es ihm nicht so gut geht, ist für ein Pferd im Gegensatz zu einem Artgenossen eher uninteressant.
    Viel interessanter wäre, inwieweit die Kommunikation mittels Gesten bei Pferden untereinander ausgebildet ist.
    Denn als Reiter oder als Pferdefreund solltest Du besser als so etwas wie ein Artgenosse gesehen werden statt in der Rolle eines Freßfeindes.


    Daß Du mit dem Pferd in Augenhöhe bist, nützt beim Reiten nicht viel. Deshalb wird ein Pferd sicherlich mit Zügel, vielleicht auch beim Reiten mit den Beinen, geführt. Das weißt Du sicherlich besser als ich. :)



    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Hilfe,


    ein Fluchttier sieh den Menschen immer als Raubtier, der Mensch hat ebenfalls Raubtieraugen!
    Schon alleine daher der Umgang einfacher :D , ein bißchen link ist es ja.


    Ach ja, Leona, bei der höheren Ausbildung fällt mir immer der schöne Grossspitz als Rettungshund bei der Grossspitz.org ein!!


    Gruss Conny

  • Naja, gib's zu, Conny:


    der Einspruch ist punktuell ...


    Sebastian, Hut ab! Ich kann das, was Du sagst, zu 95% voll und ganz unterstützen; vor allem gefällt mir, dass du noch mal hervorgehoben hast, dass man einen Hund gut handeln, deshalb aber nicht unbedingt kontrollieren kann, und dass positive Verstärkung in der Erziehung auf keinen Fall etwas kaputt macht, negative Strafreize aber sehr wohl!


    Es geht alles etwas weit ab vom Halti - ein Erziehungs-Hilfsmittel unter vielen.


    Ich hoffe, ich konnte ein wenig klar machen, dass Erziehung und ausbildung zwei unterschiedliche Schuhe sind - man braucht durchaus zwei Schuhe!


    Meine kleineren Einwände gegen Deine wunderbaren Ausführungen lasse ich hier einfach weg, weil es nicht um's Erbsen zählen geht - sondern um Hundeverstand und um gesellschaftliche Verantwortung!


    Ich schlage vor, dass alle, die nicht unmittelbar zum "Halti" etwas zu sagen haben, einen neuen Thread aufmachen!


    Grüße

  • Hallo Spitzfreunde,


    meine Messages triefen gelegentlich vor Ironie und Übertreibungen :D


    Es hat halt jeder so seine eigene 'Erziehungsphilosophie' und hält sie für die Richtige. Solange es mit der Erziehung gut klappt und keinem ein physicher und/oder psychischer Schaden zugefügt wird, ist dagegen auch sicherlich nicht viel einzuwenden.


    Ich denke nicht, daß legleader und Haltis für Hunde schädlich sind - vorausgesetzt sie werden gezielt, richtig und befristet eingesetzt.


    Das Grundproblem liegt aber - wie schon zuvor angemerkt wurde - woanders. Man muß unterscheiden zwischen einer gewissen Grunderziehung beim Otto-Normal-Hund, zwischen der Arbeit mit manchen Arbeits- und 'Problem'hunden und zwischen dem Versuch, angeborene Instinkte komplett 'umzukrempeln'.


    Ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten. Unsere eigenen Hunde wurden und werden nicht mit besonderen Hilfsmitteln erzogen - weder mit Haltis noch mit legleadern oder Bestecherlies. Bei 'Problem'hunden mag das durchaus anders aussehen. Und Umkrempeln funktioniert erfahrungsgemäß nicht. Man kann zwar gewisse Eigenschaften etwas zügeln statt fördern, aber nicht wirklich abstellen. Warum auch?


    LG, Helga



    P.S.: Habe mich seit wenigen Monaten mit dem Klickern in Theorie und Praxis beschäftigt und bin - dank Juttas Lehrstunden - sehr positiv über die große Wirkung eines so kleinen Geräts überrascht.

  • Hallo Leona!


    Ja, es ist bekannt!


    Das war Otto nach seiner Heiligabendmahlzeit 2003 und er hatte, weil der dann doch nicht mehr gebraucht wurde, "Rudi, the red nosed rendeer" verschlungen, weil er Elchfleisch immer besonders gern gefressen hat.


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