Halti in der Ausbildung

  • Conny frage nach dem Halti.


    In der ausbildung lehne ich das Halti total ab, denn es wirkt als permanenter Leichtzwang und daher motivationshemmend. Ganz grausam ist der Zwang per Halti zum Augenkontakt. Also wem da nix Besseres einfällt ... :rolleyes:


    Ausgezeichnet ist das Halti zur Führung eines schwierigen Hundes, der ein gewisses Maß an sanftem Zwang in Alltagssituationen braucht, etwa, weil er an der Leine reißt, auf Katzen geht oder kleine Kinder immer umrempelt oder so.


    Hier empfehle ich allerdings die ganz spezielle Haltikonstruktion mit nur einer Leine - ich versuch mal ein Photo zu machen und reinzusetzen.


    Grüße

  • das halti ist eine wunderbare hilfe!
    ich finde es auch in der ausbildung (weil die sollte nie enden) als auch im täglichen umgang bei verschiedensten problemen sinnvoll. sicher würde ich einen hund, der sich super motivieren läßt nicht am halti laufen lassen, aber so zwischendurch finde ich das sehr nützlich. vor allem, weil der hund damit auch lernt, einen evtl. notwendigen maulkorb zu leichter akzeptieren.


    hier eine art das halti zu benutzen ....

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


    ****************************


    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

    Einmal editiert, zuletzt von dieFriesen ()

  • Ich verstehe nicht ganz die Konstruktion: Ist das Halti per Karabiner unmittelbar mit dem Halsband verbunden`


    Ich hatte eine Konstruktion - wenn ich Zeit habe, zeige ich sie mal - da ist das Halti per leichtem Leinchen mit der Führleine, die ansonsten am Halsband eingeklickt ist, verbunden. Der Hund wir über das Halsband geführt, das Halti sichert ab.
    Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, was die Führung wilder und/oder gefährlicher Hunde auf der Straße betrifft.


    Aber: Niemals zu viel! Niemals überall, andauernd ...


    Und niemals in der Ausbildung!


    Nein, Silvia, auf dem Platz, etwa, um "Fuß" zu lernen, hat das Halti nichts zu suchen, es wirkt gegen die schöne und vertrauensvolle, freie Teamwork zwischen Hund und Mensch. Allein ein fröhlich und frei laufender hund, der hochmotiviert und begeister neben seinem Herrn läuft, sollte unser Ziel sein! Alles andere gehört in die Mottenkiste von Zwang in der ausbildung.


    Halti als Zwangsmittel der Grundausbildung: nicht mit mir!


    Grüße

  • Zitat

    Halti als Zwangsmittel der Grundausbildung: nicht mit mir!


    huhu leona,


    wieso ist das halti für dich ein zwangmittel??? versteh ich nun überhaupt nicht.


    das halti sollte fehler sanft korrigieren, aber nicht als zwangmittel eingesetzt werden. die korrektur oder auch nicht wird allein durch uns bestimmt. ich finde nichts schlimmes daran, wenn man einen fehler dann noch korrigieren kann, wenn eigentlich ein eingreifen nicht mehr möglich ist. als letzte konsequenz würde das halti dann noch greifen können ...


    die konstruktion des bildes hast du richtig gesehen. der karabiner der leine ist am haltiring und am ring des halsbandes befestigt. die do khyi dame auf o.a. bild wird auf "gassigängen" nur so geführt. ein halten dieser selbstbewußten 50 kilo hunde wäre nicht mehr möglich, schon gar nicht wenn du zwei davon führst. diese beiden damen sind gut ausgebildet, machen sogar agility.


    grüße silvia

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


    ****************************


    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • Guten Morgen!


    Ich habe das Halti bisher noch nicht verwendet, sehe aber grundsätzlich kein Problem in der Verwendung. Da wäre ja jedes Pferd mit Stallhalfter gefoltert!


    Ich finde das das Halti durchaus angebracht ist, wenn die Proportionen zwischen Hund und Halter zugunsten des Hundes verschoben sind und der Mensch auch mental unterlegen ist. :D


    Ich halte nichts davon mit so einem Kopfgestell grundsätzlich spazierenzugehen oder sogar damit auf einer Ausstellung zu flanieren.
    Das Halti ist zur Korrektur gedacht und sollte nur mit zwei Leinen verwendet werden. Das ist so ähnlich wie die Kandarre am Pferd, die wird auch mit Unterlegtrense benutzt, was im Fall des Hundes das Geschirr sein sollte.


    Wir haben eine Bernhardinerin in der Gruppe, da würde ich mir wünschen, das die Besitzerin endlich das Halti verwendet. Diese Hündin ist nicht ohne und wenn sie mit ihrem Frauchen im Schlepp auf den Platz getrabt kommt bin ich immer bereit mich dazwischenzuwerfen um meine Spitzerl zu retten.
    Mit jedem Mal das dieses "Ungetüm" Erfolg mit der Zieherei hat, wird sie schwieriger zu handhaben und da es in diesem Fall nicht nur an der körperlichen Kraft mangelt fände ich das Halti angebracht um den Hund auf den rechten Weg zu bringen.


    Bei mir zieht sie übrigens nicht, auch ohne Halti.


    Viele Grüße


    Jutta und die J`s

  • Zitat

    Original von Jutta und die J`s
    sehe aber grundsätzlich kein Problem in der Verwendung. Da wäre ja jedes Pferd mit Stallhalfter gefoltert![/quote}


    Nein. Ein Halfterist kein Instrument zur Dominanzgeste. Die alleinige Tatasche, dass man ein Pferd daran halten kann, macht es nicht zum Folterwerkzeug - sher wohl aber kann ein Hackeymore das leisten!


    [quote]
    Das Halti ist zur Korrektur gedacht und sollte nur mit zwei Leinen verwendet werden.


    Ja - bzw. ggf. mit Sonderkonstruktion. Niemals aber alleine! Und niemals für Dauerzwang - wie etwa die Leute das tun, die "Fuß" mit dem Halti beibringen - oder gar Platz. Damit macht man sich den Hund kaputt.


    Grüße

  • Hallo Spitzfreunde!



    Die Ansichten hier über das Halti haben mich zum Nachdenken gebracht.
    Ich habe bemerkt, daß über das Halti im Allgemeinen an anderer Stelle viel und kontrovers diskutiert wird. Anscheinend scheiden sich da oft die Geister.


    Aus meiner Sicht ist gegen das Halti nichts einzuwenden, wenn es dazu verwendet wird, einem Hund beispielsweise die Leinenführigkeit anzugewöhnen. Dieses Ziel sollte aber irgendwann einmal erreicht sein.


    Wird das Halti jedoch eingesetzt, um einen körperlich überlegenen Hund zu beherrschen, habe ich allerdings Bedenken.
    Welche Motivation müßte ich haben, mir einen Hund zu halten, der körperlich stärker ist als ich?
    Vor allem wenn zu befürchten ist, daß sich Probleme aus dieser Überlegenheit ergeben.


    Pferde werden zum Reiten verwendet. Da ergibt sich dieser Kräfteunterschied ganz zwangsläufig. Aber auch da geht der Trend dahin, das Tier psychisch zu beherrschen.
    Allerdings weiß ich nicht, ob der Vergleich Hund-Pferd in jedem Fall gemacht werden sollte.




    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Nur mal so als Diskussiongedanken:


    Pferde sind Fluchttiere, die werden eher zum eigenen Schutz bzw. damit man sie nicht wieder einfangen muss, festgehalten. Nicht weil sie jemanden stellen wollen, meistens jedenfalls :D .


    Gruss Conny

  • Hallo Sebastian!


    Warum sollte man den Hund und Pferd nicht vergleichen? Beides sind hochsoziale Herden(rudel)tiere und leben schon lange mit Menschen zusammen. Ich glaube das der Mensch im Grunde beiden Tierarten körperlich unterlegen ist und der Versuch ein Tier rein körpelich zu beherrschen muß in die Hose gehen. Selbst bei Brutaloausbildern spielt immer noch die geistige Überlegenheit eine Rolle und wenn es nur im Ausdenken von neuen Zwangsmethoden ist.


    Mit einem Halti beherrscht niemand einen entschlossenen Hund. Es ist ein Hilfsmittel, nicht mehr und nicht weniger. Ich bevorzuge den Klicker....


    Warum sich Menschen Hunde zulegen, die sie nicht "beherrschen" können? Vielleicht weil sie sie gar nicht beherrschen wollen? Das hat auch mit der Größe sehr wenig zu tun, ich kenne Jack Russell Besitzer die keinerlei Einfluß auf das Tun ihres Hundes nehmen können ohne in Gefahr zu geraten die Zähne zu spüren zu bekommen und ich kenne einen Koloss von Owtscharka der sich von einem Kind händeln läßt.


    Es ist mir persönlich lieber wenn jemand mit seinem Kalb am Halti läuft, wenn er es damit abhalten kann einem Menschen oder Tier Schaden zuzufügen, als das er sich am Halsband oder Geschirr hilflos durch die Gegend ziehen lässt. UND! Mir ist das Halti noch 100x lieber als das immer noch gerne genommene Korallenhalsband.
    Gibts auch in der verschärften Variante .... magst mal sehen????


    *grusel*

  • Zitat

    Original von Leona Ja - bzw. ggf. mit Sonderkonstruktion.


    huhu leona,
    gib doch mal ein bildchen was du eigentlich meinst mit sonderkonstruktion. würde ich gerne sehen um zu verstehen ....


    Zitat

    Welche Motivation müßte ich haben, mir einen Hund zu halten, der körperlich stärker ist als ich?


    hierzu würde ich mal vermuten (habe meinen lieben besuch interviewt :D ) das die charaktereigenschaften dieser hunde ausschlaggebend sind. es kann mir hier keiner erzählen, dass eine deutsche dogge in einem überraschungsmoment zu halten wäre. diese großen schweren hunde (bis zu 80 kilo) haben sicherlich auch ihren eigenen willen, der nicht unbedingt immer unserer ist ;)


    ich finde es auch schön, wenn meine hunde immer und grundsätzlich das tun das ich wünsche. aber wir haben es mit lebewesen zu tun, die auch einen charakter haben ( zur erinnerung: hier SPITZ-forum) den ich zu schätzen weiß und nicht brechen sondern lenken möchte, was mit dem charakter des tieres kollidieren könnte.


    warum muß der mensch ein tier lenken, was ihm körperlich überlegen ist ...


    1. die heutige gesellschaft zwingt uns dazu
    2. haben diese hunde nicht mehr die möglichkeit ihre aufgaben vollumfänglich auszuführen
    und 3. haben sie einen tollen charakter, den wir alle lieben und schätzen ;)


    unsere spitze wären in dieser größenordnung nicht unbedingt einfacher zu händeln. denkt mal drüber nach.


    ein kleines beispiel:
    hunde, wie z.b. der hafny ... der einen verdammt starken eigenen willen hat, ist ohne leine nicht zu händeln. er würde sein programm durchziehen, ohne wenn und aber. vielleicht hätte ich glück und er wäre pünktlich zum fressen zuhause ... wenn ich noch mehr glück habe, bringt er das futter gleich mit. warum habe ich nun diesen hund? was wäre wenn er 40 kilo schwerer wäre? erschießen? einschläfern? laufen lassen? sagt mir wie ich diesen starken hund händeln sollte ohne leine. er hat eine gewichtsklasse, die ich ohne halti an langer leine (auslauf muß auch sein) händlen kann .... mit kurzer leine am halsband läßt sich auch ein großer schwerer hund einfacher führen, aber genügt das wirklich?


    grüße silvia

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


    ****************************


    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • Hallo zusammen,


    also jetzt beginnt die Diskussion mir langsam, Spaß zu machen ;) Hier steht so viel, man kann es kaum sortieren ...


    Zunächst mal: Kein "Hilfsmittel" ist grundsätzlich tabu! Es ist immer die Frage, wer was wofür und bei wem in welcher Situation anwendet! Ein Krallenhalsband ist selbstverständlich nicht tabu bei einem Hovawart, Dobermann, Deutsche Dogge u.a. unterwegs beim Ausführen in der Stadt oder im katzenreichen Gebiet - denn da hilft es, ohne zu schaden. Man reißt ja nicht ununterbrochen daran herum. tut man das - schadet es, und schaden ist tabu! Geht man auf den Hupla und bildet Hunde per Krallenhalsband aus, ist das völliger Blödsinn, m.E. Sadismus. In der Ausbildung haben Krallenhalsbänder nix zu suchen - aber Haltis eben auch nicht!


    Zitat

    Original von Balou_2004
    Ich habe bemerkt, daß über das Halti im Allgemeinen an anderer Stelle viel und kontrovers diskutiert wird. Anscheinend scheiden sich da oft die Geister.


    Ach ja? Wo denn? Und was genau sagen die verschiedenen "Geister" ?


    Zitat

    Aus meiner Sicht ist gegen das Halti nichts einzuwenden, wenn es dazu verwendet wird, einem Hund beispielsweise die Leinenführigkeit anzugewöhnen. Dieses Ziel sollte aber irgendwann einmal erreicht sein.


    Du sprichst mir aus der Seele!


    Da aber jede Zwangseinwirkung - und das Halti ist eine Zwangseinwirkung wie auch das Krallenhalsband - irgendwann einer Auffrischung bedarf, ist es einfach geschickt und klug, sich nach guten Methoden des Eintrainierens von Leinenführigkeit mit positiver Verstärkung umzuschauen! Halti - zur Not, ja! Halti zur Ausbildung - bitte nein!


    Zitat


    Wird das Halti jedoch eingesetzt, um einen körperlich überlegenen Hund zu beherrschen, habe ich allerdings Bedenken.


    Ja, ich auch!


    Zitat

    Allerdings weiß ich nicht, ob der Vergleich Hund-Pferd in jedem Fall gemacht werden sollte.


    Nein, auf keinen Fall! Pferde sind Grasfresser, Nestflüchter, auf Flucht programmierte Herdentiere - ein grundsätzlich anderes genetisches Programm als das von Hunden oder Menschen! Wir und unsere Hunde sind Räuber, Fleischfresser, Nesthocker, aggressionsbegabte Wesen, Jäger, mit einem anderen Verhältnis zu Dominanz und mit anderen Ausdrucksformen bez. derselben.


    Aber das ist ein Nebenschauplatz.Die Diskussion darüber, dass auch Menschen und Hunde über lange Zeit hin rein vegetarisch ernährt werden können, würde den Rahmen "Halti" sprengen.


    Was Silvia schreibt, ist ein geeignetes "Notprogramm" für ihren Hafny. Aber es ist kein Rezept für die Ausbildung!


    Ausbildung sollte immer hochmotivierend sein - sonst nichts!


    Hilfsmittel zur Behebung irgendeines Dominanzproblems sind hingegen Hilfsmittel genau dafür oder dagegen - weiter nichts!


    Ich hasse Haltis als Ausbildungshilfe im Bereich der UO genauso wie Krallenhalsbänder! (Die normalen - nicht die "geschliffenen" Krallen) Meine hunde laufen ein wunderbares Fuß, eine wunerbare UO mit dem Clicker.


    Was nicht heißt, dass es nicht Ausreißprobleme oder Jagdprobleme gibt, die mit Geduld, Konsequenz und anderen Hilfsmitteln (Schleppleine, Spray-Gerät, jetzt eins für Jesse gekauft!) behoben werden sollten. Aber das hat nichts mit Ausbildung zu tun - sondern mit Tabu setzen!


    Liebe Grüße

  • Hm!


    Muss Zwang grundsätzlich als etwas Schlechtes angesehen werden?
    Ich denke, es gibt durchaus Situationen, die ein gewisses Maß an Zwang rechtfertigen können. Ich glaube, man kann in einer solchen Diskussion leicht in den Bereich geraten, den die Ethiker als "Problem der schiefen Ebene" bezeichnen = Wo fängt es an - wo hört es auf?


    Wenn ich einem Hund, dem ich das Futter genau abmesse und ihn auf diese Weise hungrig halte, für das Erbringen bestimmter (Gehorsams-)Leistungen Futter anbiete, ist das dann kein Zwang? Steht der Hund dann nicht unter dem Zwang das zu tun, um seinen Hunger zu stillen?
    Nichts anderes ist das Belohnen des Hundes mit Leckerchen bei der Erziehung! Sieht nur von außen betrachtet etwas netter aus.
    Aber im Grunde packt man ihn doch da bei einer ganz existentiellen Sache, nämlich bei seinem Überlebenstrieb.


    Wo bitteschön ist nun der graduelle Unterschied, der den Einsatz von Leckerchen bei den Erziehung besser macht als ein Halti?
    ?(


    Zitat

    Was nicht heißt, dass es nicht Ausreißprobleme oder Jagdprobleme gibt, die mit Geduld, Konsequenz und anderen Hilfsmitteln (Schleppleine, Spray-Gerät, jetzt eins für Jesse gekauft!) behoben werden sollten.


    Wie kann es bei einem Hund, von dem jeder weiß, dass er einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Jagdtrieb hat, "Jagdprobleme" geben? Ist das dann nicht doch eher ein "Halter"-Problem, wenn sich jemand, der mit dem Hund nicht jagen will und/oder kann, einen Hund mit Jagdtrieb anschafft? Wäre es da nicht sinnvoller, wenn er sich einen Hund ohne oder mit nur geringem Jagdtrieb zulegt?


    Müsste dieses Problem nicht statt mit Schleppleine und anderen Zwangsmitteln beim Hund doch eher mit einer Aufklärungskampagne (meinetwegen auch einer Psychotherapie) beim Halter behoben werden?


    Übrigens, Spray-Geräte finde ich zur Hundeerziehung weitaus abartiger als Haltis. Wenn ich das mal mit der Erziehung von Menschenkindern vergleichen darf, dann wäre für mich ein Halti vergleichbar damit, das Kind an der Hand festzuhalten - ein Spray wäre ungefähr so, als wenn ich dem Kind jedesmal eine Stinkbombe unter die Nase halte!
    Bah!
    :(

  • danke mo :)


    kann mir einer verraten, wann ausbildung beim hund anfängt und wann sie endet ?


    grüße von silvia mit ?( im gesicht

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


    ****************************


    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • Juchhu! :D


    Mo hat wieder ein wenig Zeit zum Mitmachen! :]


    Der Unterschied zwischen Leckerchen und Halti ist pos. Verstärkung vs. Zwang!


    Wohlverstanden: ich rede immer nur vom Halti in der Ausbildung, nicht als Hilfsmittel für besondere Hunde in besonderen Situationen!


    Ich habe nichts gegen "passiven Zwang" - auch nichts ggen Leitzäune u.ä,, auch nichts gegen Krallenhalsbänder, gegen Master-Plus- oder E-Geräte, gegen Schleppleinen oder gegen kurze Leinen. Aber ich wende all das nur an, wenn es sein muss (also überwiegend gar nicht!!!) - und ich wede den Teufel tun, mir die Motivation meines Hundes, seine zugewandte, arbeitswillige Mitarbeit, durch irgend ein demotivierendes "Hilfsmittel" zu verderben!


    Für mich ist alles gut, was den Hund zur Teamwork motiviert. Für mich ist alles schlecht, was ihn dazu zwingt - das geht nämlich nicht! Für mich ist jede Art von Zwang angebracht, um klare Tabus zu setzen.


    Ausbildung aber besteht nicht aus Tabus! Ich sage meinen Kindern ja auch nicht von morgens bis abends, was sie nicht tun dürfen - sondern ich eröffne ihnen wunderbare, nachahmenswerte Möglichleiten zur Verbesserung ihrer Fähigkeiten. Das finden sie toll und machen es nach. Zwischendurch gibt's wohl auch mal eins auf die Rübe - aber ich bin überwiegend ausgekommen, ohne dass meine Kinder die Rübe einziehen mussten. Und meine Hunde brauchen klare Tabus, die können bei Jesse auch mal hart gesetzt werden, bei Zorbas eher nicht, es sei denn in puncto Jagd.


    Vor allem aber brauchen meine Hund Freude an der Arbeit! Wie sollten sie sich unter einem Halti - der permanenten, völlig widernatürlichen Dominanz-Demonstration wohlfühlen können? Woher sollten sie noch Motivation beziehen?


    Ich habe sie gesehen, die Halti-trainierten Hundis! Kein einziger läuft ein schönes, harmonisches "Fuß". Und kein einziger gehorcht ohne Leine!


    Also bitte: Was ist unser Ziel?


    Ich rede nicht vom verkorksten Hund! Ich rede vom Normalfall, vom Hund, den es erst noch zu verkorksen gilt!


    Gut's Nächtle!

  • Zitat

    Original von dieFriesen
    danke mo :)


    kann mir einer verraten, wann ausbildung beim hund anfängt und wann sie endet ?


    grüße von silvia mit ?( im gesicht


    Ausbildung - von mit hier als "Ausbildung der Fähigkeiten" gemeint, also Training in Sachen Teamwork auf der Ebene von BH, Obedience, Agility, höhere Ausbildung (für Spitze irrelevant) in Sachen SchH/VPG, ggf. auch Ausbildung zum Hütehund, zum Rettungshund - davon habe ich halt wenig Ahnung.


    Erziehung: itualisierung von Alltagsbegebenheiten. Ob ich meinen Hund dazu erziehe, immer nur an der Leine zu laufen oder auch frei laufen zu können; ob er hier pinkeln darf und dort nicht; ob er an der Straße sitzen muss oder nicht - all das ist "Erziehung", nicht Ausbildung.


    Ich habe festgestellt, dass Ausbildung für die Erziehung sehr hilfreich sein kann! Nichts schmiedet Menschen so gut aneinander, nichts schmiedet Menschen-Hunde so aneinander wie gemeinsame Arbeit!


    Die vielen verschiedenen Ansätze in der Hundeausbildung von Bloch bis Njiboer, von Raiser bis Lind, von Pietralla bis Rüttgers lassen sich an ihrer Qualität immer daran messen, ob das Hund-Mensch-Team ein gemeinsam arbeitendes Team sein soll oder eine Minigruppe zweier Individuen, deren Bestreben es ist, sich gegenseitig mit Schläue oder mit Gewalt auszutricksen....


    Die Gewalt ist immer auf seiten des Menschen!


    Grüße

  • Zitat

    Original von Leona
    .....
    Vor allem aber brauchen meine Hund Freude an der Arbeit! Wie sollten sie sich unter einem Halti - der permanenten, völlig widernatürlichen Dominanz-Demonstration wohlfühlen können? Woher sollten sie noch Motivation beziehen? ....


    hi leona,


    wieso bist du bei dauerhafter anwendung???


    das ist doch immer eine frage der dosierung, egal was man macht.


    zu viele leckerlis ergibt auch nen dicken hund ... auch nicht gut.


    grüße silvia

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


    ****************************


    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • Zitat

    Original von dieFriesen


    das ist doch immer eine frage der dosierung, egal was man macht.


    zu viele leckerlis ergibt auch nen dicken hund ... auch nicht gut.


    :D Oh ja! Die Frage der Dosierung! Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist - das trifft für fast alles zu!


    Ich wiederhole mich: Kein Erziehungsmittel ist per se abzulehnen - allein die Art der Anwendung bestimmt über Sinn oder Unsinn, Erfolg oder Mißerfolg.


    Und wenn ich gerne Mißerfolge in Sachen Teamwork haben will, dann nehme ich im Training das Halti,


    Will ich aber Erfolg bei der Führung eines schwierigen Hundes haben, dann nehme ich - gezielt und mit Verstand - das Halti für unterwegs.


    Das mit dem Photo - das wird noch. Bald sind Ferien ...


    Liebe Grüße

  • Hallo Leona!


    Zitat

    Original von Leona
    Der Unterschied zwischen Leckerchen und Halti ist pos. Verstärkung vs. Zwang!


    Das als "positive Verstärkung" zu sehen, finde ich aber etwas hochtrabend. Der freut sich doch nur, weil Du ihn (aus seiner Sicht) grad vorm Verhungern bewahrst. Aber da gehört ja schon dazu, dass Du ihn doch erst mal in die Situation gebracht hast, Hunger haben zu müssen! Und das soll keine Erpressung (=Zwang) sein? Kann ich in keiner Weise positiver finden.
    Ich finde, dass es weitaus mehr Können beweist, einen satten Hund zu erziehen als einen halbverhungerten. Wenn das der Normalfall sein soll....


    Zitat

    Original von Leona
    Wohlverstanden: ich rede immer nur vom Halti in der Ausbildung, nicht als Hilfsmittel für besondere Hunde in besonderen Situationen!
    [...]
    Ich rede nicht vom verkorksten Hund! Ich rede vom Normalfall, vom Hund, den es erst noch zu verkorksen gilt!


    Sollte man "verkorkste" Hunde nicht ausbilden? Ich dachte immer, dass das gerade bei denen noch viel wichtiger wäre. Und so nen Hund, der sowieso schon schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat, dann auch noch unter die Hungerknute zu zwingen - na, ich weiß nicht.


    Zitat

    Original von Leona
    Ich habe sie gesehen, die Halti-trainierten Hundis! Kein einziger läuft ein schönes, harmonisches "Fuß". Und kein einziger gehorcht ohne Leine!


    Griepto hatte bei mir auch mal ne Halti-Phase. Er gehorcht übrigens inzwischen gar nicht so schlecht. Auch ohne Leine. Da muss ich Dir also widersprechen!
    Ich möchte nicht wissen, wie das geworden wäre, wenn ich ihn mit dauerndem Kostentzug versucht hätte zu erziehen. (Erziehung mit Leckerchen/Futter ist ja genau das Selbe, weil es ja ohne den Kostentzug auf der anderen Seite nicht funktionieren würde!)
    Ich denke, da hätte ich seine Ängste und Aggressionen nur weiter verstärkt. Der Bursche wusste nämlich nur all zu gut, was Hunger bedeutet!


    Zitat

    Original von Leona
    Ich habe nichts gegen "passiven Zwang" - auch nichts ggen Leitzäune u.ä,, auch nichts gegen Krallenhalsbänder, gegen Master-Plus- oder E-Geräte, gegen Schleppleinen oder gegen kurze Leinen. Aber ich wende all das nur an, wenn es sein muss (also überwiegend gar nicht!!!) - und ich wede den Teufel tun, mir die Motivation meines Hundes, seine zugewandte, arbeitswillige Mitarbeit, durch irgend ein demotivierendes "Hilfsmittel" zu verderben!


    Gegen solche tierquälerischen Sachen wie E-Geräte habe ich allerdings etwas. Für mich ist kein Grund vorstellbar, so etwas einzusetzen!
    Absolut keiner!


    Zitat

    Original von Leona
    Vor allem aber brauchen meine Hund Freude an der Arbeit! Wie sollten sie sich unter einem Halti - der permanenten, völlig widernatürlichen Dominanz-Demonstration wohlfühlen können? Woher sollten sie noch Motivation beziehen?


    Wenn Du meinst, die Angst vorm Verhungern wäre motivierend, dann hast Du natürlich recht. Ob es aber für die Hunde erfreulich ist, ist eine andere Frage. Wenn sie das Futter bekommen, sicherlich. Aber dazwischen?


    Finde ich ethisch doch sehr bedenklich!

  • Huch - Mo - jetzt aber mal halblang!


    Willst du mich als tierquälendes Ungeheuer darstellen, das mit halbverhungerten Hunden Leckerli-Ausbildung betreibt, weil das E-Gerät nicht funktioniert? ?(


    Au weia! Beim dicken Zorbas!


    Noch mal: Ich sprach vom "normalen" Hund - das heißt: vom unverkorksten Hund! Vom gesunden Hund! Vom Hund, der begeistert und freßgierig und triebstark ist!


    Den brauch ich nicht verhungern lassen ... und wenn er nicht gerne frißt, dann spiele ich halt mit ihm ....


    Der Alpha-Wolf ist Alpha, weil er für Fressen, für die Existenz sorgt! Ich kann meine Rolle als Alpha entsprechend nutzen oder verspielen - nur ignorieren kann ich sie nicht!


    Und für den gesunden, freßgierigen Hund brauche ich auch kein Halti, kein anderes Zwangsmittel.


    Dies scheint - für Menschen - immer wieder neu ein Geheimnis zu sein!


    Über Ausbildung erreiche ich auch, dass "Erziehung" viel leichter, schöner, harmonischer abläuft. Ausbildung heißt "fördern" - nicht unterdrücken!


    Und was "verkorkste" Hunde betrifft: In aller Regel gilt für sie erst recht: Kein Zwang! Mach sie Dir zum Partner! Respektiere ihre Eigenart, ihre Vergangenheit! Natürlich ist das etwas pauschal daher gesagt - wir reden ja nicht am konkreten Beispiel! Aber die Regel ist: Vertrauen und Orientierung braucht der Hund - und er wird ein supergut nachgeordneter Teampartner werden!


    Gibt es Dominanzprobleme oder Jagerei oder Revieraggression - helfen div. Hilfsmittel, u.a. Halti im Erziehungsbereich.


    Aber ein Halti in der Ausbildung ist ein Armutszeugnis, denn es weist auf mangelndes Vertrauen des HF in seinen Hund hin. Und es dient der Kontrolle - nicht der Förderung oder gar der Auslastung im Sinne artspezifischer Eigenschaften!


    Will ich kontrollieren - ist es gut.


    Will ich fördern - streife ich es ab!


    So, und nun 6(


    Ich will morgen früh meine völlig abgemagerten Hunde ganz und gar ohne Leine und ohne Halti ausführen, sie sollen springen und toben und Mäuse wühlen dürfen - oh pardon! Jetzt habe ich mich verraten! Sie bekommen hier zuhause nix - sollen sie doch die Mäuse fressen, die sie auf dem Feld finden, solange sie stark und schnell genug dafür sind.... ;(


    Bis denne

  • ihr bösen Menschen ihr :D laßt ihr etwa eure armen Hunde wirklich hungern - bloß um sie dann mit Futter bzw. Leckerlies gefügig zu machen? hm, also wenn ich an unsere Hunde denke... die haben IMMER Hunger... wie der Herr, so's G'scherr :D


    ich denke nicht, daß man Hunde hungern lassen muß. die meisten würden fressen bis sie brechen und danach wieder weiter fressen - wie Wölfe eben auch. es ist also eher ein kleiner 'Bestechungsversuch' mit Leckereien als die Ausübung von körperlicher Gewalt.


    ich finde nach einer Pizza ja schließlich auch noch Platz für ein Tiramisu... ;)