Zuchtstätten und Aufzucht der Welpen

  • Zitat

    Original von gremlin1
    willst du nicht einen neuen Verein Gründen?


    Ja, das würde ich glatt machen - wenn ich nicht soviel Zweifel hätte, ob der Rasse damit letztlich gedient wäre.


    Zitat

    Original von gremlin1
    es gibt ne Menge Hunde aus diesemZwinger bei uns.


    Selbstverständlich gibt es die! Diese "kleinen Herzchen" haben nämlich einen amerikanischen Namen und toll viel Fell! Die Welpen verkaufen sich doch fast von selbst, wer fragt da noch nach der Herkunft...

    Astrid


    - Versuche nie, mit Idioten zu diskutieren: Sie ziehen dich auf ihr Niveau herunter und schlagen dich dann mit Erfahrung! -


  • Hallo Christel,
    dass gerade der Spitz nicht auf SEINEN Menschen/Familie geprägt sein soll, glaube ich ja nun gar nicht.
    Meine Hunde derzeit sind von 2 bis 12 Jahre alt - ich könnte keinen her geben, und ich bilde mir auch ein, die sind auf mich geprägt und ein neuer Besitzer wäre erst mal eine gewaltige Umstellung.
    Aber es kann natürlich sein, dass mancher Züchter wirklich nur "Besitzer" ist, dann haben beide vielleicht auch gar nicht so den Bezug zueinander - dann ist es evtl. tatsächlich toll, wenn Spitzchen das alles bei einem neuen Besitzer, der sich intensiver kümmert endlich kennen lernt.
    Ich war auch erstaunt, dass es doch etliche im Verein so machen - war ich doch glatt so blauäugig und dachte, so was gäb´s nur bei "Dissis"


    Allerdings fiel mir auch auf, dass das oft die Kleinhundezüchter betrifft. Bei den größeren lernte ich Züchter kennen, die sehr viel nebenher mit den Hunden machen. Wüßte jetzt nicht, dass z.B. die Wolfsspitze so ausgetauscht werden - oder ist das dort doch auch so?


    All die anderen von dir aufgezählten Mißstände sind furchtbar und ich denke auch, dass es da im Ausland noch ganz anders zu geht, als bei uns in D :(


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Hallo,Beate


    ich hab das eigentlich auch nie glauben wollen,aber durch Bekannte habe ich erfahren müssen,dass es wirklich den meisten Spitzen echt nicht die Bohne ausmacht einen neuen Besitzer zu bekommen.Auch aus eigener Erfahrung,denn ich habe bei mir auch schon öfter von heute auf morgen fremde Spitze bekommen,die echt null Problem hatten sich mir anzuschließen oder sich ins Rudel zu integrieren,so als wären sie in ihrem Leben niemals irgendwo anders gewesen.


    Ich gebe aber offen zu,wie das von den "Großen" aussieht weiß ich nicht,da ich ja immer nur Kleine-bis höchstens bis zum Mittelspitz aufnehmen kann und konnte. ?(
    LG Christel

  • Mal 'ne bescheidene Frage:


    Wenn das stimmt, das es den Spitzen nix ausmacht, den Halter zu wechseln - also dass sie nicht trauern, nichts vermissen - hängt das dann nicht mit der Haltung zusammen?


    Anders gefragt: Haben diese Spitze "ihren" Menschen jemals als "Partner" erleben dürfen?


    Grüße

  • Züchterliste


    Astrid, Deine HP hatte ich mir gestern schon mal in Ruhe angeschaut, super gemacht, auch die Gegenüberstellung Wolfspitz - Kaeshund.


    Solch eine Züchterliste mit Erfahrungsberichten der Welpeninteressierten bzw. Welpenkäufer find ich ausgesprochen reizvoll. Sie dürfte machbar sein, wenn die Berichterstatter nicht anonym sind, sondern ihren Namen, Welpennamen, Kaufdatum, Emailadresse etc. angeben müssen. Sinnvoll dürfte es sein, das der Züchter dazu einen Kommentar abgeben kann. Ähnlich wie bei Ebay :D


    Die Liste dürfte dann aber auch ne Menge Arbeit bedeuten.


    Zuchtregeln und -überwachung


    Hier sehe ich eher die Möglichkeit wirkungsvoll für eine saubere Zucht zu sorgen. Eine strengere Zuchtordnung (ähnlich wie z.B. bei den Hovawart ) und eine Überwachung, die den Namen auch verdient. dafür reicht es aber nicht aus, einfach einen Zuchtwart zu wählen, der diese Arbeit ehrenamtlich ausführt, er braucht einen Mitarbeiterstab, damit das ganze flächendeckend und ausreichend erfolgen kann.


    Nach meinen Kenntnisstand haben einige Züchter versucht durchzusetzen, das die Anzahl der Hündinnen je Zwinger eingeschränkt werden. Leider konnten sie sich nicht durchsetzen.


    Inzuchtzüchtung ist da auch noch so ein Thema. Es gab vor kurzem die Möglichkeit eine DNA-Archivierung bei der Uni Kassel durchzuführen, mein Amor war dabei, aber nur wenige Züchter machten davon Gebrauch. Eigentlich eine optimale Möglichkeit, besonders bei den Großspitzen, ideale Paarungen zu planen.


    Ich hatte zuletzt eine Deckrüdenanfrage von einem jungen Züchter. Beim vergleichen der Stammbäume tauchten mir zuviele gleiche Namen auf. Von der Zuchtordnung her wäre der Deckakt genehmigt worden.


    Ich befragte eine erfahrene Züchterin und sie riet mir davon ab, nach ihrer Meinung waren die beiden Hunde zu eng miteinander verwandt.


    Ich lehnte den Deckakt ab und gab dem angehenden Züchter Adressen, wo er sich Rat einholen konnte, Ich hätte auch sagen können,, "egal, einfach druff und kassieren".


    Neuer Verein


    Da knistert es eh im Gebälk und es ist durch aus möglich, das wir nächstes Jahr 2 Spitzvereine in Deutschland haben. Ob es was bringt, wenn es so passiert, ist noch eine andere Sache.


    Abschliessend


    Ich sehe die Lösung nur in einer strengeren Zuchtordnung, die dann auch noch effektiv überwacht und durchgesetzt wird.


    LG


    Horst

  • Zitat

    Original von Großspitzfan
    Astrid, Deine HP hatte ich mir gestern schon mal in Ruhe angeschaut, super gemacht, auch die Gegenüberstellung Wolfspitz - Kaeshund.


    Dankeschön! =)


    Zitat

    Original von Großspitzfan
    Solch eine Züchterliste mit Erfahrungsberichten der Welpeninteressierten bzw. Welpenkäufer find ich ausgesprochen reizvoll. Sie dürfte machbar sein, wenn die Berichterstatter nicht anonym sind, sondern ihren Namen, Welpennamen, Kaufdatum, Emailadresse etc. angeben müssen. Sinnvoll dürfte es sein, das der Züchter dazu einen Kommentar abgeben kann. Ähnlich wie bei Ebay :D


    Ja, ich finde den Gedanken ebenfalls äusserst reizvoll! Ich werd nochmal drüber nachdenken - wenn ich Ärger kriege, kann ich ja immer noch sagen "Der Horst ist schuld, war seine Idee!" :D:D:P;)


    Die Züchterliste ist gar nicht mal sooo arbeitsintensiv. Sehr viel mehr Arbeit macht im Moment die Datenbank - das dürfte wohl eine Lebensaufgabe sein. Als Laie und Nicht-Züchter kann ich alles nur bröckchenweise zusammentragen und es bleibt doch unvollständig. Züchter und Besitzer, die daran Interesse haben, dürfen mich gern anmailen, dann schicke ich eine Muster-Datei zu, damit man sich mal ein Bild machen kann, wie sowas dann aussehen soll. Konstruktive Mithilfe ist gern gesehen!
    (Jeder Hund mit Zuchtbuch- oder Registernummer kann aufgenommen werden, auch wenn er nicht in der Zucht ist - so eine Datenbank soll ja der Recherche dienen, da kann es auch interessant sein, z.B. nach verwandten Tieren oder Nachzucht zu gucken, auch wenn die nicht in der Zucht sind.)

    Astrid


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  • Hallo,Leona


    ich glaube nicht das es etwas mit der Haltung zu tun hat.
    Ich denke immer es ist das einzelne Individum,ich persönlich habe Hunde aus eigener Zucht behalten,da sind welche dabei die würden niemals meiner Meinung nach woanders hin wollen,aber Geschwister davon haben null Problem
    mit Leuten zu gehen und auch dort zu bleiben ohne irgend ein Anzeichen der Trauer.
    Das gleiche,gilt z.B. auch für Zuchthündinnen,wenn sie zum Decken gebracht werden,ausser in einem Fall(beide extrem bissig) habe ich niemals was von Trauer bemerkt.
    Auch bei meinen Pflegekindern hatte ich bis heute nie ein Problem,mal den ersten Tag,ja,wenn sie halt sehr verwöhnt sind,dann gehen sie mal zur Tür und gucken mal damit ists auch gut.Keine Futterverweigerung,kein Trauern echt nix.Vielleicht liegts ja auch an mir oder meinen Hunden,denn Pflegekinder dürfen auch bei mir im Schlafzimmer schlafen :D und meine Hunde haben bis heute jeden andere Spitz akzeptiert,nur andere Hunderassen mögen sie nicht so sehr. :( Doch selbst da habe ich auch positive Erfahrungen machen dürfen.
    Ich habe mich öfter mit Leuten auseinandergesetzt die ältere Spitze abgegeben haben,weil ich das immer für ein Unding hielt,aber wenn ich dann mal die Hunde wieder gesehen habe und ihre neuen Besitzer hats mich wirklich immer wieder erstaunt.


    LG Christel

  • Zitat

    Original von gremlin1
    Hallo,Leona


    ich glaube nicht das es etwas mit der Haltung zu tun hat.
    Ich denke immer es ist das einzelne Individum,ich persönlich habe Hunde aus eigener Zucht behalten,da sind welche dabei die würden niemals meiner Meinung nach woanders hin wollen,aber Geschwister davon haben null Problem mit Leuten zu gehen und auch dort zu bleiben ohne irgend ein Anzeichen der Trauer.


    Hallo Christel,


    weiter oben beziehst Du das problemlose Wechseln auf die rasetypischen Eigenschaften, jetzt sprichst Du vom Individuum.


    Hm.


    Und ich sprach ja nur vom quasi erzwungenen Haltungswechsel durch Abgabe, etwa im Alter, weil die Hündin zu alt zum Werfen ist oder so. Du aber sprichst davon, dass Geschwister Deiner Spitze kein Problem hätten, freiwillig mit jemandem Fremden mitzulaufen, anstatt mit dem Besitzer.


    Also eins kann ich sagen, das ist erprobt: Jesse James würde niemals mit jemandem Fremden gehen! Er ist ein Stromer - aber niemals läßt er sich locken oder schließt sich gar freiwillig einem Fremden an! Im Gegenteil: Er läßt sich nicht mal durch Futter von mir weglocken!


    Beate hat kurz den Begriff der Prägung angerissen. Könnte es vielleicht sein, dass ein schlecht geprägter Spitz heilfroh ist, von seinem Besitzer wegzukommen? Wenn's den ganzen Tag langweilig dort ist und man sein Futter auch woanders her bekommt - nun, dann wechselt man schon mal freiwillig den Partner, der ja eh keiner ist ...


    Dieses Phänomen kenne ich auch bei anderen Rassen!


    Hallo Astrid,


    Hut ab!


    Kriegt Ihr vom Spitzverein das Dogbase-Programm? Oder bastelst Du Dir was Eigenes? Oder wie oder was? ?(


    Ich staune!


    Ich staune darüber, dass ein kleiner Züchter im Verein sich 'ne Daetnbank erarbeiten muss, anstatt darauf vom Verein lizensierten Zugriff zu erhalten ... ?(

  • Wo denkst du hin, Leona?? Ich glaub nicht, daß irgendjemand im Vorstand dieses Vereins überhaupt weiss, was das ist...
    Im Moment bastel ich grad selber was. Ist nicht besonders toll, aber erstmal besser als nichts, denke ich. Dogbase wär klasse, aber ich glaub das kriegen nur Vereine. Ausserdem kostet das was.
    Aber ich bin kein Züchter und meine Mitgliedschaft im Verein habe ich gekündigt! ;)

    Astrid


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  • Hallo Spitzfreunde!



    Zitat

    Original von Waltraud
    Die Zuchtordnung der Hovawarte finde ich nicht schlecht. Sollte sich so mancher anderer Rassezuchtverein vielleicht mal als Beispiel nehmen ;) .


    Man sollte aber nicht aus den Augen verlieren, daß alles seine Vor- und Nachteile hat!
    Bei den Hovawarten kam man wohl aus gutem Grund zu dieser Praxis!
    Aber hätte man es von Anfang an so gemacht, dann wäre diese Rasse niemals neu wiederentstanden!
    Die begrenzte Anzahl der Verpaarungen dient dazu, daß nicht zu viele Tiere die gleichen Stammeltern haben.
    Das ist nun einmal die unschöne Tendenz der Vereinszüchterei!
    Die "Sieger" bei den Ausstellungen werden bevorzugt oder sogar ausschließlich zur Zucht eingesetzt, was eine schlimme Verkleinerung des Genpools zur Folge hat!
    Haben die "Sieger" dann auch noch unentdeckte oder verschwiegene Erbkrankheiten, dann kann man sich vorstellen, was das für Auswirkungen auf den Fortbestand einer Rasse hat.
    Den "Luxus" wie bei den Hovawarten kann man sich aber nur erlauben, wenn man einen genügend großen Genpool hat oder besser noch weiß, wie man ihn groß genug erhält.
    Die Maßnahme hat eigentlich nur den Zweck, dem Schweinehund, der in manchen Züchtern nun einmal drinsteckt, entgegenzuwirken.
    Von der Natur, in der sich die geeignetsten Individuen am effektivsten fortpflanzen, hat man dabei nämlich keineswegs gelernt!


    Auf der anderen Seite sollte man bei den Spitzen nicht glauben, daß man der Rasse einen Gefallen tut, wenn man mit den verbliebenen Exemplaren auf Teufel komm raus züchtet, was die Tiere hergeben. Das vergrößert den Genpool nämlich auch nicht! Im Gegenteil!



    Zitat

    Original von Waltraud
    Genau das ist der springende Punkt. Es müsste viel mehr Aufklärung geben, damit bei solchen Züchtern nicht mehr gekauft wird.


    Ich nehme da ja gerne meine Libby als Beispiel. Sie ist aus einer schlimmen Massenzuchtanlage aus Holland. Jeder, der mich beim Spaziergang auf sie anspricht muss sich anhören, wie schrecklich diese Zuchtanlagen sind. Und wenn nur einer von hunderten Interessenten keinen Hund mehr auf dem Markt kauft (in die Zuchtanlagen kommt eh keiner rein), dann hat man schon ein kleines bisschen wieder gewonnen.


    Entschuldige mal bitte!
    Aber das ist in diesem Fall der lebende Beweis, wie man es eben nicht machen sollte!


    Auch wenn man einen Hund aus Mitleid aus schlechter Haltung nimmt, unterstützt man die schlechte Haltung so oder so!
    "Züchter", die nur des Geldes wegen züchten werden das nämlich spätestens unterlassen, wenn sie ihre Tiere nicht loswerden!
    Und dann erst hat die Qual für die Tiere ein Ende!
    Von der Mitleidsmache leben sowohl Vermehrer wie so manche Tierschützer.


    Ein wenig Prinzipientreue wäre da wirklich hilfreich!



    Zitat

    Original von miniwolf
    dass gerade der Spitz nicht auf SEINEN Menschen/Familie geprägt sein soll, glaube ich ja nun gar nicht.


    Wie ein Hund auf einen Menschen geprägt ist, hängt prinzipiell damit zusammen, wie er auf Menschen in der Prägephase geprägt wurde und wie sein Mensch mit ihm umgeht. Und nicht zuletzt hängt es auch mit dem Charakter des Hundes zusammen und seiner Erfahrung, die aber wiederum mit dem menschlichen Umgang zu tun hat.
    Und ein Spitz ist äußerst lernfähig und hat nicht zuletzt seine katzenhafte Intelligenz.
    Ein Spitz, der es nicht gelernt hat, (s)einen Menschen zu haben, der dürfte auch entsprechend schwer dazu zu bringen sein, sich einem anzuschließen.


    Und wenn es Züchter gibt, die ihre Hunde dann dutzendweise halten, dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn die Hunde von denen mehr auf andere Hunde geprägt sind als auf den Menschen!


    Ein Spitz kann sehr wohl seinen Menschen ganz vereinnahmen.
    Wie soll er das dann aber können, wenn er den Menschen mit 23 anderen Hunden teilen muß?




    Astrid
    Eine schonungslos ehrliche Datenbank von Züchtern auf seiner Homepage zu pflegen, halte ich für sehr "mutig"! :D
    Wenn ich selbiges täte, dann würde ich das nicht ohne den Beistand und Rat eines sehr guten Anwalts tun! 8o



    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Lol, na du machst einem ja Mut! :D Das wird keine Datenbank von Züchtern, sondern von Hunden! :D Ich hoffe doch, daß es da nicht wieder irgendein bescheuertes Trara gibt, denn das sind ja alles völlig neutrale, wertfreie Daten.


    Was Waltrauds Libby angeht, ich glaub da gibt´s ein kleines Missverständnis: Waltraud hat die Hündin nicht etwa selber vom Vermehrer gekauft, sondern von "Retriever in Not" vermittelt bekommen! Dieser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, "Zucht"-Tiere aus holländischen Massenproduktionsstätten "freizukaufen" und sie zu vermitteln. Davon mag man nun halten was man will. Ich für meinen Teil halte nicht besonders viel davon, weil ich der Meinung bin, daß auch auf diese Weise diese Vermehrer letzlich unterstützt werden - die sind nämlich mächtig froh, wenn ihnen die bekloppten Deutschen die nutzlosen Tiere abnehmen (und sogar noch Geld dafür bezahlen!), die sie eh nicht mehr gebrauchen können. Da spart man sogar noch die Entsorgungskosten. (Sofern überhaupt Entsorgungskosten anfallen - für wahrscheinlicher halte ich, daß diese Individuen sich da eher für die kostengünstige Knüppel-Methode entscheiden...) Jedenfalls sind sie dann ihren "Ausschuss" los und brauchen sich darüber keine Gedanken mehr machen - und das vereinfacht die Sache doch erheblich. Darüber hinaus ist dieser Verein als solcher für mich mit einigen Fragezeichen versehen - ich habe da schon eine ganz Menge Merkwürdigkeiten drüber gelesen.
    Ich anerkenne aber, daß Waltraud und all die anderen, die einen Hund von RIN übernommen haben, dies mit den allerbesten Absichten und weil sie helfen wollten getan haben! Auch unter dem emotionalen Gesichtspunkt kann ich das nachvollziehen - mir tun diese grausamst missbrauchten Hunde auch in der Seele leid!

    Astrid


    - Versuche nie, mit Idioten zu diskutieren: Sie ziehen dich auf ihr Niveau herunter und schlagen dich dann mit Erfahrung! -

  • Zitat

    Original von Astrid
    Lol, na du machst einem ja Mut! :D


    Ja, :D Mut machen kann Sebastian gut!


    Zitat

    Das wird keine Datenbank von Züchtern, sondern von Hunden! :D Ich hoffe doch, daß es da nicht wieder irgendein bescheuertes Trara gibt, denn das sind ja alles völlig neutrale, wertfreie Daten.


    Ouff *schweißwisch" - zum Glück werden Züchter und andere Zweibeiner nicht in die "Datenbank" aufgenommen! Mein Mann sagt immer - nicht zu Unrecht - dass er durch so eine Wesens-Zuchtprüfung, wie sie der ganz normale Hovawart bestehen muss, bestimmt durchgefallen wäre ...


    Aber richtig ist sicher, dass man eine solche Datenbank nur legitimiert veröffentlichen darf. Also in einem Zuchtverein, der seriös arbeitet, ist eh dogbase angesagt, darüber verfügt jeder Züchter und jeder Welpenkäufer kann aich darüber Auskunft erteilen lassen (die Werte seines Hundes stehen ja eh in den Papieren).


    Zu den Werten: Sie sind natürlich von Rasse zu Rasse unterschiedlich in der Wertigkeit. Bei großen Hunden spielt z.B. der HD-Wert eine große Rolle, bei anderen Rassen mögen Rückengeschichten oder Kiefer-Geschichten eine große Rolle spielen. Haarkleid wird wohl immer bewertet, aber nach unterschiedlichen Kriterien (man kann den Fell-Wert eines DSH nicht mit dem eines Pudels/Spitzes/Rottweiilers vergleichen).


    Das alles ist ja wohl klar!


    Dass bei Gebrauchshunderassen mehr Wert auf Trieb und Arbeitsfähigkeit gelegt wird und es dafür entsprechende Wesenstests mit entsprechenden Werten für das Zuhtprogramm gibt, ist auch klar!


    Von daher erfordert es eine gründliche Kenntnis der speziellen Rasse mit Blick für das Wesentliche und langjährigen Überblick, wenn man eine solche Datenbank erstellen will. Und man setzt sich natürlich Kritiken und Angriffen aus ... :rolleyes:


    Also echt Hut ab!


    Was diese Mitleidskäufe angeht, so hatten wir das ja gerade im Thread "Vorsicht! ..." : Vorsicht!!!!Beim Kauf.......


    Aber was mir hier noch wichtig erscheint, ist die Frage der Abgabe älterer, nicht zuchtfähiger Tiere.


    Das ist irgendwie so "wie früher": Da hat man diejenigen Hunde, die zu alt zum Arbeiten waren, abgegeben; Polizei- und Zollhunde zum Beispiel. Das ist - zu Recht - heftig kritisiert worden, und heute findet man es immer häufiger, dass ein ausgedienter Diensthund "bleiben" darf: er darf nicht nur bleiben, er bekommt sogar Privilegien.


    Jetzt kann man einwenden:


    Jahahaaaa - so ein Diensthund oder ein anderer Arbeitshund hat ja auch eine viel engere Bindung zum Halter, weil er eben alltägliche Partnerschaft erlebte und von daher aufs Engste mit seinem Kumpel verbunden ist, im Gegensatz zu einer reinen Zuchthündin, mit der ja nicht viel gemacht wurde und deren Lebens-Zweck im Werfen und zwischendurch im Warten bestand.


    Also mich hat Christels Einwurf, dass ein Spitz jederzeit problemlos zu "verpflanzen" sei, doch etwas bestürzt ...


    Seine "Prägephase" hat Jesse James nicht bei mir erlebt, was man ihm deutlich anmerkt. Aber eine Bindung hat der kleine Kerl entwickelt, die ich ihm niemals enttäuschen möchte ...


    Also ich behaupte mal, dass die Qualität einer Zuchtstätte sich u.a. auch daran messen lassen muss, wie mit den Alttieren umgegangen wird: Sind sie bis ins hohe Alter mittenmang dabei? Oder werden sie auf's Abstellgleis geschoben, der Langeweile preisgegeben, oder weiter vermittelt?


    Gibt's eine "Dankbarkeit" des Züchters gegenüber den Hunden, die sein Leben bereicheert haben, oder nicht?


    Nachdenklich Eure

  • Hallo,Leona


    ich weiß es nicht,ob alte Hunde aufs Abstellgleis geschoben werden,bei mir leben sie genauso weiter wies immer war.
    Ich weiß nur,daß es etliche Züchter gibt,die ihre Zuchthunde regelmäßig austauschen.Besonders Gute behält man bis man damit nicht mehr züchten darf,und die die einem nicht die erwünschten Welpen bringen gibt man halt schon früher her.Und Kaiserschnitthündinnen werden fast immer sofort abgegeben oder nach dem Zweiten.
    Bedenkt bitte ich spreche immer nur von den kleineren Varietäten,wie es bei den Großen aussieht weiß ich nicht.
    LG Christel

  • Hallo Spitzfreunde!



    Zitat

    Original von Astrid
    Dieser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, "Zucht"-Tiere aus holländischen Massenproduktionsstätten "freizukaufen" und sie zu vermitteln.


    Zitat

    Original von Astrid
    Davon mag man nun halten was man will.


    Genau!


    Es heißt, man dürfe von Vermehrern keine Hunde kaufen, weil man damit das Prinzip unterstützt!
    Aber bei solch einem "Verein" ist das natürlich ganz etwas anderes!
    Die haben ja die Lizenz dafür!


    Die Lizenz zum Weiterverscherbeln!


    Das ist in meinen Augen einfach nur scheinheilig. X(



    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Ich weiß, dass diese Freikäufe von ausrangierten Zuchthunden sehr umstritten ist. Diese Tierschutzvereine werden auch oft auf Schlimmste angegriffen.


    Aber wer einmal dieses Elend gesehen hat, Anlagen mit mehr als 300 Tieren, zusammengepfercht wie auf einem Schlachthof, eine Haltung unter schrecklichsten Bedingungen - der kann nicht einfach wegsehen.


    Es ist eine Gewissensfrage, lasse ich den Hund in seinem Dreck oder helfe ich. Ich persönlich bin fürs Helfen. Die ausrangierten Zuchthunde werden so oder so ersetzt, ob sie jetzt einer freikauft oder ob sie als Hundefutter für die anderen verwertet werden. Meistens werden sie an andere Zuchtanlagen verkauft, die noch schlimmer sind und auch mit den alten und kranken weitervermehren. Diese Vermehrer sind skrupellos, denen geht es nicht um die paar Euro, die sie vom Tierschutz bekommen, denen geht es einzig allein um den Welpenmarkt. Auch wenn jetzt der Einwurf kommt, es gibt Tierschutzgesetze - ich spreche hier vom Ausland. Da greift kein deutsches Tierschutzgesetz.


    Ich persönlich sehe solche Aktionen als Aufklärung, um den Leuten zu zeigen, wo die ach so süßen Welpen auf den Märkten eigentlich herkommen. Wäre diese Aufklärungsarbeit nur auf dem Papier und würde keiner diesen armen Zuchthunden helfen, dann möchte ich nicht das Geschrei hören, das es dann gibt.


    Alle kann man nicht retten, aber jeder einzelne Hund, der es geschafft hat, da rauszukommen, ist es wert. Ich selbst bin weder Mitglied noch Helfer bei dieser Tierschutzorganisation, aber ich stehe 100% hinter dieser Arbeit. Die Hunde kommen nicht ins Tierheim, sondern auf Pflegestellen und werden dort liebevoll wieder aufgebaut, bevor sie vermittelt werden.


    Eigentlich müsste das alles gar nicht sein, wenn jeder Welpenkäufer sich vor dem Kauf eines Hundes richtig informieren würde und nicht einfach nur den Billigsten suchen würde. Rassehunde kauft man direkt beim Züchter, wo man sich vor Ort die Umgebung und Haltung anschauen kann und nicht auf dubiosen Märkten, aus Käfigen, Schweineställen oder hinter Glasscheiben im Supermarkt.


    Hoffe, es entsteht jetzt hier keine Diskussion über Tierschutzarbeit. Ich wollte hiermit nur aufzeigen, um was es bei diesen Freikäufen eigentlich geht. Denn würde sich jeder ein bisschen mehr Gedanken vor dem Kauf eines Hundes machen, dann gäbe es solche schrecklichen Zustände wie diese Massenzuchtanlagen nicht. Aber Geiz ist ja geil. Warum 1000 Euro für einen Welpen zahlen, wenn man ihn ein paar Kilometer weiter über der Grenze für 300 bekommt. Wen interessiert es da, wie die Mutterhündin gehalten wird - das sieht ja keiner X(.


  • Ich würde auch jedem "ausrangierten" Hund helfen, wenn er mir über die Füße läuft.
    Welpen-Mitleidskäufe würde ich allerdings nicht machen.


    Der Deutsche Tierschutzbund startet zur Zeit eine Aktion zur Rettung von massenhaft "eingespülten" Wegwerf-Welpen aus den Ostländern ...


    Die Information über den Wert gut gezüchteter - und das heiß u.a. auch: gut gehaltener, gut geprägter und artgerecht aufgezogener Welpen ist leider unterentwickelt; hier sehe ich eine große Aufgabe der Zuchtvereine - die dann allerdings nicht selbst mit "schlechtem Beispiel" "kommerzielle Zucht" vorangehen und ihre Alt-Tiere abgeben dürfen ...
    Ein weites Feld ...


    *seufz*


    Grüße


    mit Zorbas und Jesse James im Herzen,
    Mojo und dem frechen Chillywicht auf Erden


    Fröhlich, fröhlich, fröhlich,
    wie die Hunde glücklich sein können,
    einfach so, mit der Unumschränktheit
    unverschämter Natur.
    Pablo Neruda


    http://www.hunsrueck-hoehen-hunde.de

    Einmal editiert, zuletzt von Leona ()

  • Ich sehe hier nur 2 Möglichkeiten, dieses Hundeelend zu beenden oder zumindest einzuschränken.


    1.
    So hart wie es manchmal auch ist, keine Tierkäufe bei Massenzüchter


    2.
    Das die Tierschutzgesetze in den betroffenen Ländern verbessert und auch umgesetzt werden. Mit dem Umsetzen hapert es bei uns ja auch noch häufig.


    LG


    Horst

  • Hallo Spitzfreunde!



    Zitat

    Original von Waltraud
    Ich weiß, dass diese Freikäufe von ausrangierten Zuchthunden sehr umstritten ist. Diese Tierschutzvereine werden auch oft auf Schlimmste angegriffen.


    Aber wer einmal dieses Elend gesehen hat, Anlagen mit mehr als 300 Tieren, zusammengepfercht wie auf einem Schlachthof, eine Haltung unter schrecklichsten Bedingungen - der kann nicht einfach wegsehen.


    Einen Nothund aus schlechter Haltung zu nehmen, ist die eine Sache.
    Aber wenn man dann einen Hund hat, der problematisch ist, der sein Leben aufgrund nicht vorhandener oder mangelhafter Sozialisierung in Angst verlebt und somit seine Haltung auch unangenehm macht, dann ist das m.E. einfach nur unvernünftig!


    Auf der einen Seite heißt es, keine Hunde von Vermehrern zu nehmen, damit man eben einen auf den Menschen und seine Umwelt sozialisierten Hund bekommt, auf der anderen Seite gilt das wiederum nicht, wenn gewisse Vereine damit ihre Ziele erreichen können.


    Natürlich verbreiten vorzugsweise die Vereine diese These, um sich von unoffiziellen Züchtern schlechthin abzugrenzen. Das sollte man auch nicht außer Acht lassen. :rolleyes:


    Ich habe leider auch noch die Erfahrung machen dürfen, daß die Halter solcher Problemhunde auch noch st.olz darauf sind, solchen Hunden das Leben gerettet zu haben und nicht sehen, daß sie damit ein nicht gerade glückliches Tier an ihrer Seite haben.



    Alles Gute!


    Sebastian.

  • Kaufen wir diesen Vermehrern die Hunde aus Mitleid oder anderen Gründen ab, freut der sich über das gute Geschäft und fühlt sich noch bestätigt.


    Also wird er sich noch mehr Hunde anschaffen, er wäre ja schön doof aus seiner Sicht, diese Gelegenheit nicht zu nutzen.


    Deshalb Hände weg von solchen Hundefabriken und soviel Aufklärung wie möglich über diese Tierquäler.


    Wer Hunde von einem Vermehrer kauft, unterstützt sie und provoziert, das sie noch mehr vermehren.


    Weiterhin, informiert Euch über den Züchter, schaut Euch die Zuchtstellen gewissenhaft an, schaut Euch nach seinen mittlerweile zuchtuntauglichen Althunden um. Dabei spielt es für mich jetzt keine Rolle, ob der Züchter VDH Mitglied ist oder nicht.


    Wenn wir Hundekäufer generell so vorgehen, haben die Vermehrer keine Chance mehr und suchen sich ein anderes Geschäft aus. Das Schöne an der Geschichte wäre dann, das vielen Hunden diese Qualen erspart bleiben.


    LG


    Horst