Belegung einer 9 Monate alte Wolfspitzhündin

  • Kann das wirklich wahr sein was ich gehört habe? Und keiner macht sich die Mühe deswegen zu Schreiben, wo doch schon geringere Taten mit Verachtung abgestraft wurden.
    Eine Wolfspitz-Baby Hündin,9 Monate, wurde von ihren Wurfbruder gedeckt, ob aus Versehen, Dummheit oder aus purer Berechnung,das ist jeden selbst überlassen zu urteilen.Ich habe das in Nürnberg auf der CACIB erfahren und wollte mal wissen wie Ihr zu sowas steht.


    L.G.
    werner

  • Hallo Werner!


    Bei aller Liebe: Wenn so etwas unbeabsichtigt passiert, dann geht man zum TA! Zumal, wenn die Hündin so jung ist und das Ergebnis Inzestzucht wäre.


    Wenn dann aber ein Deckschein ausgefüllt wird, heißt das für mich doch ganz klar, dass das Absicht war!
    X( X( X(

  • Hallo,
    mir ist dieses Geschehen auch zu Ohren gekommen.
    Ich weiss aber keine Einzelheiten. Ich konnte es garnicht fassen wie sowas passieren kann.
    Es wurde sogar ein Deckschein ausgefüllt! 8o
    Lässt der Verein sowas zu, sollen die Wepen auch Ahnentafeln bekommen?
    Mir tut nur die arme Hundin leid und die Welpen :(


    LG
    Leila

  • Hallo,
    also ich hab nix gehört, nix gesehen, und sag au nix dazu........
    Aber was mich doch interessieren würde! ist das so wie beim Menschen, wen man Inzucht betreibt ?(?(?(?( oder was hat das für Auswirkungen ?
    Wenn man da in die freie Wildnis schaut Z.B. bei den Wölfen, da kann es doch auch vorkommen das der Bruder die Schwester oder sogar die Mutter oder der Vater die Tochter ???
    oder bin ich da falsch informiert???
    Natürlich soll das jetzt auch nicht heißen das ich so was gut finde !!!!!!!
    LG Ulla

  • Hallo Ulla!


    Die Auswirkungen von Inzucht und Inzestzucht sind bei allen Säugetieren vergleichbar, allerdings nicht vollkommen identisch und Verpaarungen unter genetisch einander sehr ähnlichen Tieren sind in der Natur der absolute Ausnahmefall.


    Das hier zu erklären, würde das Thema sprengen. Da da aber sicher für viele interessant ist, schau ich mal, ob ich es am WE schaffe, dazu noch mal etwas zu schreiben.

  • Hallo Ulla!



    Ich bin zwar kein Züchter, vielleicht kann ich es aber gerade deshalb verständlich erklären. :rolleyes:


    Erbgutbedingte Krankheiten treten meistens rezessiv auf. D.h. die Krankheit ist im Ergut zwar vorhanden, kommt aber nicht zum Ausbruch, weil das Merkmal verdeckt ist. Erst wenn zwei Individuen dieses krankmachende Gen tragen und vererben, so daß die entsprechenden krankmachenden Gene parallel bei dem Tochter/Sohn Individuum auftreten, wird die Krankheit sichtbar.
    Die Tochter, der Sohn erben immer ein Genpaar, eines von der Mutter und eines vom Vater.


    Und die Wahrscheinlichkeit, daß zwei Individuen gleichartige krankmachende Gene tragen, ist bei nahen Verwandten eben verhältnismäßig groß.


    Wenn ich mich unverständlich ausgedrückt habe, fragt bitte ruhig nach.


    Ein interessanter Fall, der aber nichts mit Inzucht zu tun hat, wohl aber mit dem beschriebenen Effekt, ist das Merle-Gen z.B. bei Collies. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann führt die Verpaarung von zwei Merle-Hunden vermehrt zu lebensunfähigen Welpen. Dazu kann hier aber sicher jemand anderes Detailierteres sagen.



    Sebastian.

  • Zitat

    Original von Ulla769
    ....
    Wenn man da in die freie Wildnis schaut Z.B. bei den Wölfen, da kann es doch auch vorkommen das der Bruder die Schwester oder sogar die Mutter oder der Vater die Tochter ???
    oder bin ich da falsch informiert???
    Natürlich soll das jetzt auch nicht heißen das ich so was gut finde !!!!!!!
    LG Ulla


    hi ulla,
    in der freien natur würde es sowas wohl nicht geben, sofern es noch "starke" alternativen gibt.
    bei unseren hunden gibt es die wahl leider kaum noch :( viele tiere werden zur zucht gezwungen, sei es durchs festhalten oder oder oder. die wahl der tiere wird kaum akzeptiert und dabei wäre es sehr wichtig, denn die tiere wissen in der regel sehr genau, was gut ist !!! instinkte haben wir menschen kaum noch bzw. haben verlernt darauf zu achten, aber unsere tiere wissen sehr wohl welcher partner eine gute wahl ist. dabei geht es nur um den erhalt der art, gesund und stark muß der partner sein! anzeichen von schwäche in jedweder form ist ein grund, warum ein tier einen bestimmten partner ablehnt. so ist meine meinung !


    fakt ist, sowas wie oben beschrieben darf nicht geschehen !!!! wenn es unter dem deckmäntelchen eines vereins geschieht, ist es kein wunder, dass leute wie ich sich keinen rassehund vom verein mehr zulegen werden.


    grüße silvia mit gesunder rescue-bande, auch vom kopf

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


    ****************************


    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • Hallo Ulla,
    bei Wölfen ist es so das sich nur Alfa Rüde und Hündin verpaaren.
    Diese sorgen für den Nachwuchs. Irgend wann verlassen dann auch Jungtiere das Rudel um neue Familien zu gründen.
    Im Tierreich werden Jungtiere ab einem bestimmten Alter von der Familie vertrieben, damit hat keine Inzucht entsteht.
    LG Margret

  • Hallo,


    nett von euch für die lieben Infos.
    Also ich hätte das jetzt echt nicht gedacht geschweige gewusst das es in der Natur nicht vor kommt für mich fast unvorstellbar egal in welcher Tier art ob Hasen, Rehe einfach alles.......
    Wenn die Jungtiere bei den Wölfen den Rudel verlassen um eine eigene Familie zu Gründen kan es doch aber auch sein das Dann halt doch mal der Opa sein Enkel ......... oder Urropa........ die werden ja auch alt und sterben nicht nach jedem gelungenen Akt ?(?(?(?( Es ist für mich irgend wie nicht nachvollziehbar, das es da nicht so sein sollte.
    Wenn ich so was unter Kontrolle habe, Dann ja.
    Dann macht man so was nicht (sollte man Denken)
    Aber wie heißt es so schön


    "man muß nicht alles verstehen, man muß nur damit umgehen können"


    LG.Ulla

  • Hallo Spitzfreunde!



    Zitat

    Original von rocco
    Hallo Ulla,
    bei Wölfen ist es so das sich nur Alfa Rüde und Hündin verpaaren.
    Diese sorgen für den Nachwuchs. Irgend wann verlassen dann auch Jungtiere das Rudel um neue Familien zu gründen.
    Im Tierreich werden Jungtiere ab einem bestimmten Alter von der Familie vertrieben, damit hat keine Inzucht entsteht.
    LG Margret


    Bei Wölfen sollte man sehr vorsichtig sein. Vor allem das Paarungsverhalten ist nicht unbedingt mit dem der Hunde vergleichbar.


    Tatsächlich ist es nicht sicher, ob sich nur Alpha-Hunde paaren.


    Das Klischee des alles dominierenden Alpha-Paares ist veraltet.








    Wölfe sind ein hochinteressantes aber auch ein komplexes Thema.
    Wer sich dafür interessiert, der möge sich die Forschungsergebnisse von L. David Mech durchlesen. Sie können mittels einer Suchmaschine recht gut gefunden werden.



    Sebastian.

  • Hallo,


    ich finde das auch unmöglich!
    Wenn ein Deckschein ausgefüllt wurde, sieht es ja echt nach Absicht aus.
    Abgesehen von der Inzucht... wieso lässt man die Hunde nicht erst mal erwachsen werden??? Dann bliebe viel Zeit zum Nachdenken, über geeignete Deckpartner.


    Beate


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Hallo liebe Leute!


    Wäre es nicht besser, die Erklärungen über Paarungsverhalten usw. unter einem anderen Thread zu schreiben? (Deshalb hatte ich das in meinem früheren Beitrag auch schon geschrieben, dass das dieses Thema sprengt.)


    Gleichzeitige Bitte an Petra, Detlef oder Beate, diese entsprechenden Beiträge z.B. zum Thema Gesundheit oder Aufzucht zu verschieben (und diesen Beitrag von mir dann zu löschen).

  • Hallo Margret!



    Zunächst ist es nicht meine Absicht, hier eine Grundsatzdiskussion über dieses Thema zu beginnen oder zu führen.


    Man sollte sich aber vor Augen führen, daß die Wölfe jahrzehntelang verhaltenstechnisch gerade von Fachleuten falsch beurteilt worden sind.
    Die alte Anschauung vom Alphawolf als "alleiniger Bestimmer" im Rudel entstand nämlich durch Beobachtung von in Gefangenschaft künstlich zusammen geführter Tiere.
    Tatsächlich sind die Verhältnisse im Rudel weit individueller. So kann es beispielsweise wohl vorkommen, daß der beste Jäger im Rudel gerade nicht der Alpha-Wolf ist, und er dennoch die Jagd leitet.
    Als ich davon das erste Mal gelesen habe, war ich überaus kritisch. Da hat einer eine jahrzehntelang als richtig geltende Theorie/Beobachtung als falsch tituliert, das konnte ich zunächst so nicht glauben.


    Was das Paarungsverhalten angeht, wirst Du, wenn Du mein Zitat gelesen hast, sehen, daß es nicht sicher ist, ob es nur Alphatieren vorbehalten sein darf.
    Ich kann es mir aber nicht vorstellen. Was meinst Du, woher die "große Anspannung" im Rudel zur Paarungszeit herrührt?


    Was ich damit sagen wollte, Margret ist, daß einige dieser Fragen momentan nicht einmal Fachleute korrekt beantworten können.
    Ich weiß nicht, worauf sich Günther Bloch in seinem Buch bezieht, vielleicht schon auf seine Beobachtungen im Banff Nationalpark in Kanada?
    Ich beziehe mich auf David L. Mech, der als einer der führenden Wolfsforscher unserer Zeit gilt (wenn nicht sogar als der führende) und Beobachtungen an frei lebenden Wolfsrudeln in den neunziger Jahren angestellt hat (siehe Zitat).



    Ich sagte es bereits, daß der Wolf ein komplexes Individuum ist, was uns wohl in Zukunft noch einige Überraschungen bereit hält.



    Sebastian.

  • Hallo Sebastian,
    ich möchte keinen Streit vom Zaun brechen.
    Ich babe mich bei meinem Bericht auf die Verpaarung bezogen,nicht auf die Jagd. Das bei der Jagd auch hinundwieter Rangniedere Tiere die Leitung übernehmen ist mir bekannt.
    Ich denke wir sollten die Sache beenden, weil es doch den Rahmen sprengt.Ich wollte dir auf keinen Fall zunahe treten.
    LG Margret

  • Hallo,


    zurück zum "eigentlichen Thema":
    Ich bin nun auch wieder etwas klüger, was den Deckschein betrifft:


    Der Deckschein muß auch bei einem Zuchtverstoß ausgefüllt werden und innerhalb von 10 Tagen an den Hauptzuchtwart geschickt werden.


    Es lag also keine Absicht vor.


    Viele Grüße,
    Beate


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine


  • Hätte man da nicht besser abtreiben sollen?
    Im Sinne der Gesundheit der noch jungen Hündin und der Welpen?


    Dann wäre doch vermutlich kein Deckschein nötig gewesen.

  • Hallo Monika,


    ja, das wäre vielleicht die einfachere Lösung gewesen für den Züchter.


    Für die Hündin glaube ich kaum, dass eine Abtreibung riskoärmer ist, als die Welpen zu bekommen.
    Die Hündin ist zwar sehr jung, aber eben geschlechtsreif und ich denke schon, dass sie die Welpen zur Welt bringen kann. Wie sie sich drum kümmert ist eine andere Sache, aber das muß dann ohnehin der Züchter "ausbaden".
    Zu den Welpen: einmalige Inzucht wird sich kaum anders auswirken, als mehrere Generationen Linienzucht.


    Gruß
    Beate


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine