Wesensänderung nach Kastration?

  • Zitat

    Original von just-4-fun
    - Vielleicht weil es nur eine 89%ige Sicherheit gibt?


    Eine korrekt durchgeführte Sterilisation ist ebenso sicher wie eine Kastration, nämlich 100%!


    Zitat

    Original von just-4-fun
    - Vielleicht weil man seinen Rüden nicht nur im Haus und Garten hält, sondern ohne Leine (ganzjährig) spazieren geht?


    Das kann man mit einem sterilisierten Rüden ebenso gut!
    Ich habe schließlich einen sterilisierten Rüden und weiß, wovon ich rede!


    Zitat

    Original von just-4-fun
    - Vielleicht weil es einem Rüden egal ist, ob er Hoden hat oder nicht?


    Warum sollte ihm das egal sein? Wie kommst Du nur darauf? Hast Du schon mal einen Hund danach gefragt?
    Wie wichtig die Sexualität für einen Hund ist, wird doch wohl daran deutlich, dass manche Rüden sogar wenig oder gar nicht fressen (was übrigens in keiner Weise schädlich ist!), wenn eine läufige Hündin in der Nähe ist. Sexualität ist wichtiger als Fressen!!!


    Zitat

    Original von just-4-fun
    - Vielleicht weil es das Leben, in der heutigen Zeit, vereinfacht?


    Für wen? Für Dich vielleicht? Inwiefern wird das Leben mit einem kastrierten Hund einfacher als das Leben mit einem sterilisierten Hund?
    Aber das ist genau das, was ich bereits schrieb: Es geht hier ausschließlich um die egoistischen Bedürfnisse des Halters, hinter denen selbst die elementarsten Bedürfnisse des Hundes zurückzustehen haben!


    Zitat

    Original von just-4-fun
    - Vielleicht weil Pferde und Katzen auch kastriert werden?


    Seit wann legitimiert ein Unrecht weitere?


    Zitat

    Original von just-4-fun
    - Vielleicht... ?(


    Das sind eine Menge "Vielleicht", wie wäre es denn mal mit etwas Konkretem?


    Deshalb noch einmal:


    Zitat

    Original von Arche
    Und warum nicht eine Sterilisation?


  • Siehe Arche...


    Das Thema beginnt sich im Kreis zu drehen... weder die Befürworter noch die Gegner weichen von ihrer Meinung ab! Deshalb wäre es doch sinnvoller sich in den kommenden Beiträgen nur noch FAKTEN zum Thema zu nennen, oder? Emotionale Sichtweisen nützen bie der Argumentation ja wenig...


    Viele Grüße
    Corinna

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Zitat

    Original von flying-paws
    Das Thema beginnt sich im Kreis zu drehen... weder die Befürworter noch die Gegner weichen von ihrer Meinung ab! Deshalb wäre es doch sinnvoller sich in den kommenden Beiträgen nur noch FAKTEN zum Thema zu nennen, oder? Emotionale Sichtweisen nützen bie der Argumentation ja wenig...


    Viele Grüße
    Corinna


    Hallo Corinna!


    In § 1 des Tierschutzgesetzes heißt es:


    Zitat

    Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.


    Genau darum geht es eigentlich hier.


    Es fällt offensichtlich einigen Zeitgenossen schwer, ihr Tier nicht als Spielzeug oder Sportgerät, sondern als erwachsenes Individuum mit selbstverständlich auch sexuellen Bedürfnissen zu begreifen. Stattdessen wird das Tier ohne wirklich triftigen Grund verstümmelt.


    Diese Verstümmelung bereits einem jungen Tier zuzumuten, führt lediglich dazu, dass sich dieses Tier, seinem Überlebenstrieb folgend, eher darauf einstellen kann. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es eine solche bleibt. Parallelen finden sich beim Kupieren, das nun glücklicherweise inzwischen verboten ist.

  • @Arche: Gesetz hin oder her - solange das auch für Tierärzte eine lohnende Einnahmequelle ist, interessiert dieses Gesetz eh keinen...


    Ganz im Gegenteil: Als ich mit dem höchsgradig angstaggessiven Zeus zum Tierarzt musste, weil er eine schlimme Augenentzündung hatte, hat sich dieser natürlich mit all seinen Kräften gegen die Untesuchung gewehrt. Als wir fertig waren und ich gerade gehen wollte, sagte der Tierarzt (eine gut besuchte Tierklinik in Kassel), dass dieser dominante (!!) Hund ja auch kastriert werden müsste - ich könnte ja gleich einen Termin ausmachen. Zeus war da gerade 7 Monate alt...


    @just-4-fun: Bisher hat Bobby noch keine Babys gemacht...

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Hallo Kerstin!


    Ich weiß nicht, woher Du diese seltsamen Zahlen zur Sterilisation hast.
    Aber Du empfiehlst ja auch bei Epilepsien Röntgenaufnahmen, Blutbilder und CTs machen zu lassen. Vielleicht solltest Du mal Deine Informationsquellen auf Validität überprüfen!


    Im Übrigen geht es hier nicht darum, Dir irgendetwas aufzuzwingen, sondern es geht darum die "Argumente" für Kastration als das zu entlarven, was sie tatsächlich sind - Ausreden. Und tierschutzwidrig obendrein!

  • Zitat


    Aber Du empfiehlst ja auch bei Epilepsien Röntgenaufnahmen, Blutbilder und CTs machen zu lassen.


    Das war ich... ich schreib auch gleich warum:


    Bei einer Röntgenaufnahme kann man evtl. Organvergrößerungen oder anderes erkenne. Bei einem Blutbild kann man veränderte Blutwerte erkennen. Und bei einem CT kann man Veränderungen im Gehirn erkennen.


    Alles könnte Ursachen der Epilepsie aufklären! Mir haben diese Untesuchungen sehr viel weitergeholfen - Teak ist deshalb auf einem guten Weg zur Anfallsfreiheit bzw. wenigstens sehr sehr seltenen Anfällen!


    Aber das ist jetzt wirklich off topic...

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Zitat


    Wenn ich meine Hunde ihre Sextriebe lassen will, muss ich ihnen auch andere Triebe lassen :rolleyes:
    Also...lasst eure Hunde jagen, versucht nicht sie zu erziehen oder auszubilden, lasst sie einfach Hunde sein... :P


    Klar - Bobby interessiert sich nicht fürs Jagen und meine Mädels jagen ja regelmäßig... und Erziehung ist bestimmt kein Bedürfnis des Hundes...


    Viele Grüße
    Corinna

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Hallo Spitzfreunde!



    Nachdem die Diskussion hier anscheinend wieder aktiver wurde, möchte ich auch noch etwas dazu beisteuern.



    Kerstin

    Zitat

    Original von just-4-fun
    Ich habe Earl Grey erst gefragt bzw. ich habe fragen lassen :rolleyes:


    Na dann hoffe ich, daß er vorher besser über die Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt wurde als Du!


    Soweit ich es nach Deinen Beiträgen beurteilen kann, warst Du mit der Spätkastration Deines früheren Rüden nicht so begeistert, also versuchst Du es nun mit einer Frühkastration!
    Du bist Dir auch sehr sicher, daß es keine negativen Nebenwirkungen hat, nach ZWEI Monaten!
    Du solltest besser abwarten.


    Zitat

    Original von just-4-fun
    Und überfahren wurde er anscheinend auch noch nicht :D


    Anscheinend nicht, was zeigt, daß man einen Rüden durchaus in den Griff bekommen kann.
    Übrigens wurden auch schon kastrierte Rüden überfahren!
    Habe ich jedenfalls so gehört. :rolleyes:


    Zitat

    Original von just-4-fun
    Wenn ich meine Hunde ihre Sextriebe lassen will, muss ich ihnen auch andere Triebe lassen Augen :rolleyes:


    Richtig!
    Nun rate einmal, warum es für Jagdhunde so wichtig ist, ihnen wenigstens eine Jagdersatzbeschäftigung zu bieten!
    Nun rate einmal, warum es Tierquälerei für einen 100%igen Hütehund ist, wenn er keine derart gelagerte Aufgabe erhält!


    Deine Argumente kann ich im übrigen nicht so ganz nachvollziehen, tut mir leid! Und da bin ich wohl auch nicht der einzige.
    Du reitest die ganze Zeit auf dem Streß, den ein Rüde durch seinen Trieb hat, herum. Gleichzeitig ist die Kastration einer Hündin für Dich undenkbar. Auch Hündinnen haben Streß, der genauso zum Leben dazugehört, wie der des Rüden.
    Was mir noch immer ein Rätsel ist, warum Du Dir überhaupt einen Rüden angeschafft hast. Das Geld, das Du für den Eingriff ausgegeben hast, könntest Du allen Ernstes besser für andere Zwecke gebrauchen.
    Ist es nicht so?
    Oder steckt da eine tiefere Motivation hinter Deiner Handlung?



    Da Fakten verlangt wurden, möchte ich einen Auszug aus der Bielefelder Studie von Frau Dr. Gabriele Niepel hier wiedergeben:


    ------------------------------------------------------------
    Bei Hündinnen:
    49% zeigen Fellveränderungen
    44% zeigen Gewichtszunahme
    40% zeigen vermehrten Hunger
    28% zeigen Harnträufeln (Inkontinenz)
    22% sind aktiver
    15% sind lethargischer
    12% sind weniger aggressiv gegen Hündinnen
    11% sind aggressiver gegen Hunde allgemein
    9% sind aggressiver gegen Hündinnen


    Bei Rüden:
    63% sind ausgeglichener
    47% zeigen Gewichtszunahme
    46% zeigen vermehrten Hunger
    45% zeigen das Verschwinden von vormaliger Vorhautentzündung
    32% zeigen Fellveränderungen
    34% sind gehorsamer
    34% sind weniger aggressiv gegen Rüden
    9% zeigen Harnträufeln (Inkontinenz)
    7% sind weniger aggressiv gegen die Familie
    2% sind weniger aggressiv gegen Fremde


    Resultat:


    Wenn Sie mit dem Gedanken einer Kastration bei Ihrem Hund spielen, dann fragen Sie bitte Ihren Tierarzt - denn eine Kastration bringt nicht nur Vorteile sondern auch eine ganze Reihe von Nachteilen mit sich, die sich nicht immer beheben lassen.
    ------------------------------------------------------------


    Es ist eine Studie, die richtig oder falsch sein kann. Vielleicht zeigt sie aber die Tendenzen.



    Wenn Kerstin Pech hat, dann entwickelt sich das Fell ihres Rüden so negativ, daß die Pflege zur Qual wird - für Mensch und Tier. Das Problem kenne ich, dabei habe ich noch nicht einmal einen eigenen Hund.
    Wenn sie Pech hat, bekommt ihr Rüde Probleme mit anderen Rüden, was die Studie gar nicht anmerkt, was aber ebenso Fakt ist.
    Wenn sie Pech hat, dann wird ihr Rüde inkontinent. Hündinnen, die frühkastriert werden, zeigen dies seltener, wenn aber, dann umso heftiger.
    Wenn sie Pech hat, dann wird ihr Rüde dick, wenn nicht heute oder dieses Jahr, dann vielleicht in fünf Jahren oder in acht Jahren.


    Ich frage mich, ob sich das Earl Grey gut überlegt hat, bevor er sein Einverständnis gegeben hat. ;)



    Die Meinung, daß eine Kastration alle Probleme beseitigt, daß sie besser für das Tier ist, ist Wunschdenken!


    Wer sich einen lebendigen Hund anschafft, der erhält ein Lebewesen mit allen damit verbundenen Konsequenzen!
    Wer diese nicht tragen möchte, sollte sich besser ein Plüschtier zulegen.
    Das ist meine Meinung.




    Sebastian.

  • Hallo!



    Zitat

    Original von just-4-fun
    Die Bilefelder Studie zeigt aber garnicht ALLES negative auf...ist doch eigentlich nur positives :rolleyes:
    Durch diese Studie werden Zweifler sogar noch von der Kastration überzeugt


    Allmählich sollte man mich genügend kennen, um zu wissen, daß ich ein Freund der Objektivität bin.
    Ich hätte die "positiven" Auswirkungen ja auch weglassen können.


    Die Studie zeigt aber nicht, wie die positiven Auswirkungen entstanden sind.
    "Nur" durch die Hormonumstellung oder durch die Umstellung des Geistes des Halters?


    Der Wunsch nach dem Halten eines Tieres darf kein Freibrief sein zur beliebigen Manipulation seiner Eigenschaften!



    Sebastian.

  • Hallo Kerstin!



    Zitat

    Original von just-4-fun
    Du sagst es...und deshalb sagte ich dies:


    Ich muß schon sagen, Du hast eine sehr selektive Art, Dir die Welt nach Deinen Bedürfnissen zurechtzubiegen.


    Daß man einem Hund, dem man die Jagd in extremer Form angezüchtet hat, eine Ersatzbeschäftigung gibt, vermeidet es, daß ihm das Leben zur Qual wird.
    Was würdest Du in diesem Fall abschneiden wollen?
    Eine Erziehung macht ihm das Leben ebenfalls leichter und möglich (natürlich auch das Leben des Halters).
    Wo liegt da der Widerspruch oder das Problem darin, einen sterilisierten Rüden mit Hündinnen zusammenleben zu lassen?
    Diese Antwort bist Du, finde ich, uns bis jetzt schuldig geblieben.




    Sebastian.

  • Danke für die Fakten!


    Zitat

    Original von Balou_2004


    Bei Hündinnen:
    49% zeigen Fellveränderungen


    Das kann ich bestätigen - und die Fellpflege bei Teak ist wirklich Stress! So sehr, dass ich schon darüber nachgedachte habe sie wenigstens im Sommer zu scheren :(


    Zitat


    40% zeigen vermehrten Hunger


    Stimmt auch! Und das ist auch Stress für den Hund! Sie leckt als einzige noch tausend Mal die Näpfe der anderen aus - es könnte ja noch ein Krümelchen irgendwo sein! Wenn sie weiß, dass Fressen irgendwo steht, findt sie auch keine Ruhe. Das war vorher nicht so!


    Zitat

    11% sind aggressiver gegen Hunde allgemein


    Das ist bei Teak schwer zu beurteilen, da sie ja sehr früh kastriert wurde. Ich denke aber, dass ihre Aggressionen daraus resultieren.


    Viele Grüße
    Corinna

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Hallo!



    Was ich bei frühkastrierten Rüden vergaß zu erwähnen, es geht aber auch nicht aus der Bielefelder Studie hervor, ist, daß sie dazu neigen, aggressiver gegen Artgenossen zu werden.


    Zitat

    Bei Rüden scheinen die Veränderungen im Aggressionsverhalten eine deutliche Altersabhängigkeit zu besitzen: Tiere, die sehr früh kastriert wurden, im Alter von unter sechs Monaten aber auch Tiere, die bei der Kastration zwischen sechs und zwölf Monate alt waren, zeigen mit größerer Wahrscheinlichkeit erhöhtes Aggressionsverhalten gegenüber anderen Hunden beiderlei Geschlechts oder fallen durch verminderte Ausgeglichenheit auf. Daraus lässt sich folgern, dass man Rüden möglichst nicht vor der Vollendung des ersten Lebensjahres kastrieren sollte.


    http://www.tierschutz-niebuell…ocs/kastration_rueden.PDF



    Sebastian.