Wesensänderung nach Kastration?

  • ... um mal kurz eine Frage einzuwerfen...
    Was wäre denn bei Euch z.B. ein Grund um einen Rüden kastrieren zu lassen, wäre es z.B. bei Epilepsie angebracht. Der eine TA rät so und der andere TA so....


    Liebe Grüße
    Tanja

  • Umfragen zum Thema gab es bereits in verschiedenen Foren. Allerdings ist das ja alles nichts wirklich Repräsentatives... wüsste da nicht mal wieder jemand einen "schlauen" Link?


    Wenn jetzt weiter über persönliche Meinungen diskutiert wird, dreht sich das Ganze im Kreis... mich würden da eher Fakten interessieren...

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Zitat

    Original von miss marple
    ... um mal kurz eine Frage einzuwerfen...
    Was wäre denn bei Euch z.B. ein Grund um einen Rüden kastrieren zu lassen, wäre es z.B. bei Epilepsie angebracht. Der eine TA rät so und der andere TA so....
    Liebe Grüße
    Tanja


    ?( Was hat Epilepsie mit Kastration zu tun???

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Sorry, aber vielleicht solltest Du mal zu einem Spezialisten gehen... Wenn der Auslöser für Epilepsie Sexualhormone sind, dann läuft bei meiner Teak wohl was quer...


    Es gibt Hunde (meist Hündinnen) die in einem bestimmten Hormonstatus vermehrt Anfälle bekommen - das ist richtig. Allerdings würde ich es doch vorziehen ersteinmal nach dem Auslöser der Epilepsie bei meinem eigenen Hund zu suchen... Stell Dir vor, das Fehlen von Sexualhormonen begünstigt nun gerade bei Deinem Hund das Auftreten von Anfällen...


    Führst Du ein Tagebuch über die Anfälle? Ist der Hund wirklich durchgecheckt worden? Blutwerte, Röntgen, CT des Gehirns....???

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • unsere alte Hündin hatte ihre (glücklicherweise seltenen) epileptischen Anfälle bevorzugt um die Läufigkeiten herum. in diesen Zeiten war sie immer besonders hibbelig und erregt. seit der Kastration (wegen Gebärmuttervereiterung und Zysten) vor knapp 5 Jahren hat sie keinen epileptischen Anfall mehr gehabt.


    woran es liegt, kann ich nicht sagen, aber bei uns hat's definitiv funktioniert.

  • Hallo Tanja!


    Nicht die Sexualhormone selbst können das Auftreten epileptischer Anfälle begünstigen, sondern vielmehr die freudige Erregung, in die es den Hund versetzt. Und die ist bei jedem Hund unterschiedlich stark ausgeprägt.
    Man kann den Hund beobachten, ob und ggf. wie stark er überhaupt auf solche starken Erregungszustände reagiert. Treten die Anfälle vermehrt während der Läufigkeiten der Hündinnen oder anderer starker Erregungszustände auf, dann kann eine Kastration dem Hund durchaus helfen. Muss aber nicht.


    Wenn es eine angeborene Epilepsie ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr viel höher, dass eine Kastration dem Hund hilft, als wenn die Epilepsie erworben ist.


    Wenn die Anfälle am gesamten Körper gleichzeitig beginnen, ist es mit 95%iger Wahrscheinlichkeit eine angeborene Epilepsie - beginnen sie dagegen z.B. an einer Pfote und breiten sich von dort über den Körper aus, so ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine erworbene.


    Zu Deiner Frage:


    Ja, wenn es sich um eine angeborene Epilepsie handelt, würde ich eine Kastration befürworten, zumal der Hund sowieso nicht zur Zucht eingesetzt werden dürfte und er eben eine gewisse Chance hat, dadurch ein besseres Leben zu führen.


    Bei einer erworbenen Epilepsie dagegen würde ich es ablehnen, es sei denn, der Hund reagiert definitiv und beobachtbar entsprechend bei Läufigkeiten. Wenn der Hund ein Hund mit einer guten Veranlagung ist, spricht auch nichts dagegen, ihn zur Zucht einzusetzen, weil erworbene Epilepsien selbstverständlich nicht vererbt werden.


    Wie das in den Vereinen gehandhabt wird und ob die den Einsatz eines solchen Hundes erlauben, weiß ich allerdings nicht. Da kursieren ja noch so manche Ammenmärchen.


    @ Kerstin
    Wozu Blutwerte, Röntgen und Schädel-CT bei einer Epilepsie?

  • Vielen Dank für Eure Tipps!
    Wir überlegten wegen einer Kastration, da Merlin ab und an in der Wohnung uriniert und gerne seinem Trieb nachgehen möchte, das heißt "Rammeln"
    und dazu kam halt noch die Epilepsie (die sich vom Kopf über die Hinterbeine gezogen hat).
    Schönen Abend
    Tanja
    P.S.: Sorry, wollte nicht ganz vom Thema abweichen, aber das war mir gerade sehr wichtig.

  • Kerstin!




    Von 'alle' kann hier kaum die Rede sein. Herdenschutzhunde, wie der 'Maremma-Abruzzen-Hund' sind bekannt für ihre Problematik, überhaupt Nachkommen zu zeugen, weil es ihnen an "Enthusiasmus" fehlt.






    Sebastian.

  • Hatte bisher nur Rüden und sah nie die Notwendigkeit, sie zu kastrieren oder zu sterilisieren. Warum auch ?


    Wenn eine heisse Hündin in der Nähe war, stimmt, dann haben sie meistens kaum gefressen. War aber nicht weiter tragisch, erstens waren sie eh gut ernährt und zweitens hat sie irgendwann doch der Hunger übermannt.


    Vorhautentzündung ?? hat nie einer bekommen.


    Liebeskummer, ja, denn hatte sie schon, aber was ist daran so schlimm ?


    Stress mit der Nachbarschaft ?? Nie gahabt, muss halt in dieser Zeit ein bisserl besser auf meinen Rüden aufpassen. Außerdem habe ich mein Grundstück so abgesichert, das er mir nicht ausbüchsen kann.


    Nur weil es für mich vielleicht etwas bequemer oder leichter ist, werde ich meinem Hund doch keine OP verpassen, oder ihm gar ein Organ entfernen lassen.


    Ich habe lieber den "Stress" mit einem liebeskranken Rüden, als das ich mir Gedanken über evtl. Nebenwirkungen machen muss.


    Da ich Rüden habe, habe ich mir auch keine Hündinnen angeschafft, obwohl ich die räumlichen Möglichkeiten der Trennung habe. Mein Hund oder auch manchmal meine Hunde sind meine Begleiter, die ich bei jeder Gelegenheit um mich haben will und dies uneingeschränkt.


    Soooo, auch mal meine Meinung dazu gesagt habe.


    Gruß
    Horst

  • Hallo Ihr´s,
    ich habe bestimmt nicht meinen Hund mal ebenso unters Messer geschoben.
    Doch Rocco war immer auf Achse und in einer Großstadt ist das nicht gerade ungefährlich. Dazu kam noch das der Hund tagelang nichts frass und Tag und Nacht geheult hat wie ein Wolf. Der Hund war nur am Zittern und nicht zu beruhigen. Es war eine echte Qual für das Tier.
    Auf Dauer kann man sich das in einer Mietwohnung auch nicht erlauben.
    Jetzt lebt es sich für Rocco wesentlich leichter und er hat trotzdem Spaß am Leben.
    LG Margret

  • Hallo Kerstin!


    Mein alter Wolfsspitz Otto kam mit einem knappen 3/4 Jahr zu mir, was meine damalige Hündin veranlasste, kurzerhand eine weitere Läufigkeit einzulegen (Gelegenheit macht Liebe ;)).
    Da sie eine schwarze Großspitzin war und ich diese beiden Rassen ja nicht vermischen wollte, trennen konnte ich sie damals nicht, habe ich Otto sterilisieren lassen.
    Die beiden hatten bis ins hohe Alter ein erfülltes Sexualleben. Von Stress, Liebeskummer, Vorhautentzündung und Futterverweigerung keine Spur!!!


    Griepto kam leider erst mit fünf Jahren zu mir und war von Anfang an kastriert - Spätkastration!
    Wesensänderung durch die Kastration? Kann ich nicht beurteilen. Durch Erziehung? Ja, sehr deutlich. Er hat sich innerhalb kürzester zeit von einem Hund, der sich fast nicht anfassen ließ zu einem regelrechten Schmusemonster entwickelt!
    Bedingt durch die Spätkastration hat er aber einen ausgeprägten Sexualtrieb und verlustiert sich hier ausgiebigst mit Banja in jeder ihrer Läufigkeiten und seit neuestem nun auch mit Gilla. Der alte Otto kriegt zu seinem Leidwesen seit Anfang des Jahres die Knochen nicht mehr hoch, schäkert aber zumindest mit den beiden Damen aus Leibeskräften. Du glaubst gar nicht, wie oft und wie sehr der alte Herr sich wieder aufgerappelt hat, nur um den Damen zu imponieren. Und das hat ihn richtig jung und fit gehalten. vielleicht gäb es ihn sonst schon gar nicht mehr.
    Und Banja hat es immer sehr genossen, sogar zwei Rüden für sich zu haben. Otto ist nämlich ein unglaublicher Charmeur und Griepto ein ausgeprägter Macho ("Na Schätzchen? Wie war ich?") Die ersten Stehtage hat sie es mit Otto langsam angehen lassen und sich dann den Macho hinterher gegönnt. :] :D


    Kannst Du mir auch nur einen einzigen Grund nennen, warum ich den Vieren diesen Spaß und diese Lebensfreude nehmen sollte?


    Und im Übrigen:
    Auch Menschen bekommen mal Liebeskummer,
    auch Menschen bekommen mal eine Genitalinfektion -
    würdest Du sie deshalb kastrieren wollen?
    Beim Menschen gilt das als Verstoß gegen die Menschenrechte, selbst die Sterilisation!
    Warum wird das bei Tieren als selbstverständlich angesehen, in diese ihre ureigensten Lebensbedürfnisse so tief eingreifen zu dürfen?
    Sollte man da nicht versuchen, wenn äußere Notwendigkeiten wie z.B. die Verhütung, es aus unserer Sicht notwendig machen, diesen Eingriff so gering wie irgend mögllich zu halten?


    Auch die Begründung bei Hündinnen, sie würden bei einer Frühkastration seltener Gesäugetumoren bekommen, ist doch nur vorgeschoben. Bei uns Menschen ist Brustkrebs auch der häufigste Krebs bei Frauen, aber niemand käme deshalb auf die Idee, uns gleich kastrieren zu lassen. Zum Glück!


    Und bei dem vielerwähnten Stress geht es, glaube ich, mehr um den Stress, den die Hundebesitzer damit haben, wenn ihr Tier mal eine zeitlang seinen ureigensten Bedürfnissen nachgeht und dabei nicht ganz so funktioniert, wie die Besitzer es wünschen. So eine Art "Majestätsbeleidigung"! Weil der Hund sich gefälligst voll und ganz bis in seine letzte Faser auf sein Herrchen oder Frauchen zu konzentrieren hat. Und Fasern, die sich auf was Anderes konzentrieren, müssen eben abgeschnitten werden.


    Nein, Du brauchst nicht darüber diskutieren! Aber ich will Dir sagen, dass ich so jemandem nicht glaube, dass er sein Tier wirklich liebt. Ich glaube, es geht dabei wesentlich mehr um das eigene egoistische Bedürfnis, bei irgendjemandem, und sei es auch nur der Hund, im Mittelpunkt zu stehen. Und zwar restlos.


    Sicher gibt es Leute, die so etwas haben machen lassen, weil sie noch sehr unerfahren in der Hundehaltung waren und sich anfangs nicht viele Gedanken gemacht haben. Dann ist das aus Dummheit geschehen. Dazu kann man stehen. Dummheiten machen wir alle mal und Erfahrungen muss man auch erst mal sammeln. Das ist legitim.

  • Meiner heult auch wie ein Wolf,wenn er die Sirenen von Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr hört. Die fahren verdammt häufig an uns vorbei, nur mal so sag. Ich lass ihn heulen und hole kein Messer.

  • Wow, Monika - super formuliert!
    Jeden Tag sehe ich das Elend der Kastration vor der Geschlechtsreife bei meiner Teak... wäre ich nur damals schon ein wenig schlauer gewesen...

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Hallo Spitzfreunde.....
    es kann hier jeder seine Meinung kunt tun.... Fakt ist,dass man nichts
    veralgemeinern kann.
    Ich hab mich natürlich auch informiert,da bei uns das Thema ansteht, da wir einen 3-Jährigen Rüden haben und unsere Shiva auch schon langsam erwachsen wird.
    Ich kenne bis jetzt 4 Hündinnen, die vor der 1. Läufigkeit kastriert wurden... und es sind keine Hibbel oder Kindsköpfe geblieben sondern glückliche und ausgeglichene hündinnen..... ich kenne auch einen Fall wo sich eine Hündin nach ihrer 1. Läufigkeit sogar eher negativ verändert hat,sie ist aggressiver geworden....leider
    soviel ich weiss nehmen TÄ eine kastration bei grossen Hunderassen erst nach der ersten Läufigkeit vor,da sie körperlich später ausgewachsen sind als Kleine