Fährten und Mantrailing

  • Der Unterschied zwischen Fährten und Mantrailing...


    Beim Fährten sucht der Hund mit der Nase am Boden. Er sucht die Bodenverletzungen und soll sozusagen der "Fussspur" folgen. Die Geruchsaufnahme erfolgt mittels eines "gestampften" Dreiecks.


    Beim Mantrailing geht es um Spurensuche. Der Hund muss also nicht mit der Nase am Boden arbeiten, sondern soll nur der Geruchsspur des Menschen folgen. Diese "verweht" dabei manchmal immens - es kann hierbei also sein, dass der Hund völlig neben der eigentlichen Spurz läuft - aber das ist ja Wurscht, solange er der Spur folgt. Manchmal geht die Geruchsspur in der Luft verloren, dann nutzen viele Hunde wieder die "Fährte" und suchen den Boden ab.
    Die Geruchsaufnahme erfolgt mittels eines Gegenstandes der Person oder des Ortes, wo sich die Person das letzte Mal aufgehalten hat.
    Hierbei kann man in vielerlei Richtungen variieren... mehrere Personen suchen, die gerade in der Gruppe fehlende Person suchen usw. usw...
    Wir suchen an den verschiedensten Orten - Wald, Feld, kleine Ortschaften, Stadt, Innenstadt....


    Bei beiden Arten der Suche läuft der Hund an einer Schleppleine.


    Viele Grüße
    Corinna

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Nein, das ist nicht ganz richtig. Der Rettungshund macht eine Flächensuche nach einem beliebigen Menschen. Der Mantrailer sucht eine bestimmte Person und sucht dabei nicht ein vorgegebenes Gebiet ab, sonder folgt der Geruchsspur...

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Uffz - ich werde mal versuchen all Eure Fragen genügen zu beantworten :D


    Beim Mantrailing läuft der Hund an der Schleppleine und Menschlein folgt brav. Wir haben das Verweisen dem Hund angepasst. In der Regel vermeiden wir das Verbellen, weil es ja eigentlich nicht nötig ist - der Mensch ist ja schon da! Es muss also akustisch keine "Hilfe" geholt werden :D Es hat sich bewährt, dass der Hund sich setzt und den gefundenen Menschen anschaut. Anschauen deshalb, weil wir auch mit erhöhten Plätzen arbeiten oder Barrieren, die der Hund nicht mehr überwinden kann - auch dann soll er natürlich anzeigen! Der Hundeführer weiß so, in welcher Richtung er selbst dann noch fertig suchen muss. In der Regel kommt der Hund aber direkt beim Menschen an...


    Angefangen haben wir bei jedem Team tatsächlich mit der Führersuche, weil dabei dei Motivation des Hundes meist recht hoch ist und der Hund innerhalb kürzester Zeit schon beachtliche Spuren suchen kann. Das wird dann variiert mit ganz kurzen Spuren fremder Personen. Wichtig ist es, dass man von Anfang an ein "Ritual" zur Geruchsaufnahme einführt, damit der Hund genau weiß, um welchen Geruch es sich handelt. Hin und wieder machen wir die Führerersuche auch, wenn wir die Orte wechseln und der Hund eine erhöhte Motivation haben soll. In der Innenstadt haben wir damit z.B. anfangs sehr viel gearbeitet, weil die Ablenkungen dort doch recht hoch sind...


    Es ist schon faszinierend, wie ein verfressener Labbi mitten durch die Stadt donnert - an heruntergefallenen Essenresten vorbei, dabei noch ein paar Passanten einwickelt :D und nur ein Ziel vor Augen hat!


    Die Grundlagen von Fährte und Spurensuche sind recht verschieden. Man muss den Hund an vielen "Eckpunkten" umtrainieren, wenn man vom einen zum anderen wechselt. Ich würde mich auf eines konzentrieren.


    Unsere Mantrailinghunde lernen zusätzlich noch Geruchsunterscheidung, wie sie bei der Polizei angewendet wird. Sie sollen zu einem Geruch den passenden zweiten Geruch finden. Ganz einfach kann man dabei mit Teebeuteln unter Blumentöpfen anfangen, an denen der Hund entlangschnüffelt. So kann der Hund den Geruch zwar finden, aber nicht damit Spielen usw... Ach, es gibt soviele Schnüffelmöglichkeiten... ist schon toll.


    Viele Grüße
    Corinna

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Hei Corinna,


    also ich denke nicht das Diinas Fährtenübungen das Mantrailen negativ beeinflussen. Die Fährtenübungen beginne ich in ganz kleinen Schritten, eher um eine Beschäftigung anzubieten. Die Fährten sind eigentlich auch nicht im klassischen Fährtenbereich angesiedelt, wo das Individual-Spurenverfolgung von Menschen wohl grundsätzlich verboten ist. Ich laufe die Fährte selbst, die mit Würstchenscheiben "angereichert" wird.


    Gruss Conny

  • Hallo Conny,


    ich denke, dass Du Deinem Hund damit ja eigentlich eine Grundlage für das Mantrailing legen möchtest - oder? Du musst Deinen Hund aber dann wieder umtrainieren... Es gibt soviele Unterschiede, wie z.B. die Geruchsaufnahme, das Arbeiten mit hoher und tiefer Nase, und vor allem beim Mantrailling auch immer wieder Situationen, wenn sich der Geruch in Büschen verfängt, der Geruch abreißt und der Hund selbständig wieder danach suchen muss usw. usw.... Das ist so, als ob ich Agiltiy mit Obedience vergleiche... Sicher sind ein paar Sachen ähnlich, aber eben nicht gleich. Warum also nicht sofort mit Mantrailing anfangen?!?


    Viele Grüße
    Corinna

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Hei Corinna,


    wenn Du mir einen Trainingsplan rüberreichst, dann sag ich hier der Trainerin ab. Alternativen hab ich leider keine, jedenfalls nicht mit meinem Hund. Oder Du besuchst uns :D ! Dann könnten wir mal die Capricorner besuchen.
    Leider gibts die nächste Trailergruppe in Düsseldorf bislang, es muss sich hier erst was entwickeln.


    Die tiefe Nase ist doch nur für die Fährtenprüfung von Nöten, wir suchen so wie die Hunde mögen, oder besser gesagt finden.


    Gruss Conny

  • Schade, dass es so oft an Trainern mangelt... Aber Du hast recht! Hier bei uns gibt es auch keinen, der das so macht... Hihi, sogar eine Rettungshundestaffel wollte schon einen unserer Traillingshunde abwerben - weil sie sowas gut gebrauchen könnten :D


    Gestern abend ware wir mal wieder in der Stadt... Im Dunkeln... Ist schon lustig, wie manche Passanten grübeln, was wir da für komische Sachen machen... Wenn man es ersteinmal erklärt hat, dann sind viele total begeistert, weil sie sowas noch nie gesehen haben und eigentlich auch ersteinmal nicht glauben wollen, dass das funktioniert :D

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.

  • Ufz, da verlangt ihr aber einiges... Anleitungen erlangen bei immer schnell die Dicke eines Buches... vielleicht in kleinen Abschnitten?!?


    Warum gibt es zum Thema eigentlich so wenig gute Literatur? A propos: Ein guter Einstieg ins Thema - leider nicht speziell Mantrailing, aber immerhin zum Schnüffeln allgemein - bietet das Buch Schnüffelstunde von Vivian Theby!


    Viele Grüße
    Corinna

    Du begegnest vielen Geschöpfen in deinem Leben, aber nur wahre Freunde hinterlassen ihre Spuren in deinem Herzen.