Kleine Hunde und Erziehung? Wie richtig? (Zwergspitzwelpe)

  • Hallo liebe Spitzfreunde,



    ich habe eine Frage die mich schon lange beschäftigt...



    Und zwar begegnet man doch immer wieder richtig ungezogenen kleinen Kläffern, die überhaupt keinen Respekt vor anderen Hunden haben.


    Egal ob Chihuahua, Yorkie oder Zwergspitz, sie alle zerren an der Leine bis sie kaum Luft kriegen, danach werden sie meistens noch von Frauchen oder Herrchen belohnt, gestreichelt und ihr Täschen gepackt wo sie dann gemütlich weiter kläffen können...



    So ein Horror Szenario möchte ich nicht mit meinem Pipkin (Pom) erleben!!!



    Wie kann man denn die "Kleinen" ihrer Größe gerecht erziehen???



    Ich kann ihn ja nicht wie einen Großen behandeln?



    Das Hauptproblem: Spazieren gehen



    a) Fremde Menschen: "gaffen" uns regelrecht an und locken den Kleinen zu sich! Weiterlaufen klappt dann meistens nicht so gut, weil Pipkin verwirrt ist!



    Einmal hat ihn eine Gruppe von Leuten fast entführt!!! Wir standen auf der Wiese, meine 3 großen Hunde waren auch dabei...


    Das war sein erster Spaziergang im Freien, er lief die ganze Zeit neben mir bis diese Leute kamen...


    Sie machten wie üblich wieder ein riesen Theater, wie süß der Hund doch sei usw.


    Sie lockten ihn zu sich und hoben ihn sogar hoch!!! Nahmen ihn auf den Arm!!! Ich war sooo geschockt, dass ich in dem Moment kein Wort sagen konnte! 8o


    Ich kann doch in Zukunft nicht alle anschnauzen, dass sie uns in Ruhe lassen sollen :tongue:



    Nun der Kleine ist erst 13 Wochen alt und findet noch alle Menschen "toll" und rennt ihnen nach :(


    Wie soll ich mich verhalten, wenn Fremde vorbeilaufen???


    Ihn hochnehmen?


    Ihn angeleint bei meinen Füßen stehen lassen? "Also bei Fuß"^^


    Vielleicht fühlt er sich dann bedroht und bekommt Angst?



    b) Große Hunde: Man weiß nie wie sie auf so einen Zwerg reagieren... Vielleicht halten sie ihn für Wild? Vielleicht wollen sie nur schnuppern?


    Bei einem großen Welpen hat man dann nicht so große Angst, wie bei einem Hund der kleiner ist als ein Meerschweinchen...



    Wie soll ich mich dann verhalten?


    Ich bin der "Die klären das schon unter sich" Typ :D


    Natürlich nur bei gleichgroßen und gleichstarken Hunden, die ungefähr dasselbe Gemüt haben!


    Und die Wahrscheinlichkeit, dass ich einen anderen Zwerg treffe ist seeeeeeehr gering...



    Nun wie bringe ich meinem Welpen richtiges Verhalten bei fremden Hunden bei? (ohne späteres Kläffen, Pöbeln, von hinten angreifen etc.)



    Wenn ich ihn auf dem Boden lasse, riskiere ich Verletzungen oder sogar seinen Tod!


    Wahrscheinlich kann ich ihn gar nicht so schnell packen, falls der andere Hund angreifen sollte!


    Wenn ich ihn auf den Arm nehme und beschütze oder in seine Tragetasche stecke, dann denkt er doch er sei im Vorteil, weil er nun "höher" ist und weil er Schutz hat?


    Und wenn er dann groß ist, dann spielt er sich sicher auf und kläfft wenn er denkt, dass "Mami" ihn immer beschützt!


    Und dann ist eines Tages keiner da, der ihn beschützt und das wars mit dem Hundeleben ;(




    Also wie soll ich das am Besten mit den fremden Menschen und Hunden regeln???


    Ich habe Angst, wenn ich ihn zu sehr einschränke, also beschütze, dass er sich dann entweder zu einem Angstbeißer oder aggressivem Kläffer entwickelt!



    Pipkin ist mein erster Zwerghund :D , ich habe bisher nur Erfahrungen mit großen Hunden, vorallem Schlittenhunden...


    Wie kann ich einen kleinen Hund richtig erziehen????


    Ich will einen "anständigen Zwerg" 5a3b



    VIELEN DANK!!!

  • Tach,



    Zitat

    Wie kann man denn die "Kleinen" ihrer Größe gerecht erziehen???
    Ich kann ihn ja nicht wie einen Großen behandeln?


    warum nicht?! geschirr dran, schleppleine dran, leckerlies in die tasche und gut ist...
    abgesehen von der eigenen körperhaltung, auf die man verstärkt achten sollte (damit der hund zb. beim loben nicht bedrängt wird) - ist und bleibt es ein hund, föllig göleich ob spitz, jagdterrier oder labrador



    Zitat

    a) Fremde Menschen: "gaffen" uns regelrecht an und locken den Kleinen zu sich! Weiterlaufen klappt dann meistens nicht so gut, weil Pipkin verwirrt ist!



    schleppleine dran, mund aufmachen und die leute nett aber bestimmt ansprechen, ihnen erklären, worum es dir geht und dann sehen das die meisten auch ein



    Zitat

    Nun der Kleine ist erst 13 Wochen alt und findet noch alle Menschen "toll" und rennt ihnen nach :(
    Wie soll ich mich verhalten, wenn Fremde vorbeilaufen???

    Ihn hochnehmen?

    Ihn angeleint bei meinen Füßen stehen lassen? "Also bei Fuß"^^

    Vielleicht fühlt er sich dann bedroht und bekommt Angst?


    wenn er hinrennt, hat er keine angst - ergo bleibt der hund unten (auch wenn er unsicher wäre, bliebe er unten, er hat schließlich beine zum gehen ;)
    wenn die schleppleine oderstandartleine dran ist, kann er nicht weglaufen,.. also sprichst du ihn an - rufst/lockst ihn... kommt er lobst du... kommt er nicht, begrenzt du ihn dur die sl und zupfst minim.! daran, um seine aufmerksamkeit zu erhalten, rufst erneut - er kommt - lob, fertig




    Zitat

    Große Hunde: Man weiß nie wie sie auf so einen Zwerg reagieren... Vielleicht halten sie ihn für Wild? Vielleicht wollen sie nur schnuppern?


    hunde sind grundsätzlich nicht blöd, will sagen, wenn du nicht mitten auf einen wild heran stürmenden, außer kontrolle geratenen vierbeiner in wildnaher umgebung triffst, wird kein hund deinen für wild halten... eher solltest du dich mit der körpersprache von hunden auseinander setzen (buch calming signals + hundeschule hilft wunder;) )



    Zitat


    Wie soll ich mich dann verhalten?

    Ich bin der "Die klären das schon unter sich" Typ :D

    Natürlich nur bei gleichgroßen und gleichstarken Hunden, die ungefähr dasselbe Gemüt haben!
    Und die Wahrscheinlichkeit, dass ich einen anderen Zwerg treffe ist seeeeeeehr gering...


    na dann, wo ist das problem? halter ansprechen, hund beobachten, andere junghunde oder sehr ungestüme hunde würde ich im moment nicht ran lassen (also halter informieren, nett bitten, hund zu kontrollieren) - eigenen hund abrufen, sich hinhocken und eigenen hund zwichen die beine setzen lassen... oder alternativ vorbei laufen...
    am gescheitesten suchst du dir ältere ruhige hunde für die erstkontakte und hälst die augen nach kleinhunden offen



    Zitat

    Nun wie bringe ich meinem Welpen richtiges Verhalten bei fremden Hunden bei? (ohne späteres Kläffen, Pöbeln, von hinten angreifen etc.)


    das sprengt den rahmen eines freds - da hilft eine gut organisierte und betreute welpengruppe wunder



    Zitat

    Ich habe Angst, wenn ich ihn zu sehr einschränke, also beschütze, dass er sich dann entweder zu einem Angstbeißer oder aggressivem Kläffer entwickelt!


    dann tu es nicht und entspann dich :)


    edit: verdammt, warum kann man denn diese farben nicht ändern?! :cursing:

  • Hallo Patricia und Vierbeiner,



    zuerst einmal: Mach Dich nicht verrückt!



    Auch ich habe vor 4 Monate den damals 9 Wochen alten Toffee zu mir geholt und kann Deine Gedanken/Bedenken... nachvollziehen. Zwar ist ein Kleinspitz ein kleines Stück größer als die Zwerge aber auch wir kennen es, beim Spaziergang von Jedem angesprochen zu werden, wie süß und knuffig der Kleine doch ist. Da ist plötzlich jeder Hundefreund und es wird geduldet, dass der Kleine (weil er ja so süß ist und einen nicht gleich umwirft) freudig hochspringt.


    Ich habe versucht den gesunden Mittelweg zu finden - er darf Kontakt zu Menschen aufnehmen (sonst ist es wie beim Schäferhunde-Welpen in unserer Straße der keinerlei fremde Menschen kennt, nun Angst hat und meiner Einschätzung nach vom Biss nicht mehr weit entfernt ist...), aber er soll nicht zu jedem Fremden hinrennen. Inzwischen haben wir das so gut unter Kontrolle, dass wir auch an "duzi-duzi-bist-du-süß-"Menschen ohne großes Getöse vorbeikommen. Gegenüber den Menschen sage ich dann, wenn ich in diesem Moment den Kontakt nicht will "Toffee,schnell, komm weiter, sonst kommen wir zu spät" - so sind die Menschen nicht gekränkt und ich hab durchgezogen was ich wollte.



    Mit der Erziehung sollte man sich einfach bewusst sein dass unsere Hunde zwar klein sind, aber eben auch Hunde sind und genauso behandelt werden sollen und wollen wie andere Hunde - auch wenn es schwer fällt. Ich sehe es bei uns in der Hundeschule - ich bin die einzige mit einem kleinen Hund obwohl es wirklich viele hier gibt aber die meisten Leute denken "kleine Hund - wenn er nicht hört nehm ich ihn auf den Arm" - schade für die Hunde!



    Zu den Begegnungen mit anderen Hunden kann ich berichten dass auch ich derzeit nen Schwerpunkt auf das Kläffen bei Hundebegegnungen lege. Toffee bellt aus Unsicherheit und ist weder mit Leckerlis noch mit Spielzeug abzulenken. Habe ich dagegen die ULTIMATIVE Lösung gefunden werde ich Dir berichten.


    Wenn wir andere, fremde Hunde beim Spazierengehen treffen, so leine ich Toffee an und bitte auch den anderen Hundehalter seinen Hund an die Leine zu nehmen. Ich beobachte Toffee und auch den anderen Hund, spreche mit dem Halter und kann inzwischen so sehr gut einschätzen ob der Kontakt klar geht (und das freut mich dann sehr denn jede positive Erfahrung mit fremden Hunden hemmt die Unsicherheit). Auch dem Spruch "Mein Hund hat einem anderen Hund noch nie was getan" folgt von mir generell die Frage, ob der Hund denn auch schon mit so kleinen Hunden Kontakt hatte. Hunde sind zwar wirklich nicht blöd aber vor Kurzem in der Welpenstunde hielt ein Aussie-Welpe meinen Toffee offenbar nicht wirklich für einen Hund sondern für eine Beute, was wir aber glücklicherweise noch rechtzeitig bemerkten und den Kontakt zu vermieden.



    Nochmal zur Erziehung: ich arbeit mit Toffee mit dem Klicker. Er liebt es und freut sich total neue Tricks zu lernen. So fallen auch die Erziehungselemente leichter!



    Mach Dir keinen Kopf - hab Spaß mit dem Kleinen, probier aus auf was er wie reagiert und bleib - auch wenn es schwer fällt - konsequent.



    Grüße und WUFF


    Nicki und Toffee

  • Hallo,


    erst einmal muss ich sagen, dass die Spitze in der Regel sehr schnell und gut lernen und auch gefordert werden wollen, egal welche Größe sie haben.
    Ich züchte Mittelspitze und kann Dir sagen, dass Spitze sehr schnell begreifen.


    Ganz wichtig ist eine konsequente liebevolle Erziehung, denn der Spitz ist nicht mit Drill zu erziehen,
    dass geht meistens nach hinten los..
    Ich lasse meine Welpen selber entscheiden ob sie hingehen wollen oder nicht, (denn Spitze sind Fremden gegenüber eher sehr vorsichtig).
    Ich habe damit die beste Erfahrung gemacht und meistens gehen sie nur gucken und kommen wenn ich mich abwende sofort hinter mir her gelaufen.
    Da ich ja Züchte und somit auch auf Ausstellungen gehe und die Hunde sich da von den Ringrichtern anfassen lassen müssen, bin ich eigentlich froh das meine Kleinen von selber die Kontakte suchen.
    Wenn ich meine Welpen mit 10 Wochen abgebe sind sie schon sehr gut sozialisiert, laufen an der Leine, kennen andere Hunde ( große und kleine), kennen schon die Kommandos nein, komm hier, ab und ins Körbchen, auch sind sie schon zu 90% stubenrein.
    Also, sie sind schon maximal gut für den Start in ihr neues Zuhause vorbereitet.
    Deshalb sollte man beim Welpenkauf auch genau hinschauen und dem Züchter lieber eine Frage mehr stellen.
    Meine Tipp ist, lass doch deinen Kleinen selber entscheiden, sei doch froh wenn er mit anderen so gut klar kommt und mach Dir und dem Kleinen nicht so viel Stress.
    Lass ihn dort wo es sicher ist, mal ohne Leine laufen, lerne ihm spielerisch das Du viel interessanter bist als alles andere auf der Welt.
    Es müssen zum üben ja nicht immer Leckerlis sein, man kann auch sein Lieblingsspielzeug nehmen.
    Behandle ihn so wie jeden anderen Hund auch, denn auch wenn er klein ist, ist er doch ein richtiger Hund.
    Mit viel Beschäftigung, Spiel, angemessenem Sport,Liebe und konsequenter Erziehung bist Du sicher auf dem richtigen Weg.
    Ich wünsche Dir viel Erfolg und hoffe ein wenig geholfen zu haben.


    Dresdener Mittelspitze