Von Spitzen, Eurasiern, Chow-Chows & Co.

Hundikutsikas · 28. Juli 2010

Hallo Marina,

ich grinse mir hier gerade eins weg, denn abgesehen vom Pansen wäre so ein Urlaub mit gebratenen Schweinehaxen und gegrillten Hähnchen absolut nach Männes Geschmack

Aber zurück zum Thema : Wenn Du doch vor Jahren schon einmal roh gefüttert hast, verfügst Du doch über entsprechende Erfahrungen und bist in dieser Beziehung also kein Neuling mehr. Was also hindert Dich - ausser der Beschaffung - daran, Deine Fellchen umzustellen, zumal sie ja fast schon begeisterte Ohnmachtsanfälle erleiden, wenn endlich mal " was gescheites " in den Napf kommt

Wenn ich die Uhr nochmal zurückdrehen könnte, würde ich keines meiner pelzigen Kinder mehr mit industriell gefertigter Tiernahrung füttern. Gerade weil ich den Unterschied sehe zwischen Wanja und Cara-Mia, die beide erst mit einigen Lebensjahren umgestellt wurden und eben Emmi und Inka, die beide von Anfang an roh gefüttert wurden. Die beiden Grossen hatten wirklich mehr oder weniger grössere Schwierigkeiten bei der Umstellung - sie vertragen auch heute noch nicht alles und jedes gleich gut - während die beiden Wölfchen überhaupt keine Probleme mit Frischfutter haben bzw. wenn ich denen z.B. ein paar gekochte Nudeln anbiete, wird damit gespielt, aber nicht gefressen

Wenn Du Dich dazu entschliessen solltest, würde ich an Deiner Stelle für 2-3 Wochen auf gekochte Nahrung umstellen, die von Tag zu Tag immer roher wird - so kann sich der Magen/Darm ein bisschen langsamer auf den Wechsel einstellen. Man kann natürlich auch von einer Stunde zur anderen komplett auf Frischfutter umstellen, allerdings kann es da bei empfindlichen Pelzen durchaus zu Erbrechen und/oder Durchfall kommen. Bei älteren und eben empfindlichen Hunden würde ich jetzt aus meiner Erfahrung heraus auch Enzyme beifüttern, damit sich die Bauchspeicheldrüse nicht so schwer tut. Wir hatten damals Bromelain, aber es gibt auch richtige Verdauungsenzyme wie Pancrex Vet. oder Almazyme H.

Überlege Dir das mal in Ruhe bzw. wenn Du dann wirklich umstellen möchtest und noch Fragen hast, nur zu - hier wird man geholfen

Hundikutsikas · 11. August 2010

Hallo Marina,

ich muss nochmal auf die Ernährung Deiner Chows zurückkommen ...

Du schreibst, dass sie als " Ende vom Lied " ihr Leben lang gekochtes Fleisch pur bekamen - jeden Tag eine andere Sorte.

Ich verfolge zurzeit gerade eine Diskussion rund um das Thema : " Barfen, bis die Niere streikt "
Da geht es um Calcium, Phosphor und eine ganze Menge anderer Dinge - hauptsächlich aber darum, dass zuviel Phosphor die Nieren schädigt bis hin zum totalen Ausfall.

Hast Du bei Deiner wie es sich liest reinen Fleischfütterung eigentlich noch zusätzlich Calicum ( z.B. in Form von gemahlenen Eierschalen oder Citrat/Carbonat ) zugegeben oder bekamen die Chow´s tatsächlich nur reines Muskelfleisch ( also auch ohne Knochen ).

Ich frage aus dem ganz bestimmten Grund, weil Wanja sich mit den Knochen ja ein bisschen schwer tut und ich ihr nur noch morgens guten Gewissens eben leicht verdauliche Knochen füttere. Abends bekommt sie ja wie bereits erwähnt überwiegend Fisch, und da ist lediglich im Barfcomplete ein Calciumzusatz enthalten - frischem Fisch gebe ich nichts mehr dazu. Ich habe in der Vergangenheit und ich werde auch in Zukunft keine " Berechnungen " diesbezüglich anstellen, zumal die bisherigen Kontrollblutbilder keinerlei Auffälligkeiten gezeigt haben. Es interessiert mich nur einfach, wie Du das gehalten hast

Wollmaus · 13. August 2010

Hallo Martina!

Da zu der Zeit auch meine Mutter die Hunde gefüttert, bzw. für sie gekocht hat, habe ich mich gestern Abend mit ihr zusammengesetzt und wir haben versucht eine Liste aufzustellen, was genau die Chows damals alles gefuttert haben.

Als Welpe haben wir die üblichen Fertigfuttersorten durchprobiert, die sie aber alle sofort oder nach kurzer Zeit abgelehnt haben. Ich glaube, sie waren beide etwa ein halbes Jahr, als wir von gekochtem Fleisch mit Flocken langsam zu reinem gekochten Fleisch übergingen. Weil ich damals einen Vitamin/Mineralstoffmangel befürchtete, gab ich ihnen Cafortan-Tabletten, die natürlich sehr schwer in den Hund hinein zu bekommen waren .
Ab etwa zwei Jahren setze sich das Futter, wie folgt, zusammen
Jeden Tag eine andere Fleischsorte, die am häufigsten gefütterten zuerst

Hähnchen/Suppenhuhn
Rindfleisch (Kochfleisch, aber ohne Knochen, Kopffleisch, Lunge, Leber)
Pute (Ober/Unterschenkel, Brust, keine Knorpel o.ä.)
Schweinefleisch (eigentlich alles vom Schwein, keine Ohren, keine Knochen)
Lamm/Ziege (reines Fleisch)
Reh (reines Fleisch)
Wildschwein (s.o. Schwein)
Kaninchen (reines Fleisch)

Dazu gab es

Getrockneten grünen Pansen mit möglichst wenig Grün
Getrocknete Milz, Herz, Leber und Lunge vom Rind
Ab und zu einfachen Hundekuchen
2-3 Butterkekse pro Tag
1-2 Rote dünne gepresste „Büffelhaut“-Stängelchen
Manchmal ein paar Stückchen Doko Hundefutter als Leckerchen, manchmal wochenlang nicht ein Bröckchen
Von den Hunden selbst ausgewählte Kräuter, meistens Bärenklau, manchmal Brombeerblätter, zu meinem Entsetzen hat Terry, wenn auch sehr selten, Efeu gefressen. Beide haben nie Gras gefressen, haben aber mit einer Engelsgeduld die Kräuter gesucht, die sie in dem Moment haben wollten.

Keinen Fisch, keinen Käse, keine Milchprodukte, keine Eier, keine Knochen, keine Kauknochen, keine weiteren typischen Hundeleckchen, keine Vitamin- oder Mineralstoffzusätze nachdem sie erwachsen waren.

Wenn ich das jetzt im Nachhinein lese, bedaure ich eigentlich meine Spitze, die doch überwiegend „Fertigfutter“ bekommen. Aber ich habe mich endlich entschieden, es doch mit Rohfütterung zu versuchen. Zum Anfang erst mal hauptsächlich mit Barfcomplete, ergänzend dazu mit selbst zusammengestellten Mahlzeiten. Am Wochenende will ich das erste Mal bestellen.

Liebe Grüße

Marina

Rasifan · 15. August 2010

Zitat

Was mich bei den Eurasiern oder auch anderen Spitzarten interessieren würde, wäre ihre Mitarbeit beim Training, sei es Unterordnung, Tricksen oder auch die verschiedenen Sportarten.

Was Amy angeht, so kann ich nicht klagen. Sie arbeitet begeistert mit und gibt sich unheimlich viel Mühe, auch ja alles richtig zu machen. Sie liebte die Arbeit auf dem Hundeplatz, Unterordnung ist für sie eine ganz tolle Sache und auch Agility haben wir gemacht. Mittlerweile haben wir uns mangels Hundeplatz völlig auf das Tricksen verlegt und solange nur genug Lob und Leckerlies involviert sind, macht Amy grundsätzlich jeden Blödsinn mit .

Aktuell basteln wir am Stapelturm:
http://www.youtube.com/watch?v=CF5pACkWWWA

Barry "musste" als Junghund einen Begleithundekurs absolvieren, wobei wir damals unheimlich viel Glück mit unserem örtlichen SV-Platz hatten, der erfeulich fortschrittlich in seiner Ausbildungsweise war (Mitte der 80er keine Selbstverständlichkeit). Allerdings wurde er nach nur wenigen Übungsstunden vom Trainer "ausgeschult" mit der Begründung, der Hund sei zu intelligent. Er hatte wohl Recht, Barry begriff die meisten Übungen in Rekordzeit und was er einmal verstanden hatte, machte er niemals wieder falsch. Er hat mich restlos verwöhnt, was die Lerngeschwindigkeit angeht, so dass ich Amy lange Zeit für etwas schwer von Begriff gehalten habe, bis mir dann aufging, dass nicht Amy besonders langsam, sondern Barry besonders schnell lernte. Er war und ist bis heute der einzige mit bekannte Hund, der durch bloßes Zuschauen lernte und einen neuen Trick auf Anhieb beherrschte, wenn er vorher zugesehen hatte, wie Amy und Paul ihn trainierten.

LG,
Susanne

Hundikutsikas · 16. August 2010

Hallo Susanne,

da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich auch unsere Tiere begreifen und umsetzen - danke für Deinen Bericht.

Hallo Marina,

erst mal vielen Dank für Deine Mühe incl. Nachfrage bei Deiner Mutter

Der Speiseplan liest sich ja sehr interessant, aber am meisten verwundert es mich, dass die beiden mit einer solchen Vorliebe Bärenklau gegessen haben. An dieser Pflanze waren meine Pelze noch niemals dran, aber meine Kaninchen haben ihn immer sehr gerne gemocht und da es bei uns Unmengen von Wiesen-Bärenklau gibt, war der Tisch sozusagen immer reichlick gedeckt. Der Heilpflanzen-Steckbrief gibt ja einiges her, u.a. die verdauungsfördernde Eigenschaft - vielleicht hat das den Chow´s ja so gut geschmeckt

Und nun willst Du es also wieder mit der Rohfütterung versuchen - ich bin begeistert und Deine pelzigen Kinder werden es nach den bisherigen Vorberichten diesbezüglich mit Sicherheit auch sein Für unseren anstehenden Urlaub habe ich auch gerade nochmals Fisch geordert - hast Du den auch mal zum probieren bestellt ? Die Rasis sind total gierig auf diese Mahlzeiten und da Cara-Mia immer ein wenig neidig zu Wanja geschaut hat, bekommt sie jetzt auch Fisch. Die Wölfe dagegen zerschreddern ihre fleischige Knochen und sind am Fisch nicht so sehr interessiert - also soll jeder haben was er möchte und wenn die Mädel´s damit glücklich sind, dann bin ich es auch

Und gelle - Du berichtest doch bitte über die " Ernährungs-Umstellung " - dankeschön !

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