Eine erfrischend andere Erfahrung

  • Liebe Spitzfreunde!


    Wer von Euch kennt das nicht?


    Ihr geht mit Euren Hunden spazieren, kommt mit Leuten ins Gespräch und da kommen immer wieder die gleichen Geschichten vom Spitz, der "falsch" sei, "frech", ein "Kläffer" und "hinterhältiger Wadenbeißer".


    Und oft genug werden den meisten von uns diese Sprüche, dieser Rufmord an diesem wundervollen Hund, förmlich zum Halse heraushängen.


    Selten genug passiert es, dass Positives erzählt wird und gerade deshalb möchte ich das hier mal erwähnen, dass es das auch gibt.


    Auf unserem taglichen "Mädelspaziergang" trafen wir vorhin auf eine Frau, die selbst einen alten Foxl an der Leine hatte und die mich ganz verwundert darauf ansprach, dass ich sonst doch noch andere Hunde dabei hätte. Ich habe ihr erklärt, dass die Jungs einmal am Tag mal ausgeschlossen sind, damit gerade die beiden Mädels die Chance haben, sich aufeinander einzuspielen. Wir kamen also ins Gespräch und sie erzählte mir, dass sie ja von früher eigentlich nur die großen weißen Spitze kenne, aber auch die seien heute ja wirklich absolut selten geworden. Sie selbst sei mit so einem groß geworden. Und wie könnte er auch anders geheißen haben als "Flocki"! ( :D)


    Der Flocki hat in seinem ganzen Leben keine Leine gekannt. Ihre Eltern hätten sie im Sommer wohl schon mit dem Kinderwagen unter einen Baum gestellt und der Flocki habe davorgesessen. Da hätte Niemand auch nur in die Nähe des Kinderwagens gedurft. Er hat sie auf Schritt und Tritt begleitet wohin er konnte. Dann ist sie in eine größere Stadt umgezogen und musste mit der Straßenbahn zur Schule fahren. Jeden Tag hat er sie bis zur Straßenbahn gebracht und sie nach der Schule von dort wieder abgeholt. Er hat immer genau gewusst, mit welcher Straßenbahn sie kommt und brav dort auf sie gewartet. Er war ihr bester Freund bis in ihre Jugendzeit und ist auch sehr alt geworden.


    Ich muss sagen, dass ich von dieser Geschichte sehr gerührt war. Zeigt sie doch, zu welcher abgöttischen Liebe unsere Spitze fähig sind. Nur leider hört man sie so selten.


    Aber vielleicht hat ja der Eine oder Andere von Euch Lust, dies hier fortzusetzen und die positiven Geschichten, die uns andere Menschen von Spitzen erzählen, aufzuschreiben.



    Mit Genehmigung des Circus Althoff-Jacobi:

  • Hallo Monika,
    ja diese dummen Sprüche höhre ich auch oft genug.
    Doch auch gibt es Menschen die erfreut sind mal wieder einen Spitz zusehen.Bei uns um die Ecke ist ein Altenheim und dort begegnen mir nun mal oft die alten Leute. Letztens kamen mir drei alte Damen mit Gehhilfe und eine im Rollstuhl entgegen und alle sagten ach ein Spitz wie schön.
    Die Pflegerin blibt dann mit der Dame im Rollstuhl stehen und die anderen dann auch. Ja und mein Spitz hat sofort begriffen das er die Hauptperson war und ich hab ihn ein paar Kunststücke machen lassen und die alten Damen hatten ihren Spaß am Hund.Wie sie dann weiter gingen hatten alle ein zufriedenes und glückliches lächeln im Gesicht.
    Ich war total stolz auf meinen Hund das er alles so brav gemacht hat und die Damen glücklich heim gingen.
    LG Margret

  • moin moin,


    jaaa, das sind diese tollen geschichten, die uns vom spitz übermittelt werden, hauptsächlich erlebe ich das mit älteren menschen.


    ich hatte mal eine ältere dame an meinem auto kleben, als ich im kiosk war. der hafny hatte sich fürcherlich aufgeregt über diesen gaffer. als ich dazu kam, strahlte diese frau den wild kläffenden hafny an und erfreute sich offensichtlich an diesem anblick .. "ein spitz, ein spitz, oh wenn ich das meiner mutter erzähle" hörte ich. hafny ignorierte diese frau dann, als ich ihn aus dem auto holte. sie war trotzdem total begeistert und erzählte auch von ihren spitzen, die ihnen treu an der seite standen und konnte es kaum erwarten, ihrer mutter davon zu berichten, dass sie einen spitz getroffen hat. eine solche begeisterung ist schon was besonderes.


    hier auf dem land hatten sie noch eine aufgabe, von ernstzunehmenden milchkannenbewachern, über zuverlässige kinderhüter bis hin natürlich zu den unbestechlichen wachhunden auf dem hofe ... wißt ihr, es sind immer verschiedene geschichten, aber interessant:


    - mein vermieter ist landwirt und kennt die spitze noch als wachhunde auf den höfen...spitze und gänse haben so ihren ruf 8) er z.b. faßt meine spitze nicht an, aber zu gerne den barny :D
    - ein jäger erzählt aus seiner kinderzeit von "seinem" spitz, so dachte er. sein vater stellt ihn auf die probe, der hund zeigte ganz klar, dass er seines vaters hund war und "nur sein kindermädchen", der aber immer an seiner seite war.
    - ein älteres ehepaar erzählte mir im wald, von dem spitz aus ihrem rechenbuch aus der schule ... schlaues kerlchen :)


    und und und ...
    es macht spaß ihnen zuzuhören, vor allem wenn man dabei den glanz in ihren augen sieht ;)


    grüße silvia

    Viele Grüße
    von Silvia und der Friesenbande


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    „Der Spitz bedeutet für Haus und Hof dasselbe, wie der Schäferhund für die Herden.“
    Alfred Brehm (1829-1884)

  • ?(Auch mein treuer Begleiter meiner Kindheit war ein Spitz. und so war es für mich eine Selbstverständlichkeit, mir wieder einen Spitz zu nehmen.


    Gestern waren wir spazieren. Schiko geht automatisch, wenn uns Leute begegnen bei Fuß. Außerdem war er kurz angeleint und verhält sich ruhig. :P
    Was machen die besorgten Mamas - sie reißen ihre Kinder zur Seite, damit sie von der Bestie nicht gefressen werden.
    Ich frage euch, wie passt ein Kind von 6 Jahren in einen Hund von der Größe einer Katze?
    Leider muß ich solche Begegnungen immer wieder feststellen und das macht mich traurig.
    Als ich einmal im Schwarzwald Urlaub machte, wurde ich doch allen Ernstes mehrmals gefragt, ob das Kampfhunde sind. :(


    Wieviel Dummheit muß man ertragen?

  • Ja, das kennen wir auch, der Spitz der Kläffer und hinterhältige Wadenbeißer.
    Besonders Teddy wird immer für sehr gefährlich gehalten, weil ich ihn immer festhalte wenn uns fremde Leute begegnen. Dann kommt ganz oft die Bemerkung, ach den kleinen Hackenbeißer müssen sie festhalten. Wenn ich dann erkläre das ich den Hund erher vor den Menschen schütze als umgekehrt, gucken sie blöd aus der Wäsche und ihre Angst vor der Bestie schlägt in Mitleid um. Aber das braucht Teddy nicht.


    Viele Grüße


    Andrea

  • Hallo Monika!


    Das ist eine gute Idee, mit diesem Thema, das ist einfach unerschöpflich :D !
    Da ich in der Altenpflege ( ambulant ) arbeite und die meisten alten Leutchen bei uns eher körperliche Gebrechen haben, aber geistig noch fit sind, habe ich sie natürlich schon längst "systematisch" ausgefragt:


    - Viele Spitze haben an der Kette gelegen und waren "frech bis bösartig". Wenn man dann genauer nachfragt, ob der Hund denn auch mal von Kindern geärgert wurde, kam immer sofort die Antwort:" Na, klar, der konnte ja nicht weit hinterherlaufen ", aha ... , aber wehe, wenn doch ...


    - Die Spitze, die herumlaufen durften, haben wohl wirklich oft in die Hosen und Waden gekniffen, ups ...


    - Allen voran mein Opa, der schon lange verstorben ist. Er galt als großer Tierfreund, aber wehe, er ging irgendwo längst, wo ein Spitz war, den hatte er zu 100% an der Hose hängen, die Spitze damals haben wohl auch bestimmte "Vorlieben" bei der Auswahl ihrer Beute gehabt :D!


    - Das traurigste, was ich gehört habe, war von einem Spitz, der zu Hause zurückgelassen wurde ( eingesperrt ), damit er nicht hinterherlaufen konnte, als die Familie vertrieben wurde.
    Als sie schon eine Weile am Dorfplatz standen und warten mußten, kam der treue Hund an, keiner wußte, wie er aus dem Haus kommen konnte und die Familie mußte ihn wieder in einem anderen Haus einsperren, weil er ja nicht mit durfte.
    Die Frau erzählte mir diese Geschichte und obwohl das nun schon Jahrzehnte her war, standen ihr schwuppdich die Tränen in den Augen, denn dieser Spitz war ein Familienhund, immer eine treue Seele gewesen und zu keinem frech ;(.


    - Eine andere Oma hat mir gleich ein super Foto, 1952 beim Fotografen gemacht!! (war das ein Luxus damals) in Lüdenscheid, geschenkt und meinte, das die Erben das Bild sowieso wegwerfen würden und da ich so spitzverrückt wäre, es ja in gute Hände käme =). Muß es mal von der Wand nehmen, einscannen und hier einstellen. Sieht unseren Dorfspitzen sehr ähnlich !



    Ansonsten sind wir sehr viel mit unseren Hundis unterwegs und kämpfen mit den üblichen Vorurteilen, gähn. Wenn es mir total zu bunt wird und wieder mal jemand fragt:" Ach, ist das auch so ein falscher, bissiger Spitz?", dann bejahe ich und sage, das er nur ganz knapp die Maulkorbbefreiung geschafft hat, aber immerhin. Die blöden Gesichter der Leute, super, verzeiht, aber wenn man in einer Stunde 5x den gleichen Mist hört, dann muß man auch mal Dampf ablassen 8).


    Wie alt ist das Foto von dem Zirkusspitz und gibt es überhaupt noch einen Zirkus, der Spitzdressuren zeigt?


    So, das wars erst mal
    Schöne Grüße aus dem Sauerland

    Viele Grüße


    Silke


    Hindernisse sind die schrecklichen Dinge, die Du siehst, wenn Du das Ziel vor Augen verloren hast


    Dino, der schöööönste Forumsspitz !