Ausstellungen.....Sinn oder Unsinn ?

Hi alle,

eins vorab, natürlich machen Ausstellungen Sinn, hier können sich Hunde miteinander messen, Züchter können wichtige Erkenntnisse für die Zucht gewinnen und Interessenten können sich über die Rasse informieren. Natürlich spielt auch die Möglichkeit des Dialoges zwischen den Züchtern eine wichtige Rolle.

Nur sehe ich das mal zwangläufig aus der Position eines Hobbyhundebesitzers. Ich bin ein Fan von schwarzen Großspitzen, was wohl hier bekannt sein dürfte *schmunzel

Ich geniesse mein Glück, jetzt einen haben zu dürfen, mittlerweile der Zweite *stolzgugg

Mit meinem Ersten, reinrassig, aber manchmal Knickohren, habe ich nie eine Ausstellung besucht, warum auch, er hätte eh keine Chance gehabt. Aber er war ansonsten vom Aussehen und Wesen ein Musterbeispiel eines schwarzen Großspitzes.

Nachdem er etwas unglücklich verstarb, hatte ich das grosse Glück, fast sofort wieder einen schwarzen Großspitz mein Eigen nennen zu dürfen.

Jep, meine Amor von Bessarabien, eigentlich wollte ich immer den Namen ändern, aber je öfters ich den Wurf besuchte, um so besser gefiel er mir

Nun gut, ich versprach der Züchterin, Amor für die Zucht zu erhalten und besuchte zwangsläufig zum ersten mal Hundeausstellungen. Zu meiner Schande muss ich eingestehen, ich trainiere Amor nicht für Ausstellungen. Er ist für mich Haus-, Familien- und Hofhund....er ist mein treuer Freund ! Er darf bei mir einfach Spitz sein, so will ich ihn und so mag ich ihn.

Amor ist, typisch Spitz, misstrauisch gegenüber Fremden...also auch gegenüber Hunderichter, besonders gegenüber denen, die meinen sofort auf einen fremden Hund zugehen zu müssen *schmunzel

Diese spitztypische Verhaltensweise brachte ihm natürlich jede Menge Minuspunkte ein....wobei....trotz der miesen Noten, die es ihm einbrachte, war ich stolz auf meinen Hund *gg

Naja, so schlimm war es ja nun auch nicht, er hatte auch mal nen "guten Tag" und wurde an ihm Europajugensieger *lach

Nachdem er trotz seines spitztypischen Sturrkopfes genug V1 eingesammelt hatte und auch noch HD frei ist, wurde er zum anerkannten Deckrüden.

Für das kommende Jahr habe und werde ich keine Ausstellung mehr für ihn melden. Erstens habe ich mein Versprechen eingehalten und zum Zweiten, wird Amor gegen Züchterhunde keine Chance haben. Ein Züchter braucht Erfolge und wird seinen Hund auf Ausstellungen trimmen und trainieren. Amor wird nicht trainiert und immer eine seiner spitztypischen Eigenschaften zeigen.....Misstrauen gegenüber Fremden....

und ich will das so, weil Amor auch eine Gelände überwachen soll. Er macht das bisher super und ich werde nen Teufel tun, ihm beizubringen, Fremde an sich heran zu lassen oder sogar an sein Gebiss zu lassen.

Noch was zum Thema Ausstellungen.............

sein Freund, Kleinspitz Wolf musste in ner Dreierkonkurrenz antreten. Ein Kleinspitz wirklich super im Fell und in der Präsentation, ein Zweiter abgehaart und nicht so folgsam. Wolf voll im Fell und zeigt sich super. Der abgehaarte Züchterhund gewinnt vor Wolf.Die Züchterin meinte selbst, das ihr Hund nicht die geringsten Chancen hat. Züchter und Richter gaben sich freundlich die Hand und an diesem Tag beschlossen wir, unsere Hunde nicht mehr auf Ausstellungen zu bringen.

So, genug geschrieben

lg

Horst

hallo Horst ,ich antworte morgen,denke aber auch so.
LG.Gisela

Hallo Horst!

Zitat

Original von Großspitzfan
eins vorab, natürlich machen Ausstellungen Sinn, hier können sich Hunde miteinander messen, Züchter können wichtige Erkenntnisse für die Zucht gewinnen und Interessenten können sich über die Rasse informieren. Natürlich spielt auch die Möglichkeit des Dialoges zwischen den Züchtern eine wichtige Rolle.

Du schreibst es ja bereits selber!
Im züchterischen Interesse mögen Ausstellungen durchaus sinnvoll sein, sofern man die Preis-Ergebnisse nicht zu ernst nimmt.

Aber alles andere würde ich "Spaß-Ausstellungen" nennen.
Die Motivation, welche dahinter steht, möchte ich lieber nicht nennen.

Das Problem aber, das ich an dieser Sache sehe ist, daß viele ihren Spaß in die Hunde hinein interpretieren.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß besonders ein Spitz es toll findet, mitten im Sommer in einer Halle, womöglich noch in einem Kennel eingesperrt, auf seine Bewertung warten muß.
Und ein "richtiger" Spitz findet es garantiert auch nicht so toll, von lauter "Konkurrenten" (nicht im ausstellerischen Zusammenhang gemeint) umgeben zu sein. Da kommt eher sehr negativer Streß auf, den man seinen Hunden besser ersparen sollte.
Und wenn der ihm fremde Richter ihm an sein Fell oder seine Zähne will, hört der Spaß für ihn ganz sicher endgültig auf.

Aber es ist ja auch eine kommerzielle Angelegenheit, da kann man ja schwer dagegen sein.

Alles Gute!

Sebastian.

Hi alle,

Silke, die Verpflichtung, bis zu einer gewissen Uhrzeit mit Deinem Hund auf der Ausstellung zu bleiben, unterschreibst Du bei fast jeder Anmeldung.

Der Veranstalter verspricht den zahlenden Besuchern eine Vielzahl von Hunderassen und natürlich jede menge Hunde. Das kann er nur gewährleisten, wen er die Aussteller zwingt, bis zu einer gewissen Uhrzeit auf der Ausstellung zu verbleiben.

Das man auf Ausstellungen alte Bekannte wiedertrifft, ist für mich einer der wenigen positiven Aspekte.

Für Züchter, besonders die kommerziellen, sehe ich einen Sinn bei diesen Ausstellungen. Sie bekommen die Möglichkeit, den Besuchern ihre Hunde zu präsentieren und neue Kunden zu gewinnen. Natürlich sind die Preise und Auszeichnungen auch ein Anreiz für sie, da ihre Hunde dadurch für den Käufer interessanter werden.

Jutta, keine Angst, Amor verschwindet ja nicht in der Versenkung, wie im neusten Spitzheft zu lesen ist, steht er als Deckrüde zur Verfügung.

Und Jutta, was den Spass des Hundes an Ausstellungen angeht, teile ich mehr die Meinung von Sebastian, sie deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.

Die Fahrt zur Ausstellung ist in der Regel nicht so schlimm für Amor, er fährt gerne im Auto mit, zumal er in meiner Nähe sein kann. Der Stress fängt bei der Ankunft an. kaum angekommen, befindet er sich sofort in einem Rudel fremder Menschen und Hunde, das häufig auch noch auf engstem Raum. Stress pur für Hund und Mensch !!!

Ich habe dieses jahr die Doppelausstellung in Dortmund mit Amor besucht und versucht, es so stressfrei wie möglich für Amor zu machen. Anreise einen Tag vorher, im Hotel übernachtet. Abends gemütlich auf der Terrasse, in entspannter Atmosphäre mit anderen Hundebesitzern geplaudert Lustiger Weise war es ein Paar, welches sich ein Jahr vorher in Kassel u.a. auch bei mir, über schwarze Großspitze informierte und jetzt im Besitz einer schwarzen Großspitzhündin ist. Naja, so ganz entspannend war es für Amor nicht, der hat sich gleich in die Hündin verguckt

Am nächsten Tag auf die Ausstellung, Amor hat sich echt Mühe gegeben und sich super gezeigt, selbst die Zahnkontrolle, die einige Minuten dauerte, hat ihn nicht genervt.

Danach wieder ins Hotel, das mitten im Grünen lag, fast den ganzen Resttag im Freien verbracht, ohne jeglichen Stress.

Dann der 2. Ausstellungstag, den Vormittag wieder gemütlich im Freien verbracht, Mittags zur Ausstellung und zum Glück früh genug eingetroffen. fast eine Stunde standen wir in der Warteschlange, bevor wir in die Halle konnten. Eine Stunde lang Auseinandersetzung mit Hund vor und Hund hinter uns. Amor ist mittlerweile ein ausgesprochen selbstbewußter Rüde geworden, der sich von einem anderen Hund so schnell nichts gefallen läßt...also Stress pur...

Glücklich am Stand eingetroffen, die Aussteller, die vor uns drann waren, diskutierten noch über ihre Noten und bauten so langsam ab, wir erkämpften uns einen guten Platz ....also wieder einmal Stress pur....

Dann wie immer .......warten..... Amor immer noch freundlich, jeder der wollte, konnte ihn problemlos anfassen, er ist halt nen Schmusebär *gg

Dann...endlich...durfte er in den Ring...mittlerweile war er doch etwas genervt *schmunzel Da kommt doch so ein dunkel gekleideter Mensch direkt auf ihn zu und will ihn auch noch anfassen, ohne Amor erstmal schnuppern zu lassen, wer da vor ihm steht. Amor reagiert ganz anders als am ersten Tag, er lehnt ihn ab und weicht ihm aus. Mit grosser Mühe gelingt es dem Richter Amor anfassen zu dürfen, jetzt nicht falsch verstehen, Amor hat nicht geschnappt oder böse reagiert, er ist nur ausgewichen. naja, sein V1 hat er bekommen, aber der ganze Rest viel flach *gg

Aber es machte doch sehr deutlich, das solche Ausstellungen in der Regel unsere Hunde doch stressen.

Zugegeben, Amor ist nicht für Ausstellungen trainert, sein Job ist es, auf ein recht grosses Areal aufzupassen und jeden Eindringling zu melden. Das macht er super, Femdlinge werden gemeldet und verbellt. Erst wenn sein Herrchen Kontakt mit dem Femdling aufgenommen hat, wird er zum Schmusehund und fordert den Fremdling zum Spielen auf. meine Besucher sind immer wieder überrascht, wie freundlich dieser Hund sein kann *lach

Mir gefällt sein Selbstbewußtsein, seine Wachsamkeit und seine Freundlichkeit.......genau so wollte ich ihn haben.

Warum soll ich ihm den Stress von Ausstellungen zumuten ? Er hat absolut nichts von den Pokalen und Urkunden. Sein Herrchen sammelt die auch nicht, er hat auf Grund seiner sportlichen Aktivitäten genug davon in den Regalen.

Trainiere ich ihn für Ausstellungen, begrüßt er am Ende Fremdlinge schwanzwedelnd und lässt sich von ihnen auch noch das Gebiss kontrollieren *lach

Seine Entwicklung gefällt mir sehr gut. Amor ist körperlich ein ausgesprochen robuster und starker Großspitz mit einem ausgeprägtem Selbstbewußtsein. Er ist freundlich, ein Kindernarr...... es dürfte unschwer zu erkennen sein, das ich Spass mit und an ihm habe.

Warum jetzt also noch Hundeausstellungen, zumal ich weiss, das Amor gegen Züchterhunde keine Chance hat ?

LG

Horst

Wir werden als Gäste erscheinen und anfeuern *gg