Belegung einer 9 Monate alte Wolfspitzhündin

  • Zitat

    Original von miniwolf
    Zu den Welpen: einmalige Inzucht wird sich kaum anders auswirken, als mehrere Generationen Linienzucht.


    Zum Einen, Entschuldigung dass ich Dich verbessere, ist es ja keine einfache Inzucht, sondern Inzestzucht, die nach VDH, soweit ich orientiert bin, grundsätzlich unzulässig ist. Und zum Anderen stellt sich die Frage, ob es denn wirklich nur einmalig ist.


    Linienzucht schädigt das Erbgut der Tiere auch massiv. Und die Ergebnisse davon haben wir doch hier im Forum erlebt. Das macht aber doch diese Geschichte nicht besser, oder?

  • Hallo Monika,


    die ganze Sache ist dumm gelaufen und hätte einfach nicht passieren dürfen, stimmt.
    Ich kenne die werdenden Eltern nicht.
    Ich habe mich nur über den formellen Ablauf informiert.
    Der Zuchtverstoß wird in den Papieren der Welpen vermerkt - ich kann mir kaum vorstellen, das jemand mit ihnen weiter züchten will.


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Zitat

    Original von miniwolf
    Der Zuchtverstoß wird in den Papieren der Welpen vermerkt - ich kann mir kaum vorstellen, das jemand mit ihnen weiter züchten will.


    Hallo Beate!


    Das sehe ich anders. Es gibt genügend Leute, die trotzdem oder sogar gerade damit züchten.
    Banjas schwerkranke Mutter ist ebenfalls das Ergebnis einer Vater-Tochter-Verpaarung. Sie hat zwei Würfe gemacht, die beide geschädigte Welpen hervorgebracht haben. Ob sie jetzt aus der Zucht ist, weiß ich nicht.

  • Hallo Monika,


    das wußte ich nicht, dass Banja´s Mutter schwer krank ist. Das tut mir auch leid für dich und Banja.


    Wolfsspitze gibt es noch genug, dennoch wird man sich die Welpenkäufer hier um so genauer ansehen müssen.


    Viele Grüße, Beate


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Zitat

    Original von Arche
    Hallo Werner!
    Bei aller Liebe: Wenn so etwas unbeabsichtigt passiert, dann geht man zum TA! Zumal, wenn die Hündin so jung ist und das Ergebnis Inzestzucht wäre.(


    Aus Inzest als einmaligem(!) ''Unfall'' gehen in der Regel völlig gesunde Tiere hervor. Das Risiko für die Hündin, sie wegmachen zu lassen, ist dagegen nicht zu unterschätzen. Ich würde die Welpen vor der Abgabe sterilisieren lassen, um weitere Nachkommen mit ihnen zu vermeiden. Das reicht doch. Als Zuchthunde sind sie eh kaum noch interessant.


    Zitat

    Original von Arche
    Wenn dann aber ein Deckschein ausgefüllt wird, heißt das für mich doch ganz klar, dass das Absicht war!
    X( X( X(


    Im Gegenteil! Durch den Deckschein wurde es lediglich korrekt gemeldet. Wenn die Welpen registriert sind, trägt das immerhin dazu bei, dass sie nicht mehr ohne Weiteres zur Weiterzucht eingesetzt werden können. Es wäre sicherleich einfacher gewesen, die Welpen ohne Papiere irgendwo zu verhökern, als sie korrekt anzumelden.


    Inzucht mit voller Absicht scheint mir ohnehin völlig unsinnig. Will man eine Hündin decken lassen, dann stehen Hunderte, wenn nicht gar Tausende Rüden bereit. Warum sollte Jemand da ausgerechnet den Bruder nehmen, mit all dem Ärger und Image-Verlust, der damit verbunden ist? Die eventuelle Deckgebühr holt man doch leicht wieder rein, denn Welpen aus Inzucht dürften kaum den üblichen Preis erzielen.


    Zudem darf man auch auf Grund des Alters der Tiere davon ausgehen, dass es sich tatsächlich um einen ''Unfall'' gehandelt hat, mit dem die Züchter wohl kaum gerechnet haben. Ob man es hätte vermeiden können, das steht allerdings auf einem anderen Blatt. Ich meine zwar, man kann, aber darum geht's hier halt nicht.


    In diesem Sinne...


    ...Ulli Urbschat


  • Hallo Leila,


    wie so etwas passieren kann, dürfte nicht all zu schwer zu verstehen sein. Kennst das doch mit den Blümchen und den Bienen, oder? *g*


    Was ist an einem Deckschein auszusetzen? Nachdem es nun mal passiert ist, ist es völlig korrekt, dies durch einen Deckschein offiziell zu melden. Das Gegenteil wäre verwerflich! Ähnlich sieht es mit Ahnentaflen aus. Ehrlicher, als einem Tier eine Ahnentafel mitzugeben, aus der der Inzest schwarz auf weiß hervorgeht, geht's doch gar nicht!?


    Ich hätte mal die Reaktionen sehen wollen, wenn diese Deckung eben nicht gemeldet worden wäre.


    Und warum tun dir die Hunde leid? Die Hündin kann ich ja noch nachvollziehen, weil sie halt eigentlich zu jung ist. Aber die Welpen? Die werden vermutlich genau so gesund und munter sein, wie andere auch. Und vielleicht haben sie ja sogar ein glücklicheres Leben vor sich, als so mancher Zuchthund. Wer weiß das schon?


    In diesem Sinne...


    ...Ulli Urbschat

  • Zitat

    Original von miniwolf
    Hallo,


    ich finde das auch unmöglich!
    Wenn ein Deckschein ausgefüllt wurde, sieht es ja echt nach Absicht aus.
    Abgesehen von der Inzucht... wieso lässt man die Hunde nicht erst mal erwachsen werden??? Dann bliebe viel Zeit zum Nachdenken, über geeignete Deckpartner.


    Beate


    Hallo Beate :o)


    Auch hier noch mal:


    Ein Deckschein wird nicht vor dem Deckakt ausgefüllt, um diesen sozusagen zu beantragen/ genehmigen, sondern er bescheinigt, dass ein Deckakt stattgefunden hat.


    Es zeugt also gerade bei einem ungewollten Deckakt unter Geschwistern von der Korrektheit des Züchters, wenn er diesen für ihn peinlichen Schritt geht und es ordnungsgemäß bekannt gibt, statt es zu vertuschen.


    Wer dagegen absichtlich Inzucht mit ''Minderjährigen'' betreibt, der wäre ja bescheuert, wenn er das dann auch noch offiziell melden würde.


    Seht's mal aus dieser Sicht.


    Lieben Gruß von der Lippe...


    ...Ulli Urbschat :o)

  • Zitat

    Original von Leila
    Hallo,


    ob es überhaupt genug Interessenten für diese armen Welpen gibt?
    Sind diese Hunde denn billiger als andere?
    ?(


    Leila


    Ja, Leila,


    die Welpen werden vermutlich nicht denselben Preis erzielen, wie solche, die noch für die Zucht in Frage kommen, aber das Interesse an dieser Rasse ist insbesondere in ländlichen Umgebungen mancher Regionen sehr hoch. Ob Inzucht oder nicht, das interessiert da ohnehin kaum.


    In diesem Sinne...


    ...Ulli Urbschat

  • Hallo Ulli!



    Bitte verstehe meinen Beitrag nicht als Kritik. Ich versuche lediglich dazuzulernen!


    Zitat

    Original von Ulli Urbschat
    Aus Inzest als einmaligem(!) ''Unfall'' gehen in der Regel völlig gesunde Tiere hervor.


    Die Erbschäden, welche bei einer Inzestverpaarung auftreten können, resultieren doch in erster Linie aus dem (sehr) ähnlichen Genotyp der Elterntiere.
    Wenn es zu mehrfachen Verpaarungen dieser Elterntiere kommt, hat das m.E. keine Rückwirkungen auf ihren Genotyp. Mit anderen Worten, ihr Genotyp wird nicht ähnlicher!


    Das würde bedeuten, daß das Risiko für Erbschäden bei jedem Wurf gleich hoch ist.


    Natürlich steigt das Risiko, mindestens einen geschädigten Welpen zu erhalten, mit der Zahl ihrer Nachkommen, unabhängig von der Zahl der Würfe. Das ist eine Grundlage der Wahrscheinlichkeitsrechnung.



    Oder spielt da noch ein anderer Mechanismus eine Rolle? ?(
    Wenn ich in meinen Überlegungen irgendeinen Gedankenfehler gemacht habe, dann würde ich mich über Aufklärung freuen! :)




    Alles Gute!



    Sebastian.

  • Hallo Ulli,

    wie so was passiert, ist mir schon klar, aber wie man es zulassen kann, das sowas geschied, das kann ich nicht verstehen. Man merkt doch wenn seine Hündin läufig ist und man weis als Züchter doch auch in welcher Zeit es passieren kann und wenn es dann nicht passieren soll, muß man etsprechende Vorkehrungen treffen, um so etwas zuverhindern.



    Du willst wissen warum die Welpen mir leid tun? Weil ich mir nicht vorstellen kann das alle Welpen so gesund und munter wie andere sind und das auch bleiben.
    Ich wünsche den Welpen aber das sie gesund sind und das auch bleiben und auch ein schönes Zuhause finden, denn sie können ja nichts dafür.


    Das das Interesse an der Rasse in manchen Regionen sehr hoch ist mag sein, aber wenn den Welpen Käufern nicht interessiet ob Inzucht oder nicht, dann weis ich nicht was der Hund diesen Menschen werd ist oder ob der Hund dann nur als Alarmanlage im Zwinger sitzt, was ich natürlich nicht hoffe.


    Leila


  • Hallo Ulli,
    das weiß ich doch schon "lange" =)


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Hallo Sebastian!


    Es geht bei Inzestschäden nicht um die Ähnlichkeit des Genotyps, sondern um das Hervortreten von Erbschäden, die dadurch entstehen, dass die Wahrscheinlichkeit des Hervortretens sonst rezessiver Defektgene bei genetisch eng verwandten Tieren weitaus höher ist als bei nicht verwandten Elterntieren.

  • Hallo @,


    zur Gesundheit der Welpen denke ich, macht es schon einen Unterschied, ob die aus gesunden Linien kommen oder ob die aus ohnehin schon sehr verwandten Vorfahren kommen.


    Ich kenne zwar die Ahnen der beiden Hunde nicht, aber bei Wolfsspitzen ist anzunehmen, dass die nicht aus Linienzucht kommen.


    Der einmalige Unfall wird gesunde Tiere bringen, aber mit diesen dann weiter zu züchten würde das Risiko für Erkrankungen steigern - so verstehe ich das, aber verbessert mich ruhig.


    Viele Grüße,
    Beate


    Spitzengrüße,
    Beate mit Mittelspitzrudel

    Warte nicht auf ein großes Wunder, sonst verpasst du viele kleine

  • Hallo Monika!


    Zitat

    Original von Arche
    ... Wahrscheinlichkeit des Hervortretens sonst rezessiver Defektgene bei genetisch eng verwandten Tieren weitaus höher ist als bei nicht verwandten Elterntieren.


    Die Wahrscheinlichkeit des Zusammentreffens rezessiver (krankmachender) Gene ist doch nach meinem Verständnis in genau der Ähnlichkeit des Genotyps begründet.
    Aufgrund der Ähnlichkeit stehen sich doch entsprechende rezessive Gene gegenüber, die bei der Kombination rezessiv-rezessiv den Gendefekt auslösen.


    Steht bei nicht verwandten Tieren kein entsprechendes rezessives Gen zur Verfügung, kann es schlimmstenfalls zu einer Kombination dominant-rezessiv kommen, wobei der Gendefekt nicht zum Ausdruck kommt.


    Oder habe ich da etwas Grundlegendes falsch verstanden?



    Sebastian.

  • Hallo Beate!


    Eine Garantie für die Gesundheit würde ich nicht geben. Die kann man natürlich grundsätzlich nicht geben, aber die Wahrscheinlichkeit liegt doch schon höher.
    Es ist schon ein Glücksspiel, von dem man nicht genau weiß, ob es gut geht.


    @ Sebastian


    Nein, Du hast recht. Ich hatte Dich falsch verstanden. ;)


    Aber die Kombination dominant-rezessiv kann auch bei einer Inzestverpaarung auftreten. Das hängt ja von mehreren Faktoren, am stärksten aber von der Rekombination des Genmaterials beim Crossing-over, ab.

  • Zitat

    Original von Leila
    Hallo Ulli,
    wie so was passiert, ist mir schon klar, aber wie man es zulassen kann, das sowas geschied, das kann ich nicht verstehen. Man merkt doch wenn seine Hündin läufig ist und man weis als Züchter doch auch in welcher Zeit es passieren kann und wenn es dann nicht passieren soll, muß man etsprechende Vorkehrungen treffen, um so etwas zuverhindern.


    Im Grunde hast du Recht, und so sah ich das auch immer. Habe allerdings kürzlich von einem langjährigen Zuchtwart erfahren, dass man sich da auch gewaltig täuschen kann. Es hat schon Fälle gegeben, in denen Hündinnen erst am 28. oder 29. Tag(!) ''aufgenommen'' haben, wenn also Jeder davon ausgeht, dass sie bereits weit über die Zeit sind.


    Zitat

    Original von Leila
    Du willst wissen warum die Welpen mir leid tun? Weil ich mir nicht vorstellen kann das alle Welpen so gesund und munter wie andere sind und das auch bleiben.
    Ich wünsche den Welpen aber das sie gesund sind und das auch bleiben und auch ein schönes Zuhause finden, denn sie können ja nichts dafür.


    Die Risiken von Inzest sind natürlich bekannt. Hier muss man halt abwägen, welches Risiko man höher einschätzt. Das durchaus nicht geringe Risiko für das Muttertier, wenn man einen Eingriff macht, oder das relativ geringere Risiko, dass ein Erbfehler überhaupt vorhanden ist und sich tatsächlich auch ausbildet. In diesem Fall haben sich die Züchter nun mal für das Wohlergehen der Hündin entschieden und hoffen darauf, dass die Welpen eben gesund sein werden.


    Zitat

    Original von Leila
    Das das Interesse an der Rasse in manchen Regionen sehr hoch ist mag sein, aber wenn den Welpen Käufern nicht interessiet ob Inzucht oder nicht, dann weis ich nicht was der Hund diesen Menschen werd ist oder ob der Hund dann nur als Alarmanlage im Zwinger sitzt, was ich natürlich nicht hoffe.


    Nun, speziell Wolfsspitze wurden nun mal ursprünglich als Wachhunde gezüchtet und haben dafür auch heute noch die idealen Eigenschaften. Ein Wolfsspitz, der diese Aufgabe tatsächlich ausführen darf(!), wird also eventuell ein glücklicheres Leben haben, als einer, dem dies ständig untersagt wird. Ich kann natürlich nicht für alle Regionen sprechen, aber in unserem Umkreis finden Wolfsspitze als Wachhunde fast ausschließlich auf Bauernhöfen Verwendung, auf denen sie freilaufend und nicht in Zwingern gehalten werden.


    Ich denke nicht, dass es den neuen Besitzern gleichgültig ist, ob ein Tier aus einer Inzucht-Verpaarung stammt, sondern sie werden sich der möglichen Risiken bewusst sein. Ich selber würde daher in einem solchen Fall dem neuen Besitzer anbieten, ein Tier, bei dem ein Erbfehler tatsächlcih in Erscheinung treten sollte, zurück zu nehmen. Unter diesem Aspekt wäre es für den Käufer kein Risiko und angesichts des günstigen Preises ein durchaus attraktives Angebot.


    Ob der neue Besitzer wirklich Gebrauch von diesem ''Rückgaberecht'' macht, steht auf einem amderen Blatt. Ein Bauer, der schon aus beruflichen Gründen eine weniger enge Bindung zu seinen Tieren hat, ja haben muss (was nicht schlecht sein muss), wird das wohl eher in Anspruch nehmen, als ein städtischer Besitzer, der in der Regel eine familiäre Bindung zu seinem Hund aufbaut und eher dazu neigt, seinen mittlerweile geliebten Freund auch trotz Erkrankung zu behalten und ihm das Leben möglichst angenehm zu machen.


    Ich hoffe, ich sehe Letzteres nicht zu sehr aus meiner eigenen Sicht. Wir haben zum Beispiel unseren ersten Hund, ebenfalls ein Wolfsspitz, auch dann nicht im Stich gelassen, als er alt und gebrechlich wurde. Wir haben ihn in seinen letzten Jahren mehrmals täglich zwei Etagen runter und wieder rauf getragen, wann immer er uns dazu aufforderte. Haben die ganze Wohnung (seinerzeit Laminat) mit Teppichläufern ausgestattet, damit er nicht ausrutschen konnte. Haben ihm so lange teure Medikamente gegeben, wie er trotz seiner Gebrechen noch Freude am Leben zeigte. Und wir haben ihn auch als er über die Regenbogenbrücke ging, nicht alleine gelassen, sondern, so schwer es auch fiel, unsere Tränen unterdrückt, um ihm das Gefühl zu geben, er würde nur ''einschlafen''.


    Und nun muss ich mich erst mal wieder sammeln.


    Lieben Gruß...


    ...Ulli Urbschat :o)