Heyy Leona, das passiert mir STÄNDIG!!!!!! Ich hasse das!!
Mir passiert's zum Glück nur selten - aber man kriegt echt den Frust!
Und genauso ist es, wenn man sich viel Mühe mit seinem Hund gibt, und dann - passiert irgendwas, was man nicht will und was man nicht kontrollieren kann und man hat keinerlei Möglichkeit, darauf einzuwirken!
Dann ist man frustriert, das überträgt sich auf die Beziehung - und mal ehrlich: Eine schlechte Beziehung zu meinem Schschsch... - PC (ob der nun "schuld" ist oder nicht ist mir grad egal) ist nix Schlimmes.
Aber eine frustrierte Beziehung zum Hund ist schon schlimm, für Herr und Hund.
Ich kenne das sehr wohl, diese Unzufriedenheit und diese Fragen: Warum macht mein Mojo dies und das und hört nicht endlich auf damit? Bin ich blöd? Ist der Hund blöd? Hat er kein Vertrauen zu mir? Ist er ein "Kannix"? Liebt er mich nicht? Und: Soll das nun immer so weiter gehen?
Das sind sowohl dumme als auch kluge Fragen, auf jeden Fall nagt sowas an einem! Und ich finde es gut, dass Bianca sich mit ihrem Problem nicht versteckt, sondern es thematisiert, denn dazu gehört ja auch Mut!
Ich habe mal ein paar Sätze heraus kopiert, die mir zeigen, wie das Verhältnis Bianca-Ashley aussieht:
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Denke auch das es an "uns" liegt...oder an mir, bin dann immer echt sauer wenn sie mist macht, wo sie GENAU weiß das sie dass nicht darf!!
Da denk ich die will mich ärgern was sie ja nicht will. denk ich mal.
Ich denke, sie denkt ... oder aber sie weiß genau, dass .... und sie will ... was sie ja nicht will ...
Also das sind alles sehr hilflose Annahmen! Es sind die Rätsel, vor denen wir stehen, und es sind gar keine Rätsel mehr, wenn wir unseren Hund - verstehen!
Dazu aber ist erforderlich, dass wir vom Hund ausgehen und nicht nur von uns und unseren Ansprüchen!
Was lese ich weiter?
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War auch enttäuscht das sie dass geschirr nicht mag, aber ja is nunmal so.
Frust - und das Bemühen, mit dem eigenen Frust umzugehen. Es ist rein menschlicher Frust, und ich glaube, dass Du, Bianca, das mittlerweile auch verstanden hast.
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Ich denke ich bin zu streng oder erwarte zu viel, .....
Jau! Richtig gedacht! Beides ist der Fall!
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oder witme mich doch ihr zu wenig...
Bestimmt nicht zu wenig! Aber nicht artgerecht! Denn was lese ich weiter?
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Doch ich strafe Aschley!! Ich ignoriere sie nicht nur, aber nach der Strafe ignoriere ich sie!
Das ist schlimm! Martina hat alles dazu gesagt, man braucht das nicht wiederholen.
Niemals habe ich einen Hund "bestraft". Sehr wohl habe ich einen erwachsenen Hund auch mal hart gemaßregelt!Das ist ein großer Unterschied! "Strafe" soll eine Art "Abbüssen" für Fehlverhalten sein, also wenn der Hund z.B.( pieselt oder weg läuft) oder Müll frißt, wird er zum Beispiel angeschrieen und wird gescheucht, vielleicht auch geschlagen, wird dann weg gesperrt, nicht mehr angeschaut etc; ein volles Programm mit dem Hintergedanken: "Du böser Hund! Warte, ich werde Dir zeigen, was passiert, wenn Du das machst!"
Maßregeln aber heißt: Hund frißt Müll, ich stupse ihn weg - "PFUI!" - und lasse sofort wieder los; noch ehe mein kleines Hundi denken kann, hab ich ihn schon wieder gelobt (die Wolfsmutter würde ihn anknurren, ggf. packen und zur Seite setzen, dann freundlich leckend beruhigen) und die Welt ist soooo schnell wieder in Ordnung, dafür stehen uns Menschen dann heute Verstärkungen zur Verfügung wie Futter, mit oder ohne Klicker, und auch geschickte kleine Spiele, und auch "Frieden machen" durch Kuscheln.
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Ich versuch mit ihr zu spielen nur sie findet kaum was toll...kein ball...kein stock...kein spielzeug. Mit meiner Tochter spielt sie mit so ein stoff hund. Joa...keine ahnung.
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Ich bin sauer weil sie NIE am Müll beigeht! Weil sie weiß sie darf es nicht! Hat kauzeig etc alles was sie braucht, und dann sowas.
Das ist ein tiefgreifendes Mißverständnis!
Spielzeug liegt herum - wie langweilig! Es wird ja nichtdamit gespielt! Natürlich freut sich ein aufgeweckter, lebendiger kleiner Hund darüber, dass es da was gibt, womit ein anderer spielt; etwas, was zum Mitspielen einläd - und natürlich sucht er sich das aus, was interessant ist ... mit dem Töchterchen m,al erst recht!
Und natürlich ist herumliegendes Futter - Kauzeug - langweilig! Mal abgesehen davon, dass da viel chemie drin steckt und dass ein instinktsicherer, kluger Hund das auch riecht und zu unterscheiden weiß!
Futterbeschaffung ist interessant - und artgerecht!
Im Zoo lassen sie mittlerweile die Tiere arbeiten für ihr Fressen - weil man dahinter gekommen ist, dass es ihnen dann besser geht! Egal ob Hyäne oder Seehund - die müssen sich anstrengen für ihr Futter, und das macht ihnen Spaß!
Im Rinderstall bauen sie Aufgaben ein, dass die die Tiere auf dem Weg zum Futter und zum Melken lösen müssen bzw. dürfen - sie sind glücklich damit! Schweine blühen auf, wenn sie nicht nur zu fressen kriegen, sondern sich überlegen müssen wie sie an ihr Fressen heran kommen.
Und was bieten wir unseren Hunden?
Langeweile - und allzeit verfügbar herum liegendes Fressen, allzeit verfügbare langweilige Spielzeuge ...
Und was tut ein kluger, lebensfreudiger Hund?
Er verschmäht die langweiligen Spielzeuge und sucht sich die interessanten - das sind die, mit denen auch jemand mit ihnen spielt! Dein Töchterchen zum Beispiel. Und sie lassen das herumliegende Fressen liegen und suchen sich was - weil sie das geistig fordert und seelisch befriedigt.
Ist das bis hierher verstanden?
Dann können wir einen Schritt weiter gehen!
Das nächste wichtige Zitat von Dir, Bianca:
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Ja was ist denn ein Team?
Ein Team - arbeitet!
Ein Team arbeitet mit einem gemeinsamen Ziel!
Wenn jeder Team-Partner stolz ist auf seine Leistung - dann ist es ein gutes Team. Ein "Rudel" ist immer ein gutes Team - wären sie nicht gut und hätten sie nicht ihre Erfolge beim anstrengenden, arbeitsteiligen Jagen, dann würden sie sterben. Erfolg aber macht selbstbewußt und stolz.
Gibt es keinen Stolz, sondern nur "Pflicht" - dann ist es ein schlechtes, ein langweiliges, ein frustriertes Team bzw. gar kein Team.
Um glücklich zu sein, brauchen unsere Hunde Selbstbewußtsein und Stolz. Das wächst aus Partnerschaft und aus Erfolg bzw. aus Anerkennung.
Also gib Deiner Hündin ihre Chance, stolz auf sich zu sein! Dazu mehr später, vielleicht auch in einem anderen Thread.
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Sie ist so weit schon gut erzogen !
Nu - und was heißt das jetzt? Mal ehrlich: Für welche fühlende, lebensfreudige Seele bedeutet es schon ein besonderes Glück, "gut erzogen" zu sein?
Gute Erziehung ist das Nebenprodukt einer guten und klaren Herr-Hund-Beziehung! "Gut erzogen" ist nicht der Hund, der Angst hat davor, etwas Falsches zu machen, sondern gut erzogen ist der Hund, der glücklich ist, wenn er etwas richtig gemacht hat!
Aus Glück wächst Selbstbewußtsein, und aus Selbstbewußtsein wächst Disziplin. Nicht aus "Strafe".
Wenn Deine Ashley Grund dazu hat, stolz darauf zu sein, dass sie am Müll vorbei geht - wenn sie das als eine großartige Leistung macht - dann hat sie was gelernt. Dann habt ihr was gewonnen. Dann werdet ihr ein - Team!
Da sind wir dann wieder beim "Team".
Wie das nun geht - dafür gibt es einfache, sehr einfache Grundregeln. Evolie hat Dir das Suchspiel empfohlen - prima Idee! Es gibt noch viele tausend Dinge ...
Für heute "Gute Nacht!