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Original von Leona
Ich spreche mich nicht gegen die Zucht und gegen Ausstellungen aus, im Gegenteil, Ausstellungen sind wichtige Veranstaltungen, auf denen die Zucht überprüft werden kann und soll.
Kommt ganz drauf an, WER da WAS prüft. Den Hund? Oder den Besitzer? Oder die Fellmenge?
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Original von Leona
Warum züchtet man in Richtung "Wohnzimmer-Acessoire" anstat in Richtung Robustheit?
Bin ganz deiner Meinung. Ich bin allerdings nicht davon überzeugt, daß es unbedingt eine Verbesserung wäre in Richtung "Sportgerät" zu züchten.
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Original von Leona
Der Spitz - egal ob Kleinspitz, Mittelspitz oder Großspitz - eignet sich doch für für ein artgerechtes Hundeleben - sofern auf Robustheit, Wetterfestigkeit, Fröhlichkeit und Temperament Wert gelegt wird!
Ja, da tut er. Ob es allerdings für einen Wach- und Hofhund artgerecht ist, neben Fahrrad oder Pferd herzurennen, über Agility-Plätze zu rasen oder Schafe zu hüten ist eine andere Frage.
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Original von Leona
Der vielzitierte Wachhund ist unbestritten. Aber der Wachhund kann ja wohl nicht auf einen "Kläffer" reduziert werden, oder auf einen Wadenbeißer. Denn man darf nicht übersehen:
1. Der klassische "Wachhund" arbeitete allein und selbständig und ohne jede Führung - er wurde gefürchtet - das kann's heute nicht mehr sein! Schon gar nicht beim Großspitz!
Und wieso nicht? Wieso um alles in der Welt muss mein Hund zu aller Welt scheissenfreundlich sein? Eigentlich hält man sich ja für gewöhnlich einen Wachhund, DAMIT er von anderen gefürchtet wird!
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Original von Leona
Die Frage lautet, ob die Wachhund-Eigenschaften nun herausgezüchtet werden sollen oder ob lieber etwas mehr/etwas beser mit dem Spitz im Team gearbeitet werden sollte, so dass seine Integration in die heutige (städtische) Gesellschaft gut möglich ist?
Wieso muss denn immer alles auf Deubel komm raus "in die Gesellschaft integriert", sprich für alles und jedermann passend gemacht werden? Wieso kann der Spitz nicht einfach sein, was er Jahrtausendelang war - ein Wach- und Hofhund? Wer meint, daß er keinen solchen braucht, muss sich ja keinen kaufen!
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Original von Leona
2. Der klassische "Wachhund" hatte immer auch eine niedrigere Reizschwelle als ein "Gesellschaftshund". Zu seiner Haltung bedarf es kluger und partnerschaftlicher, bindungsstarker Führung, Würdigung seines Wesens, und er braucht was für seinen Kopf, er braucht - anders als ein Mops - Aufgabe
Die Aufgabe eines Wachhundes ist es, zu wachen. Fahrradtouren und Agilitywettbewerbe gehören meiner Meinung nach nicht unbedingt dazu. Nicht das hier jetzt irgend jemand beleidigt ist, der mit seinem Spitz Agility oder ähnliches macht: Natürlich KANN man das machen! Es wird dem Hund auch sicher nicht schaden (solange man es nicht übertreibt, wie bei allen Dingen) und ihm auch Spaß machen. Ich wollte damit nur sagen, daß diese Dinge aber meiner Meinung nach nicht NÖTIG sind, es ist ein KANN, kein MUSS oder SOLLTE und daß ich es nicht für sinnvoll halte, zwecks Werbung und besseren Absatzes den Spitz zukünftig als Sportgerät anzupreisen.
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Original von Leona
Die Zucht braucht Ausstellungsbewertungen - kein Zweifel! Aber sie braucht vor allem den "echten" Spitz und nicht Inzucht-Dekadenz für Ausstellungssieger mit schönem Fell und in der Folge irgendwelche Samojeden-Einkreuzungen oder andere Experimente.
In der Beziehung scheint mir einiges in der Spitzzucht "an die Wand gefahren" zu sein.
Braucht sie die wirklich? Bis jetzt habe ich eigentlich eher den Eindruck, daß es gerade diese Ausstellungsbewertungen sind, die dieser Rasse den letzten Rest geben.
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Original von Leona
Ob das nicht auch an jedem Einzelnen, an uns als der "Käufer-Klientel" liegt?
An den Käufern kann es nicht liegen, denke ich. Weisst du, was ich für gewöhnlich als erstes höre, wenn Leute meinen Hund sehen? "Ooooh, ist der aber schön!!" Und weisst du auch, was unfehlbar als zweites kommt? "Boah, was für ein Fell! Da haben Sie aber viel Arbeit mit, nicht?!" Die Leute WOLLEN keine solchen Fellwunder!! Sie schrecken zurück, wenn sie das Fell sehen beim Gedanken, was das vielleicht für Arbeit machen könnte! Und da kann der Spitzverein tausendmal behaupten, der Spitz sei "pflegeleicht" - die Leute glauben, was sie SEHEN und nicht, was irgenwelche Leute oder Vereine ihnen erzählen! Und darüber sollten die vom Verein vielleicht mal nachdenken, bevor sie wieder darüber jammern, daß die Nachfrage nach Spitzen ja ach so gering ist!
Mein Vorschlag zur Verbesserung der Nachfrage nach Spitzen:
1. Gebietet dem Fellwahnsinn Einhalt! (Was sich wahrscheinlich nur mit einer Standard-Änderung machen liesse in der man z.B. eventuell mal die Worte "üppig" "reich" und "dicht" ergänzt mit Angaben WIE üppig, reich und dicht es denn sein sollte und hier eventuell auch ein ZUVIEL beschrieben wird, da die Mehrheit der Züchter und Richter das ja alleine anscheinend nicht hinkriegt.)
2. Preist den Spitz an als das, was er IST bzw. sein sollte: Als einen hervorragenden, unfehlbaren Wach- und Hofhund, und zwar mit allen Eigenschaften, die für gewöhnlich dazugehören!
Hört auf, ihm immer mehr Fell anzuzüchten, aber gleichzeitig gebetsmühlenartig zu beteuern er sei total pflegeleicht - das kauft euch sowieso keiner ab!
Hört auf so zu tun, als sei der Spitz ständig und zu allen nur lieb und freundlich und würde 24 Stunden die Klappe halten (weil man ja unbedingt gegen das "Kläffer- und Wadenbeisser"-Image angehen muss)!