Beiträge von Wedlerin

    Teletakt ist bei uns verboten - für jeden. Auch für Jäger gibt es keine Ausnahme.


    Okay, dann hab ich da falsche Infos, bzw es gibt Jäger, die's trotzdem benutzen. Leider gibt es kranke Leute, die das Halsband als Bestrafung einsetzen statt als die Traininghilfe, die es sein soll.


    Der Meinung bin ich auch. Dieses Problem besteht aber auch bei "harmlosen" Vibrations- oder Sprühhalsbändern.


    Dank dir für deinen Beitrag, der die Diskussion völlig unpolemisch weiterbringt :thumbup: Es geht mir ja schließlich nicht darum, die Halsbänder in den Himmel zu jubeln, sondern verschiedene Lösungen für ein Problem zu diskutieren, das nun wirklich viele Hundehalter haben - meiner Erfahrung nach klappteinfach nicht bei jedem Hund der gleiche Erziehungsansatz (ist bei menschlicher Pädagogik ja auch nicht anders).


    Ich denke, reizsensibel sind alle Hunde, und beim Training kann eine Fehlverknüpfung doch auch durch das falsche Einsetzen von Belohnung, Pfiffen, Leine und Stimme stattfinden. Da die Halsbänder ja nicht pausenlos vibrieren oder sprühen, sondern eben nur exklusiv einen Sekundenbruchteil lang für den Rückruf benutzt werden, würde mich interessieren, wo ihr da das Problem seht?


    Was sind denn eure Empfehlungen für all die Hundehalter, deren Hunde eben zu pfiffig für das Schleppleinentraining sind und die auf Leckerli-Bestechung nicht immer reagieren? Den Hund nie mehr von der Leine zu lassen oder einfach immer das beste zu hoffen kann es ja nicht sein ;)

    Wer so etwas zum Einsatz bringen muss ist eine bedauernswerte arme Seele der von Anfang an etwas falsch in der Erziehung gemacht hat.
    Meine Hunde gehorchen auch so ganz gut,(ohne Elektrohalsband), sicher mal einen Tag besser den anderen Tag nicht so..., liegt ja auch manchmal an unserer Stimmung/Laune. Ich brauche auch keine Roboter als Hunde sondern Freunde auf 4Pfoten.


    Dass Elektrohalsbänder von den meisten Leuten nicht verstanden werden, weil sie nicht wissen, wie die eigentlich funktionieren, ist mir schon klar; von daher überrascht dein "armer Seelen"-Kommentar nicht weiter. Schade nur, dass das auf meinen Post hin kommt, der nun wirklich keine generelle Empfehlung für jeden Hinz und Kunz ist, das in jeder Situation bei jedem Hund zu verwenden - zumal sie in Deutschland eh nur Jäger verwenden dürfen (die sich notwendiger Weise vllt eh der Hundeerziehung in stärkerem Maße widmen als der Durchschnittshalter). Da wäre ein Kommentar zu Sprühhalsbändern wohl etwas sinniger gewesen ;)


    Da Hunde mit diesen Halsbändern in Hetzsituationen 100%ig gehorchen und zurückkommen, assoziieren sie in kurzer Zeit, dass sie kommen sollen, sobald sie das sehen, dem sie eigentlich gern hinterherhetzen möchten. So haben unsere Jungs zwar die Halsbänder immer noch an (sicher ist sicher), aber zum Einsatz gekommen sind sie schon lange Jahre nicht mehr, denn bei Elch, Karibu und Bär in der Nähe steht der Hund schon neben uns, ehe wir überhaupt gemerkt haben, dass überhaupt ein Wildtier da ist.


    Du willst keine Roboterhunde und hast kein Problem damit, wenn deine nur gehorchen, wie sie Lust haben? Unser Nachbar mit seinen Huskies braucht nämlich auch keine Roboterhunde, ebensowenig meine früheren Vermieter, ein Freund und ein Arbeitskollege von mir auch nicht. Das Resultat der "je nach Stimmung und Laune" gehorchenden Hunde war in diesen Fällen:


    - ein Hund, der ein Stachelschwein anfiel, da er aus "Lust und Laune mal nicht hörte", und wegen hunderten von Stacheln in Augen, Naseninnenraum und Kehle eingeschläfert werden musste


    - ein Hund, der "aus Lust und Laune" nicht kam, sondern einem Bären hinterherlief und sich mit aufgeschlitzem Bauch und heraushängendem Gedärm nach Hause schleppte und mit ein paar Tausend Dollar an Tierarztkosten noch gerettet werden konnte


    - zwei Hunde, die je nach "Stimmung und Laune" Autos hinterherjagten und plattgefahren wurden (tot)


    - ein Hund, der aus "Lust und Laune" heraus nicht aufs Herrchen hörte, als ein Wolfsrudel in der Nähe war und von den Wölfen getötet wurde


    Da hab ich lieber Hunde, deren Jagddrang ich unterbrechen kann und die mir nicht vor der Zeit daran sterben, dass sie in dem Moment nicht gehorcht haben, wo es wirklich drauf ankam. Zumal ich eben keine arme Seele bin, die ihre Hunde gefährdet - weder mit Händen, Leine, Füßen, noch Elektrohalsband. Und auch nicht mit Fahrlässigkeit aus falsch verstandener Tierliebe heraus in der Erziehung.

    Der Haken an der Sache ist, ich muss das Kommando geben bevor sie am Rennen ist :rolleyes: Dadurch verlaufen Spaziergänge ohne Leine etwas unentspannt, da ich nur auf der Hut bin ob irgendwo in 100 m Entfernung ein Spaziergänger unseren Weg kreuzt. Bin ich zu langsam, rast ein cremefarbener, flusiger Blitz los und verbellt die Leute in 5 m Entfernung völlig hemmungslos. Die sind dann natürlich völlig begeistert und ein Jogger versuchte schon mal nach ihr zu treten 8o


    Schleppleinentraining brachte nichts, da Madame sich völlig darüber im klaren ist, wann sie an der Leine ist und wann nicht. Allertollste Leckerlie (Katzenfutter im kleinen Schüsselchen) brachten trotz verfressener Lilly auch nichts, der Drang zum Rennen und Bellen ist stärker und fressen könnte man eigentlich auch noch wenn man vom Bellen zurückkehrt


    Klingt bekannt :D Zwei von meinen Hunden hatten in jüngeren Jahren einen ähnlich ausgeprägten Jagddrang - solange wir sie noch im Sprung begriffen zurückpfeifen konnten, haben sie gehört, aber wenn sie erst mal am Rennen waren, dann nicht mehr.


    Da wir in der Wildnis wohnen, geht mangels Wegen und Rasenflächen das an der Leine spazierenführen ganz einfach nicht; unsere Hunde müssen ohne Leine gehorchen, denn statt einem Jogger kann ihnen sonst ein Elch einen Tritt verpassen (tödlich), oder ein Bär sie (und uns, da vom Hund in Rage gebracht) angreifen.


    Wir haben daher Elektrohalsbänder als Leinenersatz genommen - nein, mich bitte nicht gleich steinigen, das ist keine Tierquälerei, man reguliert die Stärke des Stromimpulses selbst, wobei der Hund die niedrigste Stufe nicht mal spürt. Soviel ich weiß, dürfen Elektrohalsbänder in Deutschland wohl nur von Jägern eingesetzt werden, aber es gibt wohl Halsbänder, die auf Fernsteuerung hin statt Elektroimpuls irgendein Spray freisetzen und den Hund dadurch aus seiner Trance holen.


    Bei Bailey würde ich auf jeden Fall mit der Schleppleine weiterarbeiten, aberfür andere Hundehalter, wo das Problem chronisch geworden ist, möchte ich hier kurz schreiben, wie man den Hund mit diesen Halsbändern, ob Elektro oder Sprühstoff, so erziehen kann, sodass er immer kommt.


    Der Impuls, den das Halsband abgiebt, ist ebenso ein Trainingssignal wie Stimme, Handzeichen oder Pfiffe: Man bringt dem Hund zuerst bei, bei Impuls zu einem zu kommen - sonst sind die Halsbänder völlig nutzlos, da der Hund dann zwar aus seinem Jagdfieber gerissen wird, aber nicht sofort weiß, was er denn nun eigentlich tun soll.
    Daher also mit dem Halsband in kontrollierter Situation den Rückruf auf niedrigster Impulsstufe, auf die der Hund reagiert, üben, bis er 100%ig klappt - zuerst gleichzeitig den Hund per schon gelerntem Rückruf wie mit Stimme oder Pfiff zu sich rufen, während der Impuls ausgelöst wird. Dann nur den Impuls geben und die Entfernung zwischen Mensch und Hund dabei steigern, bis es auch auf über 100m klappt.
    Nachdem das 100%ig funktioniert, den Hund nur per Halsband in Situationen zurückrufen, in denen er abgelenkt ist, aber nicht im Jagdfieber ist - zB, wenn er mit anderen Hunden spielt. Beim Elektrohalsband kann man die Impulsstärke regeln, wie das bei den Sprühhalsbändern ist, weiß ich nicht - jedenfalls haben unsere beiden Jungs in so einer Situation auf den sehr niedrigen Trainingsimpuls dann nicht reagiert (da abgelenkt), sondern erst auf eine etwas höhere Stufe. Das eine Weile lang üben - und dann klappt auch der Rückruf, wenn der Hund wie wild hinter etwas herjagt (bei unseren mit einem noch stärkeren Impuls als bei bloßem Abgelenktsein).


    Hunde mit starkem Jagddrang hören mE nach Rufe und Pfiffe wirklich nicht, weil sie mit Tunnelblick nur noch auf das Hinterherhetzen konzentriert sind - das ist ähnlich, wie wenn man selbst ganz konzentriert an etwas arbeitet, in einem Buch versunken ist oder eine tiefgehende Unterhaltung mit jemandem führt. Da merkt man auch erst nach mehrmaligem drauf aufmerksam machen, wenn jemand anderes etwas von einem will - man braucht einen stärkeren Auslöser als normal, um die andere Person überhaupt wahrzunehmen (auf die Schulter tippen, laute Stimme).


    Da die Halsbänder dem Hund direkt auf der Haut sitzen, kommt zum einen der ausgelöste Impuls nicht aus weiter Ferne, und zum andern lässt sich (zumindest bei Elektrohalsbändern) der Impuls in seiner Stärke der Situation entsprechend regulieren, sodass er den Hund aus seiner Trance reißt. Und das ist schon der ganze Trick dabei und der Grund, warum die Dinger so gut funktionieren - und wohl auch, warum sie von Jägern eingesetzt werden.
    Tierquälerisch veranlagte Menschen können ein Elektrohalsband natürlich missbrauchen, indem sie es sinnlos auf höchster Stufe einsetzen - ebenso, wie Leine, Hände und Füße einen Hund quälen können. Dass es widerwärtige Leute gibt, macht aber die Halsbänder nicht schlecht.


    Für chronische Situationen, in denen der Hund nicht anders unter Kontrolle gebracht werden kann und andere Menschen, Tiere oder sich selbst gefährdet, finde ich die Halsbänder auf jeden Fall tierfreundlicher, als den Hund nie mehr von der Leine zu lassen.

    Hallo,


    wie alt ist denn dein Hund und wie reagierst du in solchen Situationen?


    Ich habe einen Hund, der auch eifersüchtig ist. Allerdings nur, wenn er Zeit mit mir alleine verbracht hat (wir haben zZ außer ihm noch einen Hund, den größten Teil seines Lebens hat er mit 2-3 Hunden und einer Katze gelebt). Wenn ich mit ihm alleine irgendwo hin bin oder nur mit ihm ein paar Tage weg war, knurrt er seine Rudelmitglieder danach an, zeigt die Zähne und klebt an meinen Beinen.
    Ich sage ihm ein scharfes "nein", gehe von ihm weg, ignoriere ihn und gehe mit dem Rudel nach draußen (die Enge im Haus, wo sich die Hunde nicht gut aus dem Weg gehen können, verschärft die Situation nur). Da laufe und spiele ich dann mit beiden, wobei Silas (der eifersüchtige) ein paar Minuten lang noch steifbeinig vor sich hin grollt, bis er sich die Anspannung rausgelaufen hat und wieder normal wird. Ich vermeide aber ca eine halbe Stunde lang, intensive Aufmerksamkeit zu verteilen.
    Das klappt für mich am besten. Silas im Haus einfach aufs Kissen zu schicken, hat sich nicht bewährt - er grollt dann noch stundenlang vor sich hin. Das draußen Rumlaufen lässt ihn die körperliche Anspannung loswerden und es ist für die Hunde genügend Platz da, einander auszuweichen.


    Weil wir unser Rudel bis zu vier Hunde stark war, hab ich immer vermieden, die Hunde sich Aufmerksamkeit erquengeln zu lassen - eben um Eifersucht zu vermeiden. Ich streichele die Hunde so gut wie nie gleichzeitig, sondern einen nach dem andern, und der nicht-gestreichelte muss derweil Platz machen, bis er dran ist. Ich versuche dabei auch, die Hierarchie innerhalb des Rudels zu beachten, also nicht den untersten zuerst und besonders viel zu betüdeln.

    Ich befürworte auch eine große Transportbox mit Spielzeug, wie zB einem mit Leckerli gefüllten Kong, darin, um den Welpen an einen Platz für seine Auszeit zu gewöhnen. Es ist leichter, wenn er immer nur an den selben Platz dafür geschickt wird, und zu Anfang idealerweise nur dann, wenn er kaputt und müde ist.
    Man fängt mit kurzen Ruhezeiten unter den bestmöglichen Verhältnissen (Hund ist k.o.) an und steigert das (wir haben's täglich verlängert, weil Hunde ja so eine super Uhr eingebaut haben). Winseln und Jaulen wird entweder ignoriert (sofern man keine Nachbarn hat) oder mit einem scharfen "Nein" quittiert. Hund nur rauslassen, wenn er gerade ruhig war.
    Das ist mühsam und es kann Wochen und Monate dauern, bis der Hund das Weinen ganz lässt, aber es wird besser :)


    Wichtig ist auch, im normalen Tagesablauf zu etablieren, dass der Hund nicht jedes Mal, wenn er Aufmerksamkeit haben will, diese auch erhält. Man selbst ist schließlich der Alpha und bestimmt, wann gerut, gespielt, geschmust und gefressen wird. Wenn der Hund sich daran gewöhnt, dass er einem meistens eine positive Reaktion abgewinnt, sobald er Aufmerksamkeit einfordert, wird er das auch immer häufiger tun. Der Hund muss also lernen, dass das Zusammensein mit Frauchen nicht gleichbedeutend ständiger Aufmerksamkeit ist, sondern für ihn durchaus auch mal langweilig - womit Frauchen schon eher für einige Minuten, und schließlich Stunden, verschmerzt werden kann.
    Die Transportbox, die ja im Gegensatz zu einem Kissen zugemacht werden kann, haben wir für Nervensägen auch immer als ihr Nachtlager benutzt.
    Das heißt dann nicht, dass der Hund nun automatisch sein Leben lang in der Kiste ruhen muss. Bei unseren zwei Heulern konnten wir die Hunde in einem Fall nach ca 2 Monaten, im andern nach ca 3 Monaten auf ein normales Hundekissen umstellen und Winselei fand nur noch für ein paar Minuten statt, nachdem Frauchen weg war.


    Je mehr Routine du deinem Welpen geben kannst mit ganz festen Spiel- und Ruhezeiten, desto leichter wird es.

    Ich würde es auch nicht machen. Für einen Welpen ist die Welt noch funkelnagelneu, und instinktiv bindet sich ein Hund wohl am schnellsten an einen Artgenossen - dh, als Mensch muss man erst mal dafür arbeiten, dass der Welpe versteht, einen als Rudelsgenossen anzusehen und die "Fremdsprache Mensch" (Körpersprache sowie das ständige Gebrabbel) verstehen zu lernen. Mit einem zweiten Welpen wäre dein Kleiner schneller abgelenkt und du hättest es mE wesentlich schwieriger, was eine enge Bindung zu den Beiden angeht, als auch die Ausbildung - ganz einfach, weil es Welpen sind. In dem Alter fängt man in beiden Sparten bei Null an. Und die Aufmerksamkeitspanne noch sehr gering ist.


    Der Hund hat ganz sicher mit einem gleichaltrigen Artgenossen mehr Spaß als ohne, aber ist Spaß das Beste? Ich denke, das Beste für den Hund ist ein enger Rudelsverband, in dem er Vertrauen und seinen Platz hat und schnell lernt, wie er sich in der Welt zu verhalten hat. Und das kriegst du mE schneller und besser mit erst mal nur einem Welpen hin.

    *erleichtert ist*
    Super, das ist prima zu wissen :) Laut Züchterin waren die Fellmassen ihrer Hunde spitz-normal, wobei es mir von den Forumsfotos hier eben schon so vorkam, als ob es ziemliche Unterschiede gäbe. Fein, dann brauch ich also nur nach einem weniger schafsartigen Exemplar Ausschau zu halten - denn sonst fand ich die Hunde spitzenklasse :D


    Danke euch!

    Soooo, ich war inzwischen mal bei einer Mittelspitzzüchterin und hab da meine ersten Spitze kennengelernt :) Vom Verhalten her gefielen sie mir wirklich gut - freundlich, sehr aufmerksam und immer fein auf die Mimik nicht nur der Züchterin, sondern auch bei mir Fremdling geschaut. Der hohe IQ strahlte ihnen allen nur so aus den Augen!
    Was mir nun live und in Farbe nicht ganz so toll gefiel *hüstel* ... wie sag ich's nur, bitte bitte nicht gleich schlagen ... äh, das Fell. Das sind ja wirklich unglaubliche Unmengen von Fell. Ein Schaf wäre neidisch. Nun mag ich ja wuschelige Hunde, aber das war mir irgendwie ... doch zu viel des Guten (bitte NICHT schlagen ;( ).


    Daher meine Frage: gibt es da je nach Zucht oder Geschlecht schon auch Unterschiede? Oder ist das rein individuell verschieden? Die Züchterin hatte ein Hündin da, die vor drei Monaten geworfen hatte und daher ziemlich an Haaren verloren hatte - die fand ich persönlich ideal.

    Huhu,


    ui, das wär ja klasse, wenn sich ein paar Leutchen/Hunde finden ließen :)


    Letzte Augustwoche würde für mich wohl klappen, wie sieht's beim elbspitz aus (das klingt ja, als würdest du in HH wohnen)? Ich kann hoffentlich ab Ende nächster Woche etwas öfter ins Internet, ansonsten können natürlich auch per pn gern Telefonnummern austauschen und so was arrangieren. Fänd ich klasse, wenn wir uns mal treffen können!


    Ich meld mich hier dann irgendwann nächste Woche wieder ...

    Hallo ihr Lieben,


    ich bin gerade etwas ungeplant und kurzfristig in Deutschland und würde die Zeit total gern nutzen, um ein paar (Mittel)Spitze und ihre Menschen kennenzulernen.
    Gibt es vielleicht jemanden im Hamburger Raum, der im August Lust hätte, sich für ein paar Stunden zu treffen??? *hoff*


    Ich kann in den nächsten 2 Wochen wohl nur 1-2x kurz ins Internet (passe zZt auf meinen demenzkranken Papa auf), daher bitte nicht wundern, wenn von mir hier nicht gleich Antwort kommt! Bis mindestens Mitte August bin ich noch in Hamburg und würde mich auf jeden Fall mit Spitzen treffen wollen :) Außerdem fehlen mir auch meine Hunde so, hab auch argen Hundstreichelbedarf ...

    :thumbsup:
    Die Hauptbegabung unserer Jungs ist das Köttelfinden im tiefsten Unterholz. Auch so ein Talent, das wohl alle Hunde haben: Schnell eine Ko(s)tprobe runterschlingen oder, wenn noch frisch, sich kräftig drin wälzen bevor es jemand sieht und "pfui" sagt :rolleyes:

    Einer von unseren Hunden macht das auch, nicht unbedingt zu demjenigen kommen, der ihn gerufen hat. Wir lassen das nicht durchgehen - derjenige, der nicht gerufen hat, sagt dann "nein" und de andere Person ruft den Hund noch mal und lobt, wenn er kommt.


    Wie oft übst du das mit dem Rückruf denn? Ich hab zT die Erfahrung gemacht, dass zu viel des Guten auch schaden kann - es hängt dem Hund dann wohl zum Hals raus, er weiß ja, wie's geht, und wenn er nicht viel Sinn dahinter sieht (gerade in der Pubertät), sondern es nur als langweiligen Drill empfindet, lässt manchmal die Folgsamkeit nach.
    Ich würde vllt probieren, den Rückruf eine Weile lang auf 3-4x/Tag zu beschränken, und jeweils auf Situationen, wo der Hund garantiert kommt (je öfter er dir nicht korrekt gehorcht, desto größer die Gefahr, dass sich das Verhalten einschleift - und dann wird es schwierig, ihm das wieder auszutreiben): wenn es rausgeht zum Spazierengehen, wenn es Futter gibt. Und nebenher vllt eher die Dinge üben, bei denen er dir weiterhin gut gehorcht, das verstärkt dann das "wenn Frauchen mir was sagt, gehorche ich".


    Wir haben den Rückruf auch so trainiert, dass der Hund nicht nur kommen, sondern auf der linken Seite neben uns Sitz machen muss, bis wir ihm erlauben, wieder zu laufen. Das hat den ungemeinen Vorteil, dass er für einige Sekunden neben dir zur Ruhe kommt, meistens Augenkontakt sucht, und das Verhaltensmuster von vor einer Minute (spielen, schnüffeln, laufen, was auch immer) unterbrochen wird und er sich auf dich konzentriert. Wir streicheln und loben dann immer, sagen leise ein paar Worte, und dann geht's weiter. Auf diese Art saust der Hund eben nicht nur kurz zu einem hin, um sich sofort wieder aus dem Staub zu machen.

    Aha, das Apportieren kommt also auf den individuellen Hund an - ist auch kein großes Bedürfnis von mir, dass er das macht, wäre nur ggf ein netter Bonuspunkt.
    Was die "Kopfarbeit" angeht, integrieren wir das in die Waldspaziergänge. Wir haben den Hunden beigebracht, uns auf Befehl von überall aus dem Wald querfeldein zurück zum Haus zu führen, und das ist fordert den Hund dann schon - Fährten und leckere Köttel müssen ignoriert, und zur Abwechslung mal die Führungsposition gegenüber uns eingenommen werden (wobei das je nach Hundenaturell und Position im Rudel zu viel verlangt sein kann, da muss einfach man sehen, wie Hund sich macht).
    Oder "Wasser suchen" - die nächste Pfütze oder Tümpel aufspüren, sowie Fährten verfolgen und wirklich nur an einer bestimmten Fährte dranbleiben. Die Nasenarbeit scheint auch je nach Rasse und Naturell besser bis schlechter zu klappen, aber Hund muss sich bei uns ja auch kein Diplom erarbeiten; wir sehen das einfach als eine prima Methode der Teamarbeit, an der wir alle Spaß haben.
    Ansonsten hätte ich an Hundearbeit nur das Fernhalten von Eichhörnchen vom Haus, sowie das Eindämmen der Mäusepopulation zu bieten, was ja zwei sehr beliebte Dinge für so ziemlich alle Hunde sind :D

    Habt ihr irgendwo Steinfußboden? Mein Avatar-Hund hatte wahnsinnig dickes Fell und hasste warmes Wetter, er hat sich dann immer auf den kleinen Flecken Steinfußboden, den wir im Haus haben, gelegt. Dort war es kühl.
    Ansonsten gehe ich bei Hitze frühmorgens mit den Hunden spazieren und gehe nur langsam, auf Strecken, wo unterwegs Tümpel und Seen zum Trinken und Abkühlen für die Hunde sind. Den Rest des Tages liegen sie unterm Haus - vielleicht wär dein Hund an richtig heißen Tagen besser dran, daheim zu bleiben, wenn er dort ein kühles Plätzchen hat?

    Danke euch, das hört sich wirklich gut an :)


    Taris z.B. ist mittlerweile mein kleiner Servicedog. Er kennt diverse Sachen mit Namen und hebt sie zuverlässig auf, räumt seine Spielsachen in die Kiste, etc.


    Wow, super! Spitze apportieren also auch ganz gern? Einzig unser Jagdhund findet Apportieren eine feine Sache und ist mit Feuereifer dabei. Wär ja toll, wenn ein Spitz daran auch Freude hat! Meine andern Hunde fanden das leider eine völlig dämliche Aktivität :rolleyes:

    Elke hat super Ratschläge für dich auf Lager :thumbup: In dieser Phase Situationen zu vermeiden, in denen der Hund wahrscheinlich nicht hören wird, und das Training möglichst so zu deichseln, dass er es fast nur richtig machen kann (also schon mal so wenig Möglichkeiten wie es nur geht zum Ungehorsam geben), hilft ungemein dabei, dass der Hund eine positive Einstellung zum Rückruf behält und ganz "natürlich" kommt.


    Meinen ersten Hund habe ich damals auch mit Leckerlis belohnt und das als Haupttrainingshilfe genommen. Er war ein totaler Fesssack und hätte für Futter seine Seele verkauft, von daher war es ein sehr starker Anreiz für ihn, zu gehorchen. Bloß dann kam das Problem, dass ich ihn ein paar Mal rief, er auch prompt kam, und ich grad kein Leckerli dabeihatte. Und daraufhin fing er an, nur noch zu kommen, wenn es ihm passte, da er sich nicht mehr sicher war, dafür auch "bezahlt" zu werden und entschied einfach je nach dem, was für ihn der stärkere Anreiz war - einem andern Hund hinterherzurennen oder zu mir zu kommen und evtl kein Leckerli einzuheimsen.


    Seit der Erfahrung trainiere ich meine Hunde nur noch ohne Leckerli und belohne mit Streicheln, Lobreden und Spielen, denn meine Hände und Stimme hab ich immer dabei ;) Und für den Hund macht es auch keinen Unterschied; im Rudel steckt der Alpha seinen Untergebenen ja auch keine Leckerbissen zu. Das Training ohne Leckerli funktioniert für mich super (inzwischen bei drei anderen Hunden verschiedensten Temperaments angewandt). Mit Konsequenz, und indem man dem Hund fast nur die Möglichkeit gibt, es richtig zu machen, bei Nichtgehorchen sofort korrigiert und bei Gehorchen überschwänglich lobt, klappt das eigentlich prima. Konsequenz ist das A und O. Und ich lobe meine Hunde immernoch jedes Mal, sobald sie gehorchen, selbst wenn sie den Befehl seit 13 Jahren kennen und mehrmals täglich ausführen.

    Mich würde noch interessieren, wie energiegeladen die Mittelspitze denn so im Durchschnitt sind - kommt natürlich neben dem Auslauf auch sehr auf den individuellen Hund an, das ist mir klar.
    Reinrassige Arbeitshunde haben ja einen kaum zu befriedigenden Drang, ständig beschäftigt zu sein und wirken dadurch oft hibbelig und nervös. Ich kenne das von Schlittenhunden und unserem Jagdhund.


    Auf Spitze sollte das nach meinem Spitzlaien-Denken eigentlich nicht zutreffen, oder? Sie sind ja eher wachsame Hofhunde. Bei uns gestaltet sich der Hundeauslauf so: Morgens ca. zwei Stunden Waldspaziergang ohne Leine, den Tag über mit uns in den Garten, Feuerholz holen usw mittrotten, und dann abends noch mal eine kurze Runde von einer halben Stunde, auch ohne Leine. Alleine sind unsere Hunde eigentlich nie und ständig bei allem mit dabei.
    Meint ihr, dass der durchschnittliche Spitz damit genügend ausgelastet wäre, um nicht hibbelig zu sein?