Hallo Beate,
insgesamt hört sich das doch schon recht gut an.
Einfach immer weiter üben, es dauert halt, bis sich alles festigt. Da ist halt nur die Frage, wer von euch den größeren Dickkopf hat
Wegen dem Aufreiten: Euer Baby mutiert jetzt zum Halbwüchsigen und kämpft mit seinen Hormonen. Das ist wie bei menschlichen Teenies, auch da ist in manchen Phasen nichts als rosa oder hellblaue Knete im Kopf. Und deshalb werden die auch nicht gleich kastriert
(hoffe ich zumindest )
Theo wird einer gut riechenden Hündin so weit hinterher rennen wie es geht, notfalls bis zu ihr nach Hause. Da kannst Du nur mit Schleppleine dagegen halten, keine Wurst der Welt wird für ihn so interessant sein, sich diesen Geruch entgehen zu lassen.
Du wirst gute Nerven brauchen. Sei konsequent, nimm ihn einfach immer wieder runter wenn er auf etwas aufreitet, verbiete es und versuche ihn abzulenken. Wenn andere Sachen toll sind, fällt der Verzicht leichter.
Kastrieren wirst du ihn deshalb sicher nicht müssen. Er muss eben erst lernen mit den neuen Gefühlen zu leben und das geht nicht von jetzt auf gleich. Erst wenn er richtig erwachsen ist und die Probleme sich nicht bessern oder gar stärker werden, würde ich darüber nochmal nachdenken.
Charlie hat auch total überreagiert in dem Alter. Er konnte sich zwar das Aufreiten verkneifen, hat aber sonst die ganze Palette durchgemacht: Winseln über Stunden hinweg, nichts fressen oder falls doch, Erbrechen oder Durchfall, die Ohren nur zu Deko, Menschen waren total überflüssig, nur auf der Suche nach Pipipfützen zum Lecken und natürlich Ausbüchsen bei jeder Gelegenheit.
Jetzt ist es eigentlich nur noch bei seinen liebsten Hundefreundinnen etwas extremer und da auch nur bei direktem Kontakt. Er haut nicht mehr ab und kommt viel besser damit klar. Wobei ich gerade so überlege, dass die meisten Hündinnen wohl demnächst erst läufig werden... Also mal abwarten
Noch zum Autofahren: Ich habe hier auch einen Kotzkönig. Die Tierärztin hat uns Nux Vomica empfohlen, was in Verbindung mit viel langsamem Training sehr gut geholfen hat. Zwischenzeitlich sind selbst Strecken über mehrere Stunden kein Problem mehr (natürlich mit Pausen)
Beute abjagen könnte mit der Zeit immer schwieriger werden. Klar, als Spiel ist es auch mal recht lustig. Für den Fall, dass er aber mal was Gefährliches erwischt, solltest du mit ihm tauschen üben. Tausche mit ihm seine Beute gegen ein echt hochwertiges Leckerlie, Käse oder so. Gibt er es freiwillig ab, nimm es und entscheide ob du es ihm wieder gibst oder nicht. Ein gut aufgebautes "Aus" kann im Notfall rettend sein.
Ach und die Sprüche mit dem Spitz, die wirst du immer wieder hören.
Und ja, du musst auf verschiedene Sachen achten: Dein Spitz wird aufmerksamer sein als viele ander Hunde. Er ist schlauer und sensibler. Deshalb funktioniert bei ihm das Hundeschule Schema X nicht immer. Sei für ihn da, sei konsequent und liebevoll, alles andere kommt mit der Zeit.
Grüßle Silke mit Charlie