Beiträge von Waschbär

    Jepp, die Schleppleine muss Euer treuer Freund und Begleiter werden. Bis Dein Hund den Neuaufbau des Herankommens verinnerlicht hat. Bis dahin darf er keine Möglichkeit haben sich Deinem Einfluss entziehen zu können.

    Aber der Rückruf-als würde er erst eine Münze werfen um zu entscheiden ob er kommt oder nicht.

    Dein "Rückruf" besitzt einfach nicht die entsprechende Signalwirkung für Deinen Hund. Er hat das bisher so verknüfpt "Wenn sie ruft darf ich kommen und dann gibt's ein Leckerchen". Und wenn etwas interessanter ist als das Leckerchen kommt er halt nicht... Aber er hat nicht verknüpft "Wenn sie ruft muss ich kommen!". Auch wenn es irgendwo irgend etwas Interessanteres gibt als ein Leckerchen.


    Das bekommst Du nur in den Griff wenn Du Dich konsequent verhälst. Inkonsequenz ist bereits mehrmals zu rufen! Wenn der Hund beim ersten Ruf nicht folgt muss eine für den Hund vorhersehbare Reaktion von Dir kommen, mit der Du es einforderst dass er zu Dir kommt. Und da das Hörzeichen, welches Du für das Heranrufen verwendest, auf seiner Festplatte inzwischen falsch belegt ist für den Hund, ist das umständlicher und schwieriger als wenn Du das Heranrufen noch nie trainiert hättest.


    Wenn Du wirklich an einem verlässlichen Grundgehorsam arbeiten möchtest muss die Schleppleine Euer zukünftiger Begleiter sein. Für eine lange Zeit. Denn Du musst jedesmal, wenn Du rufst, das Herankommen auch einfordern können. D.h. wenn der Hund nicht auf das erste Hörzeichen hin zu Dir kommt musst Du die Möglichkeit haben ihn zu erreichen, und erst dann folgt das zweite Hörzeichen. Und kein Leckerchen. Ansonsten ist es cleverer gar nicht erst zu rufen. Denn wenn der Hund einmal kommen muss, sich ein ander mal aber Deinem Hörzeichen entziehen kann, ist der Lernerfolg gleich null und Du bist wieder genau da wo Du jetzt bist.


    Ich würde Dir empfehlen für das konsequente Herankommen ein anderes Hörzeichen als das bisherige zu vewenden, z.B. statt "Komm" oder "Hier" ein "Zu mir" o.ä. Und das ist dann das Hörzeichen für das bedingungslose Herankommen, welches von Dir auch wirklich jedes mal eingefordert wird. Das ist leichter als ein bisher verwendetes Hörzeichen "auf der Festplatte des Hundes" umzuprogrammieren.


    Natürlich kann man dann später auch mal ein Leckerchen geben wenn sich der Hund aus einer für ihn sehr interessanten Situation abrufen lässt. Er lernt dadurch dass der Spatz in der Hand besser ist als die Taube auf dem Dach. Aber das Haus, auf dem die Taube auf dem Dach sitzt, musst Du mit Deiner Ausbildung erst einmal bauen. Ein Hund muss lernen dass er kommen muss, und nicht nur kommen darf wenn er gerade nix Besseres zu tun hat. Viele Hundehalter beschränken die Ausbildung ihrer Hunde aber leider nur auf das "kommen dürfen" und versuchen sich mit Leckerchen, Spielzeug etc. für ihren Hund interessanter zu machen als sein Umfeld. Das funktioniert aber nur sehr eingeschränkt, und ist dann doch mal etwas interessanter für den Hund als sein Halter, dann ist der Hund out of control.