Hilfe, Theo wird aggressiv!

  • Hallo zusammen.


    Bin noch total geschockt von Theo's Verhalten grade eben: Aus dem Nichts hat er Spaziergänger zähnefletschend und knurrend angebellt, sah dabei aus, als wollte er sie zerfleischen. Ich stand mit einer Nachbarin zusammen, die er eben noch schwanzwedelnd begrüßt hatte, da springt er auf die Leute zu.... hatte ihn an der Schleppleine, aber kurz genug, es ist nix passiert. Hab mit ihm geschimpft und Platz machen lassen, dann bin ich zügig mit ihm an kurzer Leine weiter. Aber: nach ein paar Metern kam uns eine weitere Gruppe Spaziergänger entgegen, darunter ältere Leute mit Kindern, und er ist wieder so ausgerastet!


    Was soll das denn jetzt? Was hab ich gemacht? Er ist sonst der freundlichste, aufgeschlossenste Hund, jeder im Dorf freut sich, wenn er ihn sieht.


    Bitte, sagt was!
    Nochmal die Eckdaten: Theo ist 9 1/2 Monate alt, seit einem Monat hat er einen Kastrationschip. So weit ich weiß, hat ihm keiner jemals etwas getan.


    Beate

  • Hunde machen in ihrer Entwicklung auch solche Phasen durch. Dann gruseln sie sich vor den normalsten Dingen. Mit 9,5 Monaten kann ich auch nur sagen willkommen in der Pubertät - die wird durch den Kastrationschip sicher nicht einfacher. Warum man so einen Teenie chemisch kastrieren muss.....


    Jetzt heißt es auf jeden Fall Ruhe bewahren und das liebe Tier ruhig und konsequent in der Spur zu halten. Mach bloß keine Aufregung drum. Jetzt mit Aufregung und viel Tamtam zu reagieren würde den Hund nur bestärken und sein Verhalten festigen. Vorrausschauend handeln, dass man die für den Menschen peinlichen Situationen vermeidet.


    Die Zeit ist bald wieder vorüber.


    Viele Grüße


    Elke

  • Welcher TA setzt bitte noch vor der Pubertät diesen Chip, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln, denn in den ersten 6 Wochen kann sich der Chip zum Negativen grad im Verhalten auswirken. Wurdet ihr darüber nicht aufgeklärt? Dazu jetzt noch die normale Pubertät, holla, gute Mischung ...

  • Hallo Beate,


    in der Linkliste findest Du einiges zum Thema der Entwicklungsphasen bei Hunden und dann wird es auch klar, warum ausgerechnet in dieser aktuell so sensiblen Phase ein Eingriff mittels Chip in das Hormongefüge auch solche negativen Auswirkungen haben kann ...


    Wie bereits geschrieben, muss Theo nun die Pupertät verkraften und dazu diesen Chip, der ihn chemisch gesehen in einen Kastraten verwandelt - also einerseits ein Megagrosses HOCH und andererseits ein noch grösseres TIEF - und nein, dass ist mit Sicherheit überhaupt nicht schön für IHN ! Er fühlt sich rauf- und runtergerissen - er ist total verunsichert und diese Verunsicherung entlädt sich manchmal auch in aggressivem Verhalten. Nun, der Chip sitzt und er wird eine Weile brauchen, bis sich seine Wirkung verliert ... Du kannst jetzt nur eines machen, nämlich Theo mit äusserster Ruhe und Besonnenheit durch diese schwierige Phase führen und darauf achten, dass sich sein Verhalten nicht verfestigt ! Wäre er mein Hund, würde ich Menschen und Hunde in den nächsten Wochen ein wenig meiden und ihm erst gar keine Möglichkeit bieten, sich so wie geschildert zu " entladen ".


    Und darf ich mal fragen, warum Theo überhaupt einen Chip bekommen hat ? Wollt ihr ihn denn letzten Endes kastrieren und mittels Chip testen, wie sich das auf ihn auswirkt ? Ich sage es ganz ehrlich, ich bin ein absoluter Kastrationsgegner, ausser es wären medizinische Gründe zwingend. Sowohl der Chip als auch die endgültige Kastration greifen tief in den Organismus ein und deshalb empfehle ich Dir auf jeden Fall noch das Buch von Sophie Strodtbeck // Udo Gansloßer " Kastration und Verhalten beim Hund "

    Viele Grüsse von Martina
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    **** Vier leuchtende Sterne auf immer in unseren Herzen ****



    " Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Zeit.
    Dafür schenken sie uns alles, was sie uns zu bieten haben.
    Es ist zweifellos das beste Geschäft, was der Mensch je gemacht hat "


    (Roger Andrew Caras)

  • Hallo Beate,


    ich kann Martina nur zustimmen. Außerdem kommt in diesem Alter noch die Unsicherheitsphase hinzu. Dieses Anbellen von Leuten ist m. E. nur Unsicherheit.
    Hab Geduld mit ihm und meide - wie bereits gesagt wurde - nach Möglichkeit die Situationen.
    Das geht vorüber .... ;)1


    Nette Grüße
    Edith

  • Hallo Beate,


    ich kann schon verstehen, dass du den Chip hast setzen lassen. Das Benehmen in dem Alter ist sehr schwierig.
    Dummerweise bist du wohl falsch beraten worden. Denn der Zeitpunkt ist mehr als schlecht gewählt. Viele Tierärzte sehen aber leider nur das Geld und raten zu dem Chip, als wäre es ein Allheilmittel.
    Nun nimmst du Theo momentan die Möglichkeit erwachsen zu werden. Gefühls- und Hormonchaos pur.
    Da der Chip nicht mehr raus geht, kannst Du nur Schadensbegrenzung betreiben. Du musst versuchen ihm Sicherheit zu geben. Sehe ihn wie ein kleines Kind. Wenn ihr unterwegs seid, nimm ihn immer auf die andere Seite, wenn euch jemand begegnet (ein kleines Kind würdest du bei fremden Personen auch nicht alleine vor schicken). Gehe vor ihm aus der Haustüre, schau, ob alles ok ist da draußen und lass ihn nach kommen. Kommt ihr zurück, genau anders rum, du schickst den Hund rein und sicherst ihn nach hinten ab.
    Das sind nur kleine Gesten, die viele für total überflüssig halten aber einem unsicheren Hund geben sie Sicherheit.
    Draußen würde ich mit ihm Zeigen und Benennen machen. Ihr seht Menschen, du merkst er regt sich auf, Du sprichst ihn an, Ja Theo, da sind Menschen / Leute,..., ich habe sie auch gesehen. Wendet er sich dir zu, ruhige Belohnung. Hat er das Prinzip verstanden, kannst du vor der Belohnung nochmal fragen: Wo sind die Menschen? Schaut er ruhig hin, belohnen.
    Auf diese Weise kannst du ihm zeigen, dass du die "Bedrohung" auch gesehen hast und er lernt dabei, sich zu dir zu wenden, wenn ihm etwas unheimlich ist.
    Ich hoffe, ich konnte das Prinzip einigermaßen veständlich erklären.


    Grüßle Silke mit Charlie

  • Hallo Ihr Lieben,


    wiedermal vielen Dank für eure Ratschläge.


    Mir ist jetzt selber noch ein Grund eingefallen, der zu Theo's "Attacken" beigetragen haben könnte:


    Wie schon mal beschrieben, wohnen wir etwas weiter draußen. D. h. im Normalfall ist hier absolut nix los. Man sieht kaum mal einen, der nicht im Dorf oder näherer Umgebung wohnt. Bei sehr schönem Wetter am Wochenende, so wie gestern, ist hier allerdings Betrieb, denn in der Nähe ist ein Ausflugslokal. Da wimmelt es plötzlich vor Spaziergängern, Radfahrern, Joggern, Walkern, Reitern, Hunden, Hunden, Hunden... Ich glaube, Theo hält hier alles für seins, die Nachbarn kennt er alle und begrüßt sie freundlich, die waren ja auch schon alle da, als er hier einzog. Und jeder Fremde ist ein Eindringling, der hier nix zu suchen hat, und muss verwarnt werden. Kann das sein?
    Sonntags bei schönem Wetter sind unsere Spaziergänge eher kurz und zu komischen Zeiten, weil es einfach auch ohne Ende nervt, wenn man so viele Hunde trifft, die dann alle doch nicht spielen dürfen, oder Leute, die ihn anfassen wollen, oder mir erzählen dass Spitze alle falsch sind... X(


    Wg. Kastrationschip: Theo hat ihn sogar schon mit 8 Monaten bekommen, das war von seiten der Tierärztin "gar kein Problem". Gemacht haben wir es auf dringendes Anraten der Hundetrainerin aus der Hundeschule. Sie leitet seit etlichen Jahren hier eine Hundeschule, die zu dem Martin-Rütter-Imperium gehört und arbeitet nach der Methode, die man auch aus dem Fernsehen kennt.
    Anlass dafür war, dass Theo quasi über Nacht nur noch eins im Sinn hatte. Aufreiten, egal auf wen oder was, Pipi lecken, schnüffeln. Irgendwelches Training war unmöglich, der Hund schien uns gar nicht mehr wahrzunehmen, egal was wir sagten oder taten. Insgesamt war er sehr unruhig und fraß schlecht.
    Sicher hätte das die meisten von euch nicht aus der Ruhe gebracht, uns aber schon. Wahrscheinlich hätten wir als Hundeanfänger nicht unbedingt einen Welpen nehmen sollen.


    Jetzt hat Theo den Chip schon über 6 Wochen, und wir erkennen unseren Hund wieder. Er interessiert sich für uns, möchte was lernen, spielt normal mit uns und anderen Hunden, kommt wieder (öftermal) auf Rückruf... auch in der Hundeschule klappt wieder das ein oder andere, aufreiten will er nicht mehr. Im Handstand pinkeln - und sogar dabei auf den Vorderpfoten laufen! - geht aber noch.


    Der Chip war in der Tat als Test gedacht, die Tendenz geht Richtung Kastration. Etliche Herrchen und Frauchen, mit denen wir uns unterhalten haben, haben kastrierte Rüden und die Kastration empfohlen. Alle Hunde und Katzen aus dem Tierheim sind perse kastriert.


    Theo macht keinen leidenden Eindruck, im Gegenteil. Unsere Katzen waren/sind im übrigen auch alle kastriert. Sie haben nie gewirkt, als ob sie was in ihrem Leben vermissen.


    Beate

  • Es geht ja nicht nur darum, wie Theo sich als zeitweiliger Kastrat gerade fühlt - die Hormone beeinflussen nicht nur sein Sexualverhalten, sondern auch die Entwicklung von Sehnen, Bändern und somit den späteren Zustand der Gelenke! Da nimmt man ihm einen guten Teil der nötigen körperlichen Reifung, und die Folgen davon wird man erst in einigen Jahren erkennen, wenn der Hund womöglich viel zu früh schmerzhafte Arthrosen entwickelt.
    Und man muss es immer mal wieder sagen: Kastrieren ohne zwingenden medizinischen Grund ist gesetzlich verboten - auch wenn es haufenweise Tierärzte gibt, die sich darum nicht scheren!


    Und auch ein Martin Rütter oder seine Kollegen haben nicht für alle Probleme die allein seligmachende Lösung parat! Wenn ich z. B. daran denke, wie er unerwünschtes Jagdverhalten bearbeitet... Da gibt es inzwischen wirklich viel bessere und nettere Methoden! (s. Uli Reichmann: Wege zur Freundschaft)

  • Wenn Du von den sonntäglichen Zuständen genervt bist, dann überträgt sich das auf Theo. Ganz böse Fälle. Der Spitz wird immer Deine Emotionen spiegeln und entsprechend reagieren.


    So etwas sollte eine Hundetrainerin lieber wissen.


    Na ja, mir hat eine bekannte Hundetraínerin - Tierärztin mit Zusatz Verhaltenstherapie - auch dringendst empfohlen meinen damals 18 Monate alten und in der zweiten Pubertät steckenden Rüden umgehend kastrieren zu lassen. Ihrer Meinung nach war das Tier wohl schon gemeingefährlich - er hatte einen anderen Hand angebellt. Nun ist Herr Spitz schon 5,5 Jahre alt, selbstverständlich nicht kastriert und alle anderen leben auch noch. Er hat die Begleithundepruefung abgelegt und startet im Rally Obedience in Klasse zwei. :D1 Einfach so.


    Leute überlegt doch mal, wenn zwölfjährige Jungen mit der Pubertät anfangen und sich auf einmal nicht mehr auf die Schule konzentrieren können, kommt auch niemand mit einer Hormonspritze.


    Spitze sind erst mit drei Jahren wirklich fertig. Wenn ein Spitzrüde dann immer nur das eine im Sinn hat, dann ist es ja vielleicht an der Zeit über eine Kastration nachzudenken. Aber nicht bei solch einem in der Entwicklung stehenden Kind.


    Mein erster Hund war übrigens auch ein Rüde, der als Welpe bei uns als absoluten Hundeanfängern eingezogen ist.


    Viele Grüße


    Elke

  • Sorry aber einen Trainer der mir zum Chip rät auf Grund von einem Pubertären gehabe. Da würde ich fragen ob sie nicht helfen kann oder es nicht will. Die Rütter Methode könnte ich bei meinen Hunden eh vergessen, die sind deutlich zu wenig Futterfixiert.


    Ich denke nicht das er wachen wollte. Eher wie Elke schreibt, hat er deine Gefühle gespielt.
    Und zu unterschätzen sind die Entwicklungsphasen auch nicht, es gibt wie Martina so toll erklärt hat einige Ängste und Unsicherheiten.

  • Ihr habt jetzt Zeit, nutzt sie um gemeinsam zu Arbeiten.
    Mein Lieblings Zitat unserer Trainerin aus der schlimmsten Zeit von Freddi: “durchhalten in einem Jahr ist alles vorbei“


    Bitte Brecht keine Entscheidung übers Knie. Ich kann das Buch von Sophie Strodtbeck über Kastration empfehlen. Wirklich gut geschrieben und beleuchtet beide Seiten.
    Und den Artikel von Ralph Rückert, Kastration beim Hund, ein Paradigmenwechsel

  • by the way, den Chip kann man auch wieder entfernen lassen, und ich hätte mir ganz fix
    ne andere Hundeschule gesucht. Verhalten durch Kastration bereinigen, diese Methode
    ist doch nun eigentlich schon veraltet und sollte inzwischen in den Köpfen aller Hunde-
    trainer angekommen sein. Ein Spitz ist nunmal anders als viele andere Hunderassen, viel
    intelligenter, selbstständig denkend, die meisten sind auf einem Hundeplatz eher unter-
    und machen dann ihr eigenes Ding, weil sie vieles dort für sinnlos ansehen

  • Kastration käme nur bei einer dringenden medizinischen Indikation in Frage. Bei Rüde und Hündin, ist aber heute anscheinend "modern". :evil:
    Mich fragen manchmal Leute "was, fast 3 Jahre und noch nicht kastriert?". Als ich mal schlecht gelaunt war habe ich eine Frau daraufhin gefragt, ob denn ihr Mann kastriert sei..........? ;)1 , das Gespräch war schnell beendet :thumbup:



    Etwas ganz anderes ist es natürlich bei Katzen. Erstens sollen sich Freigänger nicht ungezügelt vermehren und weiteres Katzenelend hervorrufen. Und bei Wohnungshaltung: Eine rollige Katze hält keiner aus und ein unkastrierter Kater markiert. Als Katerchen vor seiner Kastration anfing zu markieren, roch es wie im Raubtierhaus..... traurig1


    Nette Grüße
    Edith

  • Martin Rütter selbst und dann seine Trainer, das sind wohl 2 Paar Schuhe.


    Meine damalige Trainerin erzählte geschockt von einem neuen Hund, der als schwierig galt, der wurde in der Kölner Ecke von einem solchen Trainer betreut.
    Der Hund war durch Futterentzug, damit er gefügig wurde, bis auf die Knochen abgemagert, hatte ihn selbst mal gesehen.


    Ein Trainer, der Kastration in dem Alter empfiehlt, gibt damit seine Bankrotterklärung ab, echt krass.Dafür noch Geld zu kassieren für solche Stunden grenzt für mich an Betrug.


    Ich selbst war auch mal schwierig in der Pubertät, na und?
    Mein Mittelspitz ist 13 Jahre jung und erfreut sich seines Inventars, als Jungspund war er auch mal ein verrückter Kerl und auch anderen Rüden gegenüber nicht gut zu sprechen.
    Konsequenz und null Vermenschlichung heißt das Zauberwort.

    Viele Grüße


    Silke


    Hindernisse sind die schrecklichen Dinge, die Du siehst, wenn Du das Ziel vor Augen verloren hast


    Dino, der schöööönste Forumsspitz !

  • Tag zusammen.
    Wirklich super, dass sich so viele die Zeit nehmen um mich zu beraten, danke sehr!


    Bitte, denkt nicht, dass wir es uns möglichst einfach machen wollen, und Theo deshalb den Chip gekriegt hat!
    Aber wenn mir eine erfahrene Hundetrainerin, die seit etlichen Jahren eine erfolgreiche Hundeschule betreibt dringend dazu rät, und dann noch eine Tierärztin, von der wir seit fast 30 Jahren unsere Tiere behandeln lassen den Eingriff durchführt, wie soll ich als normaler Tierhalter denn darauf kommen, dass da was fürs Tier schädliches und sogar illegales passiert?????


    Wir werden die Zeit jetzt nutzen, um uns zum Thema weiter aufzuschlauen und mit Theo zu arbeiten. In der Zeit werden wir sicher noch weiter als Team "zusammenwachsen" und uns immer besser verstehen. Vielleicht hat sich das Thema ja dann sogar erledigt.


    Es ist jetzt schon so, dass ich ihn viel besser "lesen" kann als am Anfang, und wir sind zusammen viel entspannter. Dass er meine Stimmungen spiegelt, ist mir auch schon aufgefallen, er ist ein sehr sensibles Kerlchen und merkt alles - auch wenn mein Mann und ich uns nicht einig sind. Einmal haben wir uns beim Spaziergang mit Theo gezankt, da hat der Spitz rumgedreht und den Heimweg eingeschlagen :D1


    Es ist auch ganz offensichtlich, dass er anders tickt als die anderen Hunde in der Hundeschule. Er kann alles, was die anderen können, hat aber überhaupt keine Lust, die gleichen (oder ähnliche) Übungen gefühlte 100 mal hintereinander zu machen. Dann schaltet er ab, will nicht mehr mitmachen und nur noch mit seinen Kumpels spielen.
    Auch der Rückruf klappt überall besser als in der Hundeschule. Ich rufe, er guckt mich kurz an, ich höre ihn denken: "Ja, gleich..." und er tobt weiter mit den anderen Hunden. Sind wir draußen unterwegs, klappt es besser, aber überhaupt nicht zuverlässig, und wenn andere Hunde im Spiel sind nur einmal von zehn.


    Ich hätte schon sehr gerne, wenn man wieder ohne Schleppleine mit ihm gehen könnte, wie am Anfang. Das Geschirr ist ihm lästig und die Leine mir. Er entfernt sich ja nicht weit, aber wenn er jetzt Jogger und Radfahrer angeht (hat er nämlich angefangen) ist es schon besser, wenn man ihn stoppen kann. Wir versuchen, ihn vorher hinzusetzen und dann abzulenken, bis die "Gefahr" vorüber ist.


    Trotz allem, was noch nicht gut klappt, hab ich uns von der Hundeschule jetzt erstmal abgemeldet und will mit ihm erst was nachholen, z. B. den Rückruf. Hattet ihr es denn damit auch so schwer weil es bei Spitzen eben so ist, oder liegts an mir? Er ist aber auch längst nicht so verfressen wie manch andere, er prüft immer sehr genau, was es denn für eine Belohnung geben soll. Gefällt ihm das Leckerchen nicht, tut er nichts dafür... diese Sache mit dem Futterbeutel.... seufz! :(1

    Ich häng nochmal ein Bildchen an (wenn es klappt).
    LG
    Beate

  • Theo ist ein typischer Spitz, mit Leckerchen lassen sich meine auch nicht wirklich
    beeindrucken, lieber ne Runde durch knuddeln, ewige Wiederholungen sind auch
    öde, hat Herr oder Frau Spitz nach einer Vorführung eh kapiert :thumbsup:
    Meine entfernen sich nie wirklich weit von mir, die umkreisen mich immer wie die
    Satelliten, aber jeder in einem anderen individuellen Abstand, vom Mond bis zum
    Saturn hab ich alle Varianten dabei. Über diesen Aktionsradius entfernt sich niemand,
    aber diese Freiheit lasse ich ihnen. Allerdings klappt hier ---- auch schon bei meiner
    Jüngsten --- der Rückruf perfekt, das war eigentlich auch niemals ein Problem.
    Was hast du denn mit Theo da für Probleme? Das er erst schaut, ob es notwendig ist,
    ist spitztypisch, man sollte in Ruhe erstmal immer bis 3 zählen, denn Hund muss für
    ihn wichtige Aufgaben erstmal beenden.

  • Hallo
    Ich kann das schon verstehen, man wird beraten und verlässt sich darf. Leider habt ihr wohl nicht wirklich die richtigen Berater für einen Spitz bekommen.


    Ich kann das Buch nur empfehlen und noch eins davon stelle ich mal ein Bild ein.


    Ich habe das Gefühl euer kleiner tickt ähnlich wie mein Freddi. Er war der Muster Schüler, solange es spannend war. Hunde zum Spielen sind der Hammer. Ich habe es nur mit viel zusammen Arbeit hinbekommen. Kopf und Nasen Arbeit am liebsten Suchspiele.

  • Zum Thema Hundetrainer: ich habe in Deutschland noch keinen gefunden, dem ich mich anvertrauen würde.


    Und zum Thema Rückruf. Unser erster Spitz war ja perfekt erzogen als wir ihn bekamen. :D1 Und Taris hatte den Rückruf auch schon als Welpe drauf. Ich war ziemlich erstaunt, daß ich meinen Welpen mal eben aus der Spielgruppe abrufen konnte. Das wäre meinem Eurasier nicht im Traum eingefallen.


    Aber ich war in der Zeit auch Dauerkunde bei Burger King. Taris mag gerne Whopper und die waren dann auch die Superbelohnung für den Rückruf. Und auch heute noch gibt es für jeden Rückruf ein super Leckerchen. Das geht von Grillwurst über Blutwurst zu Cevapcici.


    Als die Pubertät kam, bekam Herr Spitz auch manchmal taube Ohren. Da habe ich eine Schleppleine gekauft und für einige Wochen benutzt.Denn ein Erfolgserlebnis in Form eines ignorierten Rückrufes sollte es nicht geben. Deswegen rufe auch nie einen Hund in Situationen wenn man eh schon zweifelt ob es klappen wird. Ansonsten wurde weiter trainiert. Und irgendwann war der Spuk dann von alleine vorbei.


    Schau mal auf die Internetseite Markertraining. Dort gibt es viele hilfreiche Artikel auch zum Thema passende Belohnung. Und die hatten mal eine ganze Serie zum Aufbau und Festigen des Rückrufes mit verschiedenen Übungen zum trainieren.


    Viele Grüße


    Elke

  • Hallo Beate,


    die Pupertät gehört nun mal dazu, sowohl bei uns Menschen als auch bei unseren Tieren sprich hier unseren Hunden. Es finden enorme Prozesse im gesamten Organismus statt und auch das Gehirn wird umgebaut. Dies hat zur Folge, dass die sogenannten " Pupertiere " zeitweilig im wahrsten Sinne des Wortes nicht ansprechbar sind und oft auch einfach nur ihr eigenes Ding machen. Im Humanbereich gibt es hierzu genügend Studien, aber ich habe Dir hier mal eine Lektüre speziell zum Thema Hund :


    http://hundemagazin.ch/wp-cont…15/06/12-16_Pubertaet.pdf


    Buchempfehlung : Hilfe, mein Hund ist in der Pupertät ( Strodtbeck/Borchert/Bardowicks )


    Die " Pupertiere " können wegen dieser Umbauarbeiten im Gehirns also gar nicht anders und wenn sie lapidar gesprochen keiner Herde nachgehen, ist das keine böse Absicht, sondern diesem Umstand geschuldet : es ist gerade kein Anschluss unter dieser Nummer ... Nun sind wir gefordert uns in Geduld - Geduld - und nochmals Geduld sowie beharrlicher und dennoch liebevoller Konsequenz zu üben. Und ja, da kommen bei uns die betreffenden Mädels auch an die Schleppleine, wenn es sein muss ! Und ja, diese Zeit der Pupertät bedeutet für uns Menschen Arbeit und auch Zeit, aber diese Arbeit und Zeit ist eine lohnende Investition, denn wenn diese Phase durchschritten ist, werden wir nach wirklich gutem und verständnisvollem Management mit einem wunderbaren tierischen Wegbegleiter belohnt. Der Chip oder die Kastration wird uns diese Arbeit nicht abnehmen bzw. wenn dieser Eingriff sogar in der falschen Phase stattfindet, " friert " man den Hund sozusagen auf diesem Stand der Dinge ein und am Ende leiden dann alle darunter.


    Wie Du siehst, gibt es viel Feedback von uns allen und wir würden uns freuen, wenn es Theo und euch hilft !

    Viele Grüsse von Martina
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    **** Vier leuchtende Sterne auf immer in unseren Herzen ****



    " Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Zeit.
    Dafür schenken sie uns alles, was sie uns zu bieten haben.
    Es ist zweifellos das beste Geschäft, was der Mensch je gemacht hat "


    (Roger Andrew Caras)

  • Und um nicht den Eindruck zu erwecken wir hätten alle besondere Spitze. Meiner trampelt gerade mächtig auf meinen Nerven herum. Er hat sich nämlich zu einem unmöglichen Autofahrer entwickelt, der zu fast allem seinen Kommentar dazugeben muss.


    Viele Grüße


    Elke