Ein Wolf zuhause?

  • Hallo zusammen


    Meine Hündin ist zwar kein Spitz, aber die Problematik bleibt sich dieselbe...und deshalb bin ich gespannt was die Hundeerfahrenen aus dem Forum meinen.


    Meine Hündin ist 11 Jahre alt und seit Dezember Alleinhund und mit mir umgezogen in eine EG Mietwohnung. Wir hatten Sie während der Zügelphase öfters kurz und teilweise auch etwas länger alleine gelassen und sie schien das recht entspannt hinzunehmen. Danach war sie meist mit dabei und kaum mehr alleine.


    Ab Februar haben wir sie jeweils 1x die Woche abends alleine gelassen nach einem bestimmten Ritual - wie seit 11 Jahren. Die Menschen machen sich bereit und wenn alles bereit ist bekommt Hund sein Schweineohr in seinem Bettchen und die Menschen gehen raus. Natürlich läuft das Radio und Licht brennt. Dies war jeweils am Abend. Stunden später sind wir wiedergekommen und die Hündin hat uns gähnend und streckend begrüsst, also völlig klar...Hund hat einfach den Abend verpennt.


    Nun hatte ich vergangenen Freitag erfahren, dass jeweils an den Abenden wo wir weg waren ein Hund geheult hat im Haus...Schreck lass nach. Eigentlich war ich sicher, dass das nicht meine Hündin sein kann...da diese wirklich total entspannt ist. Natürlich hatten wir ausgerechnet am letzten Freitag wieder einen Termin wo sie daheim bleiben musste. Diesmal haben wir die Kamera installiert mit Ton! Und was sehen wir als wir eine gute Stunde später reinschauen...das Mädel LIEGT in ihrem Bettchen, erwacht, leckt sich das Mäulchen, fiept etwas und beginnt LIEGEND wie ein Wolf zu heulen 8o . Der Spuk dauerte etwa 30 Sekunden, dann hat sie sich hingelegt und weitergepennt. Wir haben noch verschiedene male reingeschaut und immer war alles ruhig, mal hat sie im Korb gepennt, mal daneben. Die Begrüssung war wie immer...streckend und gähnend.


    Am Samstag haben wir dann die Aufnahmen genauer angeschaut und analysiert und was haben wir gesehen...sie hat nicht 1x geheult, nein sie hat bereits 10 Minuten nach unserm Abgang (also wohl kurz nach dem vernichten des Schweineohrs) das 1. Mal geheult...für eben ca. 30 Sekunden. Dann hingelegt und gepennt. So etliche male...manchmal liegend im Bett, manchmal hat sie sich wenigstens hingesetzt (ganz ehrlich - liegend zu heulen finde ich dann doch recht frech).


    Nun die Frage in die Runde - was schätzt Ihr, was ist die Ursache für das heulen? Gibt doch mehrere Möglichkeiten und wie würdet Ihr Vorgehen um das Verhalten zu korrigieren?



    Besten Dank schonmal für Eure Ideen und Tipps


    Karin mit Pajkos

  • Guten Morgen,


    da fällt mir jetzt nur ein, vielleicht per Internet den Hund anzusprechen - gibt ja wohl auch so Überwachungs"wasauchimmer" wo man mit dem Gegenüber sprechen kann.


    Taris kann dieses Wolfsgeheule auch. Allerdings macht er dies nachts im Schlaf. Ob er dabei träumt oder schlafwandelt - keine Ahnung. Und zum Glück macht er dies sehr, sehr selten. Beim ersten Mal habe ich senkrecht im Bett gesessen.


    Viele Grüße


    Elke

  • Hallo Elke


    Dies bedingt aber, dass man "weg" ist und über längere Zeit (jenachdem über mehrere Stunden) den Hund im Fokus, respektive Handy hat um sofort reagieren zu können.


    Ich bin mir eigentlich so gut wie sicher, dass es sich bei meiner Hündin nicht um Verlustangst handelt, sondern schlichtweg um Protest.


    Gruss Karin

  • Klar, daß so etwas im Ernstfall - also wenn man wegen eines Termines weg muß - nicht machbar ist. Da muß man dann halt mal einen Weggang simulieren und sich ins nächste Cafe setzen. :D1 Da Du schreibst, daß Sie bereits kurz nach dem aufgeknabberten Schweineohr zum ersten Mal geheult hat, muß man ja auch nicht lange ausharren.


    Gerade bei Protestgeheul ist die Sache ja am ehesten Erfolgversprechend. Wenn man dem Hund demonstieren kann, daß man auch ohne Anwesenheit Bescheid weiß und Einfluß auf ihn nehmen kann. Die Sprechmöglichkeit soll keine Beruhigungsplauderei sein. Wobei ich eigentlich weniger an echten Protest denke. Sie wird sich in der neuen Umgebung einsam fühlen und mal nach dem Rudel rufen. Vielleicht hat sie bei solchen Gelegenheiten auch Geräusche aus dem Haus gehört und fragt mit dem Geheule an, ob Ihr das seid.


    Viele Grüße


    Elke

  • Wir lassen Sie jeweils extra in der Küche. Dort hält sie sich auch sonst viel auf und man kann die Türe zur Wohnungstüre schliessen, so dass sie eben keine Geräusche aus dem Haus hören kann/sollte.


    Sie hat sich auch sonst in den letzten Wochen kontrollierende Verhaltensweisen abgewöhnt, welche wir jetzt wieder abklemmen.


    Habe mir auch überlegt ob sie die länger geplante Abwesenheit auch mit dem Schweineohr verbindet. Bei kurzen Abwesenheiten gibt's nicht immer was zu knabbern nur bei längeren. Kann es sein dass sie das verknüpft hat - also Schweineohre = die Alten werden lange wegbleiben...also besser regelmässig nach ihnen rufen?!


    Wir werden auf alle Fälle heute Mittag die erste Lektion von 15 Minuten alleine lassen trainieren und ein Sitting im Hausflur veranstalten :D1 . Falls sie schön brav ist werden wir etwas kurzes nettes mit ihr machen und sie zu einem späteren Zeitpunkt nochmals für 30 Minuten alleine lassen. Bin gespannt was Frau Wolf mit der Situation anfangen wird.

  • Mein erster Rüde hat immer geheult wenn seine Mutter oder seine Schwester läufig waren. Sie wohnten nur ein paar Häuser weiter und er durfte sie nicht besuchen.
    Hier habe ich noch einen interessanten Bericht über Wolfsgeheul gefunden. Das könnte eine Erklärung für deinen Hauswolf sein.
    http://www.rat-hund-tat.de/Wol…Zusammengehoerigkeit.html

    Liebe Grüße Marlies mit Michl



    Lass den Hund bellen, singen kann er nicht


    Friedrich Schiller

  • Guten Morgen miteinander


    Pajkos ist dabei herrlich unaufgeregt...sie schläft scheinbar tief in ihrem Körbchen, erwacht...fiept etwas und leckt sich das Schnäuzchen...dann legt sie los, oftmals steht sie zum heulen nichtmal auf (wusste gar nicht dass das im liegen auch geht...)...und nach 30-45 Sekunden ist der Spuk vorbei, falls sie nicht bereits liegt legt sie sich hin und schläft weiter.


    Bei uns sehe ich einige Dinge die diese Entwicklung begünstigt haben können.


    1. haben wir von oft kurz alleine lassen ziemlich unvermittelt auf wenig dafür lang geschaltet (nämlich dann wenn wir an ein Konzert gehen mit anschliessendem Ausgang)


    2. hat sie bislang immer bevor wir länger gegangen sind ein Schweineohr bekommen, dies gabs nicht bei kurzen Abwesenheiten. Also haben wir ihr allenfalls "telefoniert" dass wir länger wegbleiben werden.


    3. hat sie in den letzten Wochen angefangen uns zu kontrollieren, also sehr oft hinterher zu laufen anstatt entspannt liegen zu bleiben, dies versuchen wir jetzt auch möglichst zu unterbinden. Klar darf sie bei uns sein, aber nicht wenn sie quasi die Kochstelle kontrollieren will und ob es do wohl was feines für sie dabei hat ;-)


    Leider versteht mein noch nicht sehr Hundegewandter Partner die Notwendigkeit eines langsamen Trainings noch nicht 8)1. Aber da ich zwar sehr gerne viel Zeit mit meinem Hund verbringe, aber durchaus auch Zeit alleine mit meinem Partner schätze muss sie da durch und das wieder lernen! Gestern haben wir sie 15 Minuten alleine gelassen und das hat geklappt, ist nicht viel aber wenigstens ein Anfang.

  • Zitat

    Meine Hündin ist 11 Jahre alt und seit Dezember Alleinhund und mit mir umgezogen in eine EG Mietwohnung.


    Hallo Karin,


    darf ich mal fragen, ob Du vorher noch einen weiteren Hund bis Dezember v.J. hattest - ich konnte das aus den Beiträgen leider nicht lesen ...


    Wenn ich alles richtig interpretiere, hattet ihr vorher einen klar geregelten Ablauf und während Deiner Abwesenheit war die Süsse bei einer Hundesitterin untergebracht - alles in allem also eine tolle Lösung für Hund und letztendlich auch Mensch :) Nun gab es den Umzug in eine fremde Wohnung - der Tagesablauf ist nicht mehr so wie vorher geregelt und dazu kommt, dass ihr Menschen ab und zu eine Auszeit ohne sie nehmt. Mit 11 Jahren ist man ja nun nicht mehr ganz so jung und dazu dann ( in den Augen des Hundes ... ) so viele Veränderungen - nun, vielleicht vermisst sie Dich bzw. euch wirklich ganz doll und dann weint/heult sie eben, um ihre Menschen zu rufen. Der von Marlies eingestellte Link ist recht selbsterklärend und wenn ich mir meine Praline anschaue, dann gibt es dazu auch eine kleine Anekdote : sie heult wie ein Wolf - und zwar mächtig laut - nach ihrem Herrchen, wenn der endlich nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt - wir z.B. gerade in der Küche bei den Vorbereitungen zum Essen sind und er mal wieder in ihren Augen viel zu lange braucht, um aus dem Auto zu steigen.


    Auf jeden Fall nimmt sie es ja trotzdem recht entspannt, wenn ihr nicht zu Hause seid, aber sie wacht z.B. aus dem Schlaf auf und ruft/heult nach ihren Menschen. Unter Umständen hört sie vielleicht auch nicht mehr so gut und kann bestimmte Geräusche in der neuen Umgebung nicht richtig einordnen, aber das Schweineohr als Auslöser sehe ich nun ehrlich gesagt nicht.


    Alles in allem denke ich , dass sie einfach ein wenig Zeit braucht, um sich auf das neue Leben/die neue Wohnung einzustellen und auch damit klar zu kommen, dass ihr sie ab und an alleine lasst. Was das Kontrollieren angeht, da ist es vielleicht auch so, dass sie einfach dabei sein will und ehrlich gesagt, unsere Hunde " kontrollieren " auch, ob es etwas Leckeres in der Küche gibt - ich empfinde das allerdings als nicht schlimm, obwohl 4 Mädels unserer Grösse selbst in unserer nicht kleinen Küche manchmal im Weg sind ;)


    Zitat


    Leider versteht mein noch nicht sehr Hundegewandter Partner die Notwendigkeit eines langsamen Trainings noch nicht 8)1. Aber da ich zwar sehr gerne viel Zeit mit meinem Hund verbringe, aber durchaus auch Zeit alleine mit meinem Partner schätze muss sie da durch und das wieder lernen! Gestern haben wir sie 15 Minuten alleine gelassen und das hat geklappt, ist nicht viel aber wenigstens ein Anfang.


    Ja, wenn etwas viele Jahre hinweg eben ssssooooo war, dann braucht es seine Zeit, um umzulernen bzw. Neues dazu zu lernen - aber mit der entsprechenden Geduld wird das ganz bestimmt klappen Daumen

    Viele Grüsse von Martina
    24810515nm.gif



    **** Vier leuchtende Sterne auf immer in unseren Herzen ****



    " Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Zeit.
    Dafür schenken sie uns alles, was sie uns zu bieten haben.
    Es ist zweifellos das beste Geschäft, was der Mensch je gemacht hat "


    (Roger Andrew Caras)

  • Martina hat ja sehr schön beschrieben, was Veränderungen im Leben eines Hundes bedeuten.
    Ich kann mich dem nur anschließen. Auch dein jetziger Partner ist (so wie ich es verstanden
    habe) noch nicht so lange dabei. Das kann ihr schon Probleme machen.


    Da braucht es ein wenig Geduld.


    LG
    Gabi mit Merlin + Nando
    http://www.welle-hund.de

    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast"
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Beim Radio spielen fiel mir ein, dass Du für sie eine Geschichte vorlesen kannst, die Du auf nimmst und dann in Deiner Abwesenheit ab spielst. Veränderungen können ja auch schöne Dinge für den Hund bringen, unter anderen wäre bei mir beim Umzug auch eine getragene Socke von mir im Körbchen eine gute Methode, Abwesenheit angenehmer zu machen.
    Ich wünsche Euch viele schöne gemeinsame Stunden zu dritt, ich finde ja gemeinsame Spaziergänge mit Hund entspannend - er nimmt viel Stress weg. Außerdem finde ich immer mehr Restaurants, in die man den Hund mitnehmen kann.

    -------------------
    Liebe Grüße
    Bettina mit Pico(lino)


    "Das Chaos besiegt die Ordnung, weil es besser organisiert ist." [Terry Pratchett]

  • Pajkos ist dabei herrlich unaufgeregt...sie schläft scheinbar tief in ihrem Körbchen, erwacht...fiept etwas und leckt sich das Schnäuzchen...dann legt sie los, oftmals steht sie zum heulen nichtmal auf (wusste gar nicht dass das im liegen auch geht...)...und nach 30-45 Sekunden ist der Spuk vorbei, falls sie nicht bereits liegt legt sie sich hin und schläft weiter.


    Günther Bloch beschreibt in seinem Buch "Wölfisch für Hundehalter" genau so eine Szene aus dem Wolfsrudel. Er nennt es den Ich-bin jetzt-wach-Gesang.
    Der erste Wolf wacht auf, heult und die anderen Wölfe werden wach und fallen noch im Liegen in den Gesang mit ein. Dann begrüßen sich alle fröhlich.
    Ich denke, eure Hündin wird euch da eine Mitteilung machen wollen. ;)

    Liebe Grüße Marlies mit Michl



    Lass den Hund bellen, singen kann er nicht


    Friedrich Schiller

  • Ja das stimmt...bis Dezember letzten Jahres haben wir in einem Haus auf dem Land gelebt und Pajkos war ein Rudelhund. Meinen Partner kennt sie allerdings auch schon 6 Jahre, neu ist halt dass wir mit ihm zusammenleben und eben, dass sie Einzelhund ist.
    Vergangenen Sonntag hatten wir am Morgen einen Brunch mit Musik geplant (also ganz klar, Hund kann nicht mit), konnten die Situation allerdings so umgehen, dass sie im Auto meiner Mutter warten konnte (was auch gar kein Problem war). Aber schon Sonntag früh als sie gemerkt hat dass wir uns "schön" machen lag sie in ihrem Bettchen und hat leise vor sich hin gefiept...also sie wusste es ist was speziell und wahrscheinlich ist mein Typ nicht gefragt und sie lassen mich alleine. Aber eben Sonntag früh einen weinenden Hund daheim lassen geht schon wegen der Nachbarn nicht. Es ist ihr allerdings ein grosser Stein vom kleinen Herzchen gefallen als klar war dass sie mitkann.
    Wir haben jetzt langsam und behutsam angefangen sie alleine zu lassen, aber wird wohl eine ganze Weile dauern bis wir sie wirklich mit gutem Gewissen alleine daheim lassen können.

  • Vielleicht eine zusätzliche Schwierigkeit - wir nehmen sie wirklich mit wo es nur geht...sie ist also sehr viel mit uns unterwegs, seis auf einem schönen Spaziergang in der Natur oder seis in der Stadt...und es stimmt - ein Lokal oder ein Laden (Lebensmittel ausgenommen) die meinen Hund ausschliessen, die verdienen auch nichts an mir.

  • Zitat

    Ja das stimmt...bis Dezember letzten Jahres haben wir in einem Haus auf dem Land gelebt und Pajkos war ein Rudelhund. Meinen Partner kennt sie allerdings auch schon 6 Jahre, neu ist halt dass wir mit ihm zusammenleben und eben, dass sie Einzelhund ist.


    Hallo Karin,


    da hat sie schon eine Menge Veränderungen zu verdauen und von daher macht ihr es richtig, alles langsam anzugehen :)


    Im Auto bleiben ist für eine unserer Hündinnen auch kein Problem, denn da fühlt sie sich total sicher - von daher also wie schon beim Brunch von euch erprobt eine gute Möglichkeit, sie mitzunehmen, aber für eine überschaubare Zeit sozusagen zu " Parken ". Das wird sich bestimmt alles einspielen Daumen

    Viele Grüsse von Martina
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    " Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Zeit.
    Dafür schenken sie uns alles, was sie uns zu bieten haben.
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    (Roger Andrew Caras)

  • Hallöchen


    Stimmt, das mit dem "im Auto warten" hat schon immer gut geklappt...allerdings kann man hier in der Schweiz Probleme mit dem Tierschutzgesetz bekommen wenn jemand den Hund bemerkt und sich daran stört :rolleyes:.


    In der Ferienwohnung liebt sie ihre Hundeboxe und geht auch freiwillig rein zum schlafen. Habe ihr jetzt für daheim auch eine gekauft welche sie sofort gut angenommen hat. Diese steht nun im Wohnzimmer und wir werden wohl demnächst versuchen sie einige Zeit dort allein zu lassen (Wohnzimmer findet sie eventuell auch besser als Küche). Halt wieder die Cam einstellen damit wir mitkriegen was daheim läuft :)1