Begegnungen mit Wildschweinen

  • Hallo,
    habt/hattet ihr auch Begegnungen mit Wildschweinen?
    Wir wohnen ja ganz nah am Wald, in dem man auch „1000“ Wege laufen kann, um ans Ziel zu kommen. Dementsprechend wird „unser“ Wald auch von vielen Spaziergängern mit/ohne Hund genutzt. So haben auch wir ein paar Routen, die wir immer gehen.
    Vor Monaten wollten wir vom Hauptweg in einen „Nebenweg“ abbiegen, der sehr viel benutzt wird. Bevor wir abgebogen sind, habe ich es schon gesehen: das Wildschwein, das ganz gemütlich mitten im Weg stand und gefressen hat. Wir sind dann natürlich nicht dort rein, sondern weitergegangen. Aber ich gebe zu: den ganzen Weg über habe ich rechts und links geschaut, ob irgendwo noch was ist, weil ich vor diesen Viechern mächtig Respekt habe (um nicht zu sagen, ich mach mir vor Angst fast in die Hose)
    Ich weiß nicht, warum das so ist….
    Gestern waren wir mit Amira ne kurze Runde. Da sie zur Zeit voll läufig ist, wollten wir nicht all zu vielen Hunden begegnen. Wir sind am Waldrand gelaufen, rechts eine Pferdekoppel. Und der ganze Weg war verwühlt. Ich hatte natürlich wieder „muffesausen“
    Wie erlebt ihr Begegnungen mit Wildschweinen? Lasst ihr, wenn ihr wisst, daß welche da sind, eure Hunde frei laufen? Bin ich vielleicht zu panisch (was ich schon fast vermute)?

  • Freilaufende wirklich wilde Wildschweine habe ich noch nie auch nur ansatzweise getroffen. Aber wenn hätte ich alle Hunde an die Leine genommen. Zu groß wäre sonst meine Angst, daß einer auf den Gedanken kommen würde sich das fremde Tier angucken oder es vertreiben zu wollen.


    Wildschweine im Gehege werden nämlich immer sehr neugierig betrachtet. Aber die wissen zum Glück um den Zaun und sind sehr gelassen.


    Viele Grüße


    Elke

  • Ich selber bin in freier Wildbahn noch keinem Wildshwein begegnet.
    Meine Schwester allerdings schon. Die hatte da wirklich ein Erlebnis der besonderen Güte und zwar war das in Berlin.
    Da war sie mit ihrem Stiefsohn und dessen Lebensgefährtin mit dem Auto unterwegs und auf einem Parkplatz fand eine Wildschweinrotte ihr Auto wohl besonders toll und umzingelte das Auto regelrecht. Also das war nicht ganz ungefährlich wie sie sagte.
    Deswegen finde ich es fast schon lebensrettend wenn man vor Wildschweine einen gesunden Respekt/Angst hat.
    Und ich würde meine Hunde garantiert nicht von der Leine lassen wenn ich wüßte es ist ein Wildschwein in unmittelbarer Nähe.
    Gruß
    Jutta

  • Wir haben hier jede Menge Wildschweine, für meinen Geschmack viel zu viele.
    Treffen tun wir sie aber selten, meistens sehen Wir nur die wühlstellen. Zweimal waren wir bisher auf Sichtweite dran. Beide male war Freddi frei und obwohl er doch gern Hasenjagd hat er nicht mal überlegt ob er hin rennt. Ich denke da hat er einen 6ten Sinn der ihm sagt, lass es!
    Seit wir Lotte haben erst ein treffen und sie war an der Leine und die Schweine weit weg, ihr würde ich aber nicht trauen.
    Grundsätzlich muss ich sagen solange Wildschweine, also wirklich wilde nicht die aus der Stadt, ausweichen können tun sie das auch. Gefährlich sind nur führende Bachen. Also Mütter und da werden eben Hunde auch als Jäger angesehen.

  • Hier bei uns kommen sie manchmal bis in die Einfahrt. Es kann durchaus passieren dass man um eine Ecke biegt und sie plötzlich vor einem stehen. Mir ist es auch schon passiert das während des Absuchens einer Fährte plötzlich mehrere Wildschweine bei uns auf dem Acker waren und die letzte Gerade direkt auf sie zugeführt hat. Zum Glück hatte ich noch genügend Futter in der Tasche um die Sucharbeit meines Hundes dann am vorletzten Gegenstand beenden zu können. noch gut.


    Ich nehme die Hunde immer zu mir, drehe mich von den Wildschweinen weg und entferne mich zügig von ihnen. Wirklich gefährlich sind sie aber nur wenn man sie aufschreckt (wenn sie tagsüber z.B. in einem Gebüsch liegen und schlafen und der bzw. die Hunde scheuchen sie dort raus, oder man selbst trampelt durch das Gestrüpp) oder wenn ein Hund sie wirklich reizt und sie diesen dann angreifen (in so einem Moment würde ich meinen Hund dann nicht zu mir rufen...) oder wenn sie Frischlinge führen und man denen zu nahe kommt. Angst muss man normalerweise nicht vor ihnen haben, Respekt sollte man aber schon haben.

  • Der tolle Tierfilmer Andreas Kieling, der sich wochenlang mit Eisbären, Grizzlies und überhaupt den gefährlichsten Tieren überall auf der Welt "anfreundet", um sie aus nächster Nähe filmen zu können, wurde mal in einer Sendung gefragt, was denn die gefährlichste Situation für ihn gewesen sei, und er meinte: Ein Wildschwein in Deutschland! Das hat ihm eine ordentliche Narbe zugefügt.
    Mein eigentlich überhaupt nicht jagender Border Collie Ace hat mal ein Wildschwein verfolgt, zum Glück ein ganzes Stück von mir entfernt, aber da ist mir fast das Herz stehen geblieben! Vielleicht wollte er es ja von uns wegtreiben - ? Mit Ylva bin ich im Wald mal auf eine Rotte getroffen, sie blieb wie angewurzelt stehen und hat hingestarrt; zum Glück sind die Schweine von uns abgebogen.

  • Also richtig gefährlich sind die Sauen zur Zeit der Frischlinge, also so im März/April. Ansonsten sind Wildschweine ja grundsätzlich nachtaktiv - ich würde abends eher Wälder meiden, jetzt im Winter auch in den frühen Morgenstunden, wenn es dämmerig ist, wäre der Wald für mich nicht die erste Wahl. :)1
    Ich (in Begleitung mit anderen Mädchen) hatte mal eine Begegnung in den Abendstunden mit eienr ganzen Rotte und unsere Wahl waren die Bäume, hinter die wir uns gestellt haben, als sie auf uns zugelaufen sind. Das war einer der Momente, in denen ich wirklich fast die Hosen voll hatte. Aber die Damen und Herren sind an uns vorbei gelaufen ala 'Ihr seid sterbenslangweilig!'
    Wie ich das nun mit Pico handhaben würde, habe ich mir bisher noch nicht überlegt, aber er flitzt auch nicht mehr hinter Rehen her (die sind ihm zu hoch gewachsen ;)1), findet nur Hasen und Eichhörnchen interessant zu verfolgen.

    -------------------
    Liebe Grüße
    Bettina mit Pico(lino)


    "Das Chaos besiegt die Ordnung, weil es besser organisiert ist." [Terry Pratchett]

  • Also hier trifft man die auch manchmal vormitags oder nachmittags im Feld. Und das ist völlig normal, denn sie sind keineswegs von Natur aus dämmerungs- oder nachtaktiv. Dass ich auf einmal zusammen mit mehreren Wildschweinen und einem Hund auf dem Acker stand war Samstag Nachmittag gegen drei, ziemlich weit vom Waldrand, aber nicht weit vom nächsten Ort entfernt. Genau wie Rehe sind Wildschweine eigentlich tagaktiv. Nur in Gebieten, in denen sie sich stark gestört fühlen, weichen Rehe wie Wildschweine auf die frühen und späten Dämmerungszeiten aus und ggf. auch auf die Nacht.

  • Ok, ich komme aus einem Gebiet, in dem Wildschweine gerne und mit viel Tamtam gejagdt werden, weil es sie hier "immer gab".
    Grundsätzlich wollte ich am Freitag mal mit Pico Pilze sammeln gehen - irgendwie ist mir jetzt nicht mehr danach, den kleinen Kerl dazu mit zu nehmen...

    -------------------
    Liebe Grüße
    Bettina mit Pico(lino)


    "Das Chaos besiegt die Ordnung, weil es besser organisiert ist." [Terry Pratchett]

  • Das Thema ist ja schon etwas älter, aber ich will trotzdem kurz etwas zu deiner Wildschwein-Begegnung sagen, Petra.


    Du wohnst ja in Sulzbach. Das ist quasi einen Katzensprung von meinem Arbeitsplatz im "Urwald vor den Toren der Stadt Saarbrücken" (falls dir das ein Begriff ist) entfernt.Vielleicht warst du ja auch dort unterwegs? Im Urwald selbst gibt es seit ca. 8 Jahren keine Jagd mehr. Damit ist dieses Naturschutzgebiet das einzige in Mitteleuropa, wo so lange keine Jagd stattgefunden hat. Dort ist die Sauendichte zwar vergleichsweise hoch, aber auf einem konstanten Niveau und die Tiere sind nicht wirklich scheu und tagaktiv - also ein relativ natürliches Verhalten. Einzige Feinde sind die Autos :-( Spaziergängern begegnen hier oft ganze Rotten - zum Glück immer ohne Zwischenfälle. Da ja keine Bewirtschaftung mehr stattfindet, verdunkelt sich der Wald zusehens - ideal für die Sauen. Aber auch im befriedeten Saarbrücker Randbezirk mussten die Jäger dieses Jahr ran, da die cleveren Tierchen zusehens in Gärten und Wohnsiedlungen marschiert sind. Einer Arbeitskollegin sind morgens an der Tankstelle einmal mehrere Schweine begegnet, die munter und entspannt die Straße lang trabten.


    Ich habe vor Wildschweinen einen Heidenrespekt. Wenn mein Mann und ich unsere Querfeldeintouren machen, dann näheren wir uns Dickicht und Naturverjüngung immer laut klatschend. Meistens riecht man die Tierchen auch, bevor man sie sieht. Jäger behaupten manchmal sie riechen nach Maggi :D1


    Ich hatte bis jetzt nur eine Begegnung mit einem Wildschein und zwar einem größeren Frischling. Seither ist mein Respekt für diese wehrhaften Tiere nur noch größer geworden. Als ich morgens im Büro saß, rief mich der Förster vom Handy aus an und teilte mir mit, dass ich nicht in den Keller gehen solle, da dort ein Wildschein sei. Ich war verduzt, schlich mich an die Kellertür und da hörte ich schon etwas leise poltern. Als der Förster und unser Naturwächter auch im Haus waren, sind wir gemeinsam in den Keller. Scheinbar hatte sich ein größerer Frischling in einem Zaun verheddert und damit er nicht im morgendlichen Beurfsverkehr panisch auf die Straße flüchtet, hatten ihn die Waldarbeiter ins Forsthaus gebracht. Einerseits zur Beruhigung und andererseits um zu sehen, ob das Tier verletzt ist. Bürohund Paul stürmte mutig die Treppe vor uns hinab....und kam eingeschüchtert nach kürzester Zeit zurückgeflitzt. Lachend sind wir drei dann in den Keller und da saß die arme kleine Wutz, ängstlich - wie ich meinte - in die Ecke gedrängt. Ich wollte gerade mit Mitleidsbekundungen loslegen, als die kleine Sau zum Angriff überging. Zuerst hat sie den Förster versucht zu attackieren, konnte aber mit einem sanften Fußschubser abgewehrt werden. Schweinchen Schlau hat sich dann mich als kleinstes und vermeindlich wehrlosestes Ziel ausgesucht und dann auch mehrmals attackiert. Das Tier war offensichtlich unverletzt und mithilfe einer Decke haben es die Jungs zurück zur scheinbar noch wartenden Mutter entlassen. Ich war tief beeindruckt vom Mut und der Wehrhaftigkeit dieses Tierkindes! Hoffentlich habe ich mit meinem zukünftigen Hund nie eine Wildschweinbegegnung.

  • Guten Morgen, Moni,


    Zitat

    "Urwald vor den Toren der Stadt Saarbrücken"


    wenn Du damit den Wald im Netzbachtal meinst: ja, den kenne ich. Dort gehen wir ab und zu auch mal spazieren. Habe aber noch keine Wildschweine gesehen....


    Wir wohnen im Gewerbepark Am Tüv (Sulzbach-Hühnerfeld) und haben nur ein paar Meter bis zum Wald (Rundweg Sulzbach-Brefeld-Fischbach) Und hier sind einige unterwegs, sieht man am aufgewühlten Boden. Wobei ich keines mehr "persönlich" getroffen habe seitdem.

  • Genau, das ist der "Urwald". Da wohnst du aber wirklich in einer schönen Ecken mit tollem Wald.


    Ich sehe auch immer nur die Wühlstellen an der Straße und an den Wanderwegen und bekomme mit, wenn es wieder einen Wildunfall gab. Dann klingeln die Leute häufig ganz aufgelöst im einsamen Hexenhaus im Wald in der Hoffnung, dass dort ein Förster o.ä. sitzt.