• Hi an alle Wink


    Ich habe mich hier kürzlich vorgestellt, worin zu lesen ist, dass ich noch keinen Hund besitze, mich aber dennoch jetzt schon mit den Hundethemen beschäftige (wenn die Zeit reif dafür ist, möchte ich mir einen Zwergspitz anschaffen, so viel ist klar).


    So nun zum eigentlichen Thema: Der Spitz hat das "Melden" ja im Blut, wurde er doch ursprünglich als Wachhund für Haus und Hof gezüchtet - ist mir soweit klar. Das heißt, die Rasse ist eher bellfreudig, wogegen man aber mit einer erfolgreichen Erziehung gut ankommt, ohne dass das Ganze in Kläffen ausartet. Wir Menschen sprechen, ein Hund bellt - dabei wäre es ja für uns völlig in Ordnung, wenn Hundi mal bellt, wenn's bspw. an der Tür klingelt, jemand Fremdes in der Nähe ist oder auch eifrig gespielt wird.


    Wir wohnen in einem Einfamilienhaus mit Terrasse/kleinem Garten direkt in einem Naherholungsgebiet, mein Freund und ich sagen liebevoll "Hundeautobahn" dazu :D1 Jeden Tag spazieren sehr viele Gassigeher und auch mehrere Jogger da vorbei. Mein Freund hatte nun den Einwand, dass so ein Zwergspitzchen da ja dann unentwegt am bellen sei, weil er die ja alle nicht kennt (anders als z.B. beim Nachbarshund). Wie ist das nun?

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    Ganz liebe Grüße

    FashionV13

  • Wir wohnen genau in so einer Wohngegend - die Straße ist die Busstraße, von daher stärker als alle anderen frequentiert.
    Ja, am Anfang ist die Bellerei nervig! ABER...
    Ein Hund ist ein Gewöhnungstier und von daher kann er sich an alles anpassen. Wir haben damit mehr Schwierigkeiten, weil es phasenweise ziemlich aufreibend war, weil man sich ja doch um die Nachbarn und den Stress mit denen Sorgen macht. Daher habe ich folgendes Konzept entwickelt:
    1. Hund muss auf Ruf rein kommen.
    2. Sobald der Hund etwas "aufregendes" erkennt, reinpfeifen.
    3. In Bellattacken raus gehen und den Hund in seiner Aufregung "auffangen".
    4. Sobald Hund müde ist, nicht mehr raus lassen.
    5. Einmal am Tag den Hund auspowern, mit ganz vielen Hundekontakten, damit die hier vorbeikommenden nicht anddauernd zum Spiel aufgefordert werden.
    Mittlerweile fällt Besuchern von uns auf, dass die Frequenz der Aufregung wesentlich breiter und kürzer geworden ist. Uns regt es trotzdem immer noch auf, aber das ist auch gut so, weil wir so schnell reagieren.

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    Liebe Grüße
    Bettina mit Pico(lino)


    "Das Chaos besiegt die Ordnung, weil es besser organisiert ist." [Terry Pratchett]

  • Das hängt vom Hund ab wie bellfreudig der einzelne ist aber man kann jeden Spitz so erziehen das er nicht am Zaun kläfft. Unsere junge Hündin ist zum Beispiel sehr bellfreudig, der Rüde ehr nicht. Er meldet nur Leute die zum privat Eingang rein kommen bzw. In den Hinterhof kommen. Gäste ( wir haben ein Wirtshaus) interessieren ihn nicht. Die junge Hündin meldet jeden ist aber sofort still wenn ich dazu komme. Leute auf den Nachbargrundstück darf sie nicht an bellen, das hat sie sehr schnell gelernt. Man musste nur am Anfang wirklich gut auf passen. Das sich kein unerwünschtes verhalten festigt, ganz wichtig war das jetzt nach der ersten Läufigkeit da hat sie nochmal eine Schippe draufgelegt mit bellen. Ist aber jetzt auch wieder kein Problem mehr.
    Ganz wichtig bei solchen Grundstücken mit viel " Verkehr" ist darauf zu achten dass der Hund nicht geärgert wird. Manchmal machen sich Kinder einen Spaß daraus den Hund bellen zu lassen.
    Ich kenne Hunde die ticken vollkommen aus wenn bestimmte " Feinde" vorbei gehen. Das sind zwar keine Spitze aber sowas kann mit jedem Hund passieren wenn er getrietzt wird.

  • Unsere Spitze sind spitze, daher sind sie auch sehr intelligent und erkennen sofort, welche Reaktion
    sie mit ihrem Verhalten auslösen. Spitz bellt - Mensch sauer und schimpft = Aufregung pur.
    Will sagen, sobald sich der Mensch aufregt, ist das eine Bestätigung für den Hund, sein Verhalten
    sprich bellen ist also erwünscht.
    Spitz bellt - Mensch bleibt ruhig und erklärt ihm, dass der Mensch auf Nachbar´s Grundstück dazu
    gehört = unerwünschtes Verhalten und wird im Laufe der Zeit aufgegeben.
    Das ist natürlich etwas zeitaufwendig und muss immer wieder geübt werden, denn der Spitz ist nun
    mal ein Wachhund.
    Hütehunde wollen hüten, das kann man ihnen schwer abgewöhnen, Jagdhunde wollen jagen, das ist
    genauso schwierig sie davon abzuhalten.
    Wenn der Mensch innerlich ruhig bleibt und nicht daran denkt, dass sich evtl. Nachbarn gestört
    fühlen könntenm, kann ein Erfolg eintreten. Also keep cool 8)1


    LG
    Gabi mit Merlin + Nando
    http://www.welle-hund.de

    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast"
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Vielen Dank für eure Antworten! So ganz befriedigend klingen die ja nicht für meinen Freund, das ist halt so eben das einzige Gegenargument für seinerseits GEGEN einen Spitz.


    Achja und die Terrassen / der Garten liegen vor unserem Haus und da dann davor eben die Zufahrt/der Gehweg. Vom Garten aus wird Hundi dann die Spaziergänger auch gar nicht sehen können, da wir als Sichtschutz bereits viele kleine und große Büsche haben und diese noch mit Rindermulch aufschütten werden.


    Stört oder störte eure Nachbarn das denn nicht, wenn euer Hundchen, solange er noch nicht erzogen war, dauernd bellte?

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    Ganz liebe Grüße

    FashionV13

  • Wenn du einen jungen Hund hast und von vorn herein konsequent dran arbeitest kommt es gar nicht zum dauernd bellen. Gerade Welpen lernen ja sehr schnell und akzeptieren Verbote gut. Man muss halt nur echt gleich dahinter sein.
    Wenn ihr mal soweit seit das ihr echt sucht, können euch gute Züchter auch echt gut weiterhelfen und viele Tipps geben.

  • Wie schon gesagt das kommt dann auf den Hund an. Die einen sind so verfressen das man ihm lernen kann, da kommt ein fremder da Lauf ich zu Frauchen und bekomme was gutes. Der andere ist ein sensiebelchen den man am besten aus der Situation holt, bis er sich beruhigt hat. Wieder andere reagieren gar nicht gros auf z.b. Nachbarn weil ihr nicht reagiert, die also nicht spannend sind.
    Je nach Hund ich kenne auch Fälle da haben die Leute den Züchtern gesagt welche eingenschaften für sie besonders wichtig sind und dann hat der Züchter den passenden Welpen ausgesucht.

  • Erziehen muss man Hunde - so oder so.
    Der Beagle-Thearapiehund aus der Schule meiner kleinen Tochter bellt nicht - abtrainiert. Was aber lt. Beschreibung der Besitzerin viel schlimmer war, der Jagdtrieb und da haben sie 1,5 Jahre trainiert, bis das raus war.
    Meine Tante hatte einen Mix-Hund, bei dem deutlich sichtbar der Terrier dabei war - ein kluger schöner Hund, ABER wenn Hündinnen läufig waren, rannte er weg (Jagdtrieb) und wenn jemand an der Tür klingelte bellte er die gesamte Straße zusammen (Wachhund). ;)1
    Vor einer Woche habe ich in unserem neuen Laufgebiet einen Samojeden getroffen und meinem Mann dann ein Bild davon gezeigt. Als ich vermerkte, dass der kein Wachhund sei, kriegte er sich nicht mehr ein, bis ich ihm vorgelesen habe, an wie vielen Krankheiten so ein Hund per Default einfach mal so "erkranken kann" und ich gebe mal ehrlich zu, wir haben Pico jetzt knapp sieben Monate und wir können uns allesamt schon kein Leben mehr ohne ihn vorstellen. Daher war für ihn dann zum Glück das Thema erledigt, denn Spitze sind eine robuste Rasse.
    Heute haben ich einen Puggle kennen lernen dürfen, 3. Generation, wieder eine reine Beagle-Mutter dabei. Ein SEHR schönes Tier, gezüchtet damit der Jagdtrieb nicht so groß ist und der Hund auch länger als vier Stunden alleine bleiben kann. Dieser war 17 Wochen alt und verhielt sich ähnlich wie mein Hund zu dieser Zeit und ICH habe mich da gefragt, warum ich mir hätte einen Hybriden holen sollen, bei dem letztendlich am Ende auch nicht gesichert ist, aus welchem Topf (siehe der Hund meiner Tante) die Eigenschaften deutlich hervor kommen werden.


    Ich halte Barbaras Hinweis mit dem seriösen Züchter, der sich super gut mit seiner Zucht auskennt für einen guten Ansatz!

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    Liebe Grüße
    Bettina mit Pico(lino)


    "Das Chaos besiegt die Ordnung, weil es besser organisiert ist." [Terry Pratchett]

  • Danke Barbara, jetzt habe ich eine ungefähre Vorstellung wie das klappen kann! :-) Erziehung ist ja wirklich noch einmal ein Thema für sich.
    betschw, ein Mischling kommt für mich ohnehin nicht in Frage - eigentlich, wenn ich es mir Recht überlege, kommt auch nichts anderes als ein Zwergspitz in Frage :D1

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    Ganz liebe Grüße

    FashionV13

  • Ganz ehrlich...


    Wenn dein Freund jetzt schon Bedenken wegen etwaiger Kläfferei hat würde ich persönlich an deiner Stelle auf eine ruhigere Hunderasse als den Spitz ausweichen.


    Du kannst Glück haben und erwischst einen außergewöhnlich ruhigen Spitz, du kannst aber auch Pech haben - und die Wahrscheinlichkeit ist höher - und du hast einen lautstarken Spitz. Hätten wir eine Etagenwohnung mit überall direkten Nachbarn, hätten wir mit unseren Beiden jede Menge Probleme. Sie hören "die Mäuse husten" und was für die Großen gerade genug Anlass ist mal kurz den Kopf zu heben, wird von den Kleinen lautstark gemeldet.


    Erziehung hin oder her, der Spitz tut was er tun muss :)1 : "wachen". Zumal man einem Spitz auch mit der Erziehung sehr viel Freude bereiten kann... Ist schließlich auch eine Form der netten Beschäftigung... Spitz bellt und rennt dann zu Frauchen um sein Leckerchen abzuholen :D1




    Zitat

    Jeden Tag spazieren sehr viele Gassigeher und auch mehrere Jogger da vorbei.


    DAS ist allerdings für jede Hunderasse eine Steilvorlage... So ziemlich jeder junge Hund wird die Gelegenheit ergreifen und lautstark am Zaun hin und her sausen. Um das abzustellen ist harte Erziehungsarbeit notwendig.

  • Ich arbeite mit Hund in der Innenstadt. Morgens sitzt er vor der gläsernen Haustür und beobachtet alles. Die Regel lautet: was auf Straße und Bürgersteig passiert ist uninteressant - da wird nicht gebellt. Das "Revier" endet an der Grundstücksgrenze.


    Zuhause ist eine Etagenwohnung. Die Regel lautet: was im Treppenhaus passiert ist uninteressant - da wird nicht gebellt. Das Revier endet an der Wohnungstür.


    Manchmal überkommt es ihn, aber im großen und ganzen klappt das recht gut.


    Beigebracht? Wenn er bellte bin ich betont ruhig zur Türe, habe rausgesehen und hab ihm dann im betont gelangweilten Ton erklärt, daß er ein dummer Hund sei und alles fürchterlich uninteressant was da draußen los ist. Wie Gabi schon schreibt, so ein Spitz lernt aus der Reaktion die sein Verhalten hervorruft. Wunderbar kann man das beim Umgang meines Spitzes mit meinem Kollegen sehen. Da wird jeder anders "begrüßt". Manche beachten den Hund nicht, die beachtet auch der Hund nicht. Bei anderen schmeißt er sich zur Begrüßung still auf den Rücken und möchte den Bauch gestreichelt bekommen und bei wieder anderen geht aber so was von die Party ab!


    Viele Grüße


    Elke

  • Jaja, da sieht man wieder, wie weit - oder eben auch nicht - die Meinungen auseinander gehen ( "Kleiner Schatten" und Elke). Aber dankeschön für den Input, egal in welche Richtung er geht ;)1


    Ich glaube, mein Freund und ich sollten unbedingt mal einen Züchter besuchen gehen, um so ganz unverbindlich die Rasse kennen zu lernen! Hier in der Umgebung kenne ich keinen einzigen Menschen, der einen Spitz - und schon gar nicht Zwergspitz - hält. Sind zwar nicht grad die nächsten Ziele, hier in Österreich haben wir eigentlich so gut wie keinen Züchter (und wenn doch - belehrt mich bitte eines Besseren!), aber eine Züchterin habe ich trotzdem ins Auge gefasst. Und dann eben noch einmal eine in Süddeutschland :)1

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    Ganz liebe Grüße

    FashionV13

  • Ja das solltet ihr und dort dann auch fragen stellen. Manche Leute trauen sich nicht aber das sollte der Züchter nie negativ auslegen!
    Auf der Seite vom spitzclub Österreich sind 4 Züchter drauf. Ich kennt leider persönlich keinen Zwergspitz Züchter. Aber in Österreich sind bald 2 größere Ausstellungen (Termine auch auf der Seite) da könntet ihr hinfahren. Finde ich immer gut und viele verschiedene Hunde zu sehen und um mal unverbindlich zu plaudern. Wenn euch dann ein Züchter sympathisch ist kann man evtl gleich was ausmachen.
    Aber Vorsicht lasst euch nicht täuschen so wie auf der Ausstellung sehen die wenigsten Hunde daheim im Garten aus :D1

  • Wir haben die grosse Art Spitz und ich kann nur bestaetigen, dass der Spitz sehr schnell lernt, wann er bellen soll. Wir haben unserem auch auf ruhige Weise beigebracht, dass sich oft die Aufregung nicht lohnt. Anfangs hat er jeden Besuch auch beim Nachbarn oder die Vorberziehende Kinderschar vom Kindergarten angebellt, aber er hat schnell verstanden, dass da keine Gefahr droht. Andererseits finden wir es gut, wenn er Leute an der Haustuer meldet. Dann wird er auf seine Decke geschickt und wenn er Ruhe gibt, folgt ein Leckerli. Allerdings hat unser Chico keine Moeglichkeit am Zaun zu wachen, denn den haben wir zurueck gesetzt. Also, ich finde es toll, dass ihr euch fuer einen Spitz interessiert und von dem Grosssspitz kann ich nur sagen, dass er kein Klaeffer ist.