Irgendwas mache ich falsch...

  • Hallöchen zusammen, ich weiss das hier im Forum nur erfahrene Leute mit Ihren Spitzen unterwegs sind. Deshalb wenden ich mich nochmal an euch! Ich habe mit meiner etwas über anderthalb jährige Kleinspitzhündin ein Problem und ich hoffe Ihr könnt mir ein paar Tipps geben wie ich mich am besten verhalte. Heute war wieder ein Tag wo ich kurz vor dem heulen war. :(1 Also ich erzähle mal.... Ich war mit meiner Maus plus meiner Mum und Hund schön im Wald spazieren (die Hunde laufen immer ohne Leine, da sie eigendlich auch hören). Auf einer Lichtung kamen uns dann ein älteres Ehepaar entgegen. Der Hund von meiner Mum hat das nicht im geringsten interessiert, aber meine kleine ist wie eine Furie bellend auf die Leute los und lässt sich in keinster Weise abrufen. Sie zieht den Schwanz ein und läuft bellend vor denen her. Ich hatte das Gefühl das Sie angst hat. Aber zu mir ist sie auch nicht gekommen. wenn ich sie dann mal in die Finger bekomme und sitzen lasse knurrt und möppert sie trotzdem weiter bis die Leute ausser Sicht sind. Das ist jedesmal so wenn wir jemanden im Wald begegnen... Wenn ich die Leute vorher sehe nehme ich sie an die Leine, aber auch an der Leine macht Sie dann ein Riesen Terz.... Auch stürmt Sie auf jeden Hund los der kommt. Sie ist wirklich ein schlaues Tierchen was sehr schnell lern....Tricks usw. aber das bekommen wir irgendwie nicht auf die Kette... Ich verhalte mich bestimmt total falsch mit meiner schreierei. Aber ich kann Sie ja nicht ohne irgendwie zu reagieren auf die Leute zurennen lassen es gibt ja auch welche die Angst haben. Könnt ihr mir helfen?? Was mache ich falsch?? Bin echt total verzweifelt

  • Hm hat sie ein generelles Problem mit Leute die ihr entgegen kommen oder nur im Wald?
    Wenn sie generell Problem hat mit Passanten würde ich sie versuchen sie bei dem Thema zu desensibilisieren. Heisst immer spazieren gehen wo sie mit Leuten Konfrontiert ist, vielleicht anfangs nicht mitten durch die Stadt aber ein mäßig besuchter Park wäre ein Anfang. Und immer klare Befehle geben bevors zuspät ist das ist oft viel Timing Angelegenheit.


    Was ich bei Vincent und auch beim Max gemerkt hab ist, wenn ich weiß sie geraten gleich in eine Situation wo sie drauf lossprinten und nicht mehr hören wollen gebe ich den Befehl bevor sie laufen. Das ist oft ganz eine kurze Zeitspanne in dem sich der Hund (bei unseren ist es so) kerzengerade hinstellt und kuckt bevor er läuft, also den anderen Hund oder Passanten so fixiert, da Kommando, ins Platz oder sitz am Rand zitieren und bleib dann stell ich mich direkt davor hin wenn sie unruhig werden ein konsequentes Nein, bleiben sie in dem Befehl Sitz oder Platz oder wie auch immer man de Hund "abstellt", bekommen sie natürlich was wenn du den Bleib Befehl aufhebst. Manchmal sind Hunde wie du schon erkannt hast echt einfach unsicher in dem wie sie sich jetzt verhalten sollen, da nimmst du ihnen was ab wenn du es vorgibst, und konsequent die Führung übernimmst. Das muss natürlich geübt werden aber mit einem Kommando aus der Situation raus und ihn dort bleiben lassen hat sich bei uns gut bezahlt gemacht. Insbesondere mitn Max haben wir das auch immer wieder wenn niemand da war als Trockentraining sozusagen gemacht, ich hab ihn an den Rand geholt und ins Platz zitiert und bleib hab währenddessen seinen Ball rum geworfen oder Leckerlis am Boden verstreut und er musste Bleiben, wenn er aufgestanden ist hat es oft viel geholfen wenn ich mich einfach direkt zu ihm umgedreht hab und bin auf ihn zugegangen.(ich weiß nicht ob das bei deinem auch so ist aber viele Hunde reagieren da auf Körpersprache sehr gut) Meist hat er sich dann gleich wieder ins Platz begeben. Bei Vincent funktioniert das auch schon sehr gut der neigt aber dazu die Befehle auszuführen aber wenns zu aufregend wird bellt er während dessen. xD Sprich da liegt der kleine Vincent da beim Platz machen auf der Wiese und bellt unaufhörlich mit sich selbst, ist aber in dem Fall nächster Schritt dass ich ihn dann abgewöhne Vincent ist ja selbst noch jung.


    Achja um den Hund abzustellen würd ich "Platz" nur nehmen wenn ich weiß der Hund hat kein Problem auf den Untergrund wo er es machen soll, viele Hunde machen kein Platz mehr bei Nasser Wiese z.B da würd ich dann eher zum Sitz raten.


    Verzweifelt brauchst du da gar nicht zu sein, das ist eine Übungssache und ich bin überzeugt mit Konsequenz bekommt ihr das hin... :)1 braucht manchmal etwas aber es wird

    Liebe Grüße




    Nadine mit Spitzbub Vincent,
    Kampfschmuser Max
    und Kater Carlos- Rudelführer

  • Ich kenne das genau so!
    In den letzten Wochen war ich etwas nachlässig damit und ich merke wieder mal, dass das nicht gut ist.
    Grundsätzlich muss ich mich so verhalten: Es gibt keinen "Bleib"-Befehl, weil zumindest mein Spitz zu den 5-Sekunden-abwarten-Spitzen gehört, mit dem Nachteil, dass er es in solchen Situationen in genau diesen 5 Sekunden auch vergisst. Daher ist der "Bleib"-Befehl so, dass ich meinen Zeigefinger der rechten Hand nach unten zeige und in der Hand etwas sehr gut schmeckendes habe, was dementsprechend auch gut riecht. Pico bekommt es nur, wenn er bei mir bleibt und das weiß er auch. Somit ist die Situation, so ich sie vorher erkenne gut kontrollierbar, auch wenn ich heute einige Male hatte, in denen es auch nicht funktionierte. Schlauspitz eben. Fahrräder, Jogger, Walker - ein No-Go für den Hund habe ich jetzt dank Silkes (Charlie) Trick so hin bekommen, dass mein Pico sie sieht und zu mir geflitzt kommt, weil es dann von Natur aus etwas Leckeres gibt.
    Sehe ich die Situation nicht vorher und er rennt weg, trotz Abbruch-Signal (bei uns Pfeifen) steh ich auch erst einmal doof da. (So wie heute!) Ich war zum Glück alleine unterwegs und bin einfach weg gegangen, ohne mehr als zweimal zu pfeifen und irgendeinen anderne Laut zu geben. Sobald ich das hin bekomme und ich habe auch etliche Situationen so wie Du durch, dass ich mich irgendwo heulend verkriechen wollte (genau dann piept er mir erst Recht eins!), kriegt er Panik. Irgendwelche Lautäußerungen nämlich geben den Spitzohren eine Orientierung und sie wissen, dass sie auf Verteidigung gehen können, ohne das Rudel zu verlieren. Leute gehören nun mal nicht in den Wald, wenn sie nicht mit Euch zusammen sind. X(
    Neuerdings, weil Pico so lebhaft auf Hunde und Menschen reagiert, stelle ich mich mit ihm an der Leine so vor ihn hin, dass ich der ihn zu erregenden Situation den Rücken kehre, ihm meine Hand auf Kopfhöhe vorhalte und somit signalisiere, dass die Situation nicht gefährlich ist UND ICH die Kontrolle darüber übernehme. Mein Mann findet, dass ich damit total dämlich aussehe und vermutlich anderen HH signalisiere, dass ich einen an der Klatsche habe, aber das ist mir egal. Mir ist wichtig, die Konrtrolle zu behalten und nicht komplett genervt vom Spaziergang zurück zu kommen.


    Du wirst das Selbstbewusstsein bekommen und dann klappt das alles auch viel besser!
    Wenn Du mit Deiner Tochter unterwegs bist, animiere sie zum Verstecken spielen, wenn Bailey ab haut. Das macht dann bestimmt doppelt Spaß, weil es gleich auch noch einen super Erziehungseffekt hat. Pico kriegt wirklich Panik, wenn ich WEG bin. ;)1

    -------------------
    Liebe Grüße
    Bettina mit Pico(lino)


    "Das Chaos besiegt die Ordnung, weil es besser organisiert ist." [Terry Pratchett]

  • Wieso sollte ein Spitz den nicht "bleib" machen????? Also ich muss sagen Vincent macht Kommandos genauso gut genaugenommen sogar besser als Max in dem Alter. Grundkommandos wo Bleib dazu gehört kann jede Rasse und so ziemlich jeder Hund lernen, meiner Meinung nach. und wenn man beharrlich dahinter ist kann man sich sogar entfernen und länger als ein paar Sekunden warten. Bei solche Sachen bringen sich UO Übung voll was. Das macht vielen Hunden sehr viel Spaß weil sie wollen ja eine Aufgabe haben und gefördert werden, natürlich gibt's als Motivation für erfüllte Ausgabe Leckerchen bei uns zwar eher den Ball aber das ist eh egal worauf der Hund sich halt mehr stürzt.


    Leichter tut man sich auch mit Impluskontrolle-Training bei unvorhergesehenen Situationen. Ich mach das mit meinen zwei Ball-Junkys immer mit dem Ball gern auch mit Futter. Wir gehen bspw 20 mal an einem Hundewürstchen vorbei, ohne dass es genommen werden darf, oder ich schieße den ball und lasse sie ihn nicht holen sondern Platz machen (das viel Max soooo lange schwer ;)1 Vincent bellt da auch wie ein verrückter) oder ich gehe die ganze Hunderunde einmal auf Fuß durch egal welchen Kumpel Vincent sieht. Wir gehen Fuß.

    Liebe Grüße




    Nadine mit Spitzbub Vincent,
    Kampfschmuser Max
    und Kater Carlos- Rudelführer

  • Stellen und verbellen... Liegt eigentlich in der Natur des Spitzes und in solchen Situationen kommt auch der Wachhund der dich schützen will zum Vorschein.


    Was hilft, ist Gehorsam und Unterordnungsübungen. Auch ein Spitz kann alle Übungen der Unterordnung auf dem Hundeplatz und später auch im Wald ausführen. Hat er z. B. gelernt aus dem vollen Lauf ins Platz zu fallen, kannst du sie auch in der von dir beschriebenen Situation stoppen. Ich weiß das, weil meine Beiden auch solche Experten sind und gerne mal entgegenkommende Spaziergänger verbellen.


    Besuchst du mit ihr eine Hundeschule?


    Mit Futter arbeite ich bei den Spitzen sehr wenig. Rennen und Bellen macht ihnen im Endeffekt sogar mehr Spaß, als ein Tütchen Katzennassfutter als besonderer Belohnungsbonus.

  • "Luftleeren Raum"?


    Na bei uns geht's erst seit kurzem recht gut aber seit 2 Monaten ca. ist Vincent ein totaler Streber, und das nutz ich so gut es geht und übe sehr viel. Obwohl ich hab vorher auch schon immer geübt nur da wars mühsamer nun machen UO Übungen richtig spaß und Vincent wird immer verlässlicher.

    Liebe Grüße




    Nadine mit Spitzbub Vincent,
    Kampfschmuser Max
    und Kater Carlos- Rudelführer

  • Hallo Christina,


    aus deiner Schilderung heraus kann ich erkennen, dass deine Süße dich überhaupt nicht ernst nimmt.
    Wenn du selber so gestresst reagierst, signalisierst du ihr nur, dass du die Situation nicht im Griff
    hast.
    Für dich gilt, Ruhe bewahren und sie ablenken. Nadine hat es sehr schön beschrieben, es gibt einen
    kurzen Moment, in dem die Hunde noch ansprechbar sind. Sie stehen sozusagen in den Startlöchern.
    Ein kurzer Ruck zur Seite um ihre Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen. Ruck nach hinten macht sie stark!!!
    Wenn sie dich anschaut, gehst du ganz schnell weiter. So zeigst ihr so, dass du dieses Verhalten nicht
    wünscht.
    Also in der nächsten Zeit ist Leinenpflicht angesagt. Übung in der Öffentlichkeit unter entsprechender
    Ablenkung.


    Viel Erfolg
    Gabi mit Merlin + Nando
    http://www.welle-hund.de

    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast"
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Wenn du einen Futter gesteuerten Hund hast kannst du gut "zu mir" Üben. Schleppleine dran den jeder verbellte Feind ist ein Erfolg. Wenn jemand kommt Kommando und schaut er dich an gibts was gutes. Aber was richtig gutes z.b. Käse und das gibts auchg nur dafür. Der Hund check dann schnell, wenn jemand kommt geh ich essen holen :D1


    Hunde die nicht auf leckerchen reagieren sind schwerer. So einen hab ich hier. Den musste ich mir jedesmal wenn er kommen sollte holen, wieder Schlepp Leine, und bei mir absitzen lassen. Hat er trotzdem angefangen sich steif zu machen oder zu grummeln hab ich ihn zusammen geschissen und ins Platz gelegt. Seitdem kann Freddi auch perfekt down, aus dem Lauf ablegen Kopf zwischen die Pfoten. Das klappt aber nur wenn du sehr konsequent bist, ruhig bleibst ( dass manchmal schwer ist :cursing: ) und das timing stimmt.
    Freddi hat auf leckerchen egal welche nie reagiert das ist erst jetzt anders seit Lotte da ist. Seitdem ist Futterneid bei uns eine Erziehungshilfe :D1


    Ohne Schlepp Leine würde ich nur gehen wenn du eine sehr weite Übersicht hast. Den jeder durchstarter ist erstmal wieder ein Rückschritt. Das bekommt man gut in den Griff aber du brauchst Konsequenz und gedult.

  • Ich verhalte mich bestimmt total falsch mit meiner schreierei. Aber ich kann Sie ja nicht ohne irgendwie zu reagieren auf die Leute zurennen lassen es gibt ja auch welche die Angst haben. Könnt ihr mir helfen?? Was mache ich falsch??


    Auf keinen Fall schreien. Ihr habt ein Verständigungsproblem. Dein Hund läuft los, bellt und du rufst hinterher. Auf den Hund wirkt es aber so, als würdest du ihn mit lauter und aufgeregter Stimme unterstützen. Dadurch verstärkst du das Verhalten noch, denn gemeinsam schreit/bellt es sich doch viel schöner.
    Ich würde wie Barbara auch, nur an der Schleppleine trainieren. Solange, bis der Hund sicher auf dein Kommando stoppt. Die Begegnung mit unheimlichen Menschen im Wald lässt sich dabei auch super üben. Der Vorteil ist einfach, dass die Übungen stressfreier ablaufen und du schneller zum entspannten Spaziergang kommst.

    Liebe Grüße Marlies mit Michl



    Lass den Hund bellen, singen kann er nicht


    Friedrich Schiller

  • Hallo Christina,


    ich kann mich da den vorherigen Kommentaren nur anschließen!


    Du musst auf jeden Fall Ruhe bewahren. Ich habe anfangs auch das Problem mit Chewie gehabt. Ich war zu unruhig und unsicher und er meinte, er müsse mich vor den Menschen beschützen. Mithilfe von Leine, Schleppleine, Käse und Lieblingsspielzeug haben wir das super hinbekommen! Es ist sogar noch besser geworden, nachdem wir mit der Arbeit auf dem Hundeplatz angefangen haben. Das hat unsere Bindung nochmal richtig verstärkt. Mittlerweile kann ich Chewie ohne Probleme frei laufen lassen. Wenn ich ihn rufe, kommt er. Mal schneller, mal langsamer, aber er kommt.
    Wenn du mit Leckerlis trainieren willst, ist es von Vorteil, wenn der Hund vorm Spaziergang nichts zum Essen bekommt. Wenn der Hund nämlich einen vollen Magen hat, wird er nicht mehr viele Leckerli haben wollen. Bei leerem Magen gehen umso mehr Leckerli rein ;)1
    Als Spielzeug hat sich bei uns ein Futterbeutel sehr gut gemacht. Wenn da noch besonders gute Leckerli drin sind, umso besser! :thumbsup:


    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg beim trainieren! Du wirst auf jeden Fall etwas Geduld brauchen. Lass dich auch nicht von Rückschlägen unterkriegen!


    Liebe Grüße,


    Laura mit Jona und dem Chewie-Mann

  • Hallo,
    viele haben ja schon viele nützliche Tips gegeben.
    Ich habe gerade vor kurzem bei einem Vortrag über Tellington Touch noch was ganz interessantes erfahren.
    Und zwar wenn sich unsere Vierbeiner so extrem aufregen sind sie leider nicht mehr ansprechbar/erreichbar weil in dem Moment eine Gehirnhälfte blockiert ist. Sie können einfach nicht reagieren. Sobald sich die Situation entspannt funktioniert alles wieder.
    D. h. für mich das ich sehr vorausschauend meine Gassigänge machen muß um erst gar nicht solche Situationen auf kommen zu lassen. Und das sicherlich eine ganze Zeit lang bis ich meinem Vierbeiner beigebracht habe "du brauchst dich nicht aufregen, ich regel das schon".
    Gruß
    Jutta

  • Hallo Cristina,
    Ich würde die Kleine nicht so weit vorlaufen lassen. Du schreibst ja, wenn nichts Außergewöhnliches passiert draußen, hört sie.
    Also wird sie immer zurückgerufen wenn sie sich zu weit entfernt.
    So wird sie lernen, dass du derjenige bist, der bestimmt, wo es lang geht und was sie darf und was nicht, das gibt ihr Sicherheit.
    Wichtig ist natürlich, dass man unvorhergesehene Sachen vor dem Hund sieht und dann agieren kann.
    Ist Hund nicht zu weit von einem entfernt, klappt auch die Rückruferei, ist die Entfernung zu groß, kann mans haken.
    Taucht jemand im Wald auf, wird Hund herangerufen, wird angeleint. Macht sie auch an der Leine Terz beim Vorübergehen, läßt man sie absitzen, mit dem Rücken zum Weg am Wegesrand und lobt ganz feste wenn sie sitzt oder schiebt ihr ein Lecker rein.
    Unterbricht man den Sichtkontakt hat Hund keinen Grund mehr Terz zu machen und sich aufzuregen.


    Viel Erfolg!


    Ich denke auch, dass das Unsicherheit ist.

  • . Macht sie auch an der Leine Terz beim Vorübergehen, läßt man sie absitzen, mit dem Rücken zum Weg am Wegesrand und lobt ganz feste wenn sie sitzt oder schiebt ihr ein Lecker rein.
    Unterbricht man den Sichtkontakt hat Hund keinen Grund mehr Terz zu machen und sich aufzuregen.


    ...


    Ich denke auch, dass das Unsicherheit ist.


    Wenn es den Hund wirklich vor etwas gruselt, wird er sich weigern sich mit dem Rücken zur Gruselei zu setzen. Wenn man versucht den Sichtkontakt zu unterbinden, wird man sich wundern, wie der Hund den Hals verrenken kann, um trotzdem hin zu sehen, denn er will keinesfalls den Blickkontakt zur Gruselei verlieren.


    Ich habe in solchen Situationen die besten Erfahrungen damit gemacht, den Hund - in sicherem Abstand - für das ruhige Hingucken zu belohnen. Der Clicker war dabei sehr hilfreich.


    Viele Grüße


    Elke

  • Ich habe das von Cristina Geschilderte nicht als grundsätzliche Gruselei aufgefasst.
    Ich habe es so verstanden, dass der Hund sich selbstständig macht und dann wie eine Furie auf Spaziergänger losgeht und sie verbellt, was natürlich in dem Moment Unsicherheit des Hundes ist, so wie Hunde eben verunsichert sind wenn sie sich verselbständigen und dann von hinten noch geschrieen wird.


    Ebenso habe ich das für den Terz an der Leine verstanden.


    Wenn der Hund natürlich regelrechte Panik vor irgendetwas hat, sollte man anfangs die Individualdistanz beachten und die langsam verkürzen wenn der Hund anfängt zu verstehen, dass ihm nichts geschieht.


    Für das ruhige Hinschauen zu belohnen müssen schon Könner tun, ansonsten kann es ganz schnell dahin ausarten, den Hund fürs Theater zu belohnen und dann verschlimmert man die Sache noch erheblich.
    Mit Clicker habe ich persönlich nie gearbeitet, ich baue darauf Hund rechtzeitig anzusprechen und auf m i c h mit besonderer Ansprache zu reagieren.

  • Die Gruselei war jetzt nicht wertend gemeint. Etwas ist dem Hund, warum auch immer nicht geheuer - auch wenn die Unsicherheit vielleicht nur entsteht, weil die Distanz zum Rudelmitglied zu groß ist. Aber da hilft es ja schon sehr gut, die Distanz gar nicht erst entstehen zu lassen.


    Ansonsten glaube ich nicht, daß man unbedingt ein Könner sein muß, um festzustellen, daß der Hund grad nicht bellt. :D1 So etwas fängt man ja auch nicht grade erst in einer "Krisensituation" an, sondern übt sich selbst und den Hund in weniger angespannten Situationen. Mit großer Distanz im Training anzufangen ist nie verkehrt.


    Es ist schön, wenn der Hund auf Ansprache reagiert. Das setzt aber immer auch mein aktives Tun voraus. Bin ich als Mensch gerade mal abgelenkt, fehlt dem Hund die Führung. Von daher ist das für mich nur der erste Schritt. Ich bevorzuge es, daß der Hund von sich aus aktiv den Kontakt zu mir sucht. Taris findet z.B. Motorräder doof - je lauter, desto doofer. Nachdem ich anfangs das ruhige Hinschauen zum Motorrad geclickert habe, hat sich bei Hund sehr schnell die Verknüpfung entwickelt Motorrad = Click = Leckerchen bei Frauchen. Heute muß ich nicht mehr auf Motorräder achten, denn Taris zeigt mir diese an indem er sich bei ihrem Auftauchen zu mir umdreht und mich erwartungsvoll ansieht.


    Und warum Clicker? Weil ich die Erfahrung gemacht habe, daß jegliches Wort meinerseits vom Hund als "mitbellen" aufgefasst wird - mit entsprechenden Konsequenzen.


    VIele Grüße


    Elke

  • Elke, warum willst du denn, dass Taris dir die Motorräder oder andere Angstobjekte anzeigt?


    Ich habe es mit Merlin so gemacht: Ein neuer Gegenstand auf unserer Gassirunde (z.B. Mülleimer,
    die gestern noch nicht da waren) machte ihm Angst. Er wich vorsichtig zurück und bellte an.
    Nach einigen beruhigen Worten sind wir zusammen aktiv auf den Gegenstand zugegangen und
    haben gemeinsam geschaut, ob der gefährlich ist. Nachdem Merlin feststellen konnte, dass davon
    keine Gefahr ausgeht, sind wir ganz ruhig weiter gegangen. Er hat mir niemals diesen Gegenstand
    angezeigt, er gehörte fortan zum Leben dazu.


    Außerdem möchte ich nicht permanent auf meine Hunde achten müssen. Sie folgen mir und achten
    auf mich. Klar, dass ich in besonderen Situationen wie Autoverkehr oder viele Menschen mehr auf
    sie achte.


    LG
    Gabi mit Merlin + Nando
    http://www.welle-hund.de

    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast"
    Antoine de Saint-Exupéry

  • Michl hat das gleiche Problem mit Motorrädern. Wenn die an uns vorbeirasen, können wir nicht darauf zugehen und beruhigende Worte sind bei der Lautstärke auch nicht möglich. Michl versucht das das blöde Motorrad lautstark zu maßregeln. Er findet sie einfach zu laut und zu schnell. Darum habe ich es genauso gemacht wie Elke, für ruhiges Verhalten und Blickkontakt gibt es die Belohnung. Ich finde es so schade, dass ich mit Michl nicht clickern kann, er zuckt bei jedem Click zusammen.

    Liebe Grüße Marlies mit Michl



    Lass den Hund bellen, singen kann er nicht


    Friedrich Schiller

  • Hallo Gabi,


    genauso wie Du es beschreibst ist der richtige Weg bei ruhig verharrenden Dingen.


    Motorrader, die am Wegesrand stehen sind aber für Taris absolut uninteressant. Es ist nicht das Objekt an sich, sondern der Krach und dazu die schnelle Bewegung. Leise Motorräder interessieren ihn erheblich weniger als "Knatterkisten". Und sich bewegende Motorräder haben genauso wie Postboten für Hunde einen selbstbelohnenden Effekt. Hund bellt, Postbote oder Motorrad verschwindet. Kann man auch auf Hundebegegnungen übertragen. Das diese Dinge auch ohne Bellen verschwinden und nicht wegen der Bellerei des Hundes, daß "wollen" Hunde nicht einsehen.


    Taris "kann" manche lärmenden Motorräder einfach nicht unkommentiert lassen. Klappt mittlerweile bei vielen aber nicht bei allen. Und wenn ich die Wahl habe, zwischen einem Hund, der als Reaktion bellend in der Leine hängt oder einem Hund, der sich als Reaktion auf ein Motorrad zu mir umdreht und mir so die Motorräder quasi anzeigt, dann wähle ich ganz sicher letzteres.


    Viele Grüße


    Elke